06.08.2024
NEUE KREBSTHERAPIEN

Quantro: Wiener Krebsforschung-Startup erhält Förderung in Millionenhöhe

Es könnte die Möglichkeiten der Krebstherapie auf ein neues Level heben. Mit der jüngsten FFG-Kapitalspritze in Millionenhöhe will das Wiener MedTech Quantro Therapeutics seine Technologie der Industrie zugänglich machen.
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Quantro
Stefan Ameres und Johannes Zuber sind Gründer und Scientific Advisors von Quantro Therapeutics (c) Quantro/Schedl

Schon 2020 schrieb es Schlagzeilen als Neuzugang in den damals neu eröffneten Startups Labs des Vienna Bio Center. Quantro Therapeutics wurde 2019 als Spinoff einer langjährigen Forschungskooperation der Forschungsinstitute des Institute of Molelcular Biotechnology (IMBA) und des Research Institute of Molecular Pathology (IMP) gegründet – von Stefan Ameres und Johannes Zuber. Beide sind nach wie vor als Scientific Advisor im Unternehmen tätig. Chief Executive Officer ist Michael Bauer.

Elf Millionen Euro seit 2020 eingeworben

2020 wurde es nicht nur in den Vienna BioCenter Startup Labs willkommen geheißen, sondern erhielt auch eine Startfinanzierung durch den Boehringer Ingelheim Venture Fund (BIVF) sowie des Wirkstoffforschungs- und -entwicklungsunternehmens Evotec.

In den Jahren 2020 und 2023 wurden insgesamt elf Millionen Euro in meilensteinabhängigen Tranchen eingeworben. Ergänzt wurde das Kapital durch unveröffentlichte Erlöse einer strategischen Zusammenarbeit zu ausgewählten Onkologie-Targets mit Boehringer Ingelheim Oncology.

Das Spinoff identifiziert und entwickelt nämlich neuartige Wirkprinzipien und Arzneistoffe zur Behandlung von Krebs und anderen Krankheiten auf Basis einer eigenen Technologieplattform. Dazu setzt das Startup Technologien zur Transkriptom-Profilierung ein, wodurch ein neuartiges, präzises Verfahren für zellbasierte Wirkstoff-Screens etabliert wird.

Frische 1,7 Millionen Euro Förderung für 18 Monate

Nun erreicht das Spinoff einen weiteren Meilenstein mit großen Plänen: Am heutigen Dienstag kommuniziert Quantro Therapeutics eine 18-monatige Forschungsförderung der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG). Damit soll ein Forschungsprojekt in Höhe von 1,7 Millionen Euro finanziell unterstützt werden. Mit der Finanzspritze will man die Skalierung und Fähigkeit zur Erstellung von Multi-Target Profilen durch die Technologieplattform von Quantro aus einem industriellen Niveau ermöglichen, heißt er per Aussendung.

Die patentierte Technologie von Quantro Technologies will man nun im Rahmen der FFG-Förderung auf ein industrielles Niveau heben. Konkret will man den Durchsatz durch Miniaturisierung und Automatisierung – vor allem aber durch Multiplexing – steigern. Zur Erklärung: Multiplexing bedeutet, mehrere Signale oder Informationsströme auf einer Leitung gleichzeitig in Form eines einzigen, komplexen Signals zu übertragen.

Technologie wird auf Industrielevel gehoben

Im Fachjargon heißt dies: Man will die ersten transkriptomischen 10-Target-Screens für die Entdeckung von Transkriptionsfaktor-Targets entwickeln, von denen einige bisher nicht als zugänglich galten.

Eine derartige Entwicklung würde ein “neues Paradigma in der Azneimittelentdeckung” bedeuten, heißt es per Aussendung. Die daraus resultierenden Daten werden mit Hilfe der Quantro-eigenen Bioinformatik-Suite analysiert und im Ramen interner Arzneimittelforschungsprogramme untersucht.

Entdeckung neuer Krebstherapien

Michael Bauer, CEO von Quantro, meint dazu: “Wir sind begeistert und fühlen uns geehrt, diese FFG-Förderung zu erhalten, die es uns ermöglicht, unsere innovativen Ideen voranzutreiben und diese transformative Technologie an die Spitze der Arzneimittelforschung zu bringen.”

Auch Arianna Sabò, Leiterin der Forschungs- und Entdeckungsabteilung von Quantro, sieht Potenzial zur baldigen Entdeckung neuer Krebstherapien:

“Diese Förderung unterstützt den Ausbau unserer eigenen Technologie zur Entdeckung neuer Krebstherapien, vor allem im Bereich bisher therapeutisch nicht zugänglicher Targets. Mit Hilfe der FFG-Förderung wollen wir den Durchsatz und die Automatisierung unserer Plattform erhöhen, um unsere Möglichkeiten zur Entdeckung neuer Ansatzpunkte in der Entwicklung innovativer Krebstherapien zu maximieren.”

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“Nur wenn unsere Unternehmen hierbleiben, können sie auch zum Klimaschutz beitragen”

Bei der Sicherung regionaler Produktion vor Ort geht es nicht nur um Arbeitsplätze und den Erhalt des Wohlstands, sondern auch um Umweltschutz.
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Bei der Sicherung regionaler Produktion vor Ort geht es nicht nur um Arbeitsplätze und den Erhalt des Wohlstands, sondern auch um Umweltschutz.
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Elisabeth Zehetner | (c) Oecolution
Elisabeth Zehetner | (c) Oecolution

*Diese Themenpartnerschaft erschien zuerst in der neuen Ausgabe unseres Printmagazins. Eine Downloadmöglichkeit findet sich am Ende des Artikels.

Zu strenge Klimagesetze für Unternehmen können dem Klima schaden – das klingt auf den ersten Blick paradox, ist aber bei genauerer Betrachtung völlig logisch. Denn durch Überregulierung und Bürokratie, kombiniert mit hohen Lohnnebenkosten und Energiekosten, drohen regionale Betriebe abzuwandern.

“Es wäre nicht nur mit Blick auf Arbeitsplätze, Ausbildung und Wohlstand verantwortungslos, diese Betriebe etwa durch eine zu rigide Klimagesetzgebung und überbordende Bürokratie sowie hohe Energiekosten aus Österreich zu vertreiben. Die Menschen sehen klar, dass das auch Klima und Umwelt schaden würde, weil in anderen Regionen nicht so umweltfreundlich produziert wird“, sagt Elisabeth Zehetner, Geschäftsführerin von oecolution. Die Initiative hat es sich zum Ziel gesetzt, in Österreich Klimaschutz und wirtschaftlichen Erfolg im Einklang miteinander zu fördern.

Ein besonders wichtiges Ziel ist dabei, regionale Betriebe zu sichern. Dazu hat oecolution die Aktion “Regional produzieren statt Wohlstand verlieren!” ins Leben gerufen. Bekannte Leitbetriebe mit starker regionaler Verankerung und einer aktiven Klimaschutzstrategie, wie Baumit aus Niederösterreich, Sappi in der Steiermark, Miba aus Oberösterreich, Bachmann electronic aus Vorarlberg oder die Schwechater Kabelwerke, präsentieren sich im Rahmen der Aktion als “Klimahelden”, die den Wohlstand vor Ort auf umweltverträgliche Art und Weise sichern; weitere Betriebe können dafür nominiert werden.

“Die Politik muss den Rahmen vorgeben, wie ein Unternehmen nachhaltig agieren kann”

Für Petra Merkel von den Schwechater Kabelwerken (SKW) ist klar, warum ihr Betrieb sich an der Aktion beteiligt: “Die Politik muss den Rahmen dafür vorgeben, wie ein Unternehmen hier nachhaltig agieren kann. Man muss sich bewusst sein: Wenn wir hier in Europa strengere Regeln einführen, schaden wir unserer eigenen Wirtschaft. Und es kommt dann so weit, dass die Produkte aus China angeliefert werden, was natürlich weniger nachhaltig ist, als wenn das Ganze regional produziert wird.” Denn bei SKW wird viel Wert auf Nachhaltigkeit gelegt – das Unternehmen betreibt eine Photovoltaikanlage am Fabriksdach und setzt in der Mobilität auf E-Bikes und E-Firmenautos. „Außerdem sind die Kabel, die wir verkaufen, so nachhaltig produziert, wie es derzeit technisch möglich ist“, so Merkel.

Auch für Miba hat Klimaschutz einen hohen Stellenwert und wird mit zahlreichen Maßnahmen in die Tat umgesetzt. “Ich glaube, wenn wir nachhaltig den Standort sichern wollen, braucht es Unternehmen, die in die Zukunft denken”, sagt Oliver Hierschläger von Miba. Dann könne auch hier in Österreich Verantwortung übernommen werden. “Ich bin persönlich davon überzeugt, dass man Innovation und Klimaschutz nicht auf andere Länder und Kontinente abwälzen kann. Besonders beim Klimaschutz braucht es uns alle auf der Welt. Wir teilen uns eine Erde und einen Himmel”, so Hierschläger.

“Weniger Bürokratie, gezielte Steuererleichterungen und Anreize für Investitionen”

Doch wie kann sichergestellt werden, dass die regionalen Betriebe weiter positiv vor Ort wirtschaften können? “Damit Unternehmen hierbleiben, müssen wir dafür sorgen, dass sie konkurrenzfähig bleiben. Das heißt, wir brauchen weniger Bürokratie, gezielte Steuererleichterungen und Anreize für Investitionen”, meint Elisabeth Zehetner. Besonders wichtig seien Maßnahmen, um die Energiekosten zu senken und die Infrastruktur – vor allem im Bereich Energieversorgung und Verkehrsanbindung – zu verbessern. “Nur so schaffen wir ein Umfeld, in dem Unternehmen nicht nur überleben, sondern auch erfolgreich sein können“, so die oecolution-Geschäftsführerin.

Auch damit österreichische Unternehmen zu “Klimahelden” werden können, brauche es die richtigen Rahmenbedingungen, betont Zehetner: “Dazu gehören ein innovationsfreundliches Mindset, Investitionsanreize für neue Technologien und eine gut ausgebaute Infrastruktur, zum Beispiel bei den Energienetzen für Strom und Wasserstoff oder im Schienengüterverkehr.” Die Politik müsse Unternehmen dabei unterstützen, durch gezielte Anreize und weniger bürokratische Hürden in klimafreundliche Lösungen zu investieren.

Doch aktuell drohe eine negative Entwicklung, warnt die oecolution-Geschäftsführerin: “Unsere Unternehmen stehen durch hohe Lohnnebenkosten, Bürokratie und sinkende Investitionen unterimmensem Druck. Insbesondere die Industrie leidet unter steigenden Produktionskosten und einer sinkenden Wettbewerbsfähigkeit. Wenn wir jetzt nicht gegensteuern, droht unser Wirtschaftsmodell zu erodieren.“ Genau zu diesem Gegensteuern soll auch die Kampagne “Regional produzieren statt Wohlstand verlieren!” beitragen – denn letztlich ist für Zehetner klar: “Wenn unsere Unternehmen hierbleiben und sich weiterentwickeln, tragen sie nicht nur zur wirtschaftlichen Stabilität bei, sondern auch zu einem effektiven Klimaschutz.“

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