10.12.2021

Voting: brutkasten “Innovator of the Year” 2021 – Kategorie Startup-Ökosystem

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Um Startups & Spinoffs zum Durchbruch zu verhelfen, braucht es in Österreich die passenden Ökosystem-Rahmenbedingungen. Zahlreiche lokale, regionale und überregionale Startup-Ökosystem-Player:innen leisten hierzulande einen wichtigen Beitrag, um Innovation in Österreich zu stärken und den Wirtschaftsstandort international wettbewerbsfähig zu machen.

Der brutkasten steht als Leitmedium für Startups und Innovation in Österreich bereits seit mehreren Jahren im engen Austausch mit ihnen und ruft deshalb neben dem Award “Innovator of the Year” in der Kategorie “Startup & Spinoff” auch den Award in der Kategorie “Startup-Ökosystem” ins Leben. “Wir wollen nicht nur die besten unternehmerisch getriebenen Köpfe des Landes auszeichnen, die Umsetzungskraft bewiesen haben und die Welt mit ihren innovativen Ideen, Produkten und Geschäftsmodellen wirklich weiterbringen, sondern auch die Ökosystem-Player:innen, die die nötigen Rahmenbedingungen dafür schaffen”, sagt Dejan Jovicevic, Co-Founder und CEO des brutkastens.

Stärkung von Innovation und Wirtschaftsstandort

Die brutkasten-Redaktion ist täglich im Austausch mit Ökosystem-Player:innen und hat in mehreren Jurysitzungen eine Shortlist mit jenen erstellt, die 2021 durch besonderes Engagement aufgefallen sind. “Unsere Vorschläge zum ‘Innovator of the Year’ in der Kategorie Startup-Ökosystem reichen von Ökosystem-Player:innen, die sich ins Zeug gelegt haben, um den Gründergeist hierzulande zu fördern bis hin zur Stärkung relevanter Zukunftstechnologien”, so brutkasten-Chefredakteurin Sara Grasel.

Wähle bis 14. Jänner dein:e Favorit:in

Jetzt bist du am Drücker: Wähle bis 14. Jänner deine Favoritin oder deinen Favoriten zum brutkasten Innovator of the Year in der Kategorie “Startup-Ökosystem”! Jede:r User:in hat drei Stimmen und kann einmal pro Woche abstimmen.

Die Siegerin oder den Sieger porträtieren wir mit einem großen brutkasten-Interview – die Preise für die ersten drei Plätze umfassen außerdem unter anderem brutkasten PRO Jahresabos, Pakete unserer brutkasten Jobplattform und eine Auswahl an Startup-Produkten von unserem Partner 42things (bislang Shöpy).


Alle Nominierten zum brutkasten „Innovator of the Year“ im Überblick – Kategorie Startup-Ökosystem

Clemens Wasner | EnliteAI

Clemens Wasner ist CEO von Enlite AI und diskutiert im Podium zum Thema "Künstliche Intelligenz: Die Welt in fünf Jahren" auf der VIP night.
Clemens Wasner CEO & Founder EnliteAI | (c) EnliteAi

Kaum eine andere Person der heimischen AI-Community ist öffentlich so präsent wie Clemens Wasner, Gründungsmitglied von AI Austria und CEO von EnliteAI. Mit seiner Umtriebigkeit sorgt er dafür, dass das Thema Künstliche Intelligenz auch politisch auf der Agenda bleibt. Bereits im Frühjahr war er zum Vizepräsidenten des neugegründeten europäischen AI-Verbands Adra ernannt worden. Daneben ist Wasner auch federführend beim European AI Forum beteiligt – das bisher hauptsächlich Events veranstaltet hat, nun aber zum europäischen AI-Dachverband ausgebaut werden soll. Mit den jährlichen erscheinenden AI-Landscapes liefert Enlite.AI außerdem einen umfassenden und in der Community breit rezipierten Überblick zur Entwicklung des heimischen Ökosystems.

Hannah Wundsam & Markus Raunig | AustrianStartups

Markus Raunig und Hannah Wundsam © AustrianStartups
Markus Raunig (Executive Chairman) und Hannah Wundsam (CEO) von AustrianStartups | (c) AustrianStartups

Nach vier Jahren als CEO des AustrianStartups übergab Markus Raunig im Juli die Rolle des Geschäftsführers an Hannah Wundsam, um sich auf seine neue Position als Executive Chairman von AustrianStartups zu konzentrieren. Was die beiden in ihren Positionen dieses Jahr weitergebracht haben, kann sich sehen lassen: Vom Policy Dashboard, welches die Umsetzung eines Forderungskatalogs aus dem Herbst 2019 beurteilt, über das Bekanntmachen des Unternehmertums an Schulen wie Schikurse mit dem Programm Entrepreneurship Week, bis hin zu Raunigs Einladung zum Élysée-Palast durch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, wo er Österreich im Juni auf dem Startup-Gipfel vertritt. 

Gerhard Hirczi und Gabriele Tatzberger | Wirtschaftsagentur Wien

Gabriele Tatzberger (Startup Services) & Gerhard Hirczi (Geschäftsführer) | (c) Wirtschaftsagentur Wien

Rund 25.000 Teilnehmer:innen aus 60 Ländern zählte die zweiwöchigen Startup-Veranstaltung ViennaUP’21, die heuer vom 27. April bis 12. Mai erstmals online über die Bühne gegangen ist. Als Initiator ist es der Wirtschaftsagentur Wien unter Federführung von Gerhard Hirczi (Geschäftsführer) und Gabriele Tatzberger (Startup Services) gelungen, rund 100-Online-Veranstaltungen unter einer Dachmarke zu vereinen. Trotz coronabedingter Einschränkungen konnte so das Festival online stattfinden und Wien sich als internationaler Startup-Hub präsentieren. Doch nicht nur das: 2021 hat die Wirtschaftsagentur Wien eine Kooperation mit Dealroom eingefädelt. Wien hat nun eine eigene Landing-Page in einer der wichtigsten Startup-Datenbanken der Welt, die internationalen Investor:innen als Entscheidungsgrundlage dient. Zudem unterstützt die Standortagentur das lokale Startup-Ökosystem mit einem neuartigen Gründungsstipendium, das Gründer:innen bis zu 25.000 Euro bereitstellt.

Andreas Tschas und Rainhard Fuchs | Glacier

Glacier
Die Glacier-Gründer Rainhard Fuchs und Andreas Tschas (v.l.) | (c) Glacier

Klimaschutz in der Unternehmenskultur heimischer Unternehmen bzw. unter den Mitarbeiter:innen zu verankern, ist das Ziel der beiden Glacier-Gründer Andreas Tschas und Rainhard Fuchs. Im Mittelpunkt stehen dabei Community-Building und der Aufbau eines eignen Ökosystems an relevanten ClimateTech-Playern. Um die Sichtbarkeit zu erhöhen, hat Glacier in Kooperation mit dem Green Tech Cluster die ClimateTech Landscape ins Leben gerufen. Sie listet österreichische Startups mit ihren nachhaltigen Technologien und Geschäftsmodellen. Zudem haben Tschas und Fuchs gemeinsam mit ihrem Team im September 2021 den sogenannten Climate Impact Day umgesetzt. Dabei handelt es sich um einen österreichweiten Aktionstag mit über 140 Unternehmen, um Mitarbeiterinnen in Unternehmen für mehr Klimaschutz zu sensibilisieren.

Florian Wimmer | Blockpit

Florian Wimmer CEO & Co-Founder Blockpit | (c) Blockpit

Es war wohl das Thema, das heimische Kryptoanleger:innen in diesem Jahr am stärksten bewegt hat: Die geplanten Änderungen bei der Versteuerung von Kryptowährungen, die seit dem Spätsommer kontrovers diskutiert werden. Bei der Vielzahl an Maßnahmen, die dabei im Raum standen, braucht es natürlich Einordnung – und wer könnte die besser leisten als Florian Wimmer? Der Gründer und CEO des auf Steuer-Software für Krypto-Anleger spezialisierten Startup aus Linz war immer zur Stelle, um neue Entwicklungen für die Community zu erklären und stand auch Medien wie dem brutkasten als kompetenter und immer erreichbarer Ansprechpartner zur Verfügung. Doch auch abseits der Steuerthemas bringt sich Wimmer immer wieder mit Inputs in die heimische Krypto-Community ein und diskutiert auch schon einmal in Facebook- und Telegram-Gruppen mit.

Kambis Kohansal | WKÖ

Kambis Kohansal Vajargah (Head of Startup-Services WKÖ) | (c) Christoph Steinbauer

Seit Ende 2020 ist der Serial Entrepreneur Kambis Kohansal Vajargah der erste “Head of Startup-Services” der Wirtschaftskammer. In diesem Jahr bewies er laufend, dass er seinen Job ernst nimmt. Er ist auf Events (wenn Corona-bedingt gerade möglich) und in den Foren der Community präsent, stellt Fragen und hat immer ein offenes Ohr, um die Anliegen der Szene an die politisch Verantwortlichen weiterzugeben. Dabei bezieht er auch öffentlich – stets diplomatisch – im Sinne der Startup-Community Stellung.

Sophie Martinetz | Future-Law

Sophie Martinez CEO und Founder Future Law | (c) Future Law

Wer sich mit LegalTech in Österreich beschäftigt, der kommt um Sophie Martinetz nicht herum. Bereits seit mehreren Jahren engagiert sich die ausgebildete Juristin leidenschaftlich im Aufbau eines LegalTech-Ökosystems in Österreich und über die Grenzen hinaus. Als Initiatorin der LegalTech-Konferenz, die heuer am 16. November mit über 1200 Teilnehmer:innen über die Bühne ging, brachte sie 120 Speaker:innen zusammen. Ziel war es, sich über die digitale Transformation der Rechtsbranche auszutauschen und Best-Practices aufzuzeigen. Die enge Vernetzung von LegelTech-Startups mit relevanten Playern der Rechtsbranche liegt ihr dabei besonders am Herzen. Zudem engagiert sich Martinetz im Aufbau des Legal Tech Hub Europe, der sich 2021 sehr stark internationalisierte und gemeinsam mit Partnern, wie Amazon Web Services, LegalTech-Innovationen stärken möchte.

Team | Südhub

Der erste Batch des Südhub-Accelerators in Güssing © Südhub
Der erste Batch des Südhub-Accelerators in Güssing | © Südhub

Das Burgenland hat es als Startup-Standort nicht leicht. Die Sogkraft der beiden nahen Startup-Städte Wien und Graz ist groß – sowohl für Gründer:innen, als auch für Fachkräfte und Talente. Im Südburgenland hat die Wirtschaftsagentur Burgenland nun aber eine Initiative gestartet, die bereits im ersten Jahr Früchte trägt: Der Südhub ist in Güssing angesiedelt. Dort unterstützt ein Team rund um Michael Sedlak, Martin Trink und Raphaela Graf Startups in vielen persönlichen Gesprächen, mit Kontakten zu Wirtschaft, Investor:innen und Politik und Best Practice Beispielen aus der Startup-Szene (Trink hat eine Vergangenheit als Gründer und Accelerator-Manager). Es bleibt nicht bei motivierenden und unterstützenden Worten, der Südhub betreibt auch einen eigenen Accelerator und stellt Finanzierungsgelder bereit. 

Nora Frizberg | Speedinvest

Nora Frizberg Genera Counsel Speedinvest | (c) Speedinvest

Kaum ein wirtschaftspolitisches Thema hat die Startup-Szene heuer mehr beschäftigt als die Mitarbeiter:innenbeteiligung. Während die Gewinnbeteiligung, die der Entwurf für die Steuerreform vorsieht, für Startups kaum brauchbar ist, war eine neue Gesellschaftsform, die die Beteiligung von Mitarbeiter:innen begünstigt, noch nie so greifbar. Das, zugegebenermaßen nicht einfache, Thema wird von einer Arbeitsgruppe vorangetrieben, die das Justizministerium berät. Eine der treibenden Kräfte in dieser Gruppe ist Speedinvest-Anwältin Nora Frizberg, die es versteht, für Anliegen auf seiten aller Beteiligten ein offenes Ohr zu haben.

Nino Groß & Stefan Stücklschweiger | Fifteen Seconds Festival

Nino Groß (Partner & Director Communications) & Stefan Stücklschweiger (Co-Founder & CEO) (v.l.) | (c) Fifteen Seconds Festival

Ein internationales Startup-Festival in Zeiten der Pandemie zu veranstalten, erfordert nicht nur Mut, sondern auch ein entsprechendes Sicherheitskonzept. Den Veranstalter:innen des Fifteen Seconds Festival in Graz ist dies heuer erfolgreich gelungen. Mit einem innovativen Hybrid-Konzept ist das zweitägige Festival vom 30. September bis 1. Oktober über die Bühne gegangen. Erstmalig hat das Festival an gleich mehreren Event-Locations in der Grazer Innenstadt stattgefunden, um die Besucherströme besser aufzuteilen und größere Menschenansammlungen zu vermeiden. Zudem haben die Veranstalter:innen unter Federführung von Nino Groß und Stefan Stücklschweiger ihre digitalen Content-Formate erweitert und bieten neben dem Fifteen Seconds Festival nun auch die Fifteen Seconds Show an. Für 2022 stehen die Zeichen auf Internationalisierung. Erstmalig soll im September 2022 das Festival auch in Istanbul stattfinden.

Hermann Hauser & Herbert Gartner | Spin-Off Austria

Herbert Gartner und Hermann Hauser (v.l.n.r.) | (c) I.E.C.T. und LinkedIn-Profil Herbert Gartner

Ins Leben gerufen wurde Spin-off Austria zwar schon im Herbst 2020. Doch auch dieses Jahr hielt die Initiative der beiden wohl profiliertesten DeepTech-Investoren des Landes, Hermann Hauser und Herbert Gartner, was zum Start versprochen wurde. Das Thema wurde immer wieder öffentlich und politisch gut positioniert und mit dem Spin-off Dashboard Austria wurde ein erster wichtiger (wenn auch noch ausbaufähiger) Schritt zur Quantifizierung der heimischen Spin-off-Landschaft gemacht. Dass man unter anderem BioNTech-Gründerin Özelm Türeci als Keynote-Speakerin für die Spin-off Austria Conference gewinnen konnte, zeigte einmal mehr die Power, mit der Hauser und Gartner ihre Agenda verfolgen.


Partner

Der brutkasten „Innovator of the Year“ freut sich über die tatkräftige Unterstützung durch unseren Partner 42things!

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vor 12 Stunden

Carbon Cleanup: Wie ein Linzer Startup die Kohlefaserindustrie revolutionieren möchte

Das Linzer Startup Carbon Cleanup hat sich auf das Recycling von Kohlenstofffasern aus Industrieabfällen spezialisiert. Wir haben mit Gründer und CEO Jörg Radanitsch über die weiteren Wachstumsschritte und eine neue Kooperation mit KTM Technologies gesprochen. 
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Die Verwendung von Kohlefaser in der Industrie hat in den letzten Jahren stark zugenommen – insbesondere in Bereichen wie der Luft- und Raumfahrt, dem Automobilbau und der Windenergie. Kohlefaser überzeugt durch ihre hohe Festigkeit bei geringem Gewicht, doch ihre Herstellung ist ressourcenintensiv und teuer. Ein großes Problem stellt der hohe Verschnitt bei der Produktion dar: In der Industrie landen im Durschnitt bis zu 30 Prozent der Rohstoffe im Abfall. Diese Materialverluste sind nicht nur ökonomisch ineffizient, sondern auch aus ökologischer Sicht problematisch, da Kohlefaser biologisch nur schwer abbaubar ist.

Carbon Cleanup setzt auf KI

Das 2020 gegründete Linzer Startup Carbon Cleanup rund um Gründer Jörg Radanitsch hat sich diesem Problem angenommen und zum Ziel gesetzt, Kohlenstofffasern aus Industrieabfällen aufzubereiten und wiederverwendbar zu machen. Konkret hat das Startup eine mobile Aufbereitungsanlage entwickelt, um Carbonfasern direkt vor Ort beim Kunden aufzubereiten. 

Zum Herzstück der Anlage gehört nicht nur die mechanische Aufbereitung der Kohlenstofffasern. Im Hintergrund läuft auch eine Software, die eine KI-gestützte visuelle Erkennung der zugeführten Rohstoffe ermöglicht.

“Wir haben ein KI-generiertes Datenblatt entwickelt, das automatisch die Charakteristika von eingehendem Material erkennt und den Wert des Rezyklats bestimmt“, so Radanitsch. “Bevor das Material in unsere Anlage kommt, wissen wir schon, welche mechanischen Eigenschaften es haben wird. Das ist entscheidend für die Qualität und den Marktwert des Endprodukts.”

Gründer Jörg Radanitsch | (c) Carbon Cleanup

Entwicklung der zweiten Generation an Anlagen

Während die erste Anlage des Unternehmens für R&D-Zwecke dient und über eine Kapazität von 30 Tonnen pro Jahr verfügt, konnte das Unternehmen über den Sommer eine zweite Anlage in Betrieb nehmen. „Unsere zweite Anlagengeneration ist im August fertiggestellt worden. Die Produktionskapazität ist dreimal so hoch wie bei unserer ersten Anlage. Damit sind wir jetzt in der Lage, deutlich mehr und auch verschiedene Kompositabfälle zu verarbeiten.“

Besonders stolz ist Radanitsch auf die gestiegene Materialqualität: „Das neue Aggregat ist viel stärker, was uns mehr Flexibilität bei der Verarbeitung der Materialien gibt. Wir können jetzt eine Vielzahl an Abfällen effizienter recyceln, was die Qualität der Produkte erheblich verbessert.“

Ein wichtiger Baustein für den Erfolg von Carbon Cleanup war die Unterstützung durch die Austria Wirtschaftsservice (aws). “Das Seed-Financing der Austria Wirtschaftsservice hat uns erlaubt, nicht nur unsere Forschung und Entwicklung voranzutreiben, sondern auch in Marketingaktivitäten zu investieren, die für uns als Hardware-Startup besonders wichtig sind“, erklärt Radanitsch.

Luftfahrtindustrie und Kooperation mit KTM Technologies

Eine der spannendsten Entwicklungen bei Carbon Cleanup ist der Einsatz ihrer recycelten Materialien im 3D-Druck, besonders in der Luftfahrtindustrie. “Wir liefern im Tonnenmaßstab Kunststoffgranulate, die mit unserer Rezyklatfaser verstärkt sind. Diese werden in großen 3D-Druckern verwendet, um Formen zu bauen, die dann für die Produktion von Flugzeugteilen genutzt werden”, so der Gründer.

Zudem arbeitet Carbon Cleanup mit dem österreichischen Motorradhersteller KTM zusammen. Gemeinsam arbeiten beide Unternehmen an einem geschlossenen Materialkreislauf, bei dem Post-Consumer- und Post-Industrial-Abfälle von KTM Technologies recycelt und für die Herstellung neuer Bauteile genutzt werden. Spezifisch handelt es sich um das Recycling der Teile des Rennmodells “X-Bow GT2”, dessen Rahmen zu 100 % aus Carbonfasern besteht. Durch Unfälle entsteht eine große Menge an beschädigtem Material, das normalerweise als Abfall betrachtet wird. Mit der Partnerschaft von KTM und Carbon Cleanup wird dieses Material zurück in den Kreislauf gebracht. 

(c) Carbon Cleanup

“KTM Technologies war von Anfang an ein Vorreiter. Sie testen unsere recycelten Materialien bereits erfolgreich in ihren Motorrädern“, betont Radanitsch.

Das Besondere an dieser Kooperation ist das sogenannte Closed-Loop-Material, das zu 100 Prozent aus dem Abfallstrom von KTM Technologies besteht. „Die Herausforderung ist, die Materialien zirkulär zu sammeln und in die Produktion zurückzuführen. Das Sammeln und die Qualität sind dabei entscheidend. Aber wir haben gezeigt, dass wir sogar leistungsfähigere Materialien aus Abfall herstellen können”, so der Gründer.

(c) Carbon Cleanup

Die nächsten Schritte von Carbon Cleanup

Das Geschäftsmodell von Carbon Cleanup basiert derzeit auf zwei Einnahmequellen: Zum einen bietet das Unternehmen Kunden einen Recycling-Service an, bei dem diese für die umweltgerechte Entsorgung des Materials bezahlen. Dafür wurde eine eigene Logistikstruktur aufgebaut. Zum anderen werden die Faserverbundkunststoffe an weitere Abnehmer verkauft. Derzeit liefert das Startup 98 Prozent der aufbereiteten Granulate ins Ausland. “Für eingehendes Material sind die Hauptmärkte neben Österreich vor allem Deutschland und Italien. Der Materialzufluss ist für uns derzeit jedoch kein Engpass, sodass wir gezielt das für uns passende Material auswählen können”, so der Gründer abschließend.


*Disclaimer: Das Startup-Porträt erscheint in Kooperation mit Austria Wirtschaftsservice (aws)

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