07.12.2023

Das Voting zum “Innovator of the Year” 2023 – Kategorie Startups

Mit dem "Innovator of the Year" zeichnen wir gemeinsam mit unserer Community die innovativsten Köpfe in der heimischen Startup-Szene aus. Wähle in der Kategorie "Startups" bis 6. Jänner 2024 deine Favoritin oder deinen Favoriten.
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Innovator of the Year

Ein für die heimische Startup-Szene schwieriges Jahr neigt sich dem Ende zu. Noch nie zuvor gab es so eine Häufung an Insolvenzen, Schließungen und Notverkäufen. Trotz der wirtschaftlich herausfordernden Zeit haben österreichische Startups und Scaleups aber auch in diesem Jahr wieder Großartiges geleistet und ihre Innovationen vorangetrieben. Sie liefern Lösungen für die Zukunft und leisten somit einen wichtigen Beitrag für den Wirtschaftsstandort Österreich.

Als Leitmedium für die heimische Startup-Szene starten wir daher bereits zum dritten Mal den “Innovator of the Year” und zeichnen gemeinsam mit unserer Community in drei Kategorien die innovativsten Köpfe in der Startup-Community aus: “Newcomer”, “Startups” und “Scaleups”. Den Anfang machte die Kategorie “Newcomer” – zum Voting.

Nun gilt es, die innovativste Person in der Kategorie “Startups” zu wählen. Hier prämieren wir Gründer:innen von Unternehmen, die bereits einige Schritte im Markt gemacht haben und gerade dabei sind, sich zu etablieren.

Insgesamt gibt es wieder zehn Nominierungen. Die brutkasten-Redaktion ist täglich im Austausch mit den Gründer:innen und CEOs spannender Startups und hat in mehreren Jurysitzungen eine Shortlist mit jenen erstellt, die 2023 besonders aufgefallen sind.

Wähle bis 7. Jänner dein:e Favorit:in

Jetzt bist du am Drücker: Wähle bis 7. Jänner 2024 (23:30 Uhr) deine Favoritin oder deinen Favoriten zum “Innovator of the Year”! Jede:r User:in hat eine Stimme und es kann einmal pro Tag und Kategorie abgestimmt werden – es zahlt sich also aus, die eigene Community zu aktivieren! Der “Innovator of the Year” erhält ein brutkasten Medienvolumen in Höhe von 4.100 Euro. Die Gewinner:innen in allen Kategorien werden am 10. Jänner 2024 auf brutkasten.com verkündet.

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Maximilian Kindler | incaseof.law

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Die LawTech-Firma incaseof.law bietet Online-Rechtsberatung auf KI-Basis an. Das Service kommt speziell KMUs zugute. Gründer Gründer Maximilian Kindler geriet heuer in einen Rechtsstreit mit dem österreichischen Rechtsanwaltsverein (ÖRAV), der gegen das Geschäftsmodell des Startups Klage eingelegt hatte. Kindler konnte sich über drei Instanzen hinweg mehrheitlich gegen die Anschuldigungen des ÖRAV durchsetzen. Der Founder nennt das Urteil einen “Meilenstein für Startups im Legal-Tech-Bereich”.

Johanna Kivalo | The Impressive Company

Ursprünglich hatten sie sich auf Videos und Space- Escape Games spezialisiert. Aus der Faszination für den Weltraum wurde aber schnell mehr: Mittlerweile hat sich The Impressive Company mit Solutions Architect Johanna Kivalo und CEO Nikodemus Wagner zu einem Space-Tech-Unternehmen entwickelt. Die automatisierten Analysen des Startups beschreiben das Weltall als voll von kaputten Satelliten, Raketenresten und Trümmern. Und sie zeigen: Der Müll vermehrt sich. Im Sinne der Space Sustainability überwacht das Unternehmen den Weltraumverkehr, minimiert potenzielle Kollisionen und somit Gefahren für die Erde. Gemeinsam mit der EU und der European Space Agency (ESA) arbeitet es daran eine Datengrundlage für neue Regulierungen zu schaffen – gut für die Umwelt und schlecht für den Weltraummüll. 

Paul Lind | reebuild

Reebuild rund um Co-Founder Paul Lind hat sich zum Ziel gesetzt, die administrativen Tätigkeiten von Bauleitern zu automatisieren. Mit seinem Geschäftsmodell gelang es dem auch von Lucas Iser und Alexander Kornell mit gegründeten Wiener Startup Anfang 2023 Domagoj Dolinsek, Gründer von PlanRadar, Storebox-Founder Ferdinand Dietrich, Baufinanzierer Philipp Hain und Laura Raggl von ROI Ventures als Investor:innen mit an Bord zu holen. Im September folgten dann Business Angel Hansi Hansmann und PSPDFkit-Gründer Peter Steinberger sowie auch der Real Estate & Startup Investor Niki Stadler und die Business Angels Gerhard Kornfeld und Reinhard Manzl.

Eva Sommer | fermify

Das Wiener Vegan-Käse-Startup fermify rund um Co-Founderin Eva Sommer, das sie mit dem Bioprozess-Forscher Christoph Herwig 2021 gegründet hat, entwickelte ein neues Verfahren zur Herstellung von veganem Käse. Dafür erhielt man im Mai 2023 unter dem Lead des pan-europäischen ClimateTech-Fonds Climentum Capital 4,5 Millionen Euro Kapital. Ebenfalls dabei war der 2022 gestartete Female Founders-Fonds Fund F. Dieses Investment wurde im Juli 2023 um 1,5 Millionen auf sechs Millionen Euro erhöht – Investoren aus Deutschland und Holland hatten sich damals beteiligt.

Markus Linder | inoqo

Markus Linder: Gründer des Wiener Scaleups Zoovu plan mit Nachhaltigkeitsapp den nächsten Coup

Kaum ein Gründer in Österreich brennt so für das Thema Nachhaltigkeit wie Markus Linder. Ursprünglich ging der Gründer und Geschäftsführer von Inoqo 2020 mit einer auf Verbraucher:innen ausgerichteten App an den Start. Sie diente dazu, Endverbraucher:innen den Umwelteinfluss ihrer täglichen Lebensmitteleinkäufe zu verdeutlichen. 2023 vollzog das Startup erfolgreich den Schwenk von einem B2C- zu einem B2B-Modell. Über eine neue SaaS-Plattform des Startups können Lebensmittelhändern die Umweltauswirkungen ihrer Lieferkette bewerten. 2023 konnte das Startup mit ODA, den führenden e-Lebensmittelhändler Norwegens als Partner für sich gewinnen und ein Investment in Millionenhöhe abschließen.

Valentin Perkonigg | Brickwise

Valentin Perkonigg, Brickwise

Immobilieninvestments ab 100 Euro innerhalb von Minuten mit ein paar Klicks – mit diesem Versprechen ist das Grazer Startup Brickwise angetreten und hat sich ursprünglich im B2C-Segment positioniert. Mit seiner Plattform ging das Unternehmen Ende 2021 auf den Markt. Dieses Jahr expandierte Brickwise nicht nur nach Deutschland, sondern startete auch mit einem neuen B2B-Angebot, das das Unternehmen als “White Label Light”-Lösung bezeichnet. Mit C&P Immobilien aus Graz fand man auch gleich den ersten Partner. Valentin Perkonigg war als CTO für die technische Umsetzung verantwortlich. Seit Oktober 2023 hat der Co-Founder die CEO-Rolle übernommen. Abseits von Brickwise startete Perkonigg 2023 außerdem einen Newsletter für europäische Gründer:innen: “Founder Forge”, der alle zwei Wochen erscheint, schreibt er gemeinsam mit Coinpanion-Gründer Alexander Valtingojer.

Nadina Ruedl | Die Pflanzerei

nadina

Mit ihrem veganen Leberkäse “Gustl” erlangte Nadina Ruedl österreichweit Bekanntheit und schaffte damit bereits 2022 den Sprung in den österreichischen Einzelhandel. 2023 launchte die Gründerin innerhalb einer Woche zwölf neue Produkte – darunter vegane Käsekrainer, Fleischknödel und Kaiserschmarrn. Um ihrem Anspruch an Regionalität gerecht zu werden, produziert sie ihre Produkte in Partnerschaft mit regionalen Betrieben. Sofern sie nicht an neuen Produktgenerationen arbeitet, steht die als “rastlos” geltende Gründerin bei Events persönlich hinter der Theke und serviert ihren “eingefleischten” Fangemeinde höchstpersönlich die rein pflanzlichen Schmankerln der österreichischen Küche.

Jakobus Schuster | notarity

Mit seinem Tool für digitale notarielle Dienstleistungen hat sich das Wiener Startup notarity kein einfaches Feld ausgesucht. Laut Angaben des Startups nutzt bereits rund ein Viertel der heimischen Notar:innen die Lösung. Doch deren Vertretung, die Notariatskammer, zeigt sich ausgesprochen kritisch und klagte dieses Jahr das Startup wegen Bedenken bezüglich des Geschäftsmodells. Co-Founder und CEO Jakobus Schuster hält dagegen und will auch am Heimatmarkt weiter wachsen. Gleichzeitig startete dieses Jahr mit der Expansion nach Deutschland die Internationalisierung, die auch als Plan B fungiert.

Lorena Skiljan | Nobilegroup

Bereits seit 2021 unterstützt die Nobilegroup Gemeinden, Unternehmen, Landwirte und private Haushalte bei der Entwicklung von Energiegemeinschaften. Seit dem Marktstart war das Wiener Startup rund um die beiden Gründer:innen und Geschäftsführer:innen Lorena Skiljan und Peter Gönitzer an der Entwicklung von rund 50 Energiegemeinschaften beteiligt. 2023 konnte das Unternehmen eine Finanzierungsrunde in Millionenhöhe sichern und holte sich Pallas Capital als Investor an Bord. Zudem emittierte das Unternehmen mit seiner Asset-Tochter Super Power Generation (SPG) seine erste grüne Anleihe.

Andreas Zehetner | Futuredoctor

Futuredoctor von Andreas Zehetner und Amandeep Grewal vermittelt Studiensplätze an medizinischen Universitäten. Zudem haben die Gründer Angebote für Student:innen geschaffen, die sie während ihrer Ausbildung begleiten und unterstützen. Für jeden vermittelten Studienplatz erhält futuredoctor ein einmaliges Honorar, das sämtliche Leistungen über die Dauer von sechs Jahren abdeckt. Seit Start konnte das Wiener Startup einen Umsatz in der Höhe von “mehreren Millionen Euro” erwirtschaften, wie der Gründer mitteilte. Zudem wurde ein Standort in Delhi, Indien, gegründet, mit dem man künftig indischen Student:innen ein Medizinstudium in Europa ermöglichen will.


Hier geht’s zum “Innovator of the Year 2023”-Voting in der Kategorie “Newcomer”:

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AI Landscape 2024, Wasner, Hochreiter
(c) Stock.Adobe/GamePixel - Die AI Landscape 2024 ist da.

Die Austrian AI Landscape von Clemens Wasner (EnliteAI, AI Austria) zeigt AI-Startups und -Unternehmen aus der heimischen Startup-Szene. Das Branding dazu wurde von Andreas M. Keck, Kopf und Gründer von “beamr. brand consulting studio” pro-bono durchgeführt. Es ist bereits die insgesamt achte Ausgabe der österreichischen KI-Landschaft.

AI Landscape 2024 wird größer als ihre Vorgänger

“Heuer gibt es 70 neue Unternehmen, ein Novum in dieser Größenordnung. Es ist ein internationales Phänomen, denn die Eintrittsbarriere für die Gründung eines KI-Unternehmens ist gesunken. Ein Grund ist, dass viele Basistechnologien als ‘open source’ verfügbar sind und nicht mehr von Grund auf selbst entwickelt werden müssen”, erklärt Wasner die gestiegene Anzahl an KI-Unternehmen in Österreich.

Besonders im Bereich “Corporate Early Adopters” zeigt sich eine starke Steigerung. “Unternehmen, die teilweise 100 Jahre alt sind, haben eigene AI-Business-Units aufgebaut, eigene Teams zusammengestellt und sind Joint Ventures eingegangen. AI ist schlussendlich in der Realwirtschaft angekommen”, so der AI-Experte weiter.

Die AI Landscape Austria 2024

(c) EnliteAI, AI Austria, Andreas M. Keck (beamr) – Die gesamte Austrian AI Landscape.

Cybersecurity-Bereich steigt

Allgemein ist festzustellen, dass sich – entgegen der letzten Jahre – mehr Firmen mit “Cybersecurity & Defence” beschäftigen. Die Gründe dafür sind, dass es einerseits, wie erwähnt, mehr Open-Source-Modelle gibt, auf die man zurückgreifen kann, ohne selbst Basis-Modelle entwickeln zu müssen. Andererseits hat der Ukraine-Krieg ein Bewusstsein für diese Branche geschaffen.

Die EU hat etwa am 15. März 2024 das Arbeitsprogramm für den European Defence Fund veröffentlicht. Die offizielle Ausschreibung wurde am 20. Juni geöffnet, eine Einreichung war bis zum 5. November 2024 möglich. Diese Ausschreibung war mit 1,1 Milliarden Euro dotiert, wovon 40 Millionen Euro für disruptive Technologien und 67 Millionen Euro für KMU vorgesehen sind.

AI Landscape: GenAI als Treiber

Einen anderen Faktor für die Steigerung der Anzahl an KI-Firmen in Österreich sieht Wasner darin, dass viele Unternehmen in der Vergangenheit auf Automatisierung gesetzt hätten. Belege erkennen, den E-Mail-Posteingang lesen und ins CRM schieben – das sei mit der eigenen Technologie natürlich limitiert gewesen, durch Generative AI und LLMs (Large Language Models) wären nun sehr viele in diesem Bereich tätig. “Das ist etwas, das weltweit parallel passiert”, so Wasner. “Und Chatbots oder Dashboards beinhaltet.”

Auch bemerkenswert ist, dass im Bereich “Life Science” mittlerweile 30 Unternehmen aus Österreich vertreten sind. Für den KI-Experten “wenig verwunderlich”, da es hierzulande mit LISAvienna, INITS und mit dem Science Park Graz gleich drei Ökosysteme gibt, die in diesem Feld “Firmen produzieren”.

Zudem ist der Proptech-Bereich auffällig stark geworden, was wiederum an der Nutzung von LLMs liegt, zum Beispiel wenn es um die Auswertung von Dokumenten rund um Bauprojekte geht. Überall dort, wo man auf unstrukturierte Daten treffe – Baupläne, etc. – sei nun GenAI vermehrt einsatzbar und das ganze Proptech-Feld gehe “durch die Decke”. Insgesamt, so Wasner, gebe es heuer einfach mehrere große Themenfelder in der heimischen AI Landscape.

Beachtlich sei zudem, dass in der KI-Branche wenig Firmen pleite gegangen sind. “Dieses Jahr habe ich im Vergleich zum Vorjahr nur drei, vier Firmen herunternehmen müssen”, sagt er. “Davor waren es rund 30.”

Doch der KI-Experte warnt vor zu großer Euphorie. Er sieht den Moment jetzt als “Ruhe vor dem Sturm” und erwartet eine Konsolidierungswelle für das kommende Jahr. In diesem Sinne prognostiziert er einen Akquise-Trend, der uns bevorsteht. Größere Firmen würden, so seine Einschätzung, Unternehmen aus der Sparte “Operations & Search” aufkaufen, weil sich deren Angebot als replizierbares Business für Dienstleister auszeichne (Knowledge-Management, Bots, Suche mit LLMs).

Mehr Deregulierung, aber…

Was den europäischen Standort betrifft, wünscht sich Wasner mehr Deregulierung, allerdings nicht unbedingt auf der KI-Seite, wie er sagt. Europas KI-Problem liege vor allem im Umstand begründet, dass es hier schwieriger sei, zu gründen bzw. etwa Mitarbeiterbeteiligungen schwerer zu implementieren wären. “In Europa gibt es 27 Rechtsformen bei der Unternehmensgründung, das ist einfach nicht ‘investible'”, sagt er. Auch seien die Finanzierungen zu gering, vor allem dann, wenn man eine KI-Foundation baue. Mistral aus Frankreich wäre da der einzige Ausreißer, was europäische Top-KI-Firmen betreffe.

Als zweiten Punkt nennt Wasner, dass sich die “Compute-Infrastruktur” als zu klein für den europäischen Raum zeige und es von der EU-Seite Investitionen von mindestens 20 Milliarden Euro – wenn nicht mehr – bräuchte, um im KI-Konzert der Großen eine Chance zu haben. Der dritte und letzte Faktor, den Wasner in Sachen Wettbewerbsfähigkeit erwähnt, ist, auf “skilled immigration” zu setzen, um die besten Talente ins Land zu holen, wie er sagt: “Das allerdings geht nur, wenn man die ersten beiden Punkte löst.”

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