05.12.2023

Das Voting zum “Innovator of the Year” 2023 – Kategorie Newcomer

Mit dem "Innovator of the Year" zeichnen wir gemeinsam mit unserer Community die innovativsten Köpfe in der heimischen Startup-Szene aus. Wähle in der Kategorie "Newcomer" bis 7. Jänner 2024 deine Favoritin oder deinen Favoriten.
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Ein für die heimische Startup-Szene schwieriges Jahr neigt sich dem Ende zu. Noch nie zuvor gab es so eine Häufung an Insolvenzen, Schließungen und Notverkäufen. Trotz der wirtschaftlich herausfordernden Zeit haben österreichische Startups und Scaleups aber auch in diesem Jahr wieder großartiges geleistet und ihre Innovationen vorangetrieben. Sie liefern Lösungen für die Zukunft und leisten somit einen wichtigen Beitrag für den Wirtschaftsstandort Österreich.

Als Leitmedium für die heimische Startup-Szene starten wir daher bereits zum dritten Mal den “Innovator of the Year” und zeichnen gemeinsam mit unserer Community in drei Kategorien die innovativsten Köpfe in der Startup-Community aus: “Newcomer”, “Startups” und “Scaleups”.

Den Anfang macht die Kategorie “Newcomer” mit insgesamt zehn Nominierungen. Die brutkasten-Redaktion ist täglich im Austausch mit den Gründer:innen und CEOs spannender neuer Startups und hat in mehreren Jurysitzungen eine Shortlist mit jenen erstellt, die 2023 besonders aufgefallen sind. Die Nominierten haben die Redaktion mit innovativen Ideen, Geschäftsmodellen und Produkten besonders überzeugt.

Wähle bis 7. Jänner dein:e Favorit:in

Jetzt bist du am Drücker: Wähle bis 7. Jänner 2024 (23:30 Uhr) deine Favoritin oder deinen Favoriten zum “Innovator of the Year”! Jede:r User:in hat eine Stimme und es kann einmal pro Tag und Kategorie abgestimmt werden – es zahlt sich also aus, die eigene Community zu aktivieren! Der “Innovator of the Year” erhält ein brutkasten Medienvolumen in Höhe von 4.100 Euro. Die Gewinner:innen in allen Kategorien werden am 10. Jänner 2024 auf brutkasten.com verkündet.

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Ana-Marija Autischer | Vigilios

Wichtige Telefonnummern, Sicherheits-Tipps und Infos zu Orten bietet die App Vigilios – der “Personal Safety Begleiter”, wie sie von Gründerin und CEO Ana-Marija Autischer bezeichnet wird. Auf Reisen hat sie festgestellt, wie wichtig das Thema Sicherheit ist. Gemeinsam mit Co-Gründer und CTO Stefan Stumpfl kreierte sie die Sicherheits-App für alle, die “Area Insights” für Parks, Bahnhöfe und andere Orte bietet. Rund um die Uhr gibt es hier Tipps zur Selbstverteidigung – mental und körperlich-, wichtige Fakten über die jeweiligen Orte sowie präventive Hilfe. 

Anna Greil | uptraded

Das Wiener Startup uptraded rund um Gründerin und CEO Anna Greil entwickelt eine App, die künftig Kreislaufwirtschaft in die Modewelt bringen soll. Die App basiert auf dem bekannten Prinzip “Swipe & Match”, das auch bei Dating-Plattformen zum Einsatz kommt. Nutzer:innen können so ihre ungenutzte Kleidung mit der Kleidung anderer Nutzer:innen tauschen. 2023 konnte das Startup seine Nutzerbasis auf 20.000 Nutzer:innen ausbauen. Zudem ging das Startup mit den Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR) eine Kooperation ein.

Sidney von Guggenberg | Cheer

Cheer ist ein 2023 von Sydney von Guggenberg gegründetes Wiener Startup, das Frauen dazu ermutigen will, ihre Periode zu feiern und das Tabuthema aufzubrechen. Dazu bietet das Unternehmen Bio-Tampons und Arnika-Schmerzpflaster im Monats-Abo an. Von Guggenberg ist die Urenkelin der Gründerin einer über 100 Jahre bestehenden Privatklinik in Brixen, die 2017 schließen musste. Sie versteht ihr Startup als mehr als nur ein weiteres Abo-Modell von vielen und möchte mit ihrer Marke auch Frauen helfen, die besonders vom Krieg betroffen sind. Sie spendete 5.000 Tampons an Team4UA, die sich für Frauen in der Ukraine einsetzt. 

Katharina Herzog | Money.care

Money:care ist eine Wiener Plattform, über die Privatanleger:innen mittels künstlicher Intelligenz Einblicke in die Nachhaltigkeitsdaten börsengelisteter Unternehmen bekommen können. Sie wurde im September 2023 von Katharina Herzog (CEO), Ulrich Penitz und Timo Nothdurft gegründet und arbeitet mit Organisationen wie dem Forschungsinstitut der Vereinten Nationen für soziale Entwicklung (UNRISD) zusammen. Das Jungunternehmen hat zum Ziel, nachhaltiges Investieren für jede und jeden transparenter und simpler zu gestalten und so gegen “Greenwashing” anzugehen.

Christoph Igler | anodu

Wer ein physisches Produkt anbietet, hat mit einigen Herausforderungen zu kämpfen. Eine davon ist paradoxerweise die Nachfrage. Denn jedes Stück, das man verkaufen will, muss man auch vorfinanzieren. Christoph Igler (CEO) und sein Co-Founder Alexander Körner (CTO) haben mit anodu im burgenländischen Mattersburg eine neue Form der Einkaufsfinanzierung entwickelt – sie lassen Investor:innen übernehmen und können dabei gute kurzfristige Renditen garantieren.

Tom Kessler | re:flair

Re:flair ist ein Upcycling-Startup, das aus zirkulären Werbemitteln (Werbematerialien, Bauplanen, Taschen oder Überschüssen wie u.a. alter Arbeitskleidung) für Unternehmen neue schafft, um die stark klimabelastende Werbemittelindustrie zu verändern. Co-Founder und CEO Tom Kessler fiel heuer damit auf, dass er sich kurz nach der Gründung (Juli 2023) eine Auszeit für “Work and Travel” im Ausland genommen hat. Damit möchte er beweisen, dass man von überall auf der Welt als digitaler Nomade arbeiten kann und re:flair als Startup auch außerhalb der traditionellen Geschäftsgrenzen denkt.

Julia Kruselburger | Independo

Das Startup Independo möchte mit seiner App für Menschen mit kognitiven Behinderungen oder Lernschwierigkeiten den Zugang zu Kalendern erleichtern. Deshalb hat es ein non-verbales Kalender-Tagebuch für mehr Selbstbestimmung und Inklusion entwickelt. Konkret werden Termine in Form von Piktogrammen und Audio präsentiert. Gegründet wurde das Wiener Startup von Julia Kruselburger, Michael Höchtl und Konstantin Strümpf und konnte sich die aws Preseed Innovative Solutions Förderung sichern. Für 2024 möchte man – neben Partnerschulen, die man für sich gewinnen konnte – Abo-Modelle auch für individuelle Nutzer:innen im App-Store verfügbar machen.

Matthias Lohner | Toddle

Ende Juli 2023 ging Toddle rund um Matthias Lohner und Markus Schiffauer an den Start. Die beiden Gründer haben eine Plattform entwickelt, über die wiederaufbereitete Kinderausstattung verkauft oder vermietet wird. Zudem werden über die Plattform Händler:innen und Kund:innen zusammengebracht. Dafür arbeitet das Startup mit verschiedenen Refurbishment-Partner:innen in Wien zusammen. Nur wenige Monate nach dem Launch gab das Startup den Kauf des schwedischen Mitbewerbers Parently bekannt.

Matthias Neumayer | Oscar Stories

Eine Gute-Nacht-Geschichte, in der das eigene Kind die Hauptrolle spielt, gab es bisher von Eltern ausgedacht. Mithilfe der von Matthias Neumayer (CEO) und Dima Rubanov entwickelten App “Oscar Gute Nacht Geschichten” übernimmt das Ausdenken jetzt die künstliche Intelligenz. Basierend auf dem Modell GPT-4, das durch eigenes Fine-Tuning und komplexes Prompt Engineering optimiert wurde, werden persönliche Informationen von Eltern und Kind direkt in die Story integriert. Die KI Midjourney rundet die Geschichten mit individuellen Illustrationen ab. 2023 schaffte es Oscar Stories bei Product Hunt auf Platz 1.

Martin Schneglberger | blankmile

Blankmile ist ein oberösterreichisches Startup, das mit seiner Anwendung die Ferndiagnose im Service- und Handwerksbereich für beide Seiten einfach und praktikabel machen möchte. Dabei arbeitet das Unternehmen, das von Martin Schneglberger (CEO), Dominik Reichinger (CTO), Andreas Holzapfel (COO) und gegründet wurde, mit einem multifunktionalen Video-Call zwischen Expert:in und Kund:in. Die Fachleute können fortan die Kund:innen anleiten, wo sie die Smartphone-Kamera genau hinhalten sollen. Beide Seiten können zur Erleichterung direkt im Bild Markierungen erstellen. Dann können Fotos oder Videos gemacht werden, was etwa auch für akustische Diagnosen sehr nützlich sei. Zudem können während des Vorgangs Notizen gemacht werden. Am Ende erfolgt die Ausgabe als pdf, die etwa auch einem Kostenvoranschlag beigelegt werden kann. Im Durchschnitt sollen so 70 Kilometer Anfahrtsweg erspart und etwa 25 Kilogramm CO2 eingespart werden.

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Antless-Team © Christoph Schnalzer

Musik an, Kopf aus – für viele von uns ist sie aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Ob morgens beim Aufstehen, während der Autofahrt oder beim Sport: Musik begleitet uns, berührt unsere Emotionen und kann uns zu Höchstleistungen antreiben. Doch ein Ort, an dem Klänge bislang oft unerwünscht waren, ist der Arbeitsplatz. Geräusche werden dort häufig als störend und konzentrationshemmend empfunden. Ein Grazer Startup will das ändern: Antless setzt auf gezielt ausgewählte Musik, um eine optimale Arbeitsatmosphäre zu schaffen. Warum Gründer Christoph Schnalzer der Überzeugung ist, dass jedes Unternehmen ein durchdachtes Musikkonzept braucht, erklärt er im Gespräch mit brutkasten.

Zalando, Axel Springer und Energie Steiermark als Kunden

Im Gegensatz zu herkömmlichen Musik-Streamingdiensten, die vor allem der Unterhaltung dienen, setzt Antless auf ein maßgeschneidertes Klangkonzept für den Arbeitsplatz. Die Musik sei „intuitiv, unterstützend und unaufdringlich“ – mit der Zeit werde sie als Hintergrundmusik wahrgenommen und integriere sich unterbewusst in den Arbeitsflow. Das Startup verspricht damit ein „wirkungsvolles Upgrade für das gesamte Team“. Ob Meetings, Deep Work oder Teamarbeit: „Mit Antless hörst du in jeder Phase deines Arbeitstages die passende Musik“, heißt es vonseiten des Gründers. Antless implementiert sein Soundsystem in die Büroräumlichkeiten, so dass die Musik jederzeit ohne großen Aufwand eingeschaltet werden kann.

Zusätzlich veranstaltet das Jungunternehmen Live-Stream-Events, bei dem ein DJ auflegt. Während der Arbeitszeit kann man den Stream im Hintergrund laufen lassen. Für Unternehmen gibt es außerdem noch die Möglichkeit eines individuellen Sound-Brandings. Basierend auf den spezifischen Markenwerten eines Unternehmens entwickelt Antless einen maßgeschneiderten Sound-Stream, der die Markenidentität akustisch widerspiegelt. Das sei ein „starkes Tool zur Markendifferenzierung“ und ein wertvoller Beitrag zur Markenbindung des Teams, erklärt Schnalzer.

Diese „perfekt angepassten Soundscape-Streams“ haben bereits namhafte Unternehmen überzeugt: Zalando, Axel Springer und Energie Steiermark zählen zu den Kunden von Antless.

Musik steigert Produktivität und Effizienz

Das Konzept basiert laut Startup auf wissenschaftlichen Erkenntnissen der Musikpsychologie. Schnalzer erklärt gegenüber brutkasten, dass die „richtige Musik“ beim Arbeiten nicht nur Produktivität und Effizienz steigere, sondern gleichzeitig zur Entspannung, zum Wohlbefinden und zur Stressreduktion beitrage. Daraus resultiere daher eine bessere Mitarbeiterzufriedenheit, denn Musik könne das Arbeitsklima positiv beeinflussen und die Teamdynamik stärken.

Die Auswahl und Kuratierung der Musikstreams stütze sich auf Forschungen, die zeigen, „wie bestimmte Musikarten die kognitive Funktion, Konzentration und das Wohlbefinden am Arbeitsplatz beeinflussen können“, so Schnalzer. „Da gibt’s ganz klare Vorgaben, die aus Studien hervorgehen. Wir setzen das um und bauen daraus unseren eigenen Player, der fix im Raum installiert ist.“

Mit seiner Musikstreaming-App will Antless eine einheitliche Lösung für eine konsistente und förderliche Arbeitsumgebung bieten. Dabei geht es nicht darum, Musik in den Vordergrund zu rücken, sondern gezielt Rhythmen und Klänge einzusetzen, die nicht bewusst wahrgenommen werden und dennoch ihre Wirkung entfalten.

Antless ist anfangs auf viel Skepsis gestoßen

Die Idee für Antless kam direkt aus dem Berufsalltag: „Als Angestellter habe ich gefunden, dass die Stimmung in den Arbeitsräumen oder in den Büros einfach nicht immer gut ist“, erzählt Schnalzer. Schon damals war er davon überzeugt, dass Musik auch im Arbeitskontext sinnvoll eingesetzt werden kann. Er selbst war rund 15 Jahre als DJ tätig. Im September 2022 gründete er schließlich gemeinsam mit Lucas Unterweger und Kathrin Schwarzl das Startup Antless.

Der Start war jedoch alles andere als einfach, wie der Gründer verrät. „Wir waren mit der Idee viel zu früh für den österreichischen Markt. Also das muss man ganz ehrlich sagen: Damals hat keiner gesagt: ‚Das ist eine super Idee!‘“. Mittlerweile habe sich die Situation aber geändert, weil Themen wie Wohlbefinden am Arbeitsplatz zunehmend an Bedeutung gewinnen. Auch Großunternehmen würden sich offener dafür zeigen, Arbeitsplätze neu zu gestalten.

„Jetzt sind wir sicher, dass es funktioniert”

Aktuell befindet sich Antless in Verhandlungen mit großen potenziellen Kunden aus Deutschland und Österreich, wie Schnalzer verrät. Um welche Unternehmen es sich genau handelt, möchte er noch nicht verraten. Diese wertvollen Kontakte entstanden unter anderem durch die musikalische Begleitung der deutschen „Handelsblatt Live“-Veranstaltungen, an denen Antless letztes Jahr teilnahm.

Parallel dazu bereitet sich das Startup auf seine erste Finanzierungsrunde vor. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung war die „Start!Klar plus“-Förderung der Steirischen Wirtschaftsförderungs-Gesellschaft (SFG) im Jahr 2023. Diese unterstützt Unternehmen dabei, sich auf Investoren-Pitches vorzubereiten. Abgesehen davon war Antless von Anfang an eigenfinanziert, bestätigt Schnalzer im Gespräch mit brutkasten. Lediglich technische Unterstützung erhielt das Unternehmen vom Grazer IT-Unternehmen VAP Ventures.

Für die Zukunft plant Antless weiter zu wachsen, sein Konzept auszubauen und Investor:innen an Bord zu holen. Schnalzer blickt optimistisch nach vorne: „Wir waren damals nicht sicher. Haben das einfach ausprobiert. Jetzt sind wir sicher, dass es funktioniert.“

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