20.06.2024
POSITIONIERUNG

Nach Billa-Aufruf: Diese heimischen Startups unterstützen das EU-Renaturierungsgesetz

Auf Initiative von Billa richtet eine wachsende Anzahl an heimischen Unternehmen eine "Dringlichkeitserklärung" an Regierung und Landeshauptleute, das EU-Renaturierungsgesetz zu unterstützen.
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Marcus Lebesmühlbacher, Markus Linder und Heinrich Prokop gaben uns Statements zu ihrer Unterstützung des EU-Renaturierungsgesetzes | (c) Holloid / FH des BFI Wien/Rösler / Loonshot Ventures
Marcus Lebesmühlbacher, Markus Linder und Heinrich Prokop gaben uns Statements zu ihrer Unterstützung des EU-Renaturierungsgesetzes | (c) Holloid / FH des BFI Wien/Rösler / Loonshot Ventures

Nachdem Leonore Gewesslers Alleingang mit dem Ja zum EU-Renaturierungsgesetz für eine Regierungskrise gesorgt hat, kommt eine derartig klare Positionierung von teilweise großen Playern aus der Privatwirtschaft durchaus überraschend: Die Billa-Initiative “Blühendes Österreich” richtet eine “Dringlichkeitserklärung” an Regierung und Landeshauptleute, das Gesetz zu unterstützen. Zahlreiche Unternehmen (stand 20.6. Nachmittag rund 300) schlossen sich diesem Apell an. Darunter sind auch heimische Startups, Scaleups und Investmentgesellschaften.

“Grundlage für eine zukunftsorientierte und nachhaltige Standortentwicklung für Österreichs Wirtschaft”

In einem offenen Brief der Initiative heißt es unter anderem: “Wir erachten das EU-Renaturierungsgesetz als entscheidendes Instrument zur Sicherung unserer natürlichen Ressourcen in Europa und als Grundlage für eine zukunftsorientierte und nachhaltige Standortentwicklung für Österreichs Wirtschaft.” Es bestehe “kein Zweifel, dass Österreich und die Europäische Union dringenden Handlungsbedarf bei Erhalt, Verbesserung und Wiederherstellung von Ökosystemen haben”. Dabei wird auch auf einen entsprechenden Apell von rund 200 Wissenschaftler:innen aus Österreich aus dem April verwiesen.

Bekannte Namen aus dem Startup-Ökosystem unter Unterzeichner-Unternehmen

Auch eine ganze Reihe von Startups und Unternehmen aus dem Startup- und Innovationsökosystem haben sich der Dringlichkeitserklärung angeschlossen – aktuell kommen laufen neue Unterzeichner dazu. Auf der Liste finden sich unter anderem Blün, Bolena Impact Investments, Celum, Clever Clover, ClimateLab, Collective Energy, Goood Mobile, Holloid, Inoqo und Triple Impact Ventures, Orderlion, refinq sowie tarife.at.

Doch was bewegt diese Unternehmen, sich öffentlich in dieser politischen Streitfrage zu positionieren? Wir haben bei einige davon um Statements angefragt und drei Rückmeldungen erhalten.

Heinrich Prokop: “Österreichs Ruf als Vorreiter für Nachhaltigkeit ist Wettbewerbsvorteil unserer Food-Startups”

Kurz und bündig äußert sich der als langjähriger 2 Minuten 2 Millionen-Investor bekannte Clever Clover-Gründer Heinrich Prokop: “Sustainability ist einer der maßgeblichen Elemente bei der Beurteilung von Innovationen für Clever Clover. Österreichs Ruf als Vorreiter in Europa für Nachhaltigkeit ist einer der Wettbewerbsvorteile unserer Food-Startups. Die Renaturierungsinitivative ist ein vitaler Teil  der europäischen Politik um dem Klimawandel zu begegnen”, schreibt er.

Markus Linder: “Zeigt, dass ökologische Verantwortung und ökonomisches Wachstum Hand in Hand gehen können”

Inoqo und Triple Impact Ventures-Gründer Markus Linder erklärt, man unterstütze die “Blühendes Österreich”-Initiative “aus voller Überzeugung”. Der Erhalt und die Wiederherstellung natürlicher Lebensräume seien essenziell, nicht nur für die Biodiversität, sondern auch für das langfristige Wohl von Gesellschaft und Wirtschaft. “Diese Initiative setzt ein starkes Zeichen für nachhaltige Entwicklung und zeigt, dass ökologische Verantwortung und ökonomisches Wachstum Hand in Hand gehen können”, so Linder.

Dabei geht der Gründer auch auf den Regierungsstreit ein: “Die jüngste Regierungskrise verdeutlicht nur umso mehr, wie wichtig es ist, dass wir als Gesellschaft klare und nachhaltige Ziele verfolgen. Auch in Zeiten politischer Unsicherheit dürfen wir den Fokus auf den Schutz unserer Umwelt nicht verlieren”. Inoqo stehe hinter der Initiative, “weil wir fest daran glauben, dass der Schutz unserer Natur eine gemeinsame Anstrengung erfordert, die über parteipolitische Differenzen hinausgeht”.

Marcus Lebesmühlbacher: “Zwölfstelliges Budget, um die Welt schlechter zu machen”

Noch sehr viel deutlicher in Richtung Politik äußert sich Holloid-Gründer Marcus Lebesmühlbacher in einem ausführlichen Kommentar gegenüber brutkasten. “Wir arbeiten bei Holloid daran, die Welt besser zu machen. Dazu haben wir 2024 ein Budget im sechsstelligen Bereich. Der große Koalitionspartner arbeitet daran, die Welt schlechter zu machen. Dazu hat er ein Budget im zwölfstelligen Bereich. Also ca. eine Million mal mehr. Es sieht nicht gut aus für uns”, so Lebesmühlbachers Eingangsstatement.

Er sieht klare Auswirkungen einer möglichen Blockade des Renaturierungsgesetzes auf seine Branche. “Österreich hat jetzt noch eine Chance, an die Weltspitze bei Bioprozessen und alternativen Proteinen zu kommen”, meint der Gründer. Der Druck auf die Weltgemeinschaft, die Wertschöpfungsketten nachhaltiger zu gestalten, steige täglich.

“Neben den desaströsen Folgen für unsere Umwelt schadet die ÖVP damit auch unserer Wettbewerbsfähigkeit”

Der ÖVP attestiert Lebesmühlbacher in diesem Zusammenhang eine “Blockadehaltung” und ein “Kopf-in-den-Sand Stecken”, schreibt er. Denn nachhaltigere Technologien und Produkte, von Lebensmitteln bis zu Plastik, würden weltweit bald eine dominante Position einnehmen. “Wenn wir noch länger auf ein ausbeuterisches Wirtschaftsmodell setzen, werden wir als Österreich am Beifahrersitz Platz nehmen müssen”, so der Holloid-Gründer.

Dabei stellt Lebesmühlbacher klar, dass er nicht an eine Lösung der Klima- und Biodiversitätskrise allein durch Technologie glaubt: “Mich als Gründer eines Impact-Startups frustriert es, wenn ich bei bestimmten Events auf die Bühne geholt werde, um unsere Vision einer Zukunft darzulegen, in der wir mit weniger Ressourcen ein besseres Leben führen können. Von Akteuren wie dem selbsternannten “Mr. Startup” Harald Mahrer wird dann vermittelt, dass Technologie als Allheilsbringer ausufernden Konsum und Umweltschutz vereinen kann.” Sie könne das meistens nicht, wie der “Rebound Effect”, zeige, ist der Gründer überzeugt. Nur in einer funktionierenden Marktwirtschaft “ohne pervertierten umweltschädlichen Anreizen” könne man jedoch den Lebensstandard und die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen.

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(v.li.) Jürgen Antonitsch, Axel Strotbek, Easelink-CEO Hermann Stockinger, Konstantin Neiß, Gregor Eckhard, Thomas Dauner (c) Easelink

Das Grazer Startup Easelink will die Ladung von E-Autos revolutionieren: Mit der patentierten Matrix Charging-Technologie wird das konduktive Laden von Elektroautos möglich. Statt die Autos manuell anzustecken, müssen sie nur auf dem Matrix Charging Pad geparkt werden, ein Connector senkt sich dann vom Unterboden des Autos ab und verbindet sich automatisch mit dem Pad.

Easelink hat sich vorgenommen, diese Ladelösung zum Industriestandard zu machen. Für die Umsetzung wurde nun der Industry Advisory Circle gegründet, der aus prominenten Branchenexperten und Investoren besteht: Axel Strotbek, ehemaliger CFO von Audi; Konstantin Neiß, Director Transmissions & eDrivetrain – R&D bei Mercedes; sowie Thomas Dauner, ehemaliger Senior Partner and Global Lead of Industrial & Automotive Goods Practice bei der Boston Consulting Group. Sie sollen die Expertise im Unternehmen und im Investorenkreis ergänzen. Zu den bisherigen Investor:innen zählen Set Ventures, EnBW New Ventures, Hermann Hauser Investment und Smartworks.

Hermann Stockinger, CEO und Gründer von Easelink, sagt dazu: “Um den Weg zu einem Industriestandard für automatisiertes Laden zu ebnen, braucht es nicht nur die stärkste Technologie, sondern auch eine solide Strategie und entschlossene Unterstützung bei deren Umsetzung. Wir freuen uns, Alex, Konstantin und Thomas in unserem Industry Advisory Circle willkommen zu heißen.” Damit sei Easelink “optimal aufgestellt”, um “die Zukunft des automatisierten Ladens von Elektrofahrzeugen zu gestalten”.

Büros in China und Österreich

Easelink wurde 2016 von Hermann Stockinger gegründet und hat heute Büros in Österreich und China mit insgesamt rund 40 Mitarbeiter:innen. Das Unternehmen arbeitet mit Partnern in der Automobil- und Infrastrukturbranche zusammen. Ende 2020 hat das Startup eine gemeinsame Absichtserklärung mit dem einflussreichen chinesischen National New Energy Vehicle Center (NEVC) unterzeichnet, um die konduktive Technologie zum Ladestandard in China zu machen.

Bereits 2018 war Easelink eine Kooperation mit einem großen chinesischen E-Auto-Hersteller eingegangen. Im Jänner 2022 schloss Easelink eine Series-A-Finanzierungsrunde in Höhe von 8,3 Millionen Euro ab. Beteiligt waren daran, neben dem Lead Investor SET Ventures, auch EnBW New Ventures, Smartworks und Hermann Hauser. 

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