10.05.2023

Triple Impact Ventures: Diesen Fokus verfolgt das neue Investment-Vehikel von Markus Linder

Das in Wien ansässige Investmentvehikel Triple Impact Ventures (TIV) rund um inoqo-Gründer Markus Linder und den Investment-Manager Andrei Podlesnyi investiert in Startups, die skalierbare Geschäftsmodelle gegen die Klima- und Biodiversitätskrise bzw. Umweltverschmutzung verfolgen. Linder hat uns mehr zum Fokus und die jüngsten Beteiligungen von TIV erzählt.
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Triple Impact Ventures
(c) Triple Impact Ventures

Triple Impact Ventures (TIV) lautet der Name des neuen Investment-Vehikel rund um Markus Linder, der das Wiener Impact Startup Inoqo aufgebaut hat – das Unternehmen ermöglicht Einzelhändlern, F&B-Marken und Lieferanten mit einer SaaS-Plattform, den ökologischen und sozialen Impact ihrer Produkte zu bewerten. Die Gründung zu TIV erfolgte bereits 2022, wobei sich Linder mit Andrei Podlesnyi einen Investment-Manager als Partner an Bord geholt hat. Podlesnyi, der VWL an der University of Warwick und Finanzwesen an der London Business School (LBS) studierte, war zuvor mehrere Jahre bei PIMCO in der Vermögensverwaltung aktiv. Zuletzt schloss er sich unter anderem inoqo an, wo er gemeinsam mit Linder an Fundraising- und Strategieprojekten arbeitete.

Linder möchte Investment-Aktivitäten professionalisieren

Neben dem Aufbau von inoqo war Linder bereits in der Vergangenheit als Angel Investor aktiv und investiere in diverse Startups, die sich mit skalierbaren Geschäftsmodellen dem Thema Nachhaltigkeit verschrieben haben. “Letztes Jahr habe ich die Entscheidung getroffen, meine Investment-Aktivitäten zu professionalisieren und gründete gemeinsam mit Andrei Podlesnyi, das Investmentvehikel Triple Impact Ventures”, so Linder gegenüber brutkasten. Podlesnyi soll dabei als Investment-Manager die Angel-Investment-Aktivitäten beaufsichtigen. Linder, der alleiniger Eigentümer von TIV ist, fügt an: “Andrei an Bord zu haben, ermöglicht es mir, meine Angel-Investitionen auf ein neues Niveau zu heben und gleichzeitig meinen persönlichen Fokus auf inoqo beizubehalten.”

Das Portfolio von Triple Impact Ventures 

Bisher agierte TIV fernab der Öffentlichkeit, wobei über das Investment-Vehikel bereits sechs Beteiligungen in Startups getätigt wurden. Erst Anfang dieser Woche machten Linder und Podlesnyi ihre Investment-Aktivitäten via LinkedIn einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Unter anderem erfolgten Investments in das Wiener Food-Startup Arkeon, das CO2 in Lebensmittel umwandelt, oder zuletzt in Fermify, das veganen Käse produziert und eine Finanzierungsrunde in Höhe von fünf Millionen US-Dollar abschloss

“Über TIV investieren wir aktiv in junge Unternehmen, die sich mit der dreifachen planetarischen Krise befassen, die den Klimawandel, den Verlust der Artenvielfalt und die Umweltverschmutzung umfasst”, so Linder über den Investment-Fokus. Investments werden in der Pre-Seed, Seed und in Ausnahmefällen in der Series-A-Phase getätigt. Pro Jahr sollen sechs bis sieben getätigt werden, so Linder.


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Ultraschall für mehr Effizienz: Moldsonics aus Linz transformiert die Kunststoffproduktion

Das Linzer Startup Moldsonics entwickelt ein Sensorsystem für Spritzgieß- und Extrusionstechnik. Mit Hilfe von Ultraschall können so Messgrößen in der Industrie berührungslos überwacht werden. Das Unternehmen wird von der Austria Wirtschaftsservice (aws) unterstützt. Co-Founder und CEO Thomas Mitterlehner hat uns mehr über die Technologie und Marktchancen erzählt.
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(c) Moldsonics

Die Wurzeln von Moldsonics liegen an der Johannes Kepler Universität in Linz. Die Technologie, die das Fundament des Unternehmens bildet, entstand aus über zwölf Jahren Forschung von Mitgründer Bernhard Praher. Bereits 2009 begann er mit der Untersuchung von Ultraschall in der Kunststoffverarbeitung. Der entscheidende Durchbruch kam 2017, als das Team beim Edison Ideenwettbewerb mit einem Businessplan erste Schritte Richtung Kommerzialisierung unternahm.

Das Unternehmen wurde schließlich 2021 von Thomas Mitterlehner, Bernhard Praher und Klaus Straka gegründet. “Unser Ziel war von Anfang an klar: Wir wollen ein Forschungsprojekt in eine skalierbare, industrielle Anwendung überführen”, so Mitterlehner gegenüber brutkasten.

Technologie und USP: Berührungslose Präzision

Das Herzstück von Moldsonics ist die einzigartige Ultraschall-Sensortechnologie. Diese ermöglicht eine berührungslose Messung und Analyse, die sowohl zur Qualitätskontrolle als auch zur Prozesssteuerung eingesetzt wird.

„Wir können durch Material hindurchschauen und in Echtzeit erkennen, was im Inneren passiert“, erklärt Mitterlehner. Der Fokus liegt dabei auf Spritzgusswerkzeugen, die in der Kunststoffindustrie zentrale Elemente darstellen. Die Sensoren helfen, den Ausschuss zu minimieren und die Energieeffizienz zu maximieren, was sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Vorteile bringt.

Das Gründerteam | (c) Moldsonics

Ein besonderer USP von Moldsonics ist die Fähigkeit, maßgeschneiderte Lösungen für spezifische industrielle Herausforderungen zu entwickeln. „Wir haben gelernt, dass Erfolg nur dann möglich ist, wenn wir Sensorprodukte entwickeln, die genau auf ein Problem zugeschnitten und kostenoptimiert sind“, so der Co-Founder und CEO.

Geschäftsmodell und Wachstum

Moldsonics verfolgt ein hybrides Geschäftsmodell. Einerseits bietet das Unternehmen Hardwareprodukte zum Direktverkauf an. Andererseits spielt auch die Dienstleistungsebene eine wesentliche Rolle, besonders bei der Einführung neuer Produkte. Ein drittes Standbein ist ein Pay Per-Use-Modell, das gerade für Anwendungen wie die Verschleißmessung entwickelt wurde.

“Wir haben die Entwicklung unseres Unternehmens durch Dienstleistungen finanziert, parallel dazu aber skalierbare Standardprodukte entwickelt”, erläutert Mitterlehner.

Das Unternehmen agiert vor allem in den deutschsprachigen Märkten, wo die Kunststoffverarbeitung eine starke Industrie darstellt. Rund 40 Prozent des Umsatzes werden durch Exporte generiert, mit Deutschland als wichtigstem Markt.

Herausforderungen und Finanzierung

Wie viele Hardware-Startups sieht sich auch Moldsonics mit besonderen Herausforderungen konfrontiert. Die Entwicklung und Vermarktung von Hardwarelösungen ist kapitalintensiv, weshalb das Unternehmen einen Teil seines Wachstums durch Förderungen finanzieren konnte. Zentral dabei war das Programm aws Seedfinancing – Deeptech der Austria Wirtschaftsserice (aws).

Im Modul Seedfinancing – Deep Tech werden Gründungen und Scaleups gefördert, die auf angewandter Forschung und Entwicklung basieren. Ziel ist es, Vorserien-Produkte, Produkte und Dienstleistungen so weiterzuentwickeln, dass sie wirtschaftlich genutzt werden können.

“Mit der Förderung der aws konnten wir gezielt ein Produkt entwickeln, das perfekt auf die Anforderungen eines spezifischen Anwendungsbereichs zugeschnitten ist. Dies war ein wesentlicher Schritt, um unser Angebot zu skalieren und marktfähig zu machen”, so Mitterlehner.

Blick in die Zukunft

Moldsonics verfolgt eine klare Wachstumsstrategie. Für die kommenden Jahre plant das Unternehmen, seine Produkte weiter zu skalieren und in neue Märkte vorzudringen. Aktuell liegt der Fokus darauf, langfristige Abnahmeverträge mit Industriekunden zu sichern. Die Nachfrage ist vorhanden, und die Skalierungskurve zeigt deutlich nach oben.

“Unsere Vision ist es, ein führender Anbieter für nachhaltige Sensorlösungen in der Kunststoffindustrie zu werden”, so Mitterlehner abschließend. Eine Finanzierungsrunde für die weitere Skalierung des Geschäftsmodells ist übrigens für 2025 geplant.


Disclaimer: Das Startup-Porträt erscheint in Kooperation mit der Austria Wirtschaftsservice (aws)

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