22.12.2023

Das war das Kryptojahr 2023

Crypto Weekly #126. In dieser Sonderausgabe des Crypto Weekly blicken wir nicht auf die vergangene Woche, sondern gleich auf das gesamte Jahr 2023 zurück.
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Die Kurstafel:

31.12.202222.12.2023+/-
Bitcoin16.604 $43.605 $+ 163%
Ethereum1.199 $2.299 $+ 92%
BNB246 $268 $+ 9%
Solana9,89 $94,23 $+ 853%
XRP0,3454 $0,6196 $+ 79%
Cardano0,2457 $0,6174 $+ 151%
Avalanche10,87 $44,39 $+ 308%
Dogecoin0,0684 $0,0933 $+ 36%
Polkadot4,32 $7,98 $+ 85%
Tron0,0544 $0,1043 $+ 92%
Daten sind von CoinGecko und am Stand von Freitagnachmittag

🥶 Das Ende des Kryptowinters?

In dieser Sonderausgabe von Crypto Weekly blicken wir ausnahmsweise nicht nur auf die vergangene Woche, sondern gleich auf das gesamte Jahr zurück. Wenn man das für 2023 machen möchte, muss man aber eigentlich noch ein bisschen früher ansetzen - und zwar im Jahr 2022. Nein, keine Angst, wir rekapitulieren jetzt nicht zwei volle Jahre. 

Aber ein bisschen Kontext braucht es: Denn wenn wir 2023 beurteilen wollen, müssen wir sehen, woher wir gekommen sind. Und 2022 war ein Jahr, in dem wir einen frostigen Kryptowinter erlebt haben. 

Die unrühmlichen Tiefpunkte waren sicherlich einerseits der Zusammenbruch des Terra-Luna-Ökosystems - Luna war zum damaligen Zeitpunkt immerhin eine der zehn größten Kryptowährungen nach Marktkapitalisierung. Und andererseits dann im Spätherbst die Pleite der Kryptobörse FTX. Wie erwähnt, soll an dieser Stelle aber nicht 2022 behandelt werden (das ist in Crypto Weekly #85 ausführlichst geschehen und kann hier nachgelesen werden!).

Merken wir uns also nur: 2022 war für die Krypto-Szene ein Jahr von Pleiten, Pech und Pannen. Das schlug sich auch in der Kursentwicklung nieder: Die war durchwegs sehr schwach.

📈 Wie der Markt nach der FTX-Pleite plötzlich wieder stieg - und es niemand merkte

Das war auch die Situation zum Jahreswechsel 2022/23. In der Wahrnehmung der Öffentlichkeit stand die Kryptobranche nicht besonders gut da, um es zurückhaltend auszudrücken. So bekam dann auch kaum jemand mit, dass bereits im Jänner - wenige Woche nach der FTX-Pleite - etwas Erstaunliches passierte: Die Kurse stiegen. 

Gerade so, als wäre mit dem Abschluss des Katastrophenjahres 2022 irgendwo ein Schalter umgelegt worden, ging es plötzlich wieder aufwärts am Kryptomarkt. Er profitierte dabei vor allem von einer allgemein besseren Stimmung auch an den traditionellen Finanzmärkten (siehe Crypto Weekly #86). Schon Mitte Jänner erreichten Bitcoin und Ethereum dann wieder ihre Kursniveaus von vor der FTX-Pleite (Crypto Weekly #87), kurz darauf den höchsten Stand seit Sommer 2022 (Crypto Weekly #88).

🥊 US-Börsenaufsicht vs. US-Kryptobranche: Der Kampf des Jahres

Spätestens im Februar rückte dann aber ein anderes Thema ins Zentrum der Aufmerksamkeit: Die US-Börsenaufsicht und ihr Vorgehen gegen die Kryptobranche. Wohlgesonnen war sie ihr schon zuvor nicht gewesen. Aber spätestens mit der Pleite von FTX geriet die Börsenaufsicht offenbar zusätzlich unter Druck, in der Kryptobranche sehr genau hinzuschauen.

Anfang Februar schloss die Behörde einen aufsehenerregenden Vergleich mit Kraken. Das ist immerhin eine der wichtigsten US-Kryptobörsen. Kraken verpflichtet sich darin zu einer Strafzahlung von 30 Mio. Dollar - und musste sein Staking-Angebot in den USA völlig einstellen (siehe Crypto Weekly #90). 

Staking kommt bei sogenannten “Proof of Stake”-Chains wie Ethereum oder Solana zum Einsatz und ist eine Alternative zum Mining, wie es etwa bei Bitcoin verwendet wird. Validatoren, die neue Blocks zur Chain hinzufügen wollen, müssen kein energieintensives Mining betreiben – sondern eine bestimmte Anzahl an Token in einem Smart Contract hinterlegen und dort “sperren” lassen. Im Gegenzug erhalten sie zinsähnliche Erträge. 

Es blieb nicht bei Kraken. Im März kündigte die Börsenaufsicht auch Schritte gegen den Konkurrenten Coinbase an (siehe Crypto Weekly #95). Dieser hatte jedoch schon zuvor öffentlich in Aussicht gestellt, sich auf keinen Vergleich einlassen zu wollen. Auch war CEO Brian Armstrong immer wieder mit scharfer öffentlicher Kritik an der Börsenaufsicht aufgefallen. 

Ebenfalls im März klagte eine andere Behörde (die für Derivate zuständige Commodity Futures Trading Commission), eine weitere größe Kryptobörse - nämlich Binance (siehe Crypto Weekly #96). Die Börsenaufsicht selbst klagte Binance auch noch - und zwar im Juni. Fast zeitgleich folgte dann auch die erwartete Klage gegen Coinbase (Crypto Weekly #103).

Binance ist ein Fall für sich. Es kam im November dann auch tatsächlich zu einem Hammer-Urteil: Dieses sah nicht nur eine Milliardenstrafe vor, sondern bedeutete auch den Rückzug von Gründer und CEO CZ von der Unternehmensspitze (Crypto Weekly #123).

Zurück zu Coinbase, dessen Fall etwas weniger spezifisch ist als jener von Binance. Gegen die US-Börse lautete der Vorwurf im Wesentlichen, dass von ihr angebotene Krypto-Assets nach US-Recht als Wertpapiere einzustufen seien - und dann eben einen entsprechenden Registrierungsprozess durchlaufen müssten. Das ist der altbekannte Streitpunkt zwischen Börsenaufsicht und US-Kryptobranche. Und geklärt ist er bis heute nicht.  

Immerhin aber gab es ein Urteil in einem anderen Fall - dem von Ripple. Der Rechtsstreit hatte sich seit Ende 2020 dahingezogen. Auch hier ging es um diese Frage: Ist Ripples Kryptowährung XRP nach US-Recht als Wertpapier einzustufen und hat das Unternehmen mit dem Verkauf von XRP somit gegen Wertpapiergesetze verstoßen? 

Das Urteil fiel nicht ganz so günstig aus, wie die Krypto-Community in den ersten Reaktionen annahm. Gleichzeitig war es auch weit entfernt von einem Idealszenario für die Börsenaufsicht (Crypto Weekly #108). Diese ist aber ohnehin in Berufung gegangen - und das letzte Wort in der Angelegenheit dürfte noch länger nicht gesprochen sein. 

🚀 BlackRock und die Bitcoin-ETFs - der Hoffnungsschimmer für die Branche 

Auch in einem anderen Rechtsstreit gab es ein Urteil, das eher ungünstig für die Börsenaufsicht ausgefallen ist. Und zwar in jenem mit dem Vermögensverwalter Grayscale. Dieser betreibt einen Bitcoin-Fonds, den sogenannten Grayscale Bitcoin Trust, der aber nicht an der Börse gehandelt wird. 

Diesen Trust wollte das Unternehmen in einen ETF, also einen börsengehandelten Fonds, umwandeln. Die Börsenaufsicht lehnte den Antrag ab. Grayscale zog vor Gericht. Das Gericht urteilte, dass die Behörde verabsäumt hat, das Urteil ausreichend zu begründen (Crypto Weekly #113).

Das heißt noch lange nicht, dass die Umwandlung genehmigt ist - aber die Kryptoszene sah es als weiteres Signal, dass es möglicherweise doch bald zur Genehmigung eines Bitcoin-ETFs in den USA kommen könnte. Und damit sind wir jetzt bei dem Thema angelangt, dass die zweite Jahreshälfte dominiert hat.

Wieder auf die Agenda gebracht hat das Thema BlackRock (Crypto Weekly #104). Der weltgrößte Vermögensverwalter hat im Juni einen Antrag bei der US-Börsenaufsicht auf einen sogenannten Bitcoin-Spot-ETF eingereicht. Das ist ein ETF, der direkt in Bitcoin investiert. Bisher sind in den USA nur ETFs zugelassen worden, die in Bitcoin-Futures investieren - also in Finanzprodukte, die den Bitcoin-Preis nachbilden. Aber eben nicht in die Kryptowährung selbst. 

BlackRock hat aber einen hervorragenden Track Record, was ETF-Genehmigungen angeht. Nur ein einziges Mal hat die Börsenaufsicht einen solchen Antrag abgelehnt. Das beflügelte die Fantasie in der Kryptoszene - und nicht nur dort. Denn rasch zogen auch andere Vermögensverwalter mit eigenen Anträgen nach. 

Einen konkreten Hinweis darauf, dass die Börsenaufsicht ihre Haltung zu Bitcoin-Spot-EFTs geändert haben könnte, gab es keinen. Aber die simple Tatsache, dass BlackRock einen solchen Antrag einreichte, galt vielen schon als Beleg genug, dass eine gewisse Chance vorhanden sein müsste.

Über den Sommer flaute der Hype wieder etwas ab. Einfach, weil es keine weiteren Entwicklungen in der Angelegenheit gab. Gegen Ende des Jahres geriet das Thema aber wieder stärker auf die Agenda. Am Markt sah man zunehmend Indizien, dass bald ein Bitcoin-Spot-ETFs genehmigt wird. Ob zu Recht oder zu Unrecht, das wird sich noch weisen.

Aber mittlerweile muss man sagen: Sollte es Anfang 2024 nicht dazu kommen, wäre das für die Branche eine gewaltige Enttäuschung.

🧐 Was sonst noch so passiert ist 

Und war das alles? Nein! Natürlich gab es auch noch andere Themen: Der Aufruhr um Ordinals bei Bitcoin etwa (Crypto Weekly #91) oder das “Shapella”-Upgrade bei Ethereum (Crypto Weekly #99). Es gab die Kontroverse rund am Worldcoin, dem Kryptoprojekt von OpenAI-CEO Sam Altman (Crypto Weekly #109). Nicht unumstritten war auch der Hype rund um die Social-Media-Plattform Friend Tech (Crypto Weekly #112).

Im April beschloss das EU-Parlament ein umfassendes Rahmenwerk zur Kryptoregulierung, Markets in Crypto Assets (MiCA). Dann gab es noch den Hack des Protokolls Curve, der kurzzeitig die gesamte DeFi-Szene zittern ließ (Crypto Weekly #110). Im November wurde dann FTX-Gründer Sam Bankman-Fried schuldig gesprochen (Crypto Weekly #121). Und es gab sicherlich noch eine ganze Reihe an weiteren Themen, die Erwähnung finden könnten.

Was kommt 2024 auf uns zu? Vielleicht der erste in den USA zugelassene Bitcoin-Spot-ETF. Definitiv kommen wird das nächste Bitcoin-Halving im April. Und der nächste Bullenmarkt? Das wird sich erst zeigen müssen.

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CEO Ibrahim Sagerer-Foric (c) BergWind Energy

Ob Wasserkraft, Windkraft oder Solarenergie: Erneuerbare Energien spielen in unserer Zeit eine zunehmend wichtige Rolle. Angesichts der Klimakrise entwickeln Startups vermehrt neue Technologien, die auf eine nachhaltigere Zukunft abzielen.

Auch das oberösterreichische Startup BergWind Energy will mit seinen neuen Produkten zur nachhaltigen Energieversorgung beitragen. Es bietet Kleinwindanlagen an, die an Seilbahnen, Brücken oder anderen Infrastrukturen installiert werden können. Darüber hinaus fungiert eine Werbefläche auf den Anlagen als eine umweltfreundliche Werbemöglichkeit für Unternehmen.

BergWind-Anlagen seien eine “umweltfreundliche und wirtschaftlich attraktive Energiequelle”

Ab dem kommenden Jahr werden die neuen Produkte „BergWind 2000“ und „Powerflag“ verfügbar sein. Die Kleinwindturbine „BergWind 2000“ ist speziell für den Einsatz in Bergregionen, insbesondere in Skigebieten, konzipiert. Sie wird an Seilbahnen oder Brücken installiert, um die Vorteile der Höhenlagen optimal zu nutzen und bestehende Infrastrukturen einzubinden. So soll laut Unternehmen kein zusätzlicher Boden versiegelt werden. Darüber hinaus ist die Anlage mit einer Werbefahne ausgestattet, die Unternehmen als nachhaltige Werbefläche nutzen können.

Laut BergWind Energy kann jede Turbine bei einer Leistung von 2.000 Watt je nach Standort jährlich zwischen 1.500 und 2.500 kWh erzeugen. Auch bei Nacht und bewölktem Wetter bleibt die Energieproduktion laut Produktversprechen konstant. Das soll speziell für Skigebiete und Seilbahnbetreiber eine “umweltfreundliche und wirtschaftlich attraktive Energiequelle” darstellen.

Keine Bodenversiegelung durch Kleinwindturbinen

Die „Powerflag“ ist eine Windfahne, die traditionelle Fahnenmasten ersetzen soll. Die Fahnenfläche dient gleichzeitig als Rotorblatt, das den Wind einfängt und in Energie umwandelt. Zusätzlich bietet sie durch die Platzierung entlang von Straßen eine Werbefläche für Unternehmen. Durch die kompakte Größe und den flexiblen Standfuß kann die Powerflag ebenso auf Dächern oder auf Freiflächen installiert werden. Wie bei der Kleinwindturbine ist für die Installation der Powerflag keine Bodenversiegelung nötig, was CO2-Emissionen und Materialkosten einspart.

Das Besondere an den neuen Produkten liege in der Kombination von Energiegewinnung und Marketing: “Unternehmen können ihre bestehende Infrastruktur optimal nutzen und gleichzeitig nachhaltige Energie erzeugen”, so das Produktversprechen.

Energieerzeugung mit Marketing in einem Produkt

Das GreenTech-Startup wurde von CEO Ibrahim Sagerer-Foric und Co-Founder Nedeljko Milosevic ins Leben gerufen. Seit Jänner 2023 verfolgt das Unternehmen die Vision, Energieerzeugung mit Bergsport und Marketing in einem Produkt zu vereinen.

Zu seinen Kooperationspartnern zählen Unternehmen wie FE Business Parks, Kukla Waagenfabrik und Hypo Bank Immobilien und Leasing Vorarlberg. Darüber hinaus wird das Startup durch Förderprogramme unterstützt, darunter das Greenstart-Programm, bei dem BergWind im letzten Jahr zu den zehn Finalisten gehörte – brutkasten berichtete. Zudem finanziert sich BergWind zum Teil durch Dienstleistungen in Form von Innovationsworkshops, Produktentwicklung und Patenterstellung.

BergWind plant europaweites Wachstum

Mit dem offiziellen Marktstart im kommenden Jahr plant BergWind, europaweit zu wachsen. CEO Sagerer-Foric erklärt im Gespräch mit brutkasten, dass der Fokus des Startups zukünftig auf dem weiteren Ausbau liegen wird. Bereits jetzt zählen ein Skigebiet in Schweden, Salzburg und Kärnten sowie Unternehmen in Bayern und der Schweiz zum Kundenportfolio.

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