“Man muss eine Firma gründen, um sie groß zu machen”: has.to.be-Mitgründer Martin Klässner

DAS LEBEN NACH DEM EXIT

250 Mio. Euro – für diesen Betrag wurde das auf E-Mobilitäts-Software spezialisierte Salzburger Unternehmen has.to.be im Sommer 2021 verkauft. Für den damaligen CEO Martin Klässner ist es nicht die erste Gründung gewesen – und nicht alle waren erfolgreich.

In der neuen Folge von “Das Leben nach dem Exit” erläutert Klässner, was er aus der Insolvenz eines seiner früheren Unternehmen gelernt hat, warum er den has.to.be-Exit über mehrere Jahre vorbereitet hat und wie die Verhandlungen für ihn zu einem 60-Stunden-Job wurden. Außerdem gibt er Einblicke in sein Wirken als Startup-Investor und in die Pläne seines neuen Startups GrowthSquare.


Um diese Themen geht es im Videotalk:

Hintergrund und Werdegang von Martin Klässner:

  • Martin Klässner ist Co-Founder von has.to.be, einem österreichischen Startup mit dem größten Exit in der Geschichte des Landes (250 Millionen Euro).
  • Ursprünglich aus München, hat er seine Unternehmerkarriere ohne formale Ausbildung begonnen
  • Nach seiner Übersiedlung nach Österreich gründete er mehrere Unternehmen, die vorrangig technologieorientiert waren.

Unternehmerische Früherfahrungen und Herausforderungen:

  • Eines von Klässners Unternehmen entwickelte Selbstbedienungsterminals und konnte Kunden wie BMW und Daimler gewinnen
  • Das Unternehmen musste später allerdings Insolvenz anmelden, was prägende Lernerfahrungen für Klässner bereithielt.
  • Nach der Insolvenz gründete er schnell ein neues Unternehmen im Bereich der Elektromobilität, welches erfolgreicher war und zu weiteren Gründungen führte.

Erfolg und Exit von has.to.be:

  • Den Verkaufserlös dieses Unternehmen nutzte er 2013 für die Gründung von has.to.be
  • has.to.be spezialisierte sich auf Software für Ladestationen für Elektrofahrzeuge und wuchs durch innovative Softwarelösungen, die eine europaweite Abdeckung ermöglichten.
  • Der Exit-Prozess wurde strategisch vorbereitet und dauerte zwei Jahre, bis der Verkauf 2019 an das US-Unternehmen ChargePoint erfolgte.

OKR und AOA:

  • Klässner hat zunächst versucht, die OKR-Methodik (Objectives and Key Results) in seinen Unternehmen zu implementieren, um eine klare Zielsetzung und Ergebnisorientierung zu fördern. Jedoch stellte sich heraus, dass dieses System für has.to.be nicht funktionierte.
  • Aus dieser Erfahrung heraus entwickelte er eine eigene Methodik, die er “Art of Acceleration” (AOA) nannte. Diese Methodik zielt darauf ab, die Führungsebenen so zu strukturieren, dass sie unabhängig von der obersten Unternehmensleitung effektiv funktionieren können, indem sie Mitarbeitern mehr Autonomie und Entscheidungskraft verleiht.
  • Die AOA-Methodik hat dazu beigetragen, dass Klessners Unternehmen wie has.to.be selbstständig ohne ständige Eingriffe der Geschäftsführung operieren konnten. Dies ermöglichte es ihm, sich auf den strategischen Verkauf des Unternehmens zu konzentrieren und die Übergangsprozesse effizient zu gestalten.

Nach dem Exit:

  • Klässner reflektiert über die Erfahrungen und Lernerfolge aus dem Verkaufsprozess.
  • Er gründete die Investmentfirma make visions, mit der in Startups investiert, und berät Gründer:innen
  • Klässner gründete nach dem Exit außerdem eine neue Firma namens GrowthSquare, die eine von ihm entwickelte Methodik zur Unternehmensskalierung anwendet und weiterentwickelt.

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