27.09.2021

Holy Pit: Deshalb nahm man statt Dümmel die Ankerkraut-Gründer an Board

Branka Puljic und Asmir Samardzic wagten sich mit ihrem Startup Holy Pit in die "Höhle der Löwen" und entschieden sich für Anne und Stefan Lemcke - selbst einmal Teilnehmer mit Ankerkraut - als Investoren. Mittlerweile ist bei dieser Kooperation auch die Tinte trocken.
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Holy Pit, Deo, Höhle der Löwen
Holy-Pit-Gründer:innen Branka Puljic und Asmir Samardzic. (c) Holy Pit

Es war trotz Skepsis von Carsten Maschmeyer und Dagmar Wöhrl ein bemerkenswerter Auftritt, den Branka Puljic und Asmir Samardzic in der Höhle der Löwen hinlegten. Gleich drei Investoren – Georg Kofler, Ralf Dümmel sowie gemeinsam Stefan und Anne Lemcke von Ankerkraut – wollten bei Holy Pit einsteigen. Man entschied sich für die Startup-Gründer, die vor fünf Jahren selbst einmal Teilnehmer der Sendung gewesen waren und heute 50 Millionen Euro Umsatz machen.

Nicht der Schweiß ist böse – es sind die Bakterien

Zur Erklärung: Holy Pit verfolgt einen anderen Ansatz als übliche Deos. Statt den Schweißgeruch zu übertünchen, versucht die vegane Deo-Creme der Wiener, die die Entstehung von Bakterien zu hemmen und so den Schweißgeruch erst gar nicht entstehen zu lassen. Möglich mache das die Rezeptur: Natron soll eine basische Umgebung unter den Achseln schaffen, die die sauren Bakterien vertreiben. Zinkoxid hat eine wasserhemmende Eigenschaft und Babassuöl, Kakaobohnen und Sheabutter haben pflegende Eigenschaften. Eine erbsengroße Menge soll den ganzen Tag vor dem unangenehmen Schweißgeruch schützen – alles ohne Aluminium, Mikroplastik, Silikone und Parabene, heißt es.

Mit dieser Idee und ihrem nachhaltigen Ansatz, bei der Herstellung der Tube auf Erdöl zu verzichten und stattdessen Zuckerrohr zu verwenden, konnten sie bei den Lemckes punkten. Auch ihr Nachfüllsystem für Deos spielte da mit hinein: “Unseren Deo-Stick kann man ganz einfach auseinanderbauen, eine unserer Refill-Kartuschen einsetzen und dann alles wieder zusammenstecken”, erklärt Samardzic.

Deal zwischen Holy Pit und Ankerkraut durch

Nach der Aufzeichnung kam – im Gegensatz zu so manch anderem Teilnehmer von Startup-Sendungen – der Deal auch so zustande, wie vor den Kameras ausgemacht: “Ankerkraut ist mit 100.000 Euro für 20 Prozent der Unternehmensanteile eingestiegen und wir freuen uns über eine langfristige Partnerschaft mit ihnen. Über die 100.000 Euro hinweg, haben wir noch weitere Unterstützung bekommen. Uns steht das gesamte Team zur Verfügung, sie unterstützen uns beim ‘Fulfillment’ und bei eventuellen Engpässen mit Working Capital”, erklärt Puljic.

Überhaupt hat sich seit der Aufzeichnung im März Holy Pit einiges getan. In der Sendung stellten die Gründer “3D-gedruckte Prototypen” vor. Nun verfügt man über einen Partner, mit dem man die Serienproduktion starten kann. Auch die Deo-Masse wurde optimiert und dermatologisch getestet.

Abo als “Convenience-Modell” der Zukunft

Das Abo-Modell indes, das in der Show Thema war, wird aktuell ebenso vorbereitet. Wo für manche die Möglichkeit eines Deo-Abos zumindest überraschend klingt, so sehen Puljic und Samardzic etwas Zukunftsträchtiges darin.

“Hier spielen einige Faktoren eine Rolle. Einerseits verlagert sich der Handel sehr stark in den Online-Bereich, andererseits nimmt ‘Convenience’ eine immer wichtigere Rolle ein”, weiß Samardzic. “Kunden möchten Dinge, die sie regelmäßig benötigen, schnell und einfach erhalten. Auch der Bereich der Abonnements wächst jedes Jahr. Deshalb sind wir davon überzeugt, dass auch Deos in Zukunft automatisiert gekauft werden. Amazon und Co. machen es ja bereits vor.”

Auf eine gewisse Skepsis zu treffen, sei bei ihnen gang und gäbe, berichten die Founder. Sie aber versuchen, das ganze Thema proaktiv anzugehen, indem sie dem Kunden möglichst viele Informationen liefern und Hürden im Bestellprozess nehmen.

Zwischen Platzhirschen und Billigware

Für die Skepsis, die in der Löwenhöhle vor allem bei zwei Investoren durchgeschienen ist, zeigen die Holy Pit-Gründer Verständnis, da sie sich in einem extrem hart umkämpften Bereich befinden. “Das Deo ist ja ein Alltagsprodukt, dem die Menschen wenig Aufmerksamkeit schenken. Als junges Unternehmen ist es deshalb besonders schwierig, bei den ganzen Platzhirschen und Billigprodukten eine Marke zu platzieren”, so Samardzic weiter.

(c) Holy Pit – Die Holy Pit-Gründer nun “Hand in Hand” mit Ankerkraut.

Ein Mitgrund warum man Anne und Stefan Lemcke mit ins Boot nahm, lag mitunter daran, dass es von Gründer-Paar zu Gründer-Paar gefunkt hatte. Auch einmal das zu ignorieren, was Investoren sagen, war etwa einer der charakteristischen Ratschläge gewesen, den Branka Puljic und Asmir Samardzic von den Ankerkraut-Gründern zu hören bekommen hatten. Der andere Punkt, der für die Neo-Löwen und gegen den Handel-König Ralf Dümmel gesprochen hatte, war die Vision gewesen, wie es mit der Marke weitergehen soll.

Holy Pit mit dem Weg des Markenaufbaus

“Für uns war es eine Ehre und Bestätigung, dass der Regallöwe unbedingt einen Deal mit uns wollte. Wir würden den schnellen Weg in den Handel keinesfalls als falsch bezeichnen, doch haben wir uns für den Weg des Markenaufbaus entschieden – auch um unsere Marke gezielt unserer Zielgruppe anbieten zu können”, erklärt Puljic. “Wir wurden und werden bereits kopiert und auch in Zukunft wird da noch viel mehr kommen. Deshalb finden wir, dass es besser ist, direkt mit unseren Kunden eine Beziehung aufzubauen.”

Aktuell arbeite das Startup an neuen Projekten und will weiterhin Alltagsprodukte, die es aktuell auf dem Markt gibt, durch klügere und nachhaltigere Lösungen ersetzen. “Allerdings möchten wir hier nicht allzu viel verraten”, erwähnt Puljic. “So viel sei jedoch gesagt: unserem Motto ‘Mehrweg statt Einweg’ bleiben wir auf jeden Fall treu”.

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Für sein Startup has.to.be entwickelten Martin Klässner und sein Team die OKR-Alternative Art of Acceleration (AOA). Einige Zeit nach dem has.to.be-Rekordexit mit einem Volumen von 250 Millionen Euro trat Klässner gemeinsam mit Jerolim Filippi mit seinem neuen Unternehmen Growth Square an, um AOA am Markt als Methode zu etablieren. Mit dem Crowdinvesting- und Unternehmensfinanzierungs-Spezialisten Conda Gruppe holte sich das Unternehmen nun einen weiteren bekannten Referenzkunden.

“Vermehrt Probleme und Unstimmigkeiten” durch OKRs bei Conda

Bei Conda habe man mit OKRs nicht die gewünschten Ergebnisse erzielt, führt Conda in einer Aussendung aus. Bereits die Implementierung von OKRs habe sich als sehr aufwendig herausgestellt. “Insbesondere in Abteilungen, in denen die Leistung schwer messbar ist, traten vermehrt Probleme und Unstimmigkeiten auf. Zudem wurden OKRs in den Abteilungen auf verschiedene Art und Weise umgesetzt, was zu einer uneinheitlichen Arbeitsweise führte”, heißt es vom Unternehmen.

“Mitarbeiter:innen fühlen sich als Versager, wenn sie nur 85 Prozent erreichen”

Auch die Philosophie von OKRs eigne sich nicht für österreichische Unternehmen, führt Conda-Gründer Daniel Horak aus: “OKRs und Stretch Goals passen nicht zur typisch europäischen Arbeitsweise, da sie darauf abzielen, dass 100 Prozent kaum zu erreichen sind. Das führt dazu, dass Mitarbeiter sich als Versager fühlen, wenn sie nur 85 Prozent erreichen.” Man habe auch festgestellt, dass es für Mitarbeiter:innen herausfordernd sei, die Hauptergebnisse ohne konkrete Aktionspunkte im Blick zu behalten. “Das Management des Tagesgeschäfts wurde bei der Verwendung von OKRs vernachlässigt. Das wiederum führte bei den Mitarbeitern zu einer gewissen Unzufriedenheit, da es ihnen nicht half, ihre alltäglichen Aufgaben zu managen”, fügt Horak an.

Conda nennt mehrere AOA-Vorteile

Daher habe man sich für AOA entschieden. Das Modell ermögliche es Conda, Wachstum effektiv zu steuern und die interne Kommunikation zu verbessern, heißt es vom Unternehmen. Man könne damit die operativen Aspekte des Tagesgeschäfts managen und gleichzeitig strategische Ziele verfolgen. Zudem schaffe es eine transparente Arbeitsweise, fördere die Zusammenarbeit zwischen den Teams und sorge für Fokussierung auf die wichtigsten Ergebnisse. “Es hilft mir zu verstehen, wo wir uns in den verschiedenen Teams befinden, wohin wir uns bewegen und auf welcher Höhe wir zu einem bestimmten Zeitpunkt fliegen”, kommentiert Horak.

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