23.11.2020

Was die Menschheit von Software lernen kann

Auch Softwareentwicklung braucht Frameworks. Daraus können wir Neues über den Umgang mit unseren eigenen Rahmen lernen.
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Auch Software wird in Rahmen entwickelt.
Auch Software wird in Rahmen entwickelt. (c) Adobe Stock/monsitj

­Wenn Dinge aus dem Ruder laufen und uns besonders fordern, können wir über diese Dinge befinden, aber auch über den Rahmen, in dem sie stattfinden. Die Art und Weise wie wir leben, wie wir Herausforderungen meistern, werden stark von den Rahmen bestimmt, innerhalb derer wir agieren. Dennoch denken wir selten über sie nach.  

Rahmen sind keine Naturgesetze

Als Erwachsene kennen wir viele Rahmen und oft fühlt es sich so an, als seien sie Naturgesetze oder gottgewollt. Aber beinahe alle Rahmen, in denen wir leben, sind von uns Menschen gemacht. Jene des Staates, der Gesellschaft, der Gruppe, der Arbeit, der Familie, der Freizeit, formelle und informelle, – alles hat seinen Rahmen, welcher die Maxime unserer Handlungen definiert und klare Sanktionen kennt, wenn wir ihn verlassen.

Wenn wir in der Bildung dem Lehrpersonal Freiheit schenken möchten, geben wir ihm einen „Rahmenlehrplan“. Dieser definiert, auf welchem inhaltlichen Terrain man sich grundsätzlich zu bewegen hat. Denken Sie an den Staat. Er hat sehr mächtige Rahmen gebaut und ist dabei selbst eine reine Erfindung des Geistes. Oder nehmen wir Unternehmen. Absolut nichts an ihnen ist naturgegeben, jedes Detail ist vom Menschen erfunden, mit beliebigen und teils schrägen Ideengebilden darin.

Dass Unternehmen einen Wert haben, wir darin Menschen beschäftigen, die dafür entlohnt werden, wir eine Buchhaltung führen, wir Produkte entwickeln und verkaufen, – es ist alles ein künstliches und vom Menschen entworfenes Konstrukt, das auf uns real wirkt. Aber nichts davon ist natürlich. Es existiert und funktioniert auch nur, weil wir alle daran glauben und Sanktionen fürchten, wenn wir den Rahmen verlassen.

Nun wird man als vernünftiger Mensch der Auffassung sein, dass Rahmen wichtig zur Definition unserer Handlungsspielräume sind. Wir wissen geschichtlich, wie wichtig der Rahmen unserer Republik, die Verfassung, war und ist. In einer Demokratie können wir die Rahmenstärken und -größen mit Mehrheiten verändern.

Bei Kindern fällt uns in ihrer Entwicklung auf, dass sie ihre unmittelbare Umgebung, die Welt außerhalb ihres gesetzten Rahmens, reizvoll finden und dahin streben, um sich weiter zu entwickeln. Bei uns Erwachsenen ist das meist nicht mehr so. Wir sitzen so im Hamsterrad der Lebenszwänge, dass wir viel zu selten über unsere Rahmen nachdenken, die unser aller Leben aber maßgeblich bestimmen. Eine Weiterentwicklung wäre aber wichtig.

Alles braucht einen Rahmen, sogar Software

Für den technischen Laien setzen sich Programmierer an einen Computer und – mit der Idee im Kopf, was denn das Programm einmal können soll – schreiben einen Code. Doch auch die Software braucht ihren Rahmen, das sogenannte Framework. Die Entscheidung also, welches Framework man verwendet, ist sehr wichtig.

Das Framework entscheidet, was das Programm einmal maximal können wird und auch, was sicher nicht. Es bestimmt, welche Programmiersprachen wir verwenden, welche Datenbanken wir anbinden, welche Bibliotheken wir nutzen und welche Leistung wir mit unserem Programm einmal unseren Usern anbieten können. Es ist nicht bloß ein Toolkit, sondern gibt die Struktur der späteren Programme vor. Das Software-Framework ist sozusagen die Verfassung aller in ihm geschriebenen Programme.

Als vor kurzem unsere Entwickler darüber nachdachten, ob ihr bisher benutztes Framework noch zeitgemäß sei, fiel ihnen die Entscheidung für ein neues nicht leicht. Denn alles könnte sich verändern, man kennt die Gesetzmäßigkeiten des neuen noch nicht und gibt viel Gewohntes auf. Dinge, auf die man sich verlassen konnte, Erfahrungen die man stets machte – man verlässt das gewohnte Terrain, um sich und seiner Arbeit einen wirklich neuen Rahmen zu geben. Und auch wenn alles dafür zu sprechen scheint, dass dies gut gehen und künftige Programme in den uns wichtigen Aspekten besser werden würden, es könnte auch schief gehen.

Bevor also Softwareentwickler etwas programmieren, analysieren sie genau, welche Ziele sie erreichen wollen und entscheiden zunächst, welches Framework sie verwenden wollen.

Neue Probleme und noch neuere Lösungen

In den letzten Jahrzehnten haben sich die Herausforderungen der Menschheit grundlegend verändert. Wir sind mit einem außer Kontrolle geratenen Klimawandel konfrontiert, sowie einem daraus resultierenden und stärker werdenden Migrationsdruck. Die Wirtschaftskrise als Folge der Corona-Pandemie sowie eine überfällige Korrektur der Finanzmärkte werden uns ebenso fordern wie die staatliche und private Schuldenkrise, die sich seit langem abzeichnet.

Gleichzeitig aber scheint erstmals in unserer Geschichte Innovation exponentiell zu wachsen. Und Innovation hat immer das Problemlösen im Kern. Dieses Innovationswachstum bedingt auch, dass wir es mit einer neuen Form von Intelligenz zu tun haben, die wir in Europa noch mehr fürchten als nutzen. Auf die heutige „Narrow AI“ wird eine „General AI“ folgen, die den Menschen an Intelligenz millionenfach überragen wird. Das Potential also, komplexe Probleme zu lösen, unseren Wohlstand zu sichern und neue „datenbasierte Rahmen“ für unsere Ziele zu entwickeln, war noch nie so groß wie heute.

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Weder die Herausforderungen, denen wir uns stellen, noch die Werkzeuge, die wir zur Bewältigung in Händen halten, sind in den Rahmen, die wir uns gegeben haben, berücksichtigt. Von den amerikanischen Gründervätern bis zu den Ökonomen der Wiener Schule, von den Sozialisten und Kommunisten zu den Neo-, Ordo- und Marktliberalen, von den Keynesianern, den Friedman-Treuen und Marx bis Dahrendorf – keiner kannte oder erahnte die Welt, in der wir heute leben. Aber sie sind die Erbauer unserer Rahmen. Jener Rahmen in denen wir leben und denken.

In so gut wie allen politischen Diskussionen tobt noch immer der „links-rechts“-Streit des 20. Jahrhunderts. Doch die damaligen Denker hatten von unserer heutigen Welt keine Vorstellung: Dass in der digitalen Ökonomie Wachstum ohne steigende Kosten möglich würde, das Verwalten verschiedener Identitäten von ein und demselben Menschen, die Verdoppelung des global verfügbaren Menschheitswissens in bloß einem Jahr, das vollständige Entschlüsseln des menschlichen Genoms, das Entwickeln neuer Impfstoffe in einem Zehntel der Zeit, das Schöpfen digitaler Währung in dezentraler Form oder das Vorhersagen von (menschlichen) Entscheidungen durch Software, noch bevor diese dem Menschen überhaupt bewusst wurden. Es war für diese „Architekten“ denkunmöglich und schlicht inexistent.

Erneuern wir unsere Rahmen!

Unser „wirtschaftliches und gesellschaftliches Framework“ braucht ein Upgrade, um die anstehenden Herausforderungen zu meistern. Und das braucht uns keine Angst zu machen, denn das taten wir seit Anbeginn unseres Seins. Wir entwickelten uns und unsere Rahmen weiter.

Es ist offensichtlich, dass wir die ökosoziale Marktwirtschaft endlich digital denken und designen müssen. Derzeit setzen wir in Europa den enormen Möglichkeiten der digitalen Welt lediglich einen analogen Rahmen, weil wir ihn aus dem Holz unseres analogen Weltbilds hobeln.

Auch unser digitaler Eigentumsbegriff braucht einen digitalen Rahmen, denn der analoge behindert unsere Entwicklung, wie die Kräfte, die sich lange gegen die Errungenschaften der französischen Aufklärung querlegten. Das Konzept des freien Marktes und der Globalisierung hat viel erreicht, doch braucht es auch eine sinnvolle Weiterentwicklung und keine simple Verteidigung oder fundamentale Ablehnung des Status Quo. Es muss noch mehr Menschen mitnehmen, sie von seinem System profitieren lassen und vor allem in vielerlei Hinsicht gerechter werden. Es darf vor allem nicht im Widerspruch zu unserer Erde, dem Klima und den anderen Lebewesen stehen.

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Auch der Rahmen, der unsere gesellschaftlichen Rollen und Verhaltenswesen regelt, gehört erneuert. Denn wenn die von vielen von uns (nicht) gelebte Eigenverantwortung bei der Corona-Pandemie – beim Klimawandel ähnlich (nicht) funktioniert, werden künftige staatliche Rahmen unsere Freiheiten massiv einschränken müssen, um erwartbare Dystopien nicht wahr werden zu lassen. Wenn wir das verhindern wollen, brauchen wir einen neuen Verantwortungsrahmen, denn der bisherige wurde der Selbstoptimierungsmaxime geopfert. Dazu hat uns übrigens kein Gesetz gezwungen. Wir haben anscheinend jene Gebiete, wo radikale Selbstoptimierung systemisch und ökonomisch erwünscht ist, nicht immer von jenen unterschieden, wo sie schädlich ist und immer mehr Bereiche unbewusst damit erobert.

Die erfolgreiche, triebhafte und ich-bezogene Entwicklung von uns Unternehmern im Rahmen einer regulierten Wirtschaft sowie die entfesselte Konsumorientierung der Menschen, die zusammen unseren Wohlstand, unsere Sicherheit und sozialen Frieden stützen, haben uns andere wichtige Qualitäten genommen. Den Sinn für das Gemeinsame, gelebte Empathie und die Fähigkeit, die eigenen Triebe und gewohnten Freiheiten – höheren und gemeinsamen Zielen zugunsten zurückzunehmen. Wenn eine ökonomisch erfolgreiche Gesellschaft verlernt, sich als Einheit wahrzunehmen, dem das Ich dann unterzuordnen ist, wenn es das Wir mit seinem Verhalten schädigt, ist Feuer am Dach der liberalen Ordnung.

Fazit: Chinas Rahmen-Rolle

Es macht heute den -zugegeben traurigen- Anschein, dass der autokratische Rahmen, in dem das 1,4 Milliarden Volk der Chinesen lebt und arbeitet, unserem liberalen und demokratischen in einigen Fragen überlegen ist:

  1. China zeigt, dass ein autoritäres Staatsregime die Klaviatur der Wirtschaft und des globalen Marktes beherrschen und uns ökonomisch sogar überlegen sein kann.
  2. Sie kann eine Pandemie erstaunlich schnell bezwingen, weil sich die Menschen den dafür nötigen Maßnahmen fügen und das Ich dem Wir in dieser Frage unterordnen.
  3. Für Staat und Wirtschaft nutzen sie modernste Technologie und die Gesetze der Datenökonomie, die sie dazu erfolgreich in ihr Weltbild integrieren.

Aber so wie China sich transformierte und in nur wenigen Jahren den überraschenden Beweis erbringen konnte, dass ein 1-Parteien-System mit Kapitalismus und Hoch-Technologie gewaltige  Ziele erreichen kann, können wir den Gegenbeweis antreten. Wir können zeigen, dass auch wir fähig sind, unsere Rahmen den neuen Anforderungen der Zeit anzupassen. Dass auch Demokratien fähig sind, die Datenökonomie zu integrieren und neue Technologien im Sinne der Menschen und für ihre Problemlösungen einzusetzen. Und, dass Menschen in freien und offenen Gesellschaften – effizient und erfolgreich zusammenarbeiten können.

Dafür müssen wir aber etwas tun, dass wir vielleicht ein wenig verlernt haben. Wir müssen uns um unser Wir und unsere Rahmen kümmern und nicht bloß um uns selbst.

Über den Autor

Mic Hirschbrich ist CEO des KI-Unternehmens Apollo.AI, beriet führende Politiker in digitalen Fragen und leitete den digitalen Think-Tank von Sebastian Kurz. Seine beruflichen Aufenthalte in Südostasien, Indien und den USA haben ihn nachhaltig geprägt und dazu gebracht, die eigene Sichtweise stets erweitern zu wollen. Im Jahr 2018 veröffentlichte Hirschbrich das Buch „Schöne Neue Welt 4.0 – Chancen und Risiken der Vierten Industriellen Revolution“, in dem er sich unter anderem mit den gesellschaftspolitischen Implikationen durch künstliche Intelligenz auseinandersetzt.

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Wien-Wahl - Das Wiener Rathaus | (c) Thomas Ledl via Wikimedia Commons
Das Wiener Rathaus | (c) Thomas Ledl via Wikimedia Commons

Am 27. April wird in Wien ein neuer Gemeinderat bzw. Landtag gewählt. Die Hauptstadt ist mit ihren rund zwei Millionen Einwohner:innen nicht nur die größte Stadt Österreichs, sondern auch mit Abstand der wichtigste Startup-Hub. Tatsächlich haben mehr als die Hälfte der im Austrian Startup Monitor erfassten Startups ihren Sitz in der Bundeshauptstadt.

Natürlich werden die großen Entscheidungen in der Startup-Politik auf Bundesebene getroffen. Doch vor allem im Bereich Standortpolitik ist auf Landesebene einiges möglich. Auch zeigen Wien und die anderen Bundesländer mit eigenen Programmen, Events, Förderinstrumenten und Investmentvehikeln immer wieder, dass sie in der Startup-Politik mitmischen wollen.

„Innovationsturbo“, „Motor“, „große Chance“, „unverzichtbar“

Was also können sich Wähler:innen aus dem Startup-Umfeld von den Parteien erwarten? Wir haben von sämtlichen wienweit zur Wahl antretenden Parteien (SPÖ, ÖVP, Grüne, NEOS, FPÖ, Team HC Strache und KPÖ) eine Antwort darauf bekommen. Einig sind sich jedenfalls fast alle über die Wichtigkeit von Startups, die sie mitunter mit blumigen Worten beschreiben:

So sieht etwa Abgeordneter Jörg Neumayer von der Bürgermeister-Partei SPÖ Startups als „Innovationsturbo“. „Sie versorgen jeden Standort mit frischem Sauerstoff und tragen durch ihre Entwicklungsdynamik maßgeblich zur Transformation der Wiener Wirtschaft in Richtung Digitalisierung, Klimaneutralität und Internationalisierung bei“, so der Mandatar.

Für die ÖVP Wien sind Startups ein „unverzichtbarer Teil des Wirtschaftsstandorts Wien“, für den Wiener-Grünen-Wirtschaftssprecher Hans Arsenovic sind sie „ein zentraler Motor für Innovation, Digitalisierung und ökologische Transformation“ und „ein Hebel für gesellschaftlichen Fortschritt“, für FPÖ-Wien-Wirtschaftssprecher Udo Guggenbichler „ein wichtiger Motor für Innovation und Wirtschaftsdynamik“ und für die NEOS Wien ist „ein starkes Startup-Ökosystem eine große Chance für Wien“. Team-HC-Strache-Wirtschaftssprecher Dietrich Kops sieht den Mehrwert einer noch stärkeren Startup-Szene von der Stadt Wien „noch nicht ganz verstanden“ und die KPÖ Wien sieht Startups gegenüber multinationalen Konzernen „im Stich gelassen“. Doch was soll nach der Wahl konkret in der Startup-Politik passieren?

SPÖ will Bestehendes weiterführen und ausbauen

Jörg Neumayer von der SPÖ verweist auf die bestehende Arbeit der Wirtschaftsagentur Wien, etwa mit der ViennaUP, aber auch auf den Inkubator INiTS. „Wir setzen weiterhin auf gezielte öffentliche Investitionen in den Wirtschaftsstandort und auf die Förderung Wiener Betriebe – damit schaffen wir Arbeitsplätze und sichern gesellschaftlichen Wohlstand. Der wirksame Weg, den die Wirtschaftsagentur Wien schon vor vielen Jahren eingeschlagen hat, wird jedenfalls fortgesetzt. Hier wird laufend an der Weiterentwicklung der Angebote und Unterstützungsmaßnahmen gearbeitet“, so der Abgeordnete.

SPÖ-Wien-Mandatar Jörg Neumayer | (c) SPÖ Wien

In Sachen Verbesserung der Finanzierungslage verweist Neumayer auf den neuen „Smart City Fonds“. „Durch gezielte Beteiligungen an Wiener Unternehmen in den Zukunftsbranchen – etwa Digitalisierung, Mobilität, Energie oder Life Sciences – können wir nachhaltige Innovationen und technologische Entwicklungen fördern und beschleunigen“, so der SPÖ-Mandatar.

ÖVP Wien will Ausbau der Anschubfinanzierung und Bürokratieabbau

Die ÖVP Wien formuliert in der Beantwortung der brutkasten-Anfrage zwar klare Ziele, geht jedoch nicht zu konkreten Maßnahmen ins Detail. „Wichtig ist der Ausbau der Anschubfinanzierung. Zudem wollen wir Spin-offs von Universitäten (TU, BOKU) forcieren und Wien als Standort von Venture Capital attraktiver machen“, heißt es von der türkisen Stadtpartei. In Sachen Wachstumsfinanzierung brauche es auch einen intensiveren Austausch mit Investor:innen, „z.B. durch Konferenzen“.

Der wichtigste Eckpfeiler, um Wien international als Startup-Hub attraktiver zu machen, sei der Abbau von Bürokratie. „Dazu braucht es eine klare Schwerpunktsetzung bei der Standortstrategie (wo will Wien europaweit oder weltweit führend sein) und wir wollen die Ansiedelungsaktivitäten der Wirtschaftsagentur weiter verbessern“, so die ÖVP Wien.

Grüne: zahlreiche Forderungen mit Impact-Fokus

Stärker ins Detail geht Hans Arsenovic, Wirtschaftssprecher der Wiener Grünen, bei seinen Vorstellungen. Um Wien als Startup-Standort zu fördern, schlägt er vier Maßnahmen vor, die mitunter eine klar Grüne Handschrift tragen: Den Ausbau von Förderprogrammen für Startups mit Fokus auf Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft, soziale Innovation und Digitalisierung; die Aktivierung von Leerständen wie ehemaligen Geschäftsflächen oder Industriearealen für Co-Working-Spaces, Maker-Spaces oder Startup-Hubs; den Abbau bürokratischer Hürden beim Gründen und Fördern, etwa „durch zentrale Anlaufstellen, digitale Services und klar kommunizierte Förderinstrumente“; und die gezielte Unterstützung von Startups, die zur lokalen Wertschöpfung (im „Grätzel“) beitragen. „Startup-Projekte, die neue Nutzungen in unterversorgten Vierteln umsetzen, verdienen besondere Förderung“, so Arsenovic.

Hans Arsenovic, Wirtschaftssprecher Grüne Wien | (c) Karo Pernegger

Auch für die internationale Attraktivierung von Wien als Startup-Hub hat der grüne Wirtschaftssprecher konkrete Vorschläge: Er wünscht sich internationale Konferenzen, den Ausbau von Kooperationen mit Partnerstädten und globalen Netzwerken, vor allem in den Bereichen GreenTech, UrbanTech und SocialTech, und Unterstützung für internationale Gründer:innen bei aufenthaltsrechtlichen Fragen, Behördenkontakten und Finanzierungszugang.

In Sachen Verbesserung der Finanzierungslage fordert Arsenovic einen städtischen Public-Private Impact Fonds, der gemeinsam mit privaten Investor:innen Impact-Startups mit Fokus auf ökologische und soziale Wirkung finanziert. Zudem will der Grünen-Mandatar Business-Angel-Netzwerke mit nachhaltigem Fokus fördern, etwa „mit Vernetzungsangeboten und Matching-Plattformen“ und rechtliche und strukturelle Hilfestellung seitens der Stadt Wien für Crowdfunding- und Genossenschaftsmodelle bieten.

NEOS wollen mehr Effizienz bei Behörden und Verbesserung qualifizierter Zuwanderung

Die NEOS Wien führen bei ihrer Beantwortung der brutkasten-Anfrage gleich mehrere Punkte ins Treffen, die eigentlich der Bundespolitik zuzuordnen sind, etwa die bekannte Forderung nach einer Senkung der Lohnnebenkosten oder einer Beschleunigung des Gründungsprozesses. Konkret für Wien wollen die Pinken „ein zentrales Rundum-Service, das alle Fragen zum Unternehmertum – wie Gewerbeberechtigungen, Genehmigungen und Förderungen – aus einer Hand beantwortet.“ Dazu soll es „einen festen Ansprechpartner im Magistrat“ und kollaborative Tools geben, um den Weg in die Geschäftswelt zu erleichtern. Die Digitalisierung soll auch „für eine effiziente Gestaltung des Verwaltungsapparates genutzt werden“. „Wir wollen KI-gestützte Lösungen entwickeln, um Anträge und Genehmigungsverfahren zu beschleunigen“, so die NEOS. Zudem wolle man „die Stadt Wien selbst zur treibenden Kraft für Startups machen, indem sie gezielt mit spezialisierten Unternehmen zusammenarbeitet und so ein vernetztes Ökosystem für Unternehmer:innen schafft“.

Um Wien international als Startup-Hub zu attraktivieren, soll das Business Immigration Office in der MA 35 weiter ausgebaut werden. Spezialisierte Fachkräfte „sollen eine einladende Umgebung vorfinden, die ihnen ein einfaches und schnelles Verfahren ermöglicht“. Dazu wollen die NEOS Englisch als zusätzliche Verkehrssprache bei allen relevanten Behördenwegen einführen. In Sachen Finanzierung verweisen die NEOS auf ein bereits von der aktuellen rot-pinken Stadtregierung umgesetztes Gründungsstipendium über bis zu 25.000 Euro in sechs Monaten und auf Beratungsangebote durch Expert:innen.

FPÖ Wien will Bürokratieabbau und keine neuen Fördertöpfe

Für FPÖ-Wien-Wirtschaftssprecher Udo Guggenbichler steht der Abbau von Bürokratie an erster Stelle der geforderten Maßnahmen in der Startup-Politik. „Startups brauchen keine wohlklingenden Förderbroschüren, sondern echte Vereinfachung bei Gründung, Genehmigungen und Behördenwegen“, meint er. Konkret will die FPÖ Wien „ein One-Stop-Shop-Modell, das alle notwendigen Schritte unbürokratisch und digital abwickelt“. Zudem müssten die Kosten gesenkt werden, so Guggenbichler – „angefangen bei den Mieten für Büro- und Gewerbeflächen, die in Wien mittlerweile absurd hoch sind“. Die Stadt könne hier mit eigenen Immobilien gezielt steuernd eingreifen.

Udo Guggenbichler, Wirtschaftssprecher FPÖ Wien | (c) FPÖ Wien

In Sachen internationale Attraktivität fordert der FPÖ-Mandatar „eine stärkere internationale Vernetzung über Wirtschaftsplattformen, gezielte Unterstützung bei internationalen Messen und ein eigenes ‚Startup-Wien‘-Label, das Wien als Innovationsstadt global positioniert“. In Sachen Finanzierung meint Guggenbichler: „Statt neue Fördertöpfe zu erfinden, sollte die Stadt Wien endlich attraktive Rahmenbedingungen schaffen, damit privates Kapital auch in Startups investiert wird.“ Das soll etwa über Rechtssicherheit und „eine klare Absage an steuerliche Belastungsfantasien“ passieren. Zudem soll die Stadt bei Investoren-Netzwerken und Matching-Plattformen aktiver werden, meint man bei der FPÖ Wien.

Team HC Strache mit konkreten Startup-Finanzierungs-Vorschlägen

Ein sehr konkreter Vorschlag zur Startup-Finanzierung kommt von Dietrich Kops, Wirtschaftssprecher des Team HC Strache: „Die Stadt Wien könnte die Förderinitiativen der aws (‚aws Spin-off Initiative‘) aufdoppeln und damit die Schnittstelle zwischen Universitäten und Private-Equity-Kapitalinitiativen stärken“, meint er. Auch könne Wien mit städtischen Mitteln die Lohnnebenkosten in Startups über einen bestimmten Zeitraum halbieren und Kommunalabgaben
reduzieren. „Direktzuschüsse der Stadt Wien in Form von Beteiligungskapital könnten auch ein Thema sein“, so Kops. um den Standort international attraktiver zu machen, soll die Stadt „den Fokus auf spezielle Technologien oder innovative Dienstleistungen legen“.

Dietrich Kops, Wirtschaftssprecher Team HC Strache | (c) Team HC Strache

KPÖ will niedrige Mieten auch für Startup-Büros

Die KPÖ Wien ortet eine Bevorzugung multinationaler Konzerne gegenüber KMU und Startups. „Indem wir als KPÖ die Großunternehmen stärker zur Kassa bitten wollen, fördern wir die Kleinen in ihrem Überleben“, so die Wiener Kommunisten. Auch mit ihrer allgemeinen Forderung nach „leistbaren“ Mieten, will die dunkelrote Stadtpartei Startups fördern. „Während sich Großunternehmen leicht eine 30. Immobilie leisten können, müssen Startups bangen, sich ein kleines Büro mieten zu können“, heißt es dazu.

Barbara Urbanic, Spitzenkandidatin KPÖ Wien | (c) KPÖ Wien
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Wien-Wahl: Das wollen die Parteien in der Startup-Politik

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Wien-Wahl - Das Wiener Rathaus | (c) Thomas Ledl via Wikimedia Commons
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Am 27. April wird in Wien ein neuer Gemeinderat bzw. Landtag gewählt. Die Hauptstadt ist mit ihren rund zwei Millionen Einwohner:innen nicht nur die größte Stadt Österreichs, sondern auch mit Abstand der wichtigste Startup-Hub. Tatsächlich haben mehr als die Hälfte der im Austrian Startup Monitor erfassten Startups ihren Sitz in der Bundeshauptstadt.

Natürlich werden die großen Entscheidungen in der Startup-Politik auf Bundesebene getroffen. Doch vor allem im Bereich Standortpolitik ist auf Landesebene einiges möglich. Auch zeigen Wien und die anderen Bundesländer mit eigenen Programmen, Events, Förderinstrumenten und Investmentvehikeln immer wieder, dass sie in der Startup-Politik mitmischen wollen.

„Innovationsturbo“, „Motor“, „große Chance“, „unverzichtbar“

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So sieht etwa Abgeordneter Jörg Neumayer von der Bürgermeister-Partei SPÖ Startups als „Innovationsturbo“. „Sie versorgen jeden Standort mit frischem Sauerstoff und tragen durch ihre Entwicklungsdynamik maßgeblich zur Transformation der Wiener Wirtschaft in Richtung Digitalisierung, Klimaneutralität und Internationalisierung bei“, so der Mandatar.

Für die ÖVP Wien sind Startups ein „unverzichtbarer Teil des Wirtschaftsstandorts Wien“, für den Wiener-Grünen-Wirtschaftssprecher Hans Arsenovic sind sie „ein zentraler Motor für Innovation, Digitalisierung und ökologische Transformation“ und „ein Hebel für gesellschaftlichen Fortschritt“, für FPÖ-Wien-Wirtschaftssprecher Udo Guggenbichler „ein wichtiger Motor für Innovation und Wirtschaftsdynamik“ und für die NEOS Wien ist „ein starkes Startup-Ökosystem eine große Chance für Wien“. Team-HC-Strache-Wirtschaftssprecher Dietrich Kops sieht den Mehrwert einer noch stärkeren Startup-Szene von der Stadt Wien „noch nicht ganz verstanden“ und die KPÖ Wien sieht Startups gegenüber multinationalen Konzernen „im Stich gelassen“. Doch was soll nach der Wahl konkret in der Startup-Politik passieren?

SPÖ will Bestehendes weiterführen und ausbauen

Jörg Neumayer von der SPÖ verweist auf die bestehende Arbeit der Wirtschaftsagentur Wien, etwa mit der ViennaUP, aber auch auf den Inkubator INiTS. „Wir setzen weiterhin auf gezielte öffentliche Investitionen in den Wirtschaftsstandort und auf die Förderung Wiener Betriebe – damit schaffen wir Arbeitsplätze und sichern gesellschaftlichen Wohlstand. Der wirksame Weg, den die Wirtschaftsagentur Wien schon vor vielen Jahren eingeschlagen hat, wird jedenfalls fortgesetzt. Hier wird laufend an der Weiterentwicklung der Angebote und Unterstützungsmaßnahmen gearbeitet“, so der Abgeordnete.

SPÖ-Wien-Mandatar Jörg Neumayer | (c) SPÖ Wien

In Sachen Verbesserung der Finanzierungslage verweist Neumayer auf den neuen „Smart City Fonds“. „Durch gezielte Beteiligungen an Wiener Unternehmen in den Zukunftsbranchen – etwa Digitalisierung, Mobilität, Energie oder Life Sciences – können wir nachhaltige Innovationen und technologische Entwicklungen fördern und beschleunigen“, so der SPÖ-Mandatar.

ÖVP Wien will Ausbau der Anschubfinanzierung und Bürokratieabbau

Die ÖVP Wien formuliert in der Beantwortung der brutkasten-Anfrage zwar klare Ziele, geht jedoch nicht zu konkreten Maßnahmen ins Detail. „Wichtig ist der Ausbau der Anschubfinanzierung. Zudem wollen wir Spin-offs von Universitäten (TU, BOKU) forcieren und Wien als Standort von Venture Capital attraktiver machen“, heißt es von der türkisen Stadtpartei. In Sachen Wachstumsfinanzierung brauche es auch einen intensiveren Austausch mit Investor:innen, „z.B. durch Konferenzen“.

Der wichtigste Eckpfeiler, um Wien international als Startup-Hub attraktiver zu machen, sei der Abbau von Bürokratie. „Dazu braucht es eine klare Schwerpunktsetzung bei der Standortstrategie (wo will Wien europaweit oder weltweit führend sein) und wir wollen die Ansiedelungsaktivitäten der Wirtschaftsagentur weiter verbessern“, so die ÖVP Wien.

Grüne: zahlreiche Forderungen mit Impact-Fokus

Stärker ins Detail geht Hans Arsenovic, Wirtschaftssprecher der Wiener Grünen, bei seinen Vorstellungen. Um Wien als Startup-Standort zu fördern, schlägt er vier Maßnahmen vor, die mitunter eine klar Grüne Handschrift tragen: Den Ausbau von Förderprogrammen für Startups mit Fokus auf Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft, soziale Innovation und Digitalisierung; die Aktivierung von Leerständen wie ehemaligen Geschäftsflächen oder Industriearealen für Co-Working-Spaces, Maker-Spaces oder Startup-Hubs; den Abbau bürokratischer Hürden beim Gründen und Fördern, etwa „durch zentrale Anlaufstellen, digitale Services und klar kommunizierte Förderinstrumente“; und die gezielte Unterstützung von Startups, die zur lokalen Wertschöpfung (im „Grätzel“) beitragen. „Startup-Projekte, die neue Nutzungen in unterversorgten Vierteln umsetzen, verdienen besondere Förderung“, so Arsenovic.

Hans Arsenovic, Wirtschaftssprecher Grüne Wien | (c) Karo Pernegger

Auch für die internationale Attraktivierung von Wien als Startup-Hub hat der grüne Wirtschaftssprecher konkrete Vorschläge: Er wünscht sich internationale Konferenzen, den Ausbau von Kooperationen mit Partnerstädten und globalen Netzwerken, vor allem in den Bereichen GreenTech, UrbanTech und SocialTech, und Unterstützung für internationale Gründer:innen bei aufenthaltsrechtlichen Fragen, Behördenkontakten und Finanzierungszugang.

In Sachen Verbesserung der Finanzierungslage fordert Arsenovic einen städtischen Public-Private Impact Fonds, der gemeinsam mit privaten Investor:innen Impact-Startups mit Fokus auf ökologische und soziale Wirkung finanziert. Zudem will der Grünen-Mandatar Business-Angel-Netzwerke mit nachhaltigem Fokus fördern, etwa „mit Vernetzungsangeboten und Matching-Plattformen“ und rechtliche und strukturelle Hilfestellung seitens der Stadt Wien für Crowdfunding- und Genossenschaftsmodelle bieten.

NEOS wollen mehr Effizienz bei Behörden und Verbesserung qualifizierter Zuwanderung

Die NEOS Wien führen bei ihrer Beantwortung der brutkasten-Anfrage gleich mehrere Punkte ins Treffen, die eigentlich der Bundespolitik zuzuordnen sind, etwa die bekannte Forderung nach einer Senkung der Lohnnebenkosten oder einer Beschleunigung des Gründungsprozesses. Konkret für Wien wollen die Pinken „ein zentrales Rundum-Service, das alle Fragen zum Unternehmertum – wie Gewerbeberechtigungen, Genehmigungen und Förderungen – aus einer Hand beantwortet.“ Dazu soll es „einen festen Ansprechpartner im Magistrat“ und kollaborative Tools geben, um den Weg in die Geschäftswelt zu erleichtern. Die Digitalisierung soll auch „für eine effiziente Gestaltung des Verwaltungsapparates genutzt werden“. „Wir wollen KI-gestützte Lösungen entwickeln, um Anträge und Genehmigungsverfahren zu beschleunigen“, so die NEOS. Zudem wolle man „die Stadt Wien selbst zur treibenden Kraft für Startups machen, indem sie gezielt mit spezialisierten Unternehmen zusammenarbeitet und so ein vernetztes Ökosystem für Unternehmer:innen schafft“.

Um Wien international als Startup-Hub zu attraktivieren, soll das Business Immigration Office in der MA 35 weiter ausgebaut werden. Spezialisierte Fachkräfte „sollen eine einladende Umgebung vorfinden, die ihnen ein einfaches und schnelles Verfahren ermöglicht“. Dazu wollen die NEOS Englisch als zusätzliche Verkehrssprache bei allen relevanten Behördenwegen einführen. In Sachen Finanzierung verweisen die NEOS auf ein bereits von der aktuellen rot-pinken Stadtregierung umgesetztes Gründungsstipendium über bis zu 25.000 Euro in sechs Monaten und auf Beratungsangebote durch Expert:innen.

FPÖ Wien will Bürokratieabbau und keine neuen Fördertöpfe

Für FPÖ-Wien-Wirtschaftssprecher Udo Guggenbichler steht der Abbau von Bürokratie an erster Stelle der geforderten Maßnahmen in der Startup-Politik. „Startups brauchen keine wohlklingenden Förderbroschüren, sondern echte Vereinfachung bei Gründung, Genehmigungen und Behördenwegen“, meint er. Konkret will die FPÖ Wien „ein One-Stop-Shop-Modell, das alle notwendigen Schritte unbürokratisch und digital abwickelt“. Zudem müssten die Kosten gesenkt werden, so Guggenbichler – „angefangen bei den Mieten für Büro- und Gewerbeflächen, die in Wien mittlerweile absurd hoch sind“. Die Stadt könne hier mit eigenen Immobilien gezielt steuernd eingreifen.

Udo Guggenbichler, Wirtschaftssprecher FPÖ Wien | (c) FPÖ Wien

In Sachen internationale Attraktivität fordert der FPÖ-Mandatar „eine stärkere internationale Vernetzung über Wirtschaftsplattformen, gezielte Unterstützung bei internationalen Messen und ein eigenes ‚Startup-Wien‘-Label, das Wien als Innovationsstadt global positioniert“. In Sachen Finanzierung meint Guggenbichler: „Statt neue Fördertöpfe zu erfinden, sollte die Stadt Wien endlich attraktive Rahmenbedingungen schaffen, damit privates Kapital auch in Startups investiert wird.“ Das soll etwa über Rechtssicherheit und „eine klare Absage an steuerliche Belastungsfantasien“ passieren. Zudem soll die Stadt bei Investoren-Netzwerken und Matching-Plattformen aktiver werden, meint man bei der FPÖ Wien.

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Dietrich Kops, Wirtschaftssprecher Team HC Strache | (c) Team HC Strache

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Barbara Urbanic, Spitzenkandidatin KPÖ Wien | (c) KPÖ Wien
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