11.06.2025
STARTHILFE

WU Ignite Ventures: WU investiert nun in Spin-offs

Über WU Ignite Ventures will die Wirtschaftsuniversität Wien bis zu 50.000 Euro in Spin-offs investieren, die noch ganz am Anfang stehen.
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WU Ignite Ventures - Das WU Entrepreneurship Center | (c) Anna Konrath
Das WU Entrepreneurship Center | (c) Anna Konrath

Wie motiviert man Studierende dazu, Spin-offs zu gründen? An der Wirtschaftsuniversität Wien (WU) beschäftigt man sich bereits seit langer Zeit mit dieser Frage. Unter anderem entstanden aus diesem Gedanken das WU Entrepreneurship Center (früher WU Gründungszentrum) als zentrale Einrichtung, die Event-Serie Entrepreneurship Avenue oder das Inkubationsprogramm Startup League. Nun kommt mit WU Ignite Ventures ein Investmentvehikel hinzu.

Dömötör: „Der nächste große Schritt“

„Nach allem, was wir bisher gemacht haben, ist das der nächste große Schritt“, sagt Rudolf Dömötör gegenüber brutkasten. Er leitet das WU Entrepreneurship Center und wird auch – zusammen mit WU-Vizerektor Harald Badinger – Geschäftsführer von WU Ignite Ventures. „Wir gehen davon aus, damit noch mehr Startups aus der WU hervorbringen zu können.“

Geschichte von Hokify als Vorbild

Das Modell dabei sei für ihn die Geschichte von Hokify, erzählt Dömötör. Das Wiener Startup war 2015 als Spin-off aus der WU hervorgegangen und schloss vergangenes Jahr seinen Exit ab, wie brutasten berichtete. „Sie haben ganz am Anfang mit ihrer Idee die Entrepreneurship Avenue gewonnen und haben immer gesagt: Das Preisgeld hat sie über den Sommer gebracht. Danach waren sie einen Schritt weiter und konnten Investments aufstellen. Genau so eine Starthilfe wollen wir den Spin-offs geben“, so der neue Leiter von WU Ignite Ventures.

25.000 Euro als SAFE von WU Ignite Ventures

Konkret bekommen die Spin-offs zunächst ein Investment von 25.000 Euro. In weiterer Folge können nochmal 25.000 Euro nachgeschossen werden. Das ganze erfolgt in Form eines SAFE (Simple Agreement for Future Equity) – einem Beteiligungsinstrument, bei dem das Kapital bei einem sogenannten „Trigger-Event“ wie etwa einer Investmentrunde in Anteile umgewandelt wird, wobei die Bewertung dann erfolgt (ausführliche Erklärung hier). „Wir wollen den ganzen Prozess möglichst standardisiert halten. Das Angebot ist für alle Teams gleich“, so Dömötör.

Sechs bis acht Investments im Jahr

Sechs bis acht solche Investments sind jährlich geplant. Das Budget dafür kommt von der WU Stiftung, die hundertprozentige Eigentümerin von WU Ignite Ventures ist. Den Lead in Sachen Investment-Entscheidungen wird Markus Aumer haben, der zuvor unter anderem Investment-Manager bei round2capital war. Neben ihm, Dömötör und Vizerecktor Badinger werden Corporate-Finance-Experte Andreas R. Boué, Monique Schlömmer, Head of Operations im WU Entrepreneurship Center, und Innovationsexperte Martin Wagner dem Team angehören. Es soll zudem ein Investment-Beirat eigerichtet werden.

„Typischer Weg“ von Entrepreneurship Avenue über Startup League zu WU Ignite Ventures

Es gebe aber auch so etwas, wie einen „typischen Weg“ zum Investment durch WU Ignite Ventures, sagt Dömötör: „Die Spin-offs machen zuerst bei der Entrepreneurship Avenue mit, sind dann bei Startup League inkubiert und dort prüfen wir, ob wir ihnen ein Angebot machen.“ Aktuell finalisiere man noch einiges, wie etwa die Beteiligungsverträge. Diesen Sommer wolle man dann erste konkrete Beteiligungen prüfen. „Wir gehen davon aus, dass wir im Frühherbst die ersten Investments tätigen“, so Dömötör. Im Herbst soll auch unter anderem die Möglichkeit für WU-Alumni eröffnet werden, mit WU Ignite Ventures zu coinvestieren.

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easyvegan Pixelrunner FireStart P4 Therapeutics - Insolvenzen
(c) Adobe Stock

„Ich hab’s verbockt“ – dieser Satz geht wohl jedem schwer über die Lippen. Auch im Zusammenhang mit Unternehmensinsolvenzen hört man ihn selten – die bekanntermaßen schwach ausgeprägte Fehlerkultur in Österreich trägt gewiss ihren Teil dazu bei. Managementfehler werden immer wieder anderen unterstellt, selber will man sie aber nicht begangen haben. Stattdessen finden sich im Normalfall eine Reihe äußerer Umstände, die für die Zahlungsunfähigkeit verantwortlich gemacht werden können.

„Unbeherrschbare Umstände“ und „externe Faktoren“ nur für kleinen Teil der Insolvenzen verantwortlich

Doch folgt man einer aktuellen statistischen Aufschlüsselung des Kreditschutzverbands KSV1870 für das Jahr 2024, sind diese äußeren Faktoren doch nur in vergleichsweise wenigen Fällen Hauptgrund für die Insolvenz. So waren „unbeherrschbare Umstände“ wie etwa Naturkatastrophen oder auch Unglücksfälle im persönlichen Umfeld 2024 nur in 11,2 Prozent der Fälle ausschlaggebend für Firmenpleiten in Österreich (genaue Aufschlüsselung in der Tabelle unten). Der Wert ist deutlich geringer als in den Vorjahren mit Corona-Pandemie und multiplen Krisen – im Jahr 2022 war er gar bei 28 Prozent gelegen.

Auch „externe Vorkommnisse“ wie die Insolvenz von Kunden oder Zulieferern oder Zinsänderungen und die Einführung von Verboten waren 2024 nur für fünf Prozent der Insolvenzen zu verantworten – ein Plus um 2,3 Prozentpunkte im Vergleich zu 2023.

„Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten kommt es auf die fachliche Kompetenz im Management an“

Der Rest der Fälle – also nicht weniger als 83,8 Prozent – sind laut KSV1870 auf die eine oder andere Weise auf Kompetenzprobleme im Management und auf Fehler bereits bei der Gründung zurückzuführen. Dabei räumt der Verband ein, dass die „schwächelnde Geschäftslage und eine maximal durchschnittliche Auftragslage in Kombination mit dem anhaltend hohen Kostenniveau“ durchaus für die wirtschaftlichen Turbulenzen vieler Unternehmen verantwortlich sind.

Aber: „Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten kommt es auf die fachliche Kompetenz im Management an. Insbesondere die Fähigkeit, auf komplexe Problemstellungen zu reagieren, ist gefragt. Das Anforderungsprofil an das Top-Management ist in Zeiten multipler Krisen ohne Zweifel hoch und dem konnten viele nicht entsprechen“, kommentiert Karl-Heinz Götze, Leiter KSV1870 Insolvenz.

„Es fehlt das Handwerkszeug“

Entsprechend sieht der Experte auch einen Faktor, der vor allem bei Startup-Insolvenzen (siehe brutkasten-Berichterstattung) immer wieder als ausschlaggebender Grund genannt wird, als Management-Problem: mangelnde Finanzierung. „Schwächen bei Finanzierung/Liquidität/Forderungsbetreibung“ waren laut Statistik für 13,4 Prozent der Pleiten 2024 verantwortlich. Sie machen gemeinsam mit weiteren Faktoren den größten Block „operative Ursachen“ mit 42,3 Prozent aus.

„Bei vier von zehn Firmenpleiten werden mangelhaft gelöste Aufgaben im ‚daily business‘ zur Hauptursache für den finanziellen Kollaps. Es fehlt das Handwerkszeug“, meint Götze. „Absatz, Kosten, Finanzierungsschwächen und mangelnde systematische Planung/Controlling sind jene Knackpunkte, die dazu führen, dass der Fortbetrieb aufgrund mangelnder Liquidität nicht mehr sichergestellt werden kann. Hinzu kommt, dass häufig auch das notwendige Kapital fehlt, um Projekte zu finanzieren, die für eine erfolgreiche Zukunft essenziell wären.“

„Fehlen jedweder Eignung, ein Unternehmen zu gründen“ bei 4,9 Prozent

Im Block der „strategischen Ursachen“ (11,5 Prozent) sticht der Unterpunkt „mangelhafte Antwort auf Marktveränderungen – Inaktivität der Unternehmensleitung“ mit 8,5 Prozent aller Pleiten hervor. „Persönliches Verschulden bzw. Fahrlässigkeit“, darunter die Vernachlässigung der Geschäftsführung, aber auch strafbare Handlungen, ist für immerhin zehn Prozent aller Insolvenz-Fälle ausschlaggebend.

Nicht weniger als 20 Prozent der Pleiten sind schließlich auf Fehler bereits bei der Gründung zurückzuführen. „Fehlendes Know-how zu Branche oder Betriebswirtschaft; Unerfahrenheit“ ist hier mit 10,5 Prozent der größte Unterpunkt, der wohl auch im Fall von Startup-Insolvenzen immer wieder schlagend wird. In nicht weniger als 4,9 Prozent aller Insolvenzfälle attestiert der KSV1870 gar das „Fehlen jedweder Eignung, ein Unternehmen zu gründen“.

Insolvenzursachen bei Unternehmen 2024 im Detail:

20232024
Operative Ursachen37,1 %42,3 %
Fehler in der Auswahl oder Führung der Mitarbeiter0,8 %0,6 %
Absatzschwächen (Werbung – Vertrieb – Kalkulation)9,7 %11,7 %
Schlechte Kostenstruktur durch Mangel in der Organisation8,9 %6,4 %
Schwächen bei Finanzierung/Liquidität/Forderungsbetreibung8,8 %13,4 %
Schwächen bei Planung/mangelndes Controlling8,9 %10,2 %
Gründungsfehler20,5 %20,0 %
Zu wenig Eigenkapital bei der Gründung4,5 %4,6 %
Fehlendes Know-how zu Branche oder Betriebswirtschaft; Unerfahrenheit11,2 %10,5 %
Fehlen jedweder Eignung, ein Unternehmen zu gründen4,8 %4,9 %
Strategische Ursachen9,6 %11,5 %
Mangelhafte Antwort auf Marktveränderungen – Inaktivität der Unternehmensleitung7,0 %8,5 %
Überzogene Expansion / Investitionen1,8 %2,0 %
Streit unter Gesellschaftern / Betriebsleitern0,8 %1,0 %
Unbeherrschbare Umstände19,0 %11,2 %
Naturkatastrophen, Kriegshandlungen, Terrorismus, Pandemien13,4 %6,4 %
Krankheit; Probleme oder Unglücksfälle im persönlichen Umfeld5,6 %4,8 %
Persönliches Verschulden bzw. Fahrlässigkeit11,1 %10,0 %
Vernachlässigung der Geschäftsführung6,1 %5,2 %
Zu hohe Entnahmen/Einlagenrückgewähr1,2 %1,3 %
Spekulation ohne betriebliche Veranlassung0,1 %0,3 %
Strafbare Handlungen3,7 %3,2 %
Externe Vorkommnisse2,7 %5,0 %
Plötzliche Änderungen des Finanzierungsrahmens (z.B. Zinsniveau)0,6 %3,1 %
Plötzliche rechtliche Änderungen (Verbote/Embargo)0,4 %0,1 %
Insolvenz von Abnehmern oder Lieferanten1,7 %1,8 %
© KSV1870
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