19.11.2021

Überblick: Diese Wirtschaftshilfen gibt es im 4. Lockdown in Österreich

Neuer Corona-Lockdown in Österreich: Alle Wirtschaftshilfen, die noch oder wieder laufen, im Überblick.
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Corona
(c) Adobe Stock / CREATIVE WONDER

Ab 22. November geht Österreich in den mittlerweile vierten harten Lockdown. Für drei Wochen gelten dann wieder die bekannten Ausgangsbeschränkungen. Zahlreiche Unternehmen werden davon wieder hart getroffen. Finanzminister Gernot Blümel hat dazu einige Hilfsmaßnahmen wieder aktiviert, andere verlängert und einige laufen ohnehin noch.

Für Startups besonders interessant ist, dass auch Neugründungen bis zum 1.11.2021 antragsberechtigt sind uns zwar für alle Hilfen. „Mir war wichtig, dass jene Unternehmen, die erst frisch gegründet wurden, die gleichen Unterstützungen bekommen wie jene, die schon länger am Markt sind. Gerade in der Anfangszeit ist es besonders schwierig, kurzfristige finanzielle Ausfälle abfedern zu können. Startups haben oftmals nicht die Mitarbeiterstärke wie etablierte Unternehmen und darum müssen wir besonders auf sie Acht geben. Immerhin sind sie Treiber der Innovation, Teil der Lösung und damit ein wesentlicher Faktor für unseren Standort”, sagt Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck.

Das sind alle Wirtschaftshilfen im neuen Corona-Lockdown

1. Ausfallsbonus (Kosten bis zu 700 Mio./Monat):

·         mind. 40 % Umsatzeinbruch im Vergleich zum identen Monat 2019

·         Ersatzrate: 10-40% des Umsatzrückgangs; je nach Kostenstruktur der Branche

·         Maximaler Rahmen: 2,3 Mio Euro (statt bisher 1,8 Mio.)

·         Zeitraum: November 2021 bis März 2022

·         Beantragung: ab 16. Dezember 2021

2. Verlustersatz (Kosten noch nicht abschätzbar):

·         mind. 40 % Umsatzeinbruch im Vergleich zum identen Monat 2019

·         Ersatzrate: 70 % bis 90 % des Verlustes

·         Maximaler Rahmen: 12 Mio. Euro (statt bisher 10 Mio.)

·         Zeitraum: Jänner (Verlängerung) 2022 bis März 2022

·         Beantragung Anfang 2022

3. Härtefallfonds (Kosten ca. 100 Mio./Monat):

·         mind. 40 % Einkomensrückgang bzw. die laufenden Kosten können nicht mehr gedeckt werden.

·         Ersatzrate: 80 % zzgl. 100 Euro des Nettoeinkommensentgangs

·         Zeitraum: November 2021 bis März 2022

·         Maximaler Betrag: 2.000 Euro, Mindestbetrag: 600 Euro

Weitere Hilfen: Kurzarbeit, Dienstfreistellung und Co.

  1.        Die Corona-Kurzarbeit
  2.        Der Freistellungsanspruch für Risikogruppen
  3.       Die Sonderbetreuungszeit und Freistellungsanspruch für Schwangere
  4.       Sowie die Nutzung von Homeoffice als individuelle Vereinbarung zwischen AG und AN
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Die Projektpartner:innen: von TU Wien, Forschung Burgenland. KEBA und kW-Soltions | (c) kW-Solutions

Bidirektionales Laden eröffnet für E-Autos weitreichende Möglichkeiten, die weit über die klassische Nutzung als Fortbewegungsmittel hinausgehen. Mit dieser Technologie können Elektrofahrzeuge nicht nur Energie aus dem Netz beziehen, sondern auch gespeicherten Strom wieder zurückspeisen. Dadurch werden sie zu mobilen Energiespeichern, die flexibel in verschiedene Szenarien eingebunden werden können – so zumindest in der Theorie. In der Praxis ist bidirektionales Laden in Österreich jedoch noch Zukunftsmusik. Ein neues Forschungsprojekt, an dem das Wiener Startup kW-Solutions beteiligt ist, möchte das nun ändern.

Bidirektionales Laden: Innovationsbedarf in Österreich

Das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützte Projekt Interoperable Communication for Bidirectional Charging (ICBC) hat sich zum Ziel gesetzt, die technischen und formalen Hürden von bidirektionalem Laden zu überwinden.

kW-Solutions-Gründer Korbinian Kasinger erläutert: “Es braucht jemanden, der den Vehicle-to-Grid-Prozess in Österreich durchmoderiert – sowohl technisch als auch formell“, so Kasinger​. Eine Herausforderung ist etwa die Zertifizierung des zurückgespeisten Stroms. “Bei einer PV-Anlage weiß man, dass es Grünstrom ist. Bei Autobatterien ist das nicht so einfach”, so der Gründer.

Technologisch ermöglicht es der Vehicle-to-Grid-Prozess (V2G), Strom aus der Batterie zu entnehmen und zurückzuverkaufen oder dem Regelenergiemarkt zur Verfügung zu stellen. Das ICBC-Projekt soll genau diese Möglichkeiten ausloten und zur Marktreife bringen​.

Das Konsortium hinter ICBC

Hinter dem ICBC-Projekt steht ein Konsortium aus kW-Solutions, der Technischen Universität Wien (TU Wien), Forschung Burgenland und KEBA​. Während die TU Wien für die Entwicklung von Kommunikationsschnittstellen sorgt, untersucht Forschung Burgenland die ökonomischen Vorteile von V2G. KEBA bringt seine Expertise in der Entwicklung von Ladeinfrastruktur-Hardware ein​.

kW-Solutions selbst arbeitet an einer flexiblen Software-Architektur, die V2G-Technologie effizient ins bestehende Netz integrieren soll. Das 2021 gegründete Startup hat sich auf die Bereitstellung intelligenter Ladelösungen für Elektrofahrzeuge spezialisiert.

Ein zentrales Produkt ist die Energiemanagement-Software “Charly”, die speziell für Mehrparteienanlagen entwickelt wurde, um ein effizientes Lastmanagement und eine automatisierte Verrechnung zu ermöglichen. 2023 konnte das Startup eine sechsstellige Finanzierungsrunde abschließen und FSP Ventures für sich gewinnen (brutkasten berichtete). Das Family Office ist an zahlreichen bekannten österreichischen Startups beteiligt, darunter Woom, Agrobiogel, Ecop Technologies oder Swimsol.

Pilotprojekte als nächster Schritt

Das ICBC-Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und soll erste Antworten auf diese Fragen liefern. “In ein bis zwei Jahren werden wir valide Pilotprojekte in Österreich starten“, so Kasinger​. Ein flächendeckender, standardisierter Einsatz von V2G könnte allerdings noch drei bis fünf Jahre dauern​.

Das ICBC-Projekt legt laut Kasinger großen Wert auf praxisnahe Lösungen. In sechs Arbeitsbereichen werden nun Use-Cases, Schnittstellen und Systemarchitekturen entwickelt, um die Marktfähigkeit sicherzustellen​. Bidirektionales Laden könnte laut dem Gründer für Österreich nicht nur die Elektromobilität attraktiver machen, sondern auch zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen.


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