07.09.2020

not less but better: Höhle der Löwen-Deal mit beiden Investoren geplatzt

Nach Verhandlungen und einer Einigung vor laufender Kamera mussten die Entwickler der Trainingsapp not less but better feststellen, dass es im Gespräch mit den beiden Löwen, Nico Rosberg und Carsten Maschmeyer, unterschiedliche strategische Auffassungen gab, wie es mit dem Startup weitergeht. Nachdem der Deal platzte, erzählen die Gründer, wie sie sich nun finanzieren, warum Abo-Modelle trotz ihrer Fülle weiterhin sinnvoll sind und warum es möglich ist, Handy-Sucht am Handy zu bekämpfen.
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(c) nlbb - Das not less but better-Gründungsteam möchte einen gesünderen Umgang mit dem Smartphone in einer gehetzten Gesellschaft etablieren.

Es ist so eine Sache mit der Smartphone-Nutzung. Experten streichen heraus, dass es zwischen der Sucht und der Gewohnheit (Habitus) Unterschiede gibt und nur ein kleiner Teil der Gesellschaft tatsächlich stark abhängig ist von dem kleinen Supercomputer in der Hosentasche. Nichtsdestotrotz kommt eine Studie aus 2017 drauf, dass Österreicher bereits damals mehr als drei Stunden am Tag mit dem Handy interagieren. Mittlerweile soll diese Zahl auf über vier Stunden angewachsen sein, wie das not less but better-Gründerteam in der TV-Show “Die Höhle der Löwen” mitteilte. Christina Roitzheim, Selcuk Aciner und Marius Rackwitz möchten daher mit ihrer App Usern einen sorgsameren Umgang mit dem Smartphone ermöglichen.

“Always on my mind”

Auch wenn es nicht immer eine Sucht im klassischen Sinne zu sein scheint, die “always on“-Mentalität hat sich nicht nur im privatem Leben durchgesetzt. Die ständige Verfügbarkeit, die oft darin gipfelt auch im Urlaub seinem “Taschenbüro” einen Besuch abzustatten, um schnell mal “die Mails zu checken”, kann zu Dauerstress führen, der in gesundheitliche Probleme gleiten kann.

Handy überall mittendrin und nicht nur dabei

Doch auch abseits des Arbeitsalltags spielt die Smartphonenutzung eine große Rolle. Chats mit Freunden, Social Media, das FOMO-Phänomen und der immer stärker werdende Video-Content tragen ihres dazu bei, dass User ihr Handy kaum aus der Hand legen können. Ein Mitgrund, warum die Gründer der App “not less but better”, das tun, was sie tun.

Gründerin hatte Schwierigkeiten präsent zu sein

Christina Roitzheim hatte selbst mit extensiver Handynutzung zu kämpfen, wie sie erklärt. Die Gründerin hat früher in Shanghai gelebt und dort einen “durchdigitalisierten” Alltag erfahren. Das ging nicht spurlos an ihr vorbei: Sie fühlte sich zunehmend rastlos, gestresst und hatte Schwierigkeiten, präsent zu sein. Nach ein paar Monaten stellte sie schockiert fest, dass sie statt auf die Menschen, die Stadt und die Kultur um sie herum, die meiste Zeit auf ihr Smartphone geschaut hatte.

(C) nlbb – Auch Co-Founderin Christina Roitzheim litt unter extremer Handynutzung.

Auch Selcuk Aciner hatte mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. Als frischer Gründer eines damaligen Startups kamen viele Herausforderungen, vor denen er sich immer wieder in sein Handy flüchtete: “Wir probierten alles aus, um unsere ungesunden Gewohnheiten in den Griff zu kriegen. Aber nichts schien nachhaltig zu helfen. Wir sprachen mit vielen Menschen, und ihnen ging es ähnlich. Also nahmen wir es selbst in die Hand. Und haben uns in Berlin getroffen, über Lösungen ausgetauscht. Später lernte wir Marius kennen und ‘not less but better’ war geboren.

Mit dem Auftritt in der Startup-Show sollte der nächste Schritt gemacht werden. Es sah auch gut aus, doch leider wurde aus dem erhofften und hart verhandelten Deal aus der “Höhle der Löwen” – 150.000 Euro für 20 Prozent mit Carsten Maschmeyer und Nico Rosberg – nichts.

Zu hohe Differenzen mit Höhle der Löwen-Investoren

“Im Anschluss an die Aufzeichnung haben wir im engen Austausch gelernt, dass die Löwen und wir unterschiedliche Pläne für die strategische Ausrichtung des Unternehmens haben. Wir haben uns freundschaftlich und gemeinsam entschieden, das Investment nicht zu machen”, erklärt Aciner, der darauf hinweist, dass das Startup dennoch einige große Schritte getan hat.

Neues Design für not less but better

Die bisherige App not less but better erhält ein neues Design und weitere Kurse, die dazu dienen sollen, einen gesünderen Umgang mit dem Smartphone zu lernen. Darunter etwa der “Social Media”-Bereich. Auch das Team konnte um Psychologen, Designer und Entwickler erweitert werden.

Fundraising ab Herbst

Aktuell finanziert sich not less but better unter anderem mit dem Exist-Gründerstipendium, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und dem Europäischen Sozialfonds kommt. Im Herbst startet das Startup ein Fundraising für eine Pre-Seed-Runde.

Warteliste für Trainings-App

“Wir stehen kurz vor dem Launch auf dem deutschsprachigen Markt. Die Warteliste für unsere Trainings-App wächst täglich, und wir können es kaum abwarten, endlich zu starten. Wir freuen uns, bereits so viel Zuspruch für unsere Arbeit und zum Beispiel den Gesundheitspreis der Techniker Krankenkasse und des Handelsblatts erhalten zu haben. Das sind starke Signale des Marktes, die die Relevanz unseres Themas zeigen, und dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden.

Achtsamkeit als Leitfaden zu einem gesünderen Tech-Umgang

Dieser richtige Weg oder besser gesagt die Überlegungen zu diesem Thema haben schon länger den Begriff “Achtsamkeit” entstehen lassen, der stellvertretend für einen bewussten Umgang mit Technologien wie dem Smartphone oder Internet steht.

Eine Fähigkeit der Zukunft

Für Aciner bedeutet diese Einstellung im Hier und Jetzt präsent sein. Er sagt: “Achtsamkeit erlaubt uns, bewusster zu handeln, in dem sie uns ein Fenster zwischen Trigger und Reaktion schenkt, in der wir uns für oder gegen eine Handlung entscheiden können. Mit unserem Smartphone haben wir die Welt in der Hosentasche und Zugang zu einer Fülle an Wissen, Menschen und Aktionen. Das ist erstmal ganz wunderbar.”

“Gleichzeitig macht es uns die fortschreitend handliche Technologie, die sich mehr und mehr nahtlos in unseren Alltag einbettet, immer schwieriger, ‘im Moment’ zu sein. Da dieser Trend sich nur noch verstärkt, indem Technologie in Zukunft noch invasiver und in unseren Alltag “blended” sein wird, ist digitale Achtsamkeit die Fähigkeit der Zukunft”, so der Gründer

Apps wie Rattenfänger aus Hameln

Für die Gründer steht fest, dass Technologie von Dingen ablenken kann, die uns wichtig sind. Apps etwa seien derart designt, dass man möglichst immer noch mehr Zeit in ihnen verbringen möchte, so das Gründer-Team.

(C) nlbb – Trainingseinheiten und gezielte Fragen sollen zum Nachdenken beim Umgang mit dem Smartphone sorgen.

“Unsere Aufmerksamkeit wird monetarisiert. Damit erreichen Profit-getriebene Unternehmen ihre Ziele, unsere eigenen bleiben dabei auf der Strecke – sofern es nicht dein Ziel ist, drei Stunden täglich auf Instagram zu scrollen”, sagt Aciner: “So, wie wir aktuell das Smartphone nutzen, entmenschlicht es uns. Darunter leiden unser Körper, wie etwa beim ‘Handydaumen’ oder bei und Nackenproblemen, unsere Psyche – Depression, Angst, Schlafprobleme – und unsere Beziehungen.”

Digitales ist Achstamkeit-feindlich

Spannend ist, dass die Gründer das “Digitale” als sehr Achtsamkeits-feindliche Umgebung wahrnehmen. Sie sprechen von Schnelllebigkeit, “fast content”, kurzen Aufmerksamkeitsspannen und Bewertung (Likes) auf sozialen Medien, die immer mehr Oberhand gewinnen.

Smartphone als engster Verbündeter

“Es wird immer ungewohnter, auch mal kurz inne zu halten. Das führt zu Problemen auf gesellschaftlicher Ebene wie Radikalisierung, und kann persönlich zu einer starken Belastung für psychische Gesundheit werden. Unser Smartphone ist unser engster Verbündeter zur schnellen Befriedigung unserer Bedürfnisse. Diese erfolgt oft aber nur kurzfristig und oberflächlich”, so Aciner weiter, “Gleichzeitig ist Technologie aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Das hat uns spätestens die Corona-Krise gezeigt. Deshalb muss eine neue Lösung her.”

Feuer mit Feuer bekämpfen macht Sinn?

Bei diesen Aussagen scheint es umso verwunderlicher, dass die Gründer für das Smartphoneproblem eine Smartphone-Applikation anbieten. Bei der Argumentation, warum das Sinn macht, verweisen die Founder auf den Unterschied zum “digitalen detox”, den Rosberg in den Sendung eingeworfen und mit ihnen verglichen hat. Christina Roitzheim, Selcuk Aciner und Marius Rackwitz grenzen sich klar davon ab.

Detox nur eine kurzfristige Lösung

“Wir halten nicht viel von ‘digital detox’. Das kann einmalig eine schöne Möglichkeit sein, sich für das Thema zu sensibilisieren. Langfristig sehen wir darin aber keine praktikable und nachhaltig wirksame Lösung für unser Problem mit der Handy-Nutzung. ‘Digital detox’ sagt nämlich Folgendes: Verbringe einfacher weniger Zeit am Handy. Aber das funktioniert langfristig nicht. Denn dafür ist es nicht gemacht. Schon von der Ernährung wissen wir, dass Verzicht nur kurzfristige Erfolge verspricht. Bis der Jojo-Effekt einsetzt und wir wieder in unsere alten, unerwünschten Verhaltensmuster fallen”, erklärt Aciner.

Nicht untergehen, am Besten im Wasser lernen

Es geht ihnen vielmehr um die Gesunde Handy-Nutzung, die sie vorantreiben wollen. Und dazu braucht man ein Handy: “Gesunde Smartphone-Nutzung ist eine Fähigkeit, die man erlernen kann. Und das geht am besten mit dem Gerät in der Hand in der potenziell problematischen Situation. Es ist vergleichbar mit Schwimmen lernen. Trockenübungen sind schön und gut. Um aber nicht unterzugehen, wenn es darauf ankommt, muss Schwimmen im Wasser gelernt werden. So ist es auch beim Smartphone”, betonen die Gründer und weisen darauf hin, dass man das Smartphone nicht dämonisieren sollte.

not less but better als mobile Intervention

“Mit not less but better haben wir eine mobile Intervention für problematische Smartphone-Nutzung entwickelt. Der Zugang zur Unterstützung im Bereich der mentalen Gesundheit ist schwer genug. Das App-Format hilft uns dabei, unsere Lösung auf die Bildschirme von vielen Menschen zu bringen”, erklären sie.

Abo-Modell

Dies passiert mit einem Abo-Modell, welchem einer der TV-Investoren aus der Show kritisch gegenüber stand. Koflers Meinung nach gebe es mit Streaming-Diensten bereits genug Dinge, die Menschen abonnieren könnten; eine App würde sich da schwer tun.

Nichtsdestotrotz sehen die drei Entrepreneure Abo-Modelle für Nutzer als bereits etablierte Wege, um digitale Inhalte zu konsumieren: “User abonnieren digitale Inhalte dann, wenn sie den Wert der Inhalte als hoch wahrnehmen. Unsere Inhalte helfen gesunde Smartphone-Gewohnheiten zu etablieren, sind wissenschaftlich validiert, einfach zu nutzen und werden stetig um neue Kurse erweitert. Wir glauben, dass wir damit einen hohen Wert für unsere Zielgruppe schaffen”, führt Aciner aus.

Die nächsten Ziele von not less but better beinhalten den Fokus auf zwei Punkte: Weitere Kurse für alle Lebenslagen mit dem Smartphone entwickeln, wie etwa Video Bingewatching, Nachrichtenkonsum, Beziehungen oder Online Dating.

“Außerdem werden wir in der App weitere Tools zur Verfügung stellen, um unsere Nutzerdabei zu unterstützen, ihren Trainingserfolg zu steigern. Gehen wir einen Schritt zurück, dann kombinieren wir verhaltenstherapeutische Methoden und digitale Technologien, um Menschen dabei zu helfen nachhaltig gesunde Gewohnheiten zu entwickeln”, sagt Aciner: “Für die Smartphone-Nutzung kriegen wir das bereits hin, das ist belegt. Langfristig möchten wir unseren Ansatz in weitere Trainingsprogramme für verhaltensbedingte Herausforderungen übersetzen, die von der Gesundheitsindustrie vernachlässigt werden und für die es noch keine adäquate Lösung gibt.”

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Rechtsanwalt Christian Nordberg | (c) Nordberg

Mitten in der österreichischen Startup-Szene sorgte das Quantencomputing-Unternehmen ParityQC im April diesen Jahres für Aufsehen: Das Unternehmen rund um Wolfgang Lechner und Magdalena Hauser sicherte sich ein Investment der B&C Innovation Investments GmbH, die mit einem nicht genannten Betrag beim Spin-off einstieg. Laut einer Aussendung der Uni Innsbruck und der Österreichische Akademie der Wissenschaften erreichte ParityQC eine Bewertung vergleichbar mit US-börsennotierten Quantenunternehmen. Diese Bewertungen bewegten sich zum damaligen Zeitpunkt meist im niedrigen neunstelligen Bereich. (brutkasten berichtete).

Aber wie läuft ein solcher Deal ab, insbesondere wenn es um hochsensible Technologien wie Quantencomputing geht? brutkasten hatte die Gelegenheit, mit Christian Nordberg, dem Rechtsanwalt, der die Transaktion rechtlich begleitet hat, zu sprechen. Nordberg liefert Einblicke in die Dynamik einer solchen Finanzierung, die Rolle der IP-Rechte und die rechtlichen Rahmenbedingungen. Zudem liefert Nordberg auch Tipps für Startups, die sich in einer Finanzierungsrunde befinden.

Die Ausgangslage im Fall von ParityQC

Das 2019 gegründete Unternehmen ParityQC hat sich in kürzester Zeit einen Namen in der internationalen Quantencomputing-Szene gemacht. Die Gründer Wolfgang Lechner und Magdalena Hauser entwickelten ein einzigartiges Architekturmodell für Quantencomputer, das speziell auf Optimierungsprobleme ausgerichtet ist. Diese Technologie ist in der Lage, komplexe Probleme schneller und effizienter zu lösen als herkömmliche Systeme – ein entscheidender Vorteil in Bereichen wie Logistik, Energienetzwerken und Finanzmärkten.

Anders als viele Startups, die oft Jahre brauchen, um profitabel zu werden, hatte ParityQC in der Phase der Finanzierungsrunde bereits eine starke finanzielle Basis. Dank renommierten Kunden wie NEC ist das Unternehmen nach eigenen Angaben seit 2023 profitabel – eine Seltenheit in der Quantenbranche (brutkasten berichtete).

“Ein Unternehmen wie ParityQC, das bereits operativ erfolgreich ist, hat natürlich eine viel bessere Verhandlungsposition gegenüber Investoren als ein Startup in der Frühphase, das dringend Kapital benötigt,“ erklärt Nordberg. Die Profitabilität und die bereits bestehende Kundenbasis gaben dem Unternehmen eine gewisse Unabhängigkeit und Verhandlungsmacht.

Die Bedeutung von IP-Rechten

In der hochspezialisierten Welt des Quantencomputings kommen rechtliche Herausforderungen, wie die Bewertung und Absicherung geistigen Eigentums, besonders stark zum Tragen. Bei einer Due-Diligence-Prüfung wird das gesamte Unternehmen auf Herz und Nieren geprüft – von den finanziellen Aspekten über das Geschäftsmodell bis hin zu den IP-Rechten.

Nordberg erklärt: „Für den Investor steht die Frage im Vordergrund, wie gut die einzigartigen Technologien von ParityQC rechtlich geschützt und risikominimiert werden können.“ IP-Rechte, insbesondere bei einer technologischen Innovation, die wie bei ParityQC eine Zukunftsbranche vorantreibt, sind ein entscheidender Faktor, um das Investment langfristig abzusichern.

In diesem Fall wurde ein technischer Berater hinzugezogen, der die Patente und Technologien im Detail analysierte. Neben dem rechtlichen Schutz ist es hier wichtig, dass der Inhalt und die Funktionsweise der Technologie verstanden werden. “Bei Quantencomputing war das auch für uns als Kanzlei eine besondere Herausforderung, da es sich um hochkomplexe technologische Entwicklungen handelt”, so Nordberg.

Weit mehr als reine Paragraphen

Die Rechtsberatung spielte in der Verhandlungsphase von ParityQC eine zentrale Rolle. Neben der Prüfung der rechtlichen Aspekte war es für Nordberg und sein Team essenziell, das Unternehmen durch die Verhandlungen zu begleiten und strategisch zu beraten. Der Unterschied zu größeren Unternehmen besteht oft darin, dass Startups keine eigenen Rechtsabteilungen oder Corporate-Strukturen besitzen. “Bei ParityQC war das zwar nicht der Fall, Startups in der Frühphase benötigen allerdings oft nicht nur rechtliche, sondern auch strukturelle Unterstützung, um den Anforderungen von Investoren gerecht zu werden“, betont Nordberg.

Die Anforderung an den Rechtsberater ist nicht nur eine klassische Rechtsberatung zu liefern, sondern auch ein Verständnis für unternehmerische Abläufe mitzubringen. “Wenn Startups Unterstützung bei Verhandlungen benötigen, dann geht es häufig auch darum, die Verhandlungsposition zu stärken und sicherzustellen, dass das Startup langfristig von der Partnerschaft mit dem Investor profitiert,“ erklärt Nordberg.

Ein zusätzlicher, oft unterschätzter Aspekt sind dabei die vertraglichen Feinheiten, die sich aus der Investmentrunde ergeben. Hierzu zählt etwa der Gesellschaftsvertrag, der neu aufgesetzt wird, um Investoren Mitsprache- und Vetorechte einzuräumen, ohne dabei die Gründungsgesellschaften in ihrer zukünftigen Geschäftsentwicklung zu stark einzuschränken.

Tipps für Startups in Finanzierungsphasen

Nordberg gibt zudem auch Ratschläge für Startups, die sich in einer Finanzierungsphase befinden. „Investoren wollen sehen, dass ein Startup eine gewisse Struktur aufweist, da dies Vertrauen schafft“, betont er. Dabei gehe es keinesfalls darum, die Atmosphäre eines Konzerns zu simulieren, sondern vielmehr darum, grundlegende Prozesse und Abläufe klar zu definieren. “Wenn ein Startup strukturiert auftritt und den genauen Finanzierungsbedarf kennt, zeigt das den Investoren, dass sie es mit einer professionellen Organisation zu tun haben,“ so Nordberg.

Ein weiterer Tipp des erfahrenen Anwalts betrifft die Wahl des Investors. Hier sollten Gründer:innen darauf achten, dass der Investor zur Unternehmenskultur und den Zielen passt. Neben dem finanziellen Beitrag sind es oft die Netzwerke, Branchenkenntnisse und die Unterstützung bei der Weiterentwicklung des Produkts oder der Dienstleistung, die ein Investor bieten kann. “Ein Startup sollte sich gut überlegen, ob der Investor lediglich Kapital bereitstellt oder auch strategischen Mehrwert bringt,“ erklärt Nordberg.

Arbeit mit Startups erfordert Dynamik und Flexibität

Nordberg teilt zudem auch seine persönlichen Learnings. Für Rechtsanwälte, die sich mit Startup-Beratung beschäftigen, bringt diese Arbeit eine besondere Dynamik und Flexibilität mit sich. Die oft noch jungen Gründer:innen sind stark auf die Entwicklung ihrer Produkte und Ideen fokussiert, und Rechtsberatung muss daher effizient und verständlich sein. „Die Gründer haben selten die Zeit und Kapazität, sich in komplexe juristische Details einzuarbeiten. Da ist es unsere Aufgabe, sie praxisnah und lösungsorientiert zu unterstützen,“ sagt Nordberg.

Abschließend betont Nordberg, dass es für die österreichische Gründerszene ein positives Signal sei, dass ein so komplexes Thema wie Quantencomputing in Österreich erfolgreich im Zuge einer Eigenkapitalrunde finanziert werden konnte. Der Anwalt ist überzeugt, dass derartige Deals dazu beitragen, den Innovationsstandort Österreich zu stärken. Mit seiner Kanzlei sieht er sich gut aufgestellt, um weiteren Startups den Weg durch die komplexe Welt der Investorengespräche zu ebnen – eine Rolle, die in einer wachsenden Startup-Landschaft immer wichtiger wird.


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AI Summaries

not less but better: Höhle der Löwen-Deal mit beiden Investoren geplatzt

  • User nutzen im Schnitt mehr als vier Stunden das Smartphone
  • Gründerin Christina Roitzheim hatte selbst mit extensiver Handynutzung zu kämpfen wie sie erklärt.
  • Auch Co-Founder Aciner musste mit ungesünder Handynutzung hadern.
  • Die App not less but better soll für einen gesünderen Umgang mit dem Smartphone sorgen.
  • Der Deal mit den Löwen platzte im Nachgang zur Show.
  • Aktuell finanziert sich not less but better unter anderem mit dem Exist-Gründerstipendium, das vom BMWi und dem Europäischen Sozialfond kommt.
  • Das Startup plant weitere Bereiche in den Fokus zu rücken, darunter Social Media.

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