18.05.2022

Neoh-Gründer: “Die geheime ENSO-Formel bewahren wir klassisch im Tresor auf”

In der aktuellen Podcast-Folge von Editors Choice spricht Neoh-Gründer Manuel Zeller über die Hintergründe zur jüngsten Finanzierungsrunde und wie die streng geheime ENSO-Formel für die zuckerfreien Süßwaren geschützt wird.
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Neoh
Neoh Gründer Manuel Zeller ist diese Woche zu Gast bei Editor’s Choice | © Neoh

Am Montag gab das Wiener Food-Tech-Scaleup Neoh den Abschluss einer neuen Finanzierungsrunde bekannt. Mittels der Finanzierungsform des sogenannten Revenue-Based Financing holte sich das Unternehmen einen siebenstelligen Betrag von Tauros Capital, um die internationale Expansion voranzutreiben.

Neoh Gründer Manuel Zeller zu Gast im Podcast

Im Podcast spricht Neoh-Gründer Manuel Zeller über die Hintergründe zur jüngsten Runde und gibt zudem einen Einblick, wie das Scaleup aktuell die internationale Expansion vorantreibt. Zudem verrät er, wie sein Unternehmen die sogenannte ENSO-Formel für die zuckerfreien Süßwaren schützt. In ihr stecken mehr als zwölf Jahre Entwicklungsarbeit und sie bildet zugleich die Basis für den unternehmerischen Erfolg von Neoh.


Folgende Fragestellungen werden im Podcast behandelt:

  • Warum setzt Neoh auf Revenue-based Financing mit Tauros Capital und welche Vorteile bietet diese Finanzierungsform?
  • Wie verläuft aktuell das Wachstum in Österreich, Deutschland und den USA?
  • Warum verzichtet Neoh bewusst auf Performance-Marketing?
  • Welchen Stellenwert nimmt E-Commerce im Vergleich zum stationären Handel ein?
  • Wie viel Umsatz macht Neoh mit seiner White-Label-Produktion?
  • Wie schützt das Unternehmen seine ENSO-Formel?
  • Welche Produkte befinden sich aktuell noch in der Pipeline?

Shownotes & Wissenswertes für Gründer:innen:

Im Podcast wird über Revenue-based Financing – zu Deutsch “umsatzbasierter Finanzierungen“ – gesprochen. Ein führender Anbieter in Österreich dafür ist die Tauros Capital Management GmbH. Die Wiener Investmentgesellschaft vergibt Nachrangkapital an Unternehmen mit Wachstumspotential. Dabei übernimmt Tauros laut eigenen Angaben weder Geschäftsanteile noch eine Gesellschafterstellung, sondern ist für einen festgelegten Zeitraum zu einem vereinbarten Prozentsatz am Unternehmensumsatz beteiligt. Die übliche Finanzierungsdauer beträgt fünf bis sieben Jahre.


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Die Projektpartner:innen: von TU Wien, Forschung Burgenland. KEBA und kW-Soltions | (c) kW-Solutions

Bidirektionales Laden eröffnet für E-Autos weitreichende Möglichkeiten, die weit über die klassische Nutzung als Fortbewegungsmittel hinausgehen. Mit dieser Technologie können Elektrofahrzeuge nicht nur Energie aus dem Netz beziehen, sondern auch gespeicherten Strom wieder zurückspeisen. Dadurch werden sie zu mobilen Energiespeichern, die flexibel in verschiedene Szenarien eingebunden werden können – so zumindest in der Theorie. In der Praxis ist bidirektionales Laden in Österreich jedoch noch Zukunftsmusik. Ein neues Forschungsprojekt, an dem das Wiener Startup kW-Solutions beteiligt ist, möchte das nun ändern.

Bidirektionales Laden: Innovationsbedarf in Österreich

Das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützte Projekt Interoperable Communication for Bidirectional Charging (ICBC) hat sich zum Ziel gesetzt, die technischen und formalen Hürden von bidirektionalem Laden zu überwinden.

kW-Solutions-Gründer Korbinian Kasinger erläutert: “Es braucht jemanden, der den Vehicle-to-Grid-Prozess in Österreich durchmoderiert – sowohl technisch als auch formell“, so Kasinger​. Eine Herausforderung ist etwa die Zertifizierung des zurückgespeisten Stroms. “Bei einer PV-Anlage weiß man, dass es Grünstrom ist. Bei Autobatterien ist das nicht so einfach”, so der Gründer.

Technologisch ermöglicht es der Vehicle-to-Grid-Prozess (V2G), Strom aus der Batterie zu entnehmen und zurückzuverkaufen oder dem Regelenergiemarkt zur Verfügung zu stellen. Das ICBC-Projekt soll genau diese Möglichkeiten ausloten und zur Marktreife bringen​.

Das Konsortium hinter ICBC

Hinter dem ICBC-Projekt steht ein Konsortium aus kW-Solutions, der Technischen Universität Wien (TU Wien), Forschung Burgenland und KEBA​. Während die TU Wien für die Entwicklung von Kommunikationsschnittstellen sorgt, untersucht Forschung Burgenland die ökonomischen Vorteile von V2G. KEBA bringt seine Expertise in der Entwicklung von Ladeinfrastruktur-Hardware ein​.

kW-Solutions selbst arbeitet an einer flexiblen Software-Architektur, die V2G-Technologie effizient ins bestehende Netz integrieren soll. Das 2021 gegründete Startup hat sich auf die Bereitstellung intelligenter Ladelösungen für Elektrofahrzeuge spezialisiert.

Ein zentrales Produkt ist die Energiemanagement-Software “Charly”, die speziell für Mehrparteienanlagen entwickelt wurde, um ein effizientes Lastmanagement und eine automatisierte Verrechnung zu ermöglichen. 2023 konnte das Startup eine sechsstellige Finanzierungsrunde abschließen und FSP Ventures für sich gewinnen (brutkasten berichtete). Das Family Office ist an zahlreichen bekannten österreichischen Startups beteiligt, darunter Woom, Agrobiogel, Ecop Technologies oder Swimsol.

Pilotprojekte als nächster Schritt

Das ICBC-Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und soll erste Antworten auf diese Fragen liefern. “In ein bis zwei Jahren werden wir valide Pilotprojekte in Österreich starten“, so Kasinger​. Ein flächendeckender, standardisierter Einsatz von V2G könnte allerdings noch drei bis fünf Jahre dauern​.

Das ICBC-Projekt legt laut Kasinger großen Wert auf praxisnahe Lösungen. In sechs Arbeitsbereichen werden nun Use-Cases, Schnittstellen und Systemarchitekturen entwickelt, um die Marktfähigkeit sicherzustellen​. Bidirektionales Laden könnte laut dem Gründer für Österreich nicht nur die Elektromobilität attraktiver machen, sondern auch zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen.


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