07.11.2023

N26: Neobank zieht sich aus Brasilien zurück

Die von den beiden Wienern Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal gegründete Neobank N26 verlässt den brasilianischen Markt und will sich künftig auf Europa konzentrieren.
/artikel/n26-rueckzug-brasilien
N26
Foto: Ascannio - stock.adobe.com

Nicht alle Beobachter:innen hatten es nachvollziehen können, als die Berliner Neobank N26 Anfang 2022 ihre Präsenz in Brasilien auszubauen begann. Immerhin gab es am größten südamerikanischen Markt mit Nubank bereits einen starken Platzhirsch, der schon damals 45 Mio. Kund:innen aufwies.

Rund zwei Jahre später steht nun fest: Brasilien wird für N26 kein Wachstumsmarkt mehr. Die Neobank zieht sich vielmehr vollständig aus dem Land zurück – um will sich nun auf Europa konzentrieren.

Brasilianische Banklizenz seit 2019, Start von Testphase 2021

Brasilien war der letzte Markt außerhalb Europas, auf dem das Fintech noch aktiv war. Aus den USA hatte sich N26 bereits Ende 2021 zurückgezogen. In Brasilien wiederum hatte N26 schon 2019 eine Banklizenz erhalten. So richtig Fuß fassen konnte man dort allerdings nie.

Erst im November 2021 war man mit ausgewählten Tester:innen gestartet, die über eine Warteliste Zugang zur Banking-App erhielten. Einer breiteren Öffentlichkeit sei das Produkt im Rahmen der Testphase nicht angeboten worden, schreibt N26 nun in einer Aussendung anlässlich des Rückzugs. Sämtliche bestehende Konten sollen innerhalb der nächsten zwei Monate geschlossen werden.

Laut Medienbericht 80 Mitarbeiter:innen betroffen

Wie viele Kund:innen betroffen sind, ist offiziell nicht bekannt. Dem deutschen Online-Magazin Finance Forward zufolge sollen es allerdings “wenige hunderttausend Kunden” sein. Zudem soll der Rückzug aus Brasilien nach Informationen des Magazins 80 Mitarbeiter:innen betreffen. N26 selbst nannte keine Zahl.

In einer Aussendung verwies die Neobank jedoch darauf, dass sich die brasilianischen Mitarbeiter:innen auf “offene Stelle in den europäischen Büros” bewerben könnten. Der wichtigste europäische Konkurrent von N26, die britische Neobank Revolut, ist vor wenigen Monaten in Brasilien erst gestartet.

Mehrere Änderungen im Top-Management 2023 bei N26

N26 hat in diesem Jahr vor allem mit einigen Personalveränderungen im Top-Management für Schlagzeilen gesorgt. Zuletzt war im August der Abgang von Produktchef Gilles BianRosa bekannt geworden. Wenige Wochen zuvor hatte N26 mit Carina Kozole eine neue Risikochefin ernannt.

Anfang des Jahres waren der frühere LinkedIn-Manager Daniel Lappas als neuer General Manager für die DACH-Region und der vormaligen Air-Berlin-Finanzchef Arnd Schwierholz als Chief Financial Officer (CFO) an Bord gekommen.

Deine ungelesenen Artikel:
vor 15 Stunden

worklivery: Chaosfrei Essen ins Büro bestellen

Das oberösterreichische Startup worklivery will dem Bestellchaos in der Büromittagspause ein Ende bereiten. Die Bestellplattform ermöglicht getrenntes Bestellen, aber eine gemeinsame Lieferung und damit eine Pause im Team.
/artikel/worklivery-chaosfrei-essen-ins-buero-bestellen
vor 15 Stunden

worklivery: Chaosfrei Essen ins Büro bestellen

Das oberösterreichische Startup worklivery will dem Bestellchaos in der Büromittagspause ein Ende bereiten. Die Bestellplattform ermöglicht getrenntes Bestellen, aber eine gemeinsame Lieferung und damit eine Pause im Team.
/artikel/worklivery-chaosfrei-essen-ins-buero-bestellen
Das worklivery-Team: (v.l.) Clemens Sams, Kevin Händel, David Huber, Jakob Stadlhuber, Ramin Bahadoorifar (c) worklivery

In der Firma Mittagessen zu bestellen kann schnell komplizierter werden als eine App zu programmieren: Was möchte jede:r essen? Wer ruft beim Restaurant an? Wer zahlt? Wie gebe ich danach das Geld zurück? Während seiner Lehre stand David Huber jede Woche vor dem gleichen Chaos, bis der Asiate ums Eck seine Stimme schon am Telefon erkannt hat. Huber wollte eine Lösung finden, hatte aber selbst keine Programmierkenntnisse. Also schnappte sich der damals 16-Jährige sein Fahrrad und verteilte in Einkaufszentren Flyer bis er fündig wurde.

Getrennt bestellen, gemeinsam essen

Huber ist heute 20 Jahre alt und aus der Idee ist mittlerweile in Wels das Startup worklivery entstanden. Eine Bestellplattform, bei der Unternehmen ab einer Größe von zehn Mitarbeiter:innen die potentiellen Kunden sind. Das Konzept: Jede:r Mitarbeiter:in bekommt eine Benachrichtigung, sobald das Team Essen bestellen möchte. Wer nicht interessiert ist, ignoriert die Nachricht. Wer mitbestellen möchte, sucht sich ein Gericht aus und bezahlt mit seinem eigenen Guthaben. Die Bestellung wird erst am Ende gesammelt an das Restaurant geschickt. So bestellt jede:r für sich, aber kann am Ende doch gemeinsam Mittagspause machen.

Für die Restaurants bedeutet das Bestellungen im Umfang von durchschnittlich 100 Euro, erklärt Founder David Huber im brutkasten-Gespräch. Im Gegensatz dazu liege der durchschnittliche Wert einer Bestellung bei Lieferando oder Foodora bei 18 Euro. Das mache das Konzept auch für Restaurants attraktiver, die sonst kein Essen ausliefern.

Essenszuschüsse einfach verteilen

Unternehmen können worklivery hingegen auch dafür verwenden, ihren Mitarbeiter:innen direkt einen Essenszuschuss als Guthaben zur Verfügung zu stellen. Das trage wiederum zu besserem Employer Branding bei. Huber erwähnt an dieser Stelle die acht Euro an täglichen Essenszuschüssen, die Unternehmen steuerfrei auszahlen können. Das Finanzierungsmodell von worklivery beruht auf Abonnements, die die Unternehmen abschließen. Bestehen bereits Kundenbeziehungen zwischen der Firma und dem Restaurant, verlangt worklivery keine Gebühr. War man der Vermittler, erhalte man fünf Prozent des Bestellwerts. Geliefert wird aktuell direkt von den Restaurants. Bisher wird worklivery unter anderem von dem Robotik-Unternehmen Fanuc, Meltec Industrieofenbau oder Weingärtner Maschinenbau genutzt.

Im Unterschied zu herkömmlichen Bestellplattformen möchte man sich auch als ausgewogene Alternative präsentieren. Natürlich seien die beliebtesten Gerichte auch bei ihnen Pizza und Kebab, sagt Huber. Man arbeite aber zum Beispiel auch mit einer Fleischhauerei zusammen, die täglich zwei Mittagsmenüs, auch mit vegetarischer Option, anbietet.

Nachhaltig wachsen

Am Markt ist das oberösterreichische Startup seit einem halben Jahr, nachdem man zuvor zwei Jahre in die Entwicklung gesteckt hat. Das Startup ist zu hundert Prozent gebootstrapped. Founder David Huber erzählt, dass er die drei Programmierer der Anwendung anfangs stundenweise bezahlt hat. Sie seien danach aber so überzeugt von dem Produkt gewesen, dass sie selbst zu Gesellschaftern wurden. Und sie sind keine Unbekannten: Zwei davon, Jakob Stadlhuber und Kevin Händel, haben noch als Studierende der Fachhochschule Hagenberg 2021 die Green-Pass-App programmiert, die eine Zeitlang omnipräsent auf allen Smartphones Österreichs war.

Offiziell gegründet wurde worklivery im Mai 2023. Neben Huber halten Clemens Sams, Jakob Stadlhuber, Kevin Händel, Ramin Bahadoorifar und zwei weitere Anteile. Sie machen auch den Großteil des siebenköpfigen Teams aus. Seit dem Frühjahr ist worklivery auch Teilnehmer des Tourismus Inkubator-Programms von tech2b.

Finanzierungsrunde ist aktuell keine geplant. Nachdem man bisher in der Testphase war und Feedback bei Kunden eingeholt hat, will worklivery ab September auch breit verfügbar sein. Huber möchte nachhaltig wachsen und das Netz an Kund:innen und Partnerrestaurants nach und nach ausbauen. Das wichtigstes Marketingwerkzeug sei aktuell gute Mundpropaganda.

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

N26: Neobank zieht sich aus Brasilien zurück

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

N26: Neobank zieht sich aus Brasilien zurück

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

N26: Neobank zieht sich aus Brasilien zurück

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

N26: Neobank zieht sich aus Brasilien zurück

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

N26: Neobank zieht sich aus Brasilien zurück

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

N26: Neobank zieht sich aus Brasilien zurück

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

N26: Neobank zieht sich aus Brasilien zurück

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

N26: Neobank zieht sich aus Brasilien zurück

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

N26: Neobank zieht sich aus Brasilien zurück