23.05.2023

Marinomed: Heftige Grippe- und Erkältungssaison bringt stärkstes 1. Quartal seit Gründung

Der Umsatz des Korneuburger Biotech stieg im Q1 dank des Breitband-Virenblockers Carragelose um 38 Prozent auf einen neuen Rekordwert von 3,3 Mio. Euro.
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(c) Marinomed - Andreas Grassauer, CEO Marinomed.

Für viele war es ein Winter, den man lange nicht vergessen wird. Nach relativ “entspannten” Wintersaisonen der Jahre davor, schlugen die Influenza und andere Krankheiten zum Jahresende und danach stark zu. Laut ÖGK gab es in Österreich zwischen November 2022 und Jänner 2023 insgesamt 22.650 Influenzafälle. Im November und Dezember mussten rund 400 Patient:innen wegen Grippe im Krankenhaus behandelt werden. Das sind siebenmal so viele wie 2019 – also vor der Pandemie. Mehr als 700.000 Menschen waren zwischen November und Jänner wegen eines grippalen Infekts im Krankenstand. Insgesamt wurden 2022 rund 57 Millionen Krankenstandstage verzeichnet. Die häufigsten Gründe dafür waren grippale Infekte, Durchfall und Viruserkrankungen oder Beschwerden der Wirbelsäule und des Rückens. Alles Entwicklungen, die zu einer (bisher partiellen) Umsatzsteigerung des Korneuburger Biotechs Marinomed führten.

Marinomed: Fast eine Million Euro Umsatzplus

Die Marinomed Biotech AG verzeichnete konkret im ersten Quartal 2023 neue Rekordwerte beim Umsatz (ein Plus von 38 Prozent auf 3,3 Mio. Euro nach 2,4 Mio. Euro Q1 2022) und damit das stärkste erste Quartal in der Unternehmensgeschichte.

Diese Entwicklung war, dem Unternehmen nach, insbesondere auf die “erfolgreiche Etablierung von Carragelose als breit-wirksamer Virenblocker in einer besonders starken Grippe- und Erkältungssaison” zurückzuführen. Aufgrund höherer F&E-Aufwendungen im Vergleich zur Vorjahresperiode blieb das Betriebsergebnis mit -1,4 Mio. Euro allerdings auf ähnlichem Niveau (Q1 2022: -1,2 Mio. Euro). Die Cash-Position zum 31. März 2023 war mit sieben Millionen Euro weiterhin solide, wie Andreas Grassauer, CEO von Marinomed, mitteilt.

“Im ersten Quartal 2023 konnten wir zeigen, dass Carragelose auch im post-pandemischen Umfeld ein nachhaltig wachsender Geschäftszweig ist”, sagt er. “Mit neuen klinischen Daten, die wir im ersten Quartal zur Wirksamkeit von Carragelose gegen Heuschnupfen publiziert haben, konnten wir zudem die Basis für ein zukünftig ganzjähriges Produktportfolio schaffen. Dementsprechend bereiten wir aktuell die Vermarktung von Carragelose für die nächste Allergiesaison vor. Ebenso auf Hochtouren läuft die Vorbereitung unseres Markteintritts in den USA gemeinsam mit Procter & Gamble sowie die Partnering-Prozesse für unsere wertvollsten Produktkandidaten Tacrosolv und Budesolv.”

Husten, Erkältungen und Allergie

Die erwähnten F&E-Investitionen stiegen im ersten Quartal 2023 plangemäß zum Vorjahresvergleich um 300.000 Euro auf 1,9 Mio. Euro: “Der Carragelose-Umsatz war im ersten Quartal besonders hoch, die Herausforderungen bei Materialkosten und Lieferzeiten bleiben aber bestehen. Auf Basis der aktuellen Auftragslage sind wir optimistisch, weiterhin ein stabiles Umsatzwachstum des Carragelose-Segments zu verzeichnen, wenn auch auf niedrigerem Niveau als im ersten Quartal. Gleichzeitig forcieren wir die Verpartnerung unserer Marinosolv-Leitprodukte, um dieses Umsatzpotenzial zu nutzen und Kosten für klinische Studien zu teilen. Damit können wir die Entwicklung der F&E-Kosten zukünftig noch besser eingrenzen und streben kurzfristig die operative Profitabilität an”, erklärt Marinomed-CFO Pascal Schmidt.

Darüber hinaus hat sich das Unternehmen zum Ziel gesetzt, seinen Anteil am Wachstumsmarkt Husten, Erkältungen und Allergie sukzessive zu erhöhen. 2023 liegt dabei der Fokus für den Vertrieb der Carragelose-Produkte auf der Erschließung neuer Märkte wie den USA, Mexiko und Japan sowie auf der Kommerzialisierung in der neuen Indikation Allergie. Bei Marinosolv gelte es indes, die erfolgreiche klinische Entwicklung von Budesolv (gegen allergische Rhinitis) und Tacrosolv (gegen entzündliche Augenerkrankungen) in kommerzialisierte Produkte umzusetzen. Ziel ist der Abschluss von Lizenzdeals in den nächsten sechs bis 15 Monaten.

Marinomed rechnet weiter mit operativem Verlust

“Jeder unserer fortgeschrittenen Produktkandidaten hat das Potenzial, unseren Cashflow massiv positiv und nachhaltig zu verändern. Wir wollen das voll ausschöpfen und arbeiten gemeinsam mit Experten an der Verpartnerung unserer Assets“, so Schmidt weiter.

Für das laufende Geschäftsjahr 2023 erwartet Marinomed bei weiterhin stabil wachsenden Carragelose-Umsätzen ebenso stabile Forschungs- und Entwicklungskosten, sodass im Gesamtjahr weiterhin mit einem operativen Verlust gerechnet wird.

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Ivo Zekic, Gründer von Pplace (c) Pplace

Man könnte meinen, dieses junge Wiener Startup operiert unter dem Motto “Parken statt warten”. Mit seiner frisch gelaunchten App, die im Apple-App-Store erhältlich ist, möchte sich das Startup Pplace einem Problem widmen, das vor allem PKW-Fahrer:innen in urbanen Regionen betrifft: Die Parkplatz-Suche.

Parkplatz suchen, finden und weitergeben

Dafür hat Ivo Zekic, Gründer und Geschäftsführer, eine App entwickelt, die er als “legale Lösung zur Parkplatz-Weitergabe” kommuniziert. Gerade in urbanen Gebieten seien “öffentliche Parkplätze Mangelware” heißt es vom Gründer.

Um seinen Parkplatz “rechtlich sicher” per App weitergeben zu können, müssen sich PKW-Besitzer:innen zunächst in der Pplace-App registrieren. Anschließend kann man den Service der App nutzen, konkret: Die Plattform zeigt freie Stellplätze auf öffentlichen Verkehrsflächen in einem gewünschten Umkreis.

Nutzende können bei der virtuellen Parkplatz-Suche Filter verwenden – unter anderem nach Größe, optional nach Anrainer-, Längs- oder Querparkplätzen. Ist der optimale und freie Parkplatz gefunden, wird dieser ausgewählt.

Parkplatz-Tausch für fünf Euro

Umgekehrt sei es Nutzer:innen indes möglich, seinen eigenen Stellplatz zum Tausch anbieten zu können. Der “Parkplatz-Anbieter” sieht dabei seinen Tauschpartner “in der App über eine Straßenkarte in Echtzeit kommen”, heißt es weiter. Dabei sollen überdies alle wesentlichen Details der Fahrzeuge übermittelt werden. Sobald der Fahrzeuglenker vor Ort eintrifft, wird der Stellplatz für ihn freigegeben, erklärt Founder Zekic.

Sollte etwas nicht klappen, soll der Pplace-Administrator als Problemlöser verfügbar sein. Für den Tauschservice zahlt der Stellplatz-Suchende fünf Euro. Davon gehen vier Euro auf das App-Konto des Parkplatz-Anbieters. Ein Euro bleibt beim App-Betreiber. Etwaige Kurzparkgebühren sind selbstständig zu entrichten, heißt es vonseiten des Founders.

Die Plattform soll vorerst in Wien starten und in naher Zukunft auf ganz Österreich ausgeweitet werden, heißt es vonseiten des Founders. Zekic ist alleiniger Eigentümer der App. Pplace ist bislang ein Einzelunternehmen.

“Der Tausch ist erlaubt”

“Der Grundgedanke hinter dieser Plattform ist nicht, mit dem Inserieren von Parkplätzen viel Geld zu verdienen”, meint Pplace-Gründer Zekic. Daher sei das Anbieten von Abstellflächen auf drei Stück pro Tag begrenzt: “Im Idealfall sollte man mit dem aufgebauten Guthaben wieder Parkplätze für sich selbst eintauschen.” Die Idee zur App kam dem Wiener schon vor Jahren, als er selbst verzweifelt auf Parkplatzsuche war.

“Laut Straßenverkehrsordnung ist das Blockieren von Parkplätzen auf öffentlichen Verkehrsflächen mit Gegenständen oder mithilfe von Personen zwar verboten”, erklärt Ivo Zekic, gibt aber im selben Atemzug Entwarnung: “Der Tausch mit einem Fahrzeug, wenn das andere kommt, ist erlaubt.” Aktuell zählt die App schon registrierte Nutzer:innen.

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