Marinomed: Das Polymer “Carragelose” soll in Zellkulturtests wirksam gegen SARS-CoV-2 sein
Das Wiener Bio-Tech-Unternehmen Marinomed begann vor einigen Jahren mit der Forschung zur Wirksamkeit eines Polymers aus einer Rotalge, das als "Carragelose" bezeichnet wird und die Basis für eine Produktpalette bildet, die das Unternehmen entwickelte. Am Donnerstag gab Marinomed bekannt, dass mit präklinischen Daten gezeigt werden konnte, dass "Carragelose" das Potenzial hat, das COVID-19 Erkrankungsrisiko zu reduzieren oder auch die Krankheit zu behandeln.
Das biopharmazeutisches Unternehmen Marinomed mit Sitz in Wien hat am Donnerstag in einer Aussendung bekanntgeben, dass mit präklinischen Daten gezeigt werden konnte, dass “Carragelose” das Potenzial hat, das Risiko an COVID-19 zu erkranken zu reduzieren oder auch die Krankheit zu behandeln.”
Marinomed begann vor einigen Jahren mit der Forschung zur Wirksamkeit eines Polymers aus einer Rotalge: das als “Carragelose” bezeichnete Polymer ist wirksam gegen virale Infekte der Atemwege und bildet die Basis für eine Produktpalette, die Marinomed entwickelte.
“Daten aus Zellkulturtests bestätigen, dass “Carragelose” eine deutliche, dosisabhängige Reduktion der Infektion von Zellen durch das SARS-CoV-2 Virus bewirkt”, so Marinomed in der Aussendung.
Schutzschicht in den Atemwegen
“Carragelose” bildet laut Marinomed auf den Schleimhäuten der Atemwege eine Schutzschicht in Form einer physischen Barriere, die vor der viralen Infektion und der Ausbreitung der Viren schützen kann. Die dadurch geminderte Virenlast erlaubt dem eigenen Immunsystem, das Virus effektiver zu bekämpfen.
In der Aussendung des Unternehmens heißt es weiters: “Diese Studienergebnisse sind deshalb interessant, weil es nunmehr möglich ist, auf Basis der klinischen Daten mit anderen Viren darauf zu schließen, dass SARS-CoV-2 ebenfalls durch “Carragelose” neutralisiert werden kann.”
Klinische Studie mit 600 Probanden
In klinischen Studien an mehr als 600 Probanden konnte die Wirksamkeit an Patienten, die an frühen Symptomen einer Erkältung gelitten haben, bestätigt werden, so Marinomed. “Ein besonderer Vorteil der “Carragelose” ist, dass Infektionen mit unterschiedlichen Arten von Erkältungsviren, wie Rhinoviren und bereits länger bekannten Coronaviren gleichermaßen unterdrückt werden können.”
Diese präklinischen Daten unterstreichen laut dem Unternehmen den Schutz, den die “Carragelose” gegen SARS-CoV-2 und eine Vielzahl weiterer respiratorischer Viren bieten kann.
Marinomed: Tests für eine Inhalationslösung
In der Folge plant Marinomed nun klinische Tests für eine Inhalationslösung auf Basis der gleichen Technologie, die dann auch in der Lunge wirken kann. Die Studien sollen Patienten einschließen, die dem Risiko einer viralen Lungenentzündung ausgesetzt sind, einer der vorherrschenden Komplikationen bei COVID-19, aber auch anderen Viren, wie Influenza A.
Erste Daten zur Wirksamkeit erwartet das Unternehmen in den nächsten zwölf Monaten. Bei einer erfolgreichen klinischen Prüfung könnte bereits 2021 ein Inhalationsprodukt auf “Carragelose”-Basis zur Verfügung stehen.
Expedition Zukunft: Wie die FFG bahnbrechende Innovationen unterstützt
Die FFG hat mit „Expedition Zukunft“ ein Förderprogramm gestartet, das bahnbrechende Innovationen in Österreich vorantreiben soll. Gesucht werden mutige Ideen, die Märkte, Technologien oder die Gesellschaft grundlegend verändern. Programmleiterin Annamaria Andres hat uns mehr zu den Möglichkeiten erzählt, die Expedition Zukunft für Fördernehmer:innen bietet.
Expedition Zukunft: Wie die FFG bahnbrechende Innovationen unterstützt
Die FFG hat mit „Expedition Zukunft“ ein Förderprogramm gestartet, das bahnbrechende Innovationen in Österreich vorantreiben soll. Gesucht werden mutige Ideen, die Märkte, Technologien oder die Gesellschaft grundlegend verändern. Programmleiterin Annamaria Andres hat uns mehr zu den Möglichkeiten erzählt, die Expedition Zukunft für Fördernehmer:innen bietet.
In Zeiten großer gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Herausforderungen braucht es mutige Ideen, die nicht nur schrittweise verbessern, sondern bestehende Systeme grundlegend neu denken. Genau hier setzt das Förderprogramm „Expedition Zukunft“ der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) an. Annamaria Andres, die das Programm maßgeblich mitentwickelt hat, betont: “Die EU und auch Österreich sind sehr gut in inkrementellen Innovationen und Grundlagenforschung, doch es braucht auch disruptive Ansätze, um die Welt zu einem besseren, gerechteren und nachhaltigeren Ort zu verändern.”
Mehr als inkrementelle Verbesserungen
Das Ziel von “Expedition Zukunft” ist es, Projekte zu unterstützen, die einen echten Paradigmenwechsel bewirken können. Während traditionelle Innovationsprogramme oft auf Verbesserungen bestehender Technologien und Prozesse abzielen, sucht „Expedition Zukunft“ nach bahnbrechenden Ideen. Es geht darum, mit komplett neuen Ansätzen die jetzigen Herausforderungen anzugehen. Diese Herausforderungen könnten technologischer, gesellschaftlicher oder ökologischer Natur sein.
Zwei Wege in die Zukunft: #START – Business Edition und #INNOVATION
Das Programm gliedert sich in mehrere Ausschreibungsschienen. Hier ein Überblick zu zwei Förderschienen, die sich besonders für Gründer:innen von Startups und KMU eignen:
#START – Business Edition: Hier können Gründer:innen und KMU einreichen, die ganz am Anfang stehen. Sie haben eine visionäre Idee, aber noch kein ausgearbeitetes Konzept. Es geht darum, die Durchführbarkeit zu testen – nicht nur aus technischer Sicht, sondern auch in Bezug auf soziale Aspekte, strategische und rechtliche Rahmenbedingungen. Für diesen Schritt stellt die FFG bis zu 80.000 Euro zur Verfügung.
#INNOVATION: In dieser Schiene wurde ein Problem bereits klar definiert, die Lösung ist jedoch noch offen. Mit einer Förderung von bis zu 150.000 Euro bei einer Förderquote von 50 Prozent unterstützt das Programm die Lösungsfindung in Zusammenarbeit mit relevanten Stakeholdern. Hier geht es um iterative Innovationsprozesse, wie zum Beispiel Open Innovation und Design Thinking, um eine optimale Lösung für eine Zielgruppe oder ein disruptives Geschäftsmodell zu entwickeln.
Weitere Ausschreibungsschienen findet ihr auf der Programm-Website.
Mut zum Risiko und zur Veränderung
Disruptive Innovationen sind riskanter als schrittweise Verbesserungen. Sie bewegen sich oft in unklaren rechtlichen Rahmenbedingungen, müssen neue Märkte erschließen und kulturelle Veränderungen anstoßen. Diese bahnbrechenden Ideen haben ein höheres Umsetzungsrisiko. Deshalb bietet das Programm neben finanzieller Unterstützung auch umfassende Beratungsservices und Expeditionsguides.
Die Expeditionsguides sind Expert:innen, die die geförderten Projekte begleiten. Neben der individuellen Begleitung bietet das Programm auch Netzwerktreffen, bei denen sich die Fördernehmer:innen untereinander austauschen können.
Von der Vision zur Umsetzung
Ein zentrales Kriterium für die Förderung ist der Mut zur großen Vision. Dahingehend werden Fördernehmer:innen gesucht, die größer denken und bereit sind, neue Wege zu gehen. Diese Vision muss auch einen gesellschaftlichen oder ökologischen Mehrwert bieten. Es geht nicht nur um Profit, sondern um Impact – sei es in der Umwelt, der Gesellschaft oder der Wirtschaft.
Ein Beispiel für solche visionären Projekte sind Innovationen in der Raumfahrt, der Krebsbekämpfung, sozialen Inklusion oder Pflegekonzepte für eine alternde Gesellschaft.
Solche Ideen stoßen jedoch oft auf große gesellschaftliche Herausforderungen. So stellt beispielsweise die Bereitschaft der Menschen, eingefahrene Verhaltensmuster zu ändern, eine Hürde dar. Genau hier setzt das Programm an, um den notwendigen Wandel zu unterstützen und den Weg für zukunftsweisende Innovationen zu ebnen.
Unterstützung, die über Geld hinausgeht
Neben der finanziellen Förderung bietet „Expedition Zukunft“ auch umfangreiche Beratungsleistungen. Dazu gehören Workshops zu Geschäftsmodellen, Strategieberatung oder Hilfe bei IP-Fragen. So soll sichergestellt werden, dass die Projekte nicht nur technisch funktionieren, sondern auch erfolgreich umgesetzt werden können.
Das Programm „Expedition Zukunft“ vernetzt die Teilnehmenden gezielt mit relevanten Partner:innen aus Wirtschaft, Forschung und öffentlichem Sektor. Ein starkes Netzwerk aus Wirtschaftsagenturen, Ministerien und internationalen Partnern unterstützt dabei, die richtigen Kontakte zur richtigen Zeit zu knüpfen – oft der Schlüssel zum Erfolg eines Projekts.
Die Einreichfrist für die #START Business Edition endet am 28. Januar um 12:00 Uhr. Die Schiene #INNOVATION ist als laufende Ausschreibung angelegt. Bewerber:innen müssen neben einer bahnbrechenden Idee auch den Willen mitbringen, Risiken einzugehen und groß zu denken. Diversität, gesellschaftlicher Impact und die Bereitschaft zur Veränderung sind entscheidend.
Abschließend merkt Andres an: “Wir suchen Visionär:innen, die bereit sind, die Welt zu verändern. Die Expedition Zukunft ist für diejenigen, die über den Tellerrand hinaus denken, die mutig sind und größer denken. Wer bereit ist, sich dieser Herausforderung zu stellen, findet in dieser Initiative der FFG nicht nur einen Förderer, sondern einen Partner auf dem Weg in die Zukunft.”
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Marinomed: Das Polymer “Carragelose” soll in Zellkulturtests wirksam gegen SARS-CoV-2 sein
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