03.09.2019

Wie man das Ergebnis besserer Employee Experience misst

Unter Employee Experience versteht man, den Mitarbeitern ein besseres "Erlebnis Job" zu ermöglichen. Doch wie kann ein Arbeitgeber messen, ob sich das Investment in glücklichere Mitarbeiter wirklich rechnet? Experte Maximilian Lammer zeigt im akutellen Teil seiner Serie über EX harte Fakten auf.
/artikel/ergebnis-employee-experience-messen
Pitch Deck
(c) fotolia / Yakobchuk Olena

Jetzt unsere Job Plattform ausprobieren:

[xyz-ihs snippet=”Job-Campaign”]

 

Jedes Investment soll/muss einen Gewinn bringen. So natürlich auch das Investment in Employee Experience (EX). Kaum etwas rechnet sich auch so sehr wie ein Investment in verbesserte Employee Experience – so viel sei vorweg genommen. Die gefühlte Verbesserung des “Erlebnisses Job” lässt sich in verschiedenen Zahlen klar ausdrücken – Zahlen, die von allen einfach und deutlich verstanden werden.

+++Mehr zu New Work und EX im HR-Channel des brutkasten+++

Das ist vor allem dann wichtig, wenn die Initiative zur Verbesserung der Employee Experience aus einer Abteilung oder Projektgruppe des Unternehmens kommt und nicht von der obersten Führungsetage angestoßen bzw. initiiert wird. Eine Reihe von Kennzahlen werden das C-Level überzeugen und das nötige “buy-in” für Employee Experience Design und die notwendigen Maßnahmen ermöglichen.

Harte KPIs und softe(re) KPIs für die Employee Experience

Um den Erfolg von Maßnahmen für verbesserte Mitarbeitererfahrung in Zahlen auszudrücken, dienen folgende Entwicklungen und Erhebungen als Indikatoren für Verbesserungen. In erster Linie sind es Personalentwicklungszahlen, die jedes Unternehmen bereits jetzt feststellt:

  • Allgemeine Fluktuationsrate unter den Mitarbeitern – damit verbunden ist nicht nur der Wert der ständigen Abwanderung oder Neueinstellung als absolute Größe, sondern vor allem die direkten und indirekten Kostenfaktoren, die mit dem Abgang von Mitarbeitern verbunden sind – wie beispielsweise Recruiting, Vakanz, Know-How-Verlust, Einarbeitungszeit, Fehlbesetzung, Werbung, etc. Im Schnitt spricht man aktuell von rund 30.000 Euro pro Stelle, viele inzwischen sogar von deutlich mehr.
  • Anzahl der verhinderten Kündigungen bzw. Abgänge. Durch genaue Auswertung hat Google beispielsweise festgestellt, dass nach ca. drei Jahren der Karriereknick erfolgt und insbesondere die besten Köpfe das Unternehmen verlassen. Seit dieses Problem auch in einer zeitlichen Dimension klar erkannt wurde, gibt es spätestens nach drei Jahren ein Perspektivengespräch, um einen Verbleib der MitarbeiterInnen sicher zu stellen.
  • Die Entwicklung der Krankenstandstage pro Mitarbeiter sind ebenfalls ein Indiz für eine Verbesserung der Employee Experience.

+++Mehr über Employee Experience am EX Summit (27. April 2020, weXelerate, Wien)+++

Etwas softer sind jene Kennzahlen, die über den reinen Personalstand hinausgehen – insbesondere folgende Zahlen geben Auskunft über gute Employee Experience:

  • Zeitdauer für Stellenbesetzung und des Recruitingprozesses – was sehr viel mit dem Ansehen und dem Ruf des Unternehmens als Arbeitgeber zu tun hat.
  • Der vorherige Punkt manifestiert sich unter anderem über Ratings auf Bewertungsplattformen wie kununu oder glassdoor und wird immer mehr zu einem entscheidenden Kriterium für potenzielle Bewerber – insbesondere, weil mehr als 90 Prozent der Menschen keinen Wunscharbeitgeber haben. Andererseits haben wir durch andere digitale Bereiche, in denen wir uns täglich bewegen, unser Verhalten und unsere Ratio insofern verändert, als wir Bewertungen immer mehr Bedeutung schenken.
  • Zusätzlich gibt es noch die Empfehlungsrate als Arbeitgeber durch die Mitarbeiter – der sogenannte ENPS. Das bedeutet “Employee Net Promoter Score”. Die Frage lautet ganz einfach: Würden Sie Ihren Arbeitergeber (einem Bekannten) weiter empfehlen? Ja oder Nein. Machen Sie diese Übung gerne mal für sich und überlegen Sie, wenn Sie mit Ja antworten, welche drei Gründe es sind, die diese Empfehlung ausmachen und ob diese Gründe auch für jemand anderen überzeugend sind.

Einsparungspotenzial – durch bessere Employee Experience

Ein deutscher Unternehmensberater hat ausgerechnet, welche Einsparungen möglich sind, wenn Menschen mehr “engaged” in ihren Jobs sind. Die Rechengrundlage dafür war die bekannte Gallup Umfrage laut derer 85 Prozent der Menschen “Dienst nach Vorschrift” machen oder sich “im Zustand der inneren Kündigung” befinden.

+++Mitarbeiter finden mit der Jobplattform des brutkasten+++

Wenn es gelingt, aus den beiden Kategorien jeweils einen zweistelligen Prozentsatz beispielsweise durch gute EX in eine höhere Stufe des Engagements zu heben, so läge das gewonnene Einsparungspotenzial bei rund sechs Millionen Euro pro Jahr bei 1000 Mitarbeitern und circa 50.000 Euro durchschnittlichen Kosten je Mitarbeiter. Da reden wir aber noch nicht vom Performancegewinn des Unternehmens.

People Analytics – technische Grundlage

Ein sehr bestimmender Indikator ist natürlich die Mitarbeiterzufriedenheit, die selbstverständlich auch gemessen werden kann und muss. Das erfolgt in vielen Unternehmen einmal pro Jahr oder sogar nur alle zwei oder drei Jahre. Das ist – um es einfach zu sagen – zu wenig.

Um ein optimales “Erlebnis Job” bieten zu können, muss sehr viel öfter und regelmäßiger das Feedback der Mitarbeiter eingeholt und darauf basierend gehandelt werden. Dies erfolgt heutzutage ganz einfach digital, binnen weniger Augenblicke, mit unterschiedlichen Fragen per App, die die Gesamtentwicklung darstellen und nachvollziehbar machen.

+++Diese digitalen Tools helfen, Feedback von Mitarbeitern einzuholen+++

Der Überbegriff aus den diversen Zahlen, die erhoben werden, ist People Analytics. Das ist die Basis für ein besseres Verständnis der Menschen im Unternehmen auf einer neutralen Datenbasis. Natürlich braucht es dafür klare Regeln – insbesondere Anonymität, Datenhoheit der Mitarbeiter etc. – aber einmal eingeführt und dem Feedback entsprechend gehandelt, wird das Erlebnis Arbeit der Menschen sicher verbessert.

Performance der Organisation steigt

Neben den softeren und härteren KPIs sowie dem Einsparungspotenzial hat ein Vergleich in den USA gezeigt, dass Unternehmen, die in Employee Epxerience investieren, jene Unternehmen “outperformen”, die das nicht oder nur unzureichend machen.

Eigentlich logisch, aber doch beeindruckend, wenn man die Zahlen vor Augen hat: Unternehmen mit besonders guter Employee Experience haben einen 2,8-mal höheren durchschnittlichen Umsatz und einen 4,2-mal höheren durchschnittlichen Profit im Vergleich zu anderen Unternehmen. Ähnlich die Werte auf individueller Ebene – der Umsatz pro Mitarbeiter ist 2,8-mal und der Profit 4-mal so hoch. Außerdem wachsen diese Unternehmen in punkto Mitarbeiterzahl 1,5-mal so stark und zahlen auch 1,5-mal mehr Gehalt. Spätestens das sollte überzeugend genug sein, sich mit Employee Experience und den positiven Folgen intensiv zu beschäftigen.


Mehr zum Thema:


Über den Autor

Max Lammer ist Solopreneur, Trainer und Employee Experience Designer. Auf Basis seiner Erfahrung mit vielen Unternehmen – von klein bis multinational – und aus unterschiedlichen Blickwinkeln, ist er der Überzeugung, dass Employee Experience das entscheidende strategische Handlungsfeld für Organisationen egal welcher Größe und Branche ist – für mehr wirtschaftlichen Erfolg, sowie Zufriedenheit der Mitarbeiter und Kunden.

Seine berufliche und unternehmerische Erfahrung im Zusammenhang mit Innovation, Digitalisierung und New Work ist unter anderem geprägt durch beispielsweise die Initiative “Innovation to Company” in der er etablierte Unternehmen und Startups zusammen bringt, oder das Projekt des zukunftsweisenden Innovationscampuskonzept “Talent Garden” in Österreich . Außerdem hat er mehrere Jahre aktiv in einem österreichischen Technologiestartup mitgearbeitet.

Als Trainer und Solopreneur begleitet er Projekte zur Entwicklung von Innovationsstrategien und digitaler Transformation (in 8 Schritten) sowie zur “New World of Work”, und unterrichtet an Unis und bei Corporates mit Schwerpunkten auf Startup-Methoden, Employee Experience und Innovation. 

==> zur Website des Autors


Redaktionstipps
Deine ungelesenen Artikel:
18.12.2024

Otterly.AI: Österreichische Serial-Gründer mit mehreren Exits im CV starten neues KI-Startup

Mit Thomas Peham, Klaus-M. Schremser und Josef Trauner gehen drei ausgewiesene Startup-Veteranen mit einem neuen Unternehmen an den Start. Otterly.AI will seinen Kunden ihre Sichtbarkeit in AI-Suchmaschinen zeigen.
/artikel/otterly-ai-seo
18.12.2024

Otterly.AI: Österreichische Serial-Gründer mit mehreren Exits im CV starten neues KI-Startup

Mit Thomas Peham, Klaus-M. Schremser und Josef Trauner gehen drei ausgewiesene Startup-Veteranen mit einem neuen Unternehmen an den Start. Otterly.AI will seinen Kunden ihre Sichtbarkeit in AI-Suchmaschinen zeigen.
/artikel/otterly-ai-seo
Die Otterly.AI-Gründer (vlnr.) Thomas Peham, Josef Trauner und Klaus-M. Schremser | (c) Otterly.AI
Die Otterly.AI-Gründer (vlnr.) Thomas Peham, Josef Trauner und Klaus-M. Schremser | (c) Otterly.AI

Video killed the Radio Star und Internet killed the Video Star. Disruptive Entwicklungen bringen neue Herausforderungen mit sich und momentan ist es wieder soweit: AI-Suchmaschinen wie ChatGPT search, Perplexity und das neue Google-AI-Feature gewinnen gerade rasant an Boden. Gartner sagt einen 50-Prozent-Rückgang bei organischem Suchmaschinen-Traffic bis 2028 voraus. Für klassische Suchmaschinenoptimierung bedeutet das: GenAI killed the SEO-Star – bald ist nichts mehr, wie es war. Die AI spuckt Ergebnisse aus und der angestrebte Click auf die Seite bleibt oft aus. Hier setzt das neue Startup Otterly.AI an.

Otterly.AI-Gründer: “Sich an fundamentale Veränderungen im Such-Ökosystem anpassen”

“Der Übergang zur generativen KI-Suche ist einer der umfassendsten Umbrüche im heutigen Marketing. Wir haben Otterly.AI mit der Vision gegründet, Marken in die Lage zu versetzen, sich an diese fundamentalen Veränderungen im Such-Ökosystem anzupassen und sie mit den Werkzeugen auszustatten, um in dieser komplexen neuen Landschaft sichtbar, wettbewerbsfähig und informiert zu bleiben”, sagt Thomas Peham, Co-Founder von Otterly.AI.

Ist die eigene Page in AI-Suchergebnissen sichtbar?

Die Plattform trackt dazu zentrale Metriken auf den drei großen KI-Suchplattformen, ChatGPT, Google AI Overviews und Perplexity.AI und liefert – aktuell im Wochenrythmus – Einblicke in die Entwicklung von Trends. Dazu stellt Otterly.AI Tools bereit, mit denen Unternehmen ihre KI-Suchleistung verbessern können sollen. Konkret beantwortet die Anwendung etwa die Frage, ob die eigene Website bei KI-Suchanfragen zu bestimmten Themen sichtbar und verlinkt ist und wie prominent diese platziert ist.

Otterly.AI verlässt mit 1.000 Nutzer:innen Stealth-Mode

Gestartet hat das Startup bereits im Oktober – allerdings noch abseits der breiten Öffentlichkeit. Mit Überschreiten der 1.000-Nutzer:innen-Marke verließ es nun den Stealth-Mode. Als Referenzen werden die Unternehmen Datadome, Skale, Downtown Ecommerce und Videoloft genannt. “Das Erreichen von 1.000 Usern in so kurzer Zeit ist ein Beweis dafür, wie wichtig es für Unternehmen ist, ihre Leistung in der KI-gesteuerten Suchlandschaft zu überwachen”, meint dazu Peham.

Drei ausgewiesene Startup-Veteranen als Gründer

Er uns seine zwei Co-Founder, Klaus-M. Schremser und Josef Trauner, bringen für ihre Mission einen beachtlichen Track-Record mit. Peham war Vice President Marketing beim heimischen Soonicorn Storyblok, das sich dieses Jahr ein Investment über 80 Millionen US-Dollar holte. Schremser hat mit Gentics, Wikidocs und Usersnap gleich drei Exits im CV stehen (er sprach darüber auch ausführlich in der brutkasten-Serie “Das Leben nach dem Exit”). Trauner war ebenfalls Co-Founder von Usersnap. Otterly.AI hat bisher kein externes Kapital aufgenommen.

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Wie man das Ergebnis besserer Employee Experience misst

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Wie man das Ergebnis besserer Employee Experience misst

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Wie man das Ergebnis besserer Employee Experience misst

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Wie man das Ergebnis besserer Employee Experience misst

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Wie man das Ergebnis besserer Employee Experience misst

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Wie man das Ergebnis besserer Employee Experience misst

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Wie man das Ergebnis besserer Employee Experience misst

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Wie man das Ergebnis besserer Employee Experience misst

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Wie man das Ergebnis besserer Employee Experience misst