02.03.2020

E-Scooter-Anbieter Lime erneuert Flotte in Wien – doch ein Feature fehlt

Der weltgrößte E-Scooter-Anbieter Lime aus den USA führt in Wien die nächste Roller-Generation Lime-S Gen-3 ein. Sie bietet einige Verbesserungen zum Vorläufer - austauschbare Akkus hat das neue Modell aber nicht. Und wieder einmal stellt sich die Nachhaltigkeitsfrage - ökologisch und ökonomisch.
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Lime: Die neue E-Scooter-Generation Lime-S Gen-3
(c) Lime: Die neue E-Scooter-Generation Lime-S Gen-3

16 Monate – das ist die geschätzte Lebensdauer der neuen E-Scooter-Generation Lime-S Gen-3, die vom US-Riesen nun in Wien eingeführt wird. In einer Aussendung dazu wird das Modell aus diesem Grund als besonders langlebig präsentiert. Die Öko-Bilanz von E-Rollern stand zuletzt auch aufgrund ihrer kurzen Lebensdauer öffentlich in der Kritik. Die Ausführung zur 16-monatigen “Langlebigkeit” ist dabei nur ein kleiner (und wohl nicht ganz so intendierter) Einblick in die Herausforderungen am E-Scooter-Markt – auch die wirtschaftlichen.

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Mehr Sicherheit mit der neuen Lime-E-Scooter-Generation

Lime-S Gen-3 verfüge zudem über ein breites, rutschsicheres Trittbrett, einen stabilen und griffigen Lenker sowie breite, große Reifen und ein besonders helles Licht, heißt es von Lime, das sich erst kürzlich u.a. aus Linz zurückzog. Dadurch soll die Sicherheit der Nutzer weiter erhöht werden. Ein Farbdisplay auf dem Geschwindigkeit, Akkustand und etwaige Sperrzonen angezeigt werden, soll die User Experience verbessern. Auch die GPS-Ortung sei im Vergleich zum Vormodell nun besser.

Ein Feature fehlt bei Lime – TIER macht es vor

Ein weiterer Vorteil, den Lime anführt ist eine höhere Reichweite von nun 50 Kilometern dank “verbesserter Batterieeffizienz”. Nicht bietet Lime-S Gen-3 hingegen ein Feature, das Herausforderer TIER aus Berlin, der erst kürzlich seine neueste Mega-Finanzierungsrunde kundtat, sukzessive ausbaut: austauschbare Akkus. Diese sollen das Einsammeln der Scooter am Abend obsolet machen und die Lebensdauer des gesamten Geräts erhöhen. Beides soll positiv zur Öko-Bilanz beitragen.

EDIT: Lime meldete sich hierzu mit einem Statement beim brutkasten: “Wir testen aktuell in einem Pilotprojekt Scooter mit austauschbaren Akkus in Paris. Wir wollen die Ergebnisse von diesem Projekt abwarten, bevor wir E-Scooter mit  austauschbaren Akkus einflotten. Grund ist, dass wir nicht überzeugt sind, dass sich austauschbaren Akkus positiv auf die Öko-Bilanz auswirken, da ja mehr Batterien (2 pro Scooter) benötigt werden und sich die Herstellung der Akkus sehr negativ in der Öko-Bilanz auswirkt. Außerdem kommt es immer wieder zu Schäden durch z.B. Wasser bei den E-Scootern mit austauschbaren Akkus, da diese nicht so gut von Regen geschützt sind wie in den Modellen mit fest verbauten Akkus”.

Verluste auf Makro- und Mikro-Ebene

Nicht nur ökologisch, auch ökonomisch sind die Geschäftsmodelle der E-Scooter-Anbieter aus den genannten Gründen zu hinterfragen. Noch können die großen Anbieter nicht wirtschaftlich arbeiten. Die Verluste sind dabei nicht nur – wie in der Scaleup-Welt üblich – auf rapide Expansion zurückzuführen (die zwei schnellste Unicorns aller Zeiten entstammen der Branche). Tatsächlich ist man derzeit dem Vernehmen nach noch bei den einzelnen Fahrten im Minus. So gab etwa Limes Hauptkonkurrent Bird im Herbst eine “positive Unit Economy”, also die Rentabilität der einzelnen E-Scooter, als großes Ziel aus.

Nachhaltigkeits-Problem – ökologisch und ökonomisch

Die erwartete Konsolidierung des Markts hat indessen bereits begonnen. Im Jänner schluckte Bird den deutschen Anbieter Circ. Das Wettrennen der Anbieter, deren Angebote sich für die End-User kaum unterscheiden, läuft derzeit mehr im Fundraising, als irgendwo anders. Es gilt als relativ sicher, dass es sich um einen “Winner takes it all”-Markt handelt, in dem nach umfassenden Akquisitionen am Ende nur sehr wenige Player übrig bleiben. Diese müssen dann trotzdem noch das Nachhaltigkeits-Problem lösen – ökologisch und ökonomisch.

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(c) brutkasten/Marko Kovic

Es war ein Abend voller Energie und Inspiration, bei dem die führenden Köpfe der Innovations-Szene gemeinsam mit brutkasten rund um Gründer und CEO Dejan Jovicevic auf eine Dekade voller Höhen und Tiefen anstießen. Signature-Cocktails, eine mitreißende Live-Band und eine meterlange Food-Tafel luden zum Networken ein.

Rückblick auf 10 Jahre brutkasten

Moderiert wurde der Abend von einem weiteren Dejan – dem Gründer der Fuckup Nights, Dejan Stojanovic. Im offiziellen Teil ließ brutkasten-Gründer Jovicevic die vergangenen zehn Jahre mit einer sehr persönlichen Keynote Revue passieren: Angefangen bei der Gründung im Jahr 2014 als Teil der Tageszeitung “Die Presse”, über den Management-Buyout im Jahr 2017 und die Übernahmen von StartingUp sowie Venture Capital Magazin bis hin zur strategischen Mehrheitsübernahme durch die VGN im Jahr 2023. Ein Jahr nach der damit verbundenen Umstrukturierung blickt Jovicevic positiv in die Zukunft: „Als Team sind wir stärker denn je und voller Tatendrang, die Welt zu erobern“.

Im Rahmen der Feierlichkeiten wurde auch die neue brutkasten-Initiative “Austrian Innovators” vorgestellt. Deren Ziel ist, Österreichs Gestalter:innen der Zukunft zu vernetzen, um die Wirtschaft zukunftsfit zu machen. Die Initiative richtet sich dabei nicht nur an Startup-Founder:innen, sondern auch an Gründer:innen aus der traditionellen Wirtschaft, an Innovator:innen in etablierten Unternehmen und an Investor:innen, die die Transformation der Wirtschaft finanzieren werden. Interessierte können sich auf dieser Website vormerken lassen.

Founders4brutkasten als Unterstützung und Wertschätzung

Als Hauptsponsoren Tribe.Land und We\R unterstützen den Abend. Tribe.Land – The Co-Creation Collective – gegründet von Braintribe-Founder Stefan Ebner steht für einen innovativen Ansatz im Company Building und trat bei dem Jubiläumsevent erstmalig an die Öffentlichkeit. Das erste Co-Creation-Venture ist die gemeinsam mit Börsianer-Gründer Michael Berl ins Leben gerufene Co-Investment-Plattform We\R, die bei dem Event ihren Product Launch feierte.

Der Abend hielt aber auch unerwartete Überraschungen für den brutkasten-Gründer Dejan Jovicevic bereit. Neben einer pinken Geburtstagstorte von seinem Team sorgte auch Moderator Dejan Stojanovic mit der Ankündigung der Founders4brutkasten-Aktion für eine Überraschung. Diese wurde von österreichischen Gründer:innen ins Leben gerufen, um brutkasten zu unterstützen.

Über diese Website können Unterstützer:innen ein “I love brutkasten”-T-Shirt kaufen und damit brutkasten unterstützen. “Brutkasten hat uns 10 Jahre lang zusammengebracht, auf die Bühne geholt, informiert und inspiriert. Wir wollen, dass etwas von diesem unbezahlbaren Wert an den brutkasten zurückfließt”, heißt es in der Ankündigung der Aktion.

Fotos vom Event: brutkasten/Marko Kovic

(c) brutkasten/Marko Kovic
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AI Summaries

E-Scooter-Anbieter Lime erneuert Flotte in Wien – doch ein Feature fehlt

  • 16 Monate – das ist die geschätzte Lebensdauer der neuen E-Scooter-Generation Lime-S Gen-3, die vom US-Riesen nun in Wien eingeführt wird.
  • Die Öko-Bilanz von E-Rollern stand zuletzt auch aufgrund ihrer kurzen Lebensdauer öffentlich in der Kritik.
  • Nicht nur ökologisch, auch ökonomisch sind die Geschäftsmodelle der E-Scooter-Anbieter zu hinterfragen.
  • Es gilt als relativ sicher, dass es sich um einen “Winner takes it all”-Markt handelt, in dem nach umfassenden Akquisitionen am Ende nur sehr wenige Player übrig bleiben.
  • Dieser Winner muss dann noch das Nachhaltigkeits-Problem lösen – ökologisch und ökonomisch.

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