14.12.2020

Bislang mäßige Beteiligung bei Covid-Startup-Hilfsfonds-Petition

Zur wohl markantesten Forderung der Startup-Szene in den vergangenen Monaten gibt es seit einigen Tagen eine Petition: Gefordert wird die Neuauflage des Covid-Startup-Hilfsfonds.
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Auf der Page des aws zum Covid-Startup-Hilfsfonds wird über die Ausschöpfung des Budgets informiert
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Anfängliche Kritik an ihm war nicht von langer Dauer. Der Covid-Startup-Hilfsfonds stellte sich als in der Startup-Szene beliebteste Corona-bezogene Maßnahme heraus (zumal sein “Bruder”, der Runway-Fonds, wohl nicht vor Ende der akuten Krise stehen wird). Nur eines sorgt seit Monaten für Unmut: Die für den Hilfsfonds budgetierten 50 Millionen Euro waren schnell aufgebraucht – konkret im August. Seitdem wird von verschiedensten Playern der Szene und auch der Opposition immer wieder die Forderung nach einer Neuauflage vorgebracht – und das obwohl Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck eine solche von Beginn an kategorisch ausschloss.

Doch die klaren Worte der Ministerin – mit einem indirekten Verweis auf Beschlüsse im Finanzministerium – hielten zuletzt auch Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer nicht davon ab, die Neuauflage des Covid-Startup-Hilfsfonds öffentlichkeitswirksam zu fordern. Er tat dies im Rahmen der Präsentation der Initiative StartupNOW und des neuen “Head of Startup Services” der Wirtschaftskammer, Kambis Kohansal Vajargah. Dabei präsentierte man auch die Ergebnisse einer Befragung in der Startup-Szene, die eben dies als größten Wunsch aufzeigen.

Covid-Startup-Hilfsfonds-Neuauflage: Andeutung von Mahrer – Petition aus der Szene

Nachdem Mahrer anklingen ließ, dass eine Erneuerung des Fonds mit weiteren 50 Millionen Euro – wie von ihm gefordert – nun nach dem Budgetbeschluss tatsächlich im Raum steht, traten zuletzt auch einige Personen aus der Startup-Community mit einer entsprechenden Petition in Erscheinung. Sie fordern jedoch gleich 150 Millionen Euro Budget für die Neuauflage. Namentlich stehen die Startups Monkee, Dealmatrix und Blockpit sowie Business Angel of the Year Niki Futter, Venionaire-, !!Business Angel Institute und ESAC-Gründer Berthold Baurek-Karlic und die aaia hinter der Petition. Zudem habe man “zahlreiche weitere Personen und Institutionen” hinter sich, heißt es im von Niki Futter unterzeichneten Text zur Petition. Inzwischen hat auch die AVCO mittels Aussendung explizit ihre Unterstützung kundgetan.

“Der Covid-Startup-Hilfsfonds war viel zu gering dotiert und folglich sehr schnell in voller Höhe ausgeschöpft. Zahlreiche Startups kämpfen noch immer um Investoren und sehen sich gegenüber Standorten wie Berlin, London oder Paris benachteiligt, da dort vergleichbare, viel größer dimensionierte Instrumente Kapital aus ganz Europa anziehen”, argumentiert Futter unter anderem. Die Ausgestaltung des Hilfsfonds als rückzahlbarer Zuschuss stelle sicher, dass ein Großteil der Unterstützungsgelder auch wieder an die Republik Österreich zurückfließen werden.

Mäßige Beteiligung als schlechte Verhandlungsbasis?

Doch bislang ist die Beteiligung an der Covid-Startup-Hilfsfonds-Petition mäßig. Mit Stand Montag (14.12.) Abend haben noch keine 350 Personen online unterschrieben. Dabei werden 5000 Unterschriften als Ziel ausgegeben – bereits eine deutliche Reduktion zum vor wenigen Tagen ursprünglich ausgegebenen Ziel von 18.000 (Anm.: Wie wir nach Veröffentlichung dieses Beitrags erfuhren, wurde das erste Ziel automatisch festgelegt und konnte nicht gleich auf ein realistischeres Niveau herabgesetzt werden). Inwiefern einige Tausend Unterschriften daran etwas ändern, was scheinbar zwischen Wirtschaftsministerium, Wirtschaftskammer und Finanzministerium hinter verschlossenen Türen verhandelt wird, ist freilich ohnehin fraglich. Dennoch könnte eine zu schwache Beteiligung auch als Argument der Gegenseite genutzt werden.

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OVE, LCM
(c) OVE/Fürthner - (v.l.) Johann Hoffelner, Josef Passenbrunner und Hubert Mitterhofer von LCM.

Seit August des heurigen Jahres hat das LCM mit Johann Hoffelner einen neuen CEO – brutkasten berichtete. Rund drei Monate später darf man sich über den OVE Innovation Award freuen.

Pankl Turbosystems beschäftigt sich mit Brennstoffzellen-Luftversorgungssystemen (FCAS – Fuel Cell Air Supply) sowie mit elektrisch unterstützten Abgasturboladern (EAT – Electrically Assisted Turbocharger) für Kleinserien. Weil aber Turbosysteme technologisch extrem anspruchsvoll sind, setzt die Mannheimer (Deutschland) Firma bei der Optimierung spezieller Komponenten auf externe Entwicklungspartner.

LCM mit Neuauslegung des E-Motors

“Die Elektromotoren für den Antrieb der Verdichterräder sind das Herzstück in FCAS-Systemen. Mit der kompletten Neuauslegung dieses Elektromotors hat LCM einen unentbehrlichen Beitrag zum gelungenen Innovationssprung und Wettbewerbsvorsprung geleistet”, erklärt Pankl Turbosystems-Geschäftsführer Gerhard Krachler.

Konkret hat es neun Monate gedauert, bis das LCM-Team rund um Hubert Mitterhofer und Josef Passenbrunner die ersten Funktionsmuster für den Elektromotor lieferte. Diese erfüllten die Erwartungen von Pankl und liefern Drehzahlen von bis zu 140.000 U/min und eine Nennleistung von 22kW. In diesem Sinne könnte ein FCAS von Pankl Turbosystems, in dem ein von LCM ausgelegter Motor arbeitet, schon bald bei einem Stratosphärenflug an Bord sein, heißt es.

Im Auftrag der britischen Stratospheric Platforms Ltd, eines Herstellers von Bauteilen für die Luft- und Raumfahrt, hat Pankl gemeinsam mit weiteren internationalen Unternehmen an der Entwicklung eines unbemannten Zero-Emission-Flugobjekts gearbeitet: “Selbst wenn dieses Projekt noch in einem sehr frühen Stadium ist, unterstreicht es die enorme Dynamik in der Brennstoffzellen-Technologie”, so Krachler weiter.

“Begrenzter Bauraum”

So unterschiedlich die Einsatzgebiete der FCAS sind, haben sie doch eine Gemeinsamkeit: Der Bauraum ist immer extrem begrenzt. Mithilfe der LCM-Software-Plattform “SyMSpace” konnte aus dieser Not eine Tugend gemacht werden. Damit wurden alle Komponenten – von der Baugröße des Motors über die Materialauswahl bis zur Dimensionierung jedes Bauteils – so aufeinander abgestimmt, dass die errechnete Motorauslegung nicht mehr verbessert werden kann, wie es in einer Aussendung heißt.

“Aus mehreren tausenden Varianten entsteht auf diese Art ein Elektromotor in der geforderten Baugröße, der in der Simulation 97 Prozent Wirkungsgrad erreicht. Es lässt sich kein Parameter weiter verbessern, ohne einen anderen zu verschlechtern”, erklären Passenbrunner und Mitterhofer.

Welches enorme Potential Brennstoffzellen haben, unterstreicht auch das Projekt SkalTABs (skalierbares Thermomanagement und Antriebsstrang für Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge). In dem vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Forschungsprojekt arbeiteten mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH) neben Infineon, GreenIng, AVL LIST und MACCON auch Pankl Turbosystems zusammen.

Das Ziel war es, für mittelständische Unternehmen und Fahrzeughersteller mit kleineren Stückzahlen einen Baukasten für verschiedene Leistungsstufen eigener Brennstoffzellensysteme zu erforschen: “Selbstverständlich war auch unser gemeinsam mit LCM entwickeltes FCAS mit an Bord”, sagt Krachler. Weitere Förderprojekte für Antriebssysteme im Megawatt-Bereich werden gerade vorbereitet.

Award für LCM mit Signalwirkung

Dass LCM und Pankl Turbosystems für ihr Projekt mit dem OVE Innovation Award ausgezeichnet werden, hat für Hoffelner Signalwirkung. Gerade bei nicht-fossilen Antriebtechnologien sei Reichweite das entscheidende Kriterium: “Reichweite ist immer eine Frage der Effizienz. Je effizienter Antriebsysteme arbeiten, desto mehr Reichweite ist möglich. Mit der Zusammenarbeit am FCAS haben wir die Grenzen des Möglichen gemeinsam ein wenig verschoben”, sagen Hoffelner und Krachler.

Bernhard Jakoby, OVE-Juryvorsitzender und Vorstand des Instituts für Mikroelektronik und Mikrosensorik an der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU), begründet die Entscheidung LCM zu prämieren wie folgt: “Das ausgezeichnete Projekt zeigt wieder einmal, dass es in Österreich gelingt, innovative Technologien aus der Forschung in die Praxis zu bringen und am Weltmarkt zu etablieren.”

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Bislang mäßige Beteiligung bei Covid-Startup-Hilfsfonds-Petition

  • Der Covid-Startup-Hilfsfonds stellte sich als in der Startup-Szene beliebteste Corona-bezogene Maßnahme heraus.
  • Nur eines sorgt seit Monaten für Unmut: Die für den Hilfsfonds budgetierten 50 Millionen Euro waren schnell aufgebraucht – konkret im August.
  • Nachdem Mahrer anklingen ließ, dass eine Erneuerung des Fonds mit weiteren 50 Millionen Euro – wie von ihm gefordert – nun nach dem Budgetbeschluss tatsächlich im Raum steht, traten zuletzt auch einige Personen aus der Startup-Community mit einer entsprechenden Petition in Erscheinung.
  • Namentlich stehen die Startups Monkee, Dealmatrix und Blockpit sowie Business Angel of the Year Niki Futter, Venionaire-, Business Angel Institute und ESAC-Gründer Berthold Baurek-Karlic und die aaia hinter der Petition.
  • Zudem habe man “zahlreiche weitere Personen und Institutionen” hinter sich, heißt es im von Niki Futter unterzeichneten Text zur Petition.
  • Doch die Beteiligung fiel bislang mäßig aus.

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