31.03.2021

BitTorrent, Binance, Filecoin, BEST: Diese Krypto-Kurse ziehen gerade an

In einem insgesamt ruhigen Marktumfeld ging es am Mittwoch für die Kurse einiger Krypto-Assets deutlich nach oben - darunter auch der Bitpanda-Token.
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In einem ruhigen Marktumfeld zogen die Kurse einige Krypto-Assets stark an.
In einem ruhigen Marktumfeld zogen die Kurse einige Krypto-Assets stark an. | Foto: Adobe Stock

Der Handel am Krypto-Markt verlief am Mittwoch bis Mittag weitgehend ruhig – bei einzelnen Alt-Coins kam es jedoch zu sehr starken Kursbewegungen. Die beiden größten Krypto-Assets Bitcoin (BTC) und Ether (ETH) bewegten sich mit Kursen von 58.000 Dollar bzw. 1.800 Dollar ungefähr am selben Niveau wie am Vortag.

Einen deutlichen Kursanstieg verzeichnete unter den nach Marktkapitalisierung zehn größten Krypto-Assets lediglich die Binance Coin (BNB), die um rund 8 Prozent zulegte und knapp über 300 Dollar stand. Diese Marke hatte die Coin der größten Krypto-Börse am Vortag erstmals überschritten. Sie setzte damit ihre Aufwärtsbewegung fort, auf 7-Tagessicht liegt der Kurs nach Angaben von Coinmarketcap über 15 Prozent im Plus.

Nach einer eher durchwachsenen Vorwoche mit einem starken Abverkauf am Donnerstag hat der Krypto-Markt zuletzt mehrheitlich wieder zugelegt. Unterstützung kam unter anderem von Nachrichten, die Hoffnungen auf eine weitere Mainstream-Adaption von Krypto-Assets befeuerten – etwa von Visa und PayPal.

Filecoin auf 7-Tagessicht 83 Prozent im Plus

Bei den mittelgroßen Krypto-Assets mit einer Markkapitalisierung zwischen 1 und 10 Mrd. Dollar stachen gegen Mittag vor allem Filecoin (FIL) und der BitTorrent-Token (BTT) hervor. Der Filecoin-Kurs lag rund 20 Prozent im Plus, er stand damit bei 152 Dollar. Auf 7-Tagessicht ergibt sich aktuell ein massives Plus von 83 Prozent.

Die FIL-Marktkapitalisierung liegt aktuell bei über 5 Mrd. Dollar, die Coin gehört damit derzeit zu den 15 größten Kryptowährungen. Angetrieben worden war der Kurs zuletzt vor allem von Berichten über die Integration der dezentralen Speicherlösung Chainlink ins eigene System.

BitTorrent-Kurs steigt um fast ein Drittel

Noch stärker nach oben zog am Mittwoch der BitTorrent-Token (BTT). Mit einem Plus von 31 Prozent ist der Kurs gegenüber dem Vortag um fast ein Drittel gestiegen. Auf 7-Tagessicht liegt der Token über 62 Prozent im Plus. BTT hatte nach einer Seitwärtsbewegung im Jänner im Februar angefangen zu steigen. Ab Mitte März schoss der Kurs dann regelrecht nach oben. Unterstützend hatten unter anderem Werbeaktionen mehrerer Krypto-Börsen gewirkt – darunter ein Trading-Wettbewerb von Binance, bei dem man 20.000 Dollar in BTT gewinnen konnte.

Bitpanda-Token bleibt auf Höhenflug

Weiter im steilen Höhenflug blieb außerdem der Bitpanda Ecosystem Token (BEST). Nachdem er am vergangenen Mittwoch erstmals die Marke von 1,00 Euro überschritten hatte, knackte er diesen Mittwoch nun die 1,50-Euro-Marke und stieg bis auf 1,62 Euro. Auch vom breiten Abverlauf am vergangenen Donnerstag hatte er sich unbeeindruckt gezeigt.

Zum Jahreswechsel war der BEST-Kurs noch bei 0,1676 Euro gestanden – seitdem ist er also um 866 Prozent gestiegen. Die Mitte März verlautbarte Finanzierungsrunde, die das Wiener Krypto-Fintech offiziell zum Unicorn machte, trieb den Kurs ebenfalls an.

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Doris Lippert (Microsoft | Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung) und Thomas Steirer (Nagarro | Chief Technology Officer)
Doris Lippert (Microsoft | Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung) und Thomas Steirer (Nagarro | Chief Technology Officer) | Foto: brutkasten

“No Hype KI” wird unterstützt von CANCOM Austria, IBM, ITSV, Microsoft, Nagarro, Red Hat und Universität Graz


Mit der neuen multimedialen Serie “No Hype KI” wollen wir eine Bestandsaufnahme zu künstlicher Intelligenz in der österreichischen Wirtschaft liefern. In der ersten Folge diskutieren Doris Lippert, Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung bei Microsoft Österreich, und Thomas Steirer, Chief Technology Officer bei Nagarro, über den Status Quo zwei Jahre nach Erscheinen von ChatGPT.

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„Das war ein richtiger Hype. Nach wenigen Tagen hatte ChatGPT über eine Million Nutzer”, erinnert sich Lippert an den Start des OpenAI-Chatbots Ende 2022. Seither habe sich aber viel geändert: “Heute ist das gar kein Hype mehr, sondern Realität“, sagt Lippert. Die Technologie habe sich längst in den Alltag integriert, kaum jemand spreche noch davon, dass er sein Smartphone über eine „KI-Anwendung“ entsperre oder sein Auto mithilfe von KI einparke: “Wenn es im Alltag angekommen ist, sagt keiner mehr KI-Lösung dazu”.

Auch Thomas Steirer erinnert sich an den Moment, als ChatGPT erschien: „Für mich war das ein richtiger Flashback. Ich habe vor vielen Jahren KI studiert und dann lange darauf gewartet, dass wirklich alltagstaugliche Lösungen kommen. Mit ChatGPT war dann klar: Jetzt sind wir wirklich da.“ Er sieht in dieser Entwicklung einen entscheidenden Schritt, der KI aus der reinen Forschungsecke in den aktiven, spürbaren Endnutzer-Bereich gebracht habe.

Von erster Begeisterung zu realistischen Erwartungen

Anfangs herrschte in Unternehmen noch ein gewisser Aktionismus: „Den Satz ‘Wir müssen irgendwas mit KI machen’ habe ich sehr, sehr oft gehört“, meint Steirer. Inzwischen habe sich die Erwartungshaltung realistischer entwickelt. Unternehmen gingen nun strategischer vor, untersuchten konkrete Use Cases und setzten auf institutionalisierte Strukturen – etwa durch sogenannte “Centers of Excellence” – um KI langfristig zu integrieren. „Wir sehen, dass jetzt fast jedes Unternehmen in Österreich KI-Initiativen hat“, sagt Lippert. „Diese Anlaufkurve hat eine Zeit lang gedauert, aber jetzt sehen wir viele reale Use-Cases und wir brauchen uns als Land nicht verstecken.“

Spar, Strabag, Uniqa: Use-Cases aus der österreichischen Wirtschaft

Lippert nennt etwa den Lebensmittelhändler Spar, der mithilfe von KI sein Obst- und Gemüsesortiment auf Basis von Kaufverhalten, Wetterdaten und Rabatten punktgenau steuert. Weniger Verschwendung, bessere Lieferkette: “Lieferkettenoptimierung ist ein Purpose-Driven-Use-Case, der international sehr viel Aufmerksamkeit bekommt und der sich übrigens über alle Branchen repliziert”, erläutert die Microsoft-Expertin.

Auch die Baubranche hat Anwendungsfälle vorzuweisen: Bei Strabag wird mittels KI die Risikobewertung von Baustellen verbessert, indem historische Daten zum Bauträger, zu Lieferanten und zum Bauteam analysiert werden.

Im Versicherungsbereich hat die UNIQA mithilfe eines KI-basierten „Tarif-Bots“ den Zeitaufwand für Tarifauskünfte um 50 Prozent reduziert, was die Mitarbeiter:innen von repetitiven Tätigkeiten entlastet und ihnen mehr Spielraum für sinnstiftende Tätigkeiten lässt.

Nicht immer geht es aber um Effizienzsteigerung. Ein KI-Projekt einer anderen Art wurde kürzlich bei der jüngsten Microsoft-Konferenz Ignite präsentiert: Der Hera Space Companion (brutkasten berichtete). Gemeinsam mit der ESA, Terra Mater und dem österreichischen Startup Impact.ai wurde ein digitaler Space Companion entwickelt, mit dem sich Nutzer in Echtzeit über Weltraummissionen austauschen können. „Das macht Wissenschaft zum ersten Mal wirklich greifbar“, sagt Lippert. „Meine Kinder haben am Wochenende die Planeten im Gespräch mit dem Space Companion gelernt.“

Herausforderungen: Infrastruktur, Daten und Sicherheit

Auch wenn die genannten Use Cases Erfolgsbeispiele zeigen, sind Unternehmen, die KI einsetzen wollen, klarerweise auch mit Herausforderungen konfrontiert. Diese unterscheiden sich je nachdem, wie weit die „KI-Maturität“ der Unternehmen fortgeschritten sei, erläutert Lippert. Für jene, die schon Use-.Cases erprobt haben, gehe es nun um den großflächigen Rollout. Dabei offenbaren sich klassische Herausforderungen: „Integration in Legacy-Systeme, Datenstrategie, Datenarchitektur, Sicherheit – all das darf man nicht unterschätzen“, sagt Lippert.

“Eine große Herausforderung für Unternehmen ist auch die Frage: Wer sind wir überhaupt?”, ergänzt Steirer. Unternehmen müssten sich fragen, ob sie eine KI-Firma seien, ein Software-Entwicklungsunternehmen oder ein reines Fachunternehmen. Daran anschließend ergeben sich dann Folgefragen: „Muss ich selbst KI-Modelle trainieren oder kann ich auf bestehende Plattformen aufsetzen? Was ist meine langfristige Strategie?“ Er sieht in dieser Phase den Übergang von kleinen Experimenten über breite Implementierung bis hin zur Institutionalisierung von KI im Unternehmen.

Langfristiges Potenzial heben

Langfristig stehen die Zeichen stehen auf Wachstum, sind sich Lippert und Steirer einig. „Wir überschätzen oft den kurzfristigen Impact und unterschätzen den langfristigen“, sagt die Microsoft-Expertin. Sie verweist auf eine im Juni präsentierte Studie, wonach KI-gestützte Ökosysteme das Bruttoinlandsprodukt Österreichs deutlich steigern könnten – und zwar um etwa 18 Prozent (brutkasten berichtete). „Das wäre wie ein zehntes Bundesland, nach Wien wäre es dann das wirtschaftsstärkste“, so Lippert. „Wir müssen uns klar machen, dass KI eine Allzwecktechnologie wie Elektrizität oder das Internet ist.“

Auch Steirer ist überzeugt, dass sich für heimische Unternehmen massive Chancen eröffnen: “Ich glaube auch, dass wir einfach massiv unterschätzen, was das für einen langfristigen Impact haben wird”. Der Appell des Nagarro-Experten: „Es geht jetzt wirklich darum, nicht mehr zuzuwarten, sondern sich mit KI auseinanderzusetzen, umzusetzen und Wert zu stiften.“


Folge nachsehen: No Hype KI – wo stehen wir nach zwei Jahren ChatGPT?


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