22.08.2016

5 Jahre Tim Cook: Apple mit 230 Mrd. US-Dollar und kein Ende in Sicht

Seit fünf Jahren, steht Tim Cook an der Spitze von einem der erfolgreichsten Tech-Konzerne der Welt. Apple! Vor allem das iPhone fuhr in dieser Zeit sagenhafte Milliardengewinne ein. Doch zuletzt ließ der Schwung nach - und Cook muss noch weiterhin beweisen, dass er die Schuhe des Produktvisionärs ausfüllen kann.
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Seit fünf Jahren leitet Tim Cook den Milliardenkonzern Apple. Die Firma sitzt auf 230 Milliarden US-Dollar. screenshot youtube

Am 24. August 2011 beugte sich Steve Jobs dem Unausweichlichen. Der todkranke Apple-Mitgründer gab nach jahrelangem Kampf gegen den Krebs schließlich den Posten des Firmenchefs ab. Jobs wechselte noch an die Spitze des Verwaltungsrates und versprach, für das Unternehmen da zu sein – doch es dauerte keine eineinhalb Monate mehr, bis er am 5. Oktober starb. Sein Lebenswerk legte er in die Hand von Tim Cook, der ihn schon zuvor bei krankheitsbedingten Abwesenheiten vertrat und als Zuständiger für das operative Geschäft das Unternehmen in- und auswendig kannte.

Apple schüttet 150 Milliarden US-Dollar an Dividenden aus

230 Milliarden US-Dollar und kein Ende in Sicht

Fünf Jahre später sitzt Apple auf einem Geldberg von gut 230 Milliarden US-Dollar (203,07 Mrd. Euro) und hat gerade das milliardste iPhone verkauft. Zwischendurch fuhr der Konzern im vergangenen Weihnachtsgeschäft mit 18,4 Milliarden US-Dollar den höchsten Quartalsgewinn der Geschichte ein. Zugleich wurde das iPhone zum wichtigsten Apple-Produkt und brachte zeitweise mehr als zwei Drittel des Konzerngeschäfts ein. Und als in diesem Jahr die Anziehungskraft der iPhones nachließ, bedeutete das auch einen spürbaren Rückgang für das gesamte Apple-Geschäft.

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“Es geht nicht jedes Jahr nach oben, wissen Sie.”

Cook gab sich in einem jüngsten Interview mit der “Washington Post” trotzig: “Ja, für uns geht es dieses Jahr etwas runter. Es geht nicht jedes Jahr nach oben, wissen Sie.” Auch wenn das weltweite Smartphonegeschäft derzeit schwächele, sei es auf lange Sicht “der beste Markt der Welt”, weil schließlich jeder eins haben werde.

“Smartphonegeschäft schwächelt zwar derzeit, aber es ist der beste Markt der Welt.”

Markführer bei Computeruhren

In Cooks Amtszeit stieß Apple bisher in eine neue Produktkategorie vor. Die im April 2015 gestartete Apple Watch eroberte zwar aus dem Stand die Marktführung bei Computeruhren. Doch Verbraucher zögern noch. Der Konzern veröffentlicht immer noch keine Zahlen, aber nach Einschätzung von Marktforschern verkaufte Apple im Startquartal noch 3,6 Millionen seiner Uhren, inzwischen sollen es um die eineinhalb Millionen pro Vierteljahr sein. Auch das wäre noch ein gutes Geschäft – aber nicht unbedingt die steile Erfolgskurve, die viele von Apple bei einem neuen Produkt erwarten.

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Künstliche Intelligenz spielt zentrale Rolle

Cook stellt weiterhin mehr in Aussicht. “Wir haben die Ausgaben für Forschung und Entwicklung hochgefahren, weil wir massiv in die Zukunft investieren – sowohl in heutige Produktlinien als auch in Dinge, die heute noch nicht sichtbar sind, unter anderem im Diensteangebot.” Die Tech-Welt hat sich in den fünf Jahren massiv verändert. Heute spielen künstliche Intelligenz und selbstlernende Maschinen eine zentrale Rolle. Und nicht nur Google arbeitet daran, sie in den Alltag zu bringen, sondern auch Facebook und Amazon: Eines der erfolgreichsten Produkte des weltgrößten Onlinehändlers in den USA ist der vernetzte Lautsprecher Echo, mit dem sich Nutzer unterhalten können. Virtuelle Realität steht vor dem Sprung in den Massenmarkt, und die gesamte Autobranche wird von der Digitalisierung umgekrempelt.

“Für mich ist Steve nicht ersetzbar. Durch niemanden”

Cook investiert Milliarden

Cooks Job ist es, den Platz von Apple in dieser neuen Welt zu sichern. Er kaufte in der bisher größten Übernahme des Konzerns für drei Mrd. US-Dollar den Kopfhöreranbieter Beats, um schneller ins Geschäft mit Musikstreaming aus dem Netz zu kommen. Er betont die Anstrengungen des Konzerns bei künstlicher Intelligenz, angefangen mit der Sprachassistentin Siri. Er investierte eine Milliarde Dollar in den chinesischen Fahrdienstvermittler Didi Chuxing – und seit über einem Jahr gibt es Berichte, Apple baue ein Auto.

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Cooks Apple ≠ Jobs Apple

Das Apple von Tim Cook ist in vielem anders als jenes von Steve Jobs. Der Gründer beschränkte die Außendarstellung von Apple gern auf Produktkommunikation. Cook stellt Umweltschutz in den Vordergrund und ging einen öffentlich ausgetragenen Konflikt mit der US-Regierung ein, indem Apple sich weigerte, Software zum Entsperren von iPhones zu schreiben. “Ich bin der Meinung, dass ein Chef von Apple an der nationalen Debatte zu solchen Fragen teilnehmen sollte”, sagte er der “Washington Post”.

Jobs habe ihm vor dem Tod gesagt, er solle sich nie fragen, “was würde Steve jetzt tun?”, sondern eigene Entscheidungen treffen, sagte Cook einmal. “Für mich ist Steve nicht ersetzbar. Durch niemanden”, bekräftigt er jetzt. So wird Apple heute mehr als früher von einem Team geführt. Darunter sind Jobs-Vertraute wie der Designer Jony Ive. Inzwischen kamen etwa mit Softwarechef Craig Federighi auch neue Gesichter zum Führungszirkel dazu. Zugleich ging nach dem Debakel mit dem mies gestarteten Kartendienst 2012 der Veteran Scott Forstall, dem auch Ambitionen auf die Firmenspitze nachgesagt wurden.

150 Milliarden Dollar Dividenden

Anders als Jobs schüttet Cook auch Geld an die Aktionäre aus, über 150 Mrd. Dollar durch Dividenden und Aktienrückkäufe. Der Kurs des Apple-Papiers verdoppelte sich unter Cook, und Apple ist weiterhin das teuerste Unternehmen der Welt vor Google. Für eine Bewertung der Ära Cook scheint es unterdessen nach fünf Jahren noch zu früh. “Ich denke, die Weisheit und das Erbe von Tim Cook werden danach bewertet werden, was in den nächsten fünf Jahren passiert”, betont der bekannte Branchenanalyst Gene Munster, der lange vergeblich auf einen von ihm vorhergesagten Apple-Fernseher gewartet hatte.

Quelle: Wirtschaftsblatt

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Analyser, CSRD, EU-Taxonomie
(c) - PwC Österreich -Das Konsortium des Projekts "Analyser" beim Kick-Off.

Die Regeln der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die in den kommenden Jahren sukzessive schlagend werden, bedeuten für zahlreiche österreichische Unternehmen eine Verpflichtung zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Bei vielen von diesen – auch jene, die freiwillig schon früher als erforderlich mit der Umsetzung starten – werden Schwierigkeiten erwartet, die Anforderungen zu erfüllen, da insbesondere KMU nicht über ausreichend Kapazitäten für interne Nachhaltigkeitsabteilungen verfügen würden.

CSRD und Taxonomie

Dies gilt im Besonderen für die EU-Taxonomie, die ergänzend zur CSRD anzuwenden ist. Gemäß ihr müssen die wirtschaftlichen Aktivitäten eines Unternehmens als nachhaltig oder nicht-nachhaltig deklariert werden.

Die Verordnung umfasst umfangreiche und detaillierte Kriterien, die für Ungeübte nicht leicht zu verstehen sind. Deshalb will in einem kürzlich gestarteten Forschungsprojekt namens “AI Enabled Sustainability Jurisdiction Demonstrator” (Analyser) ein Forschungskonsortium KI-basierte Module entwickeln. Die sollen es auch ungeschulten Anwenderinnen und Anwendern ermöglichen, die gesetzlichen Meldepflichten zu erfüllen. So soll eine Erleichterung für Unternehmen erzielt werden.

“Das oberste Ziel unseres Projekts ist es, die Zahl der KMU zu erhöhen, die selbstständig in der Lage sind, die EU-Taxonomie in guter Qualität zu berichten”, erklärt Maximilian Nowak, der das Projekt bei Fraunhofer Austria leitet.

Das Konsortium

Das Konsortium, bestehend aus Fraunhofer Austria, Universität Innsbruck, Technischer Universität (TU) Wien, Leiwand AI, PwC Wirtschaftsprüfgesellschaft, der Wirtschaftsagentur Niederösterreich ecoplus, Murexin und Lithoz wird dafür Teile des Prozesses mithilfe von Künstlicher Intelligenz automatisieren. Ein Chatbot, der auf einem eigens kreierten Sprachmodell beruht, soll mit den Anwenderinnen und Anwendern im Dialog stehen und sicherstellen, dass alle benötigten Dokumente vorliegen.

Es sind nämlich viele Fragen im Rahmen der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu klären: Welche wirtschaftlichen Aktivitäten gibt es im Unternehmen? Wie umfangreich sind diese? Welche davon sind taxonomiefähig, können also überhaupt nach den Kriterien bewertet werden?

Josef Baumüller, der von Seiten der TU Wien an dem Projekt beteiligt ist, sagt: “Es ist vielen noch nicht bewusst, wie komplex die Anforderungen zunächst an die Datenerhebung und anschließend an die Klassifizierung sind. Die Prozesslandschaft im Unternehmen muss erfasst und auf die Vorgaben der EU-Taxonomie übergeleitet werden, darüber hinaus gilt es, relevante Datenbedarfe zu identifizieren und im Sinne der Effizienz v.a. bereits vorhandene Datenbestände zu nützen.”

CSRD-Berichterstattung eine Herausforderung

Dass eine Unterstützung der Unternehmen unumgänglich ist, sagt auch Stefan Merl von der PwC Österreich GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft: “Wir spüren bereits jetzt eine massive Zunahme in den Anfragen von Unternehmen, insbesondere von KMU, die sehen, dass die Erfüllung der CSRD-Berichterstattungspflichten eine große Herausforderung ist. Es führt kein Weg daran vorbei, eine automatisierte Lösung zu entwickeln, die weit über den Automatisierungsgrad bestehender Tools hinausgeht. Genau das wollen wir im Projekt ‘Analyser’ verwirklichen.”

Dabei ist essenziell, dass die im Tool eingesetzte KI fair, nachvollziehbar und korrekt arbeitet. Dafür soll Leiwand AI GmbH die nötige Expertise in das Projekt einbringen.

“In einer so kritischen Angelegenheit wie der Nachhaltigkeitsberichterstattung ist es besonders wichtig, dass auch Maßnahmen hinsichtlich einer zuverlässigen und fairen KI-Lösung getroffen werden. Durch den Einsatz verschiedener Methoden rund um nachhaltige und vertrauenswürdige KI werden wir dazu beitragen, dass der ‘Analyser’ gesicherte Informationen liefert, fair in Bezug auf Bias und Diskriminierung ist und im Einklang mit dem EU AI Act steht”, sagt Mira Reisinger, Data Scientist bei Leiwand AI.

Das Projekt ist im Herbst 2024 gestartet, läuft über drei Jahre und wird durch die FFG aus Mitteln des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.

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