14.11.2024
CORPORAT SUSTAINABILITY REPORTING

„Analyser“: Konsortium entwickelt Tool, das bei CSRD und EU-Taxonomie helfen soll

In einem von der FFG geförderten Projekt unter der Leitung von Fraunhofer Austria wird ein Tool entwickelt, das Unternehmen beim Erfüllen der CSRD-Anforderungen unterstützen soll.
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Analyser, CSRD, EU-Taxonomie
(c) - PwC Österreich -Das Konsortium des Projekts "Analyser" beim Kick-Off.

Die Regeln der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die in den kommenden Jahren sukzessive schlagend werden, bedeuten für zahlreiche österreichische Unternehmen eine Verpflichtung zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Bei vielen von diesen – auch jene, die freiwillig schon früher als erforderlich mit der Umsetzung starten – werden Schwierigkeiten erwartet, die Anforderungen zu erfüllen, da insbesondere KMU nicht über ausreichend Kapazitäten für interne Nachhaltigkeitsabteilungen verfügen würden.

CSRD und Taxonomie

Dies gilt im Besonderen für die EU-Taxonomie, die ergänzend zur CSRD anzuwenden ist. Gemäß ihr müssen die wirtschaftlichen Aktivitäten eines Unternehmens als nachhaltig oder nicht-nachhaltig deklariert werden.

Die Verordnung umfasst umfangreiche und detaillierte Kriterien, die für Ungeübte nicht leicht zu verstehen sind. Deshalb will in einem kürzlich gestarteten Forschungsprojekt namens „AI Enabled Sustainability Jurisdiction Demonstrator“ (Analyser) ein Forschungskonsortium KI-basierte Module entwickeln. Die sollen es auch ungeschulten Anwenderinnen und Anwendern ermöglichen, die gesetzlichen Meldepflichten zu erfüllen. So soll eine Erleichterung für Unternehmen erzielt werden.

„Das oberste Ziel unseres Projekts ist es, die Zahl der KMU zu erhöhen, die selbstständig in der Lage sind, die EU-Taxonomie in guter Qualität zu berichten“, erklärt Maximilian Nowak, der das Projekt bei Fraunhofer Austria leitet.

Das Konsortium

Das Konsortium, bestehend aus Fraunhofer Austria, Universität Innsbruck, Technischer Universität (TU) Wien, Leiwand AI, PwC Wirtschaftsprüfgesellschaft, der Wirtschaftsagentur Niederösterreich ecoplus, Murexin und Lithoz wird dafür Teile des Prozesses mithilfe von Künstlicher Intelligenz automatisieren. Ein Chatbot, der auf einem eigens kreierten Sprachmodell beruht, soll mit den Anwenderinnen und Anwendern im Dialog stehen und sicherstellen, dass alle benötigten Dokumente vorliegen.

Es sind nämlich viele Fragen im Rahmen der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu klären: Welche wirtschaftlichen Aktivitäten gibt es im Unternehmen? Wie umfangreich sind diese? Welche davon sind taxonomiefähig, können also überhaupt nach den Kriterien bewertet werden?

Josef Baumüller, der von Seiten der TU Wien an dem Projekt beteiligt ist, sagt: „Es ist vielen noch nicht bewusst, wie komplex die Anforderungen zunächst an die Datenerhebung und anschließend an die Klassifizierung sind. Die Prozesslandschaft im Unternehmen muss erfasst und auf die Vorgaben der EU-Taxonomie übergeleitet werden, darüber hinaus gilt es, relevante Datenbedarfe zu identifizieren und im Sinne der Effizienz v.a. bereits vorhandene Datenbestände zu nützen.“

CSRD-Berichterstattung eine Herausforderung

Dass eine Unterstützung der Unternehmen unumgänglich ist, sagt auch Stefan Merl von der PwC Österreich GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft: „Wir spüren bereits jetzt eine massive Zunahme in den Anfragen von Unternehmen, insbesondere von KMU, die sehen, dass die Erfüllung der CSRD-Berichterstattungspflichten eine große Herausforderung ist. Es führt kein Weg daran vorbei, eine automatisierte Lösung zu entwickeln, die weit über den Automatisierungsgrad bestehender Tools hinausgeht. Genau das wollen wir im Projekt ‚Analyser‘ verwirklichen.“

Dabei ist essenziell, dass die im Tool eingesetzte KI fair, nachvollziehbar und korrekt arbeitet. Dafür soll Leiwand AI GmbH die nötige Expertise in das Projekt einbringen.

„In einer so kritischen Angelegenheit wie der Nachhaltigkeitsberichterstattung ist es besonders wichtig, dass auch Maßnahmen hinsichtlich einer zuverlässigen und fairen KI-Lösung getroffen werden. Durch den Einsatz verschiedener Methoden rund um nachhaltige und vertrauenswürdige KI werden wir dazu beitragen, dass der ‚Analyser‘ gesicherte Informationen liefert, fair in Bezug auf Bias und Diskriminierung ist und im Einklang mit dem EU AI Act steht“, sagt Mira Reisinger, Data Scientist bei Leiwand AI.

Das Projekt ist im Herbst 2024 gestartet, läuft über drei Jahre und wird durch die FFG aus Mitteln des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.

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EIB-Präsidentin Nadia Calviño | (c) EIB
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Das Problem ist so alt, wie die europäische Startup-Szene selbst: Während die Frühphasenfinanzierung am alten Kontinent noch relativ gut durch private und öffentliche Kapitalgeber abgedeckt ist, muss das Kapital für spätere, größere Finanzierungsrunden häufig in Übersee aufgestellt werden. Nicht nur Firmenanteile wandern damit oft in die USA und asiatische Länder ab – ganze Unternehmen verlegen ihren Sitz und gehen Europa damit verloren.

70 Mrd. Euro von der EIB sollen weitere 180 Mrd. Euro privates Kapital hebeln

Doch eine neue Dynamik zeigt sich nun – wie sollte es anders sein – wegen der Politik von US-Präsident Donald Trump. Die Europäische Investitionsbank EIB will das Problem mit einem umfassenden Paket angehen. Details dazu verriet EIB-Präsidentin Nadia Calviño nun in einem Interview mit dem deutschen Handelsblatt.

Nicht weniger als 70 Milliarden Euro will die europäische Förderbank bis 2027 im Rahmen der Initiative TechEU, die noch dieses Jahr starten soll, für Startups bereitstellen. Vergeben wird das Geld dann in Form von Krediten, Garantien und Beteiligungen. Damit sollen auch private Kapitalgeber zum Investieren animiert werden, wodurch – geht es nach der EIB – weitere 180 Milliarden Euro gehebelt werden sollen.

„Wir reden über das bisher größte Finanzierungsprogramm für europäische Innovation und Technologieführerschaft“, so Calviño gegenüber dem Handelsblatt. Das Vorhaben muss allerdings noch von den 27 EU-Finanzminister:innen abgesegnet werden.

„Aktuelle Situation in den USA“ als Chance für Europa

Die EIB-Präsidentin spricht dabei klar aus, woher die neue Investitionsbereitschaft herrührt: „Die aktuelle Situation in den USA schafft eine Gelegenheit für Europa, Fachkräfte, Investitionen und Kapital anzulocken.“ Internationale Investoren würden großes Interesse an Europa zeigen.

Damit es auch in der Umsetzung klappt, soll die Förderung der Startups „größer, schneller und einfacher“ werden, verspricht Calviño. So soll es künftig maximal sechs Monate dauern, bis ein Antrag auf Risikofinanzierung beantwortet werde – laut der EIB-Präsidentin „ein Gamechanger“. Zudem sei man auch bereits risikofreudiger als in der Vergangenheit, wiewohl man auf die Bewahrung des AAA-Ratings achten müsse, um weiterhin selbst zu günstigen Konditionen an Kapital zu kommen.

Bündelung der EU-Startup-Förderprogramme auf TechEU

Auch insgesamt soll TechEU den Bürokratie-Aufwand für Startups in der EU verringern. Die zahlreichen EU-Förderprogramme für Forscher:innen und Startups sollen nämlich auf der Plattform gebündelt werden, wodurch jedes Projekt nur mehr einmal bewertet werden müsse. 

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