25.03.2021

Allcyte: 6 Mio. US-Dollar Investment für Wiener Krebstherapie-Startup

Das drei Jahre alte Wiener Biotech-Startup geht einen neuen Weg in Sachen individualisierter Krebs-Behandlung.
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Allcyte: Gründer und CEO Nikolas Krall
(c) Allcyte: Gründer und CEO Nikolas Krall

Das Finden der richtigen Krebstherapie ist häufig eine große Herausforderung. Welche Medikamente und Behandlungen wirken, ist von Patient zu Patient unterschiedlich. Einen Durchbruch in der individualisierten Medizin versprach die Gensequenzierung. In der Praxis stellt sich das Verfahren aber als aufwändig und häufig nicht treffsicher für den Zweck heraus. Einen anderen Weg will daher das vor drei Jahren gegründete Wiener Biotech-Startup Allcyte gehen.

“Medikamente, von denen man nie erwarten würde, dass sie funktionieren, funktionieren”

“Anstatt zu versuchen, Information aus der DNA zu extrapolieren, nehmen wir tatsächlichen Krebszellen heran und testen direkt daran, was funktioniert”, erklärt Nikolas Krall, Co-Founder und CEO von Allcyte gegenüber dem US-Magazin Fortune. Für die Vielzahl an schnell durchgeführten “Mikroexperimenten” nutzt das Startup KI-Bilderkennung, um festzustellen, wie die Zellen auf jedes Medikament reagieren.

Getestet wird nicht nur auf das bekannte Repertoire an Medikamenten für die jeweilige Krebs-Art, sondern auch auf solche, die üblicherweise gar nicht in der jeweiligen Krebstherapie eingesetzt werden. Und die Ergebnisse des Ansatzes waren schon bisher vielversprechend. Bei 55 Prozent der bislang mit der vom Allcyte-System vorgeschlagenen Therapie behandelten Patienten, waren positive Effekte nachweisbar. “Medikamente, von denen man nie erwarten würde, dass sie funktionieren, funktionieren und wir hatten noch nicht einmal Zeit, an der Oberfläche zu kratzen”, sagt Krall.

6 Millionen US-Dollar für Allcyte

Wie Fortune weiter berichtet, holte sich Allcyte nun sechs Millionen US-Dollar Investment. An der Runde beteiligt ist neben Air Street Capital (UK), 42cap und Amino Collective (beide Deutschland) und VP Venture Partners (Schweiz) auch PUSH Ventures aus Wien.

Bislang nutze das Unternehmen, das aus dem CeMM in Wien entstanden ist und rund 30 Mitarbeiter beschäftigt, seinen Ansatz für Blutkrebs. Die Ausweitung auf weitere Tumor-Arten sei geplant. Schon jetzt kooperiert das Startup mit 30 Pharma-Unternehmen, darunter Böhringer-Ingelheim.

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Tractive
(c) Tractive - (v.l.) Wolfgang Reisinger, COO/CFO bei Tractive und Founder Michael Hurnaus.

Was im Mai 2024 – siehe hier – angekündigt wurde, ist nun wahr geworden. Damals hatte Tractive CEO Michael Hurnaus gesagt, man bewege sich noch heuer auf über 100 Millionen Euro ARR (Annual Recurring Revenue – eine wichtige Kennzahl für Startups mit Abo-Modellen) zu. Nun ist dieser Milestone geschafft.

Tractive erreicht Ziel, das nur wenigen Abonnementunternehmen gelingt

Wie der Gründer auf Linkedin beschreibt, haben er und sein Team nach zwölf Jahren harter Arbeit, Hingabe und der Verbesserung des Lebens von Millionen von Haustiereltern ein lang angestrebtes Ziel erreicht: “100 Mio. € ARR bei Tractive – etwas, das nur sehr wenige Abonnementunternehmen jemals erreichen”.

Er sagt: “Wir sind besonders stolz darauf, dass wir dieses Niveau erreicht haben, während wir Hunde- und Katzenbesitzern helfen, indem wir Produkte entwickeln, die das Leben unserer Kunden wirklich zum Besseren verändern – und das mit viel Spaß.”

Das Abo-Modell

Damit Abo-Modelle wie jene von Tractive funktionieren, müsse man, laut Hurnaus Worten aus dem Spätfrühling, “dem Kunden zuerst erklären, dass es Sinn macht, ein Abo abzuschließen, und dass das nicht reine Abzocke ist”. Nach Erfahrungswerten bot das Scaleup schließlich ein Monats-, Jahres- und Zweijahres-Abo an – jeweils in einer Basic- und Premium-Variante.

Damit, so hieß es damals, gewinne man deutlich mehr Nutzer:innen für das Jahresabo – konkret um 20 Prozent mehr. Schließlich falle der Monatspreis mit der Abo-Dauer. Bezahlt wir das Abo im Voraus.

“Unser ständiges Bemühen, Produkte zu entwickeln, die in ihrer Kategorie führend sind, zahlt sich aus”, so Hurnaus auf Linkedin weiter. “Wir haben das Unternehmen fast aus dem Nichts aufgebaut und benötigten im Laufe der Jahre nur sehr wenige Finanzmittel.”

Tractive: USA als Erfolgstreiber – das Valley aber nicht als Vorbild

Das Tractive-Team hat während seiner gesamten Reise jeden einzelnen Euro in die Verbesserung ihrer Produkte, in die Einstellung von Mitarbeiter:innen aus der ganzen Welt und in den Aufbau der Unternehmenskultur investiert.

“Unser Team besteht aus rund 270 talentierten Mitarbeiter:innen und wir wachsen weiter. Wir sind auch weiterhin auf der Suche nach den besten Talenten und werden noch selektiver vorgehen, um nur die außergewöhnlichsten Mitarbeiter einzustellen, die wir finden können”, so Hurnaus weiter.

Seit knapp dreieinhalb Jahren ist das Pet-Tech auch in den USA vertreten. Im Vorjahr konnten die Staaten sogar Deutschland bei der Anzahl der Tractive-Kunden überholen. Hurnaus dazu: “Die USA sind nach wie vor unser am schnellsten wachsender Markt, und wir werden dieses Wachstum weiter vorantreiben.”

Nach zwölf Jahren erwartet Tractive, dass sich diese Dynamik fortsetzt, und prognostiziert ein Wachstum von rund 40 Prozent im Jahr 2025. “Ein gesundes Wachstum, das heißt: nachhaltig, ohne Massenkündigungen oder übermäßige ineffiziente Marketingausgaben”, erklärt Hurnaus abschließend. “Das ist der österreichische Weg, im Gegensatz zum Silicon-Valley-Ansatz (der für viele Unternehmen funktioniert, aber nicht unser Stil ist)”.

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