Sabine Herlitschka ist CEO von Infineon Technologies Austria. Im brutkasten-Talk spricht sie über das starke Wachstum des Unternehmens, das in den 1970er Jahren in Villach mit nur 24 Mitarbeitern als verlängerte Werkbank von Siemens startete. Heute produziert es
9 Mrd. Chips pro Jahr und beschäftigt knapp 6.000 Mitarbeiter. Herlitschka betont die Bedeutung von Innovation und einer Purpose-Orientierung in der Unternehmenskultur, insbesondere im Hinblick auf die Klimawende. Außerdem spricht sie über die Zusammenarbeit von Infineon mit Startups und die Startup-Challenge des Unternehmens.
Darüber hinaus geht es im Talk um den Green Deal der EU, den Herlitschka als “gut gemeint, aber nicht gut gemacht” einschätzt. Sie sieht große Chancen in der Stärkung des Binnenmarktes und fordert, den Green Deal pragmatischer anzugehen, um sowohl Nachhaltigkeit als auch Wettbewerbsfähigkeit zu fördern.
Hinweis: Das Interview wurde bereits im Juli geführt.
Um diese Themen geht es im Videotalk:
Chips und Produkte von Infineon:
- Infineon produziert jährlich 9 Milliarden Chips in Österreich, die in alltäglichen Geräten wie Smartphones und Autos verbaut werden.
- Ein Beispiel ist das Silizium-Mikrofon, das in zwei von drei Smartphones weltweit enthalten ist.
- Weitere Anwendungen umfassen Radar-Chips, die in Autos zur Abstandsüberwachung und Sicherheitsfunktionen beitragen.
Wachstum und Geschichte von Infineon in Österreich:
- Infineon begann in den 1970er Jahren in Villach mit nur 24 Mitarbeitern als verlängerte Werkbank von Siemens.
- Heute beschäftigt Infineon in Österreich knapp 6.000 Mitarbeiter, davon 2.500 in Forschung und Entwicklung, und hat sich zum forschungsstärksten Unternehmen des Konzerns entwickelt.
- Die letzten zehn Jahre unter der Führung von Sabine Herlitschka waren geprägt von einem Umsatzwachstum von 1,3 auf 5,8 Milliarden Euro sowie einer Verdoppelung der Mitarbeiterzahl.
Unternehmenskultur und Leadership:
- Die Unternehmenskultur bei Infineon ist stark auf Innovation und eine Purpose-Orientierung ausgerichtet, insbesondere im Hinblick auf den Beitrag zur Klimawende durch energieeffiziente Technologien.
- Die Führung setzt auf flexible Arbeitsmodelle und legt großen Wert auf die Förderung von Innovation, was als „DNA“ des Unternehmens beschrieben wird.
Zusammenarbeit mit Startups und Innovationsförderung:
- Infineon arbeitet eng mit Startups, Universitäten und Forschungsorganisationen zusammen, um Technologien zu entwickeln und Innovationen voranzutreiben.
- Sabine Herlitschka betont, dass Startups durch ihre Agilität schnellere Entwicklungen ermöglichen, während Infineon ihnen hilft, in den Markt einzutreten.
- Die Firma plant eine Startup Challenge, bei der Startups Infineon-Chips für innovative Lösungen nutzen können.
Green Deal und regulatorische Herausforderungen:
- Herlitschka kritisiert den europäischen Green Deal als „gut gemeint, aber nicht gut gemacht“ und fordert intelligentere Regulatorik, die die Wettbewerbsfähigkeit Europas stärkt.
- Sie sieht große Chancen in der Stärkung des Binnenmarktes und betont die Notwendigkeit, den Green Deal pragmatisch anzugehen, um sowohl Nachhaltigkeit als auch Wettbewerbsfähigkeit zu fördern.