Markta-Insolvenz: Wie Theresa Imre mit dem Scheitern umgeht

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In der neuen Folge von „Founder’s Rollercoaster“ gibt Theresa Imre einen ehrlichen Einblick in sieben Jahre Markta – und das abrupte Ende.

Mit der Vision eines regionalen, nachhaltigen und fairen Online-Bauernmarkts gründete sie Markta und musste dieses Jahr trotz wachsender Community Insolvenz anmelden. Doch für Imre liegt das Scheitern nicht im Konzept, sondern in den strukturellen Ungleichheiten und unfairen Spielregeln des Lebensmittelhandels.

Die Gründerin spricht offen über die psychische Belastung, die Herausforderungen des Unternehmertums und darüber, warum sich die Insolvenz für sie sogar so angefühlt hat, „als wäre mein Kind gestorben”. Trotz der Rückschläge gibt sie sich weiterhin kämpferisch und hofft Markta künftig in neuer Form wiederbeleben zu können.


Um diese Themen geht es im Video-Talk:

Vision und Entwicklung von Markta:

  • Markta startete aus einem Foodblog und dem Wunsch nach einem regionalen, nachhaltigen und fairen Lebensmittelsystem in Österreich.
  • Der Online-Marktplatz für Kleinbauer:innen erlebte durch die Corona-Pandemie ein explosives Wachstum und entwickelte sich hin zu einem hybriden Modell mit einer Supermarktfiliale.

Das Markta-Modell: Mission und Werte

  • Das Kernanliegen war, ein alternatives Lebensmittelsystem zu schaffen, das mit fairen Preisen direkt mit Kleinbetrieben zusammenarbeitet und eine transparente Wertschöpfungskette bietet.
  • Markta stellte eine andere Lösung im übersättigten Markt dar, indem der Fokus auf den Erhalt der Produzent:innen und nicht auf Konzern-Eigenmarken lag.

Der unfaire Markt

  • Das Scheitern wird nicht am Modell selbst, sondern an strukturellen Problemen und unfairen Spielregeln im österreichischen Lebensmittelhandel gesehen, der von wenigen Großkonzernen dominiert wird.
  • Imre kritisiert die Konsumententäuschung durch vermeintlich nachhaltige Eigenmarken, fehlende Transparenz bei Herkunft/Standards und Gesetze, die unfaire Importe begünstigen.

Der Auslöser für die Insolvenz

  • Die Insolvenz im April 2024 wurde konkret durch Zahlungsschwierigkeiten des Hauptinvestors ausgelöst, obwohl das notwendige Budget für die Weiterentwicklung geplant war.
  • Der Prozess war emotional extrem belastend für de Gründerin. Es erforderte aber eine schnelle, transparente Kommunikation an Team und Produzent:innen.

Learnings und Zukunft: Persönliches Wachstum und Systemwandel

  • Imre sieht das Ende von Markta als strukturelles Scheitern, nicht als persönliches. Sie betrachtet die gesammelten Erfahrungen als “goldwert” für zukünftige Unternehmungen.
  • Sie betont die Notwendigkeit systematischer Veränderungen, politisches Lobbying für faire Marktbedingungen und glaubt an ein notwendigerweise missions- und wirkungsgetriebenes Unternehmertum der Zukunft. 

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