08.10.2019

Talent Garden Innovation School: Wiener Coworking Space bildet Fachkräfte aus

In der Talent Garden Innovation School erhalten die Studenten von November 2019 bis Mitte 2020 eine Ausbildung in UX Design, Coding sowie Growth and Digital Marketing. Am Montag wurden für 15 ausgewählte Projekte Stipendien vergeben.
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Talent Garden Innovation School
Die Scholarship-Gewinner. © Philipp Lipiarski

Mit Ausbildung gegen den Fachkräftemangel: Am 11. November gehen die Lehrgänge der Talent Garden Innovation School in die erste Runde, bei denen sich 60 Teilnehmer bis Mitte 2020 Know-How zu den digitalen Spezialisierungen UX Design, Coding sowie Growth and Digital Marketing aneignen werden.

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Die Studenten erwartet dabei ein Ausbildungsprogramm im sogenannten “Flipped Classroom Design”: Sie bereiten die theoretischen Inhalte zuhause selbstständig auf, in den Lehreinheiten wird dann gleich praktisch damit gearbeitet. Dieser Ansatz geht direkt im Anschluss an den dreimonatigen Intensivkurs mit einem sechsmonatigen Praktikum in einem der Partnerunternehmen von Talent Garden weiter.

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“Nach diesen insgesamt neun Monaten Ausbildung mit einer gekonnten Mischung aus Theorie und viel Praxis sind unsere Absolventen hochqualifizierte Schlüsselkräfte für gefragte Positionen im Digitalbereich”, sagt Stefan Bauer, Direktor der Talent Garden Innovation School.

Stipendien für die 15 besten Projekte

Insgesamt gab es für den ersten Jahrgang rund 600 Interessierte – 15 von ihnen kommen in den Genuss von Stipendien, die am Montag von Talent Garden gemeinsam mit Partnerunternehmen wie Bank Austria, Tourradar, Nexxar und the female factor verliehen wurden.

Für die Träger der Scholarships entfallen die Kurskosten in der Höhe von bis zu 6.700 Euro. Der Gesamtwert der 15 Stipendien beträgt mehr als 100.000 Euro. Um eines der Scholarships zu ergattern, musste nach einem Briefing ein Projekt ausgearbeitet werden. Eine Expertenjury der Innovation School wählte die besten Projekte auf Basis folgender Kriterien aus: Kreativität des Vorschlags, Aufwand hinter dem Projekt, konzeptionelle Fähigkeiten, Klarheit in der Darstellung und Kohärenz mit dem Briefing.

Hohe Erwartungen bei Studenten und Partnern

Die internationalen Studenten haben hohe Erwartungen an das Programm. “Mit der Ausbildung in UX Design möchte ich den Content, den ich produziere, weiter aufwerten können und damit der Öffentlichkeit einen Mehrwert bieten,“ sagt etwa Mélanie Latige, Journalistin aus Martinique. Spannende Monate in der Ausbildung erwartet sich auch Balint Bakos aus Ungarn. Der 30-Jährige ist seit sechs Jahren in Wien, war bisher als Kellner tätig und möchte sich nun umorientieren: “Ich hoffe, dass ich nach dem Coding Lehrgang an der Talent Garden Innovation School als Junior Frontend Entwickler in einem Unternehmen einsteigen kann.”

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Gleichermaßen legen auch die Partnerunternehmen die Latte für die Studenten hoch. Jürgen Kullnig, Vorstandsmitglied und Chief Risk Officer bei der Bank Austria: “Es ist entscheidend, sich permanent weiterzubilden. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich heute mit meinen Fähigkeiten selbst einstellen würde.” Um die digitalen Talente zu fördern, vergab Kullnig im Namen der Bank Austria drei Stipendien für die Talent Garden Innovation School. Darüber hinaus bietet die Bank Austria maßgeschneiderte Studentenkredite für jeden an, falls die Ausbildungskosten zu hoch sind.

Talent Garden Innovation School wurde 2015 gegründet

Die Talent Garden Innovation School wurde 2015 in Italien gegründet, mittlerweile gibt es die Lehrgänge in fünf europäischen Ländern: Dänemark, Irland, Italien, Spanien und Österreich. Von den bis dato mehr als 2300 Alumni sind nun rund 96 Prozent in ihrem Wunschbereich beruflich tätig. Den Grund für diese positive Entwicklung sieht Bauer vor allem in der praxisnahen Wissensvermittlung und darin, dass sich die Inhalte “exakt an den von Unternehmen gesuchten Qualifikationen orientieren”.

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Die EnerCube-Gründer Laurenz Sutterlüty und David Riedl | (c) Kathrin Gollackner Fotografie
Die EnerCube-Gründer Laurenz Sutterlüty und David Riedl | (c) Kathrin Gollackner Fotografie

Der Anteil fossiler Energieträger bei Heizungen liegt im EU-Schnitt nach wie vor über 75 Prozent. Die Umrüstung muss aber in den kommenden 15 bis 20 Jahren erfolgen. Und dabei erfreuen sich Wärmepumpen immer größerer Beliebtheit. So ein System in einem bestehenden Gebäude zu installieren, kann das aber ganz schön aufwändig werden. EnerCube aus dem Salzburger Seekirchen am Wallersee setzt mit seinem Produkt hier an und wird dabei von der Austria Wirtschaftsservice (aws) unterstützt.

Gesamte Anlage in einem Modul

“Die Installation, Planung und Koordination eines gängigen Wärmepumpen-Systems für ein Mehrfamilienhaus braucht vor Ort zwischen 200 und 500 Stunden. Mit unserem System sind es nur etwa 100 Stunden”, erklären die beiden EnerCube-Gründer Laurenz Sutterlüty und David Riedl. Und wie machen sie und ihr aktuell sechs Personen starke Team das? “Wir bauen die gesamte Anlage inklusive Heizraum in ein einziges, bei uns im Werk vorgefertigtes Modul, das etwa so groß ist, wie ein Autoparklplatz und vor dem Gebäude installiert wird”, erklärt Sutterlüty. Es müsse also kein Platz im Gebäude geschaffen werden und man könne auch im Winter umrüsten.

So sieht das Modul aus | (c) EnerCube

Bis zu 40 Wohneinheiten mit einer EnerCube-Einheit

Je nach Ausführung – EnerCube bietet drei verschiedene – können damit bis zu 40 Wohneinheiten beheizt werden – auch in voneinander getrennten Mehrparteienhäusern. “Durch eine optimierte Anordnung des Hydraulik- und Schichtspeichersystems, sowie den Einsatz hochwertigster Anlagenkomponenten, kommen wir auf 36 Prozent mehr Effizienz als durchschnittliche Systeme. Und mit einem FFG-geförderten und patentierten System haben wir den Schall um die Hälfte reduziert, damit die Anlagen selbst in eng bebauten Wohngebieten eingesetzt werden können”, erklärt Sutterlüty.

“Wir bleiben im B2B-Segment”

Aufgrund der Außeninstallation liegt der Fokus von EnerCube aktuell klar auf Mehrparteienhäusern im suburbanen Bereich. “Wir arbeiten aber auch an einer Lösung für den innerstädtischen Bereich”, verraten die beiden Gründer. Klar ist für sie aber: “Wir bleiben im B2B-Segment mit größeren Wohneinheiten. Dort ist unser System richtig skalierbar. Für Einfamilienhäuser gibt es schon kostengünstige Lösungen am Markt – da wollen wir nicht mitspielen. Bei großen Wohnanlagen tun sich andere Hersteller dagegen schwer mit standardisierten Lösungen.”

Großes Immobilienunternehmen erteilt Großaufträge

Und das Konzept geht wirtschaftlich auf. Im Februar 2023 gegründet, kommt EnerCube dieses Jahr auf zehn Module für insgesamt 200 Wohneinheiten – allesamt für ein bekanntes, großes Immobilienunternehmen. Im kommenden Jahr gibt es bereits Zusagen für Aufträge von über 30 Modulen. “Wir haben ein siebenstelliges Auftragsvolumen und sind Cashflow-positiv”, so Riedl.

Bis zu 80 Module im Jahr im EnerCube-Werk

Doch es gibt natürlich auch klare Wachstumspläne. Das maximale Produktionsvolumen in der Werkshalle in Salzburg liege bei 80 Einheiten pro Jahr, sagt der Gründer: “Wir haben auch schon Überlegungen für eine Produktionserweiterung.” Aktuell fertigt das Team seine Systeme hauptsächlich für Deutschland. Zielmarkt ist aber der gesamte DACH-Raum – und perspektivisch noch mehr.

“Ohne aws Preseed wäre das alles gar nicht möglich gewesen”

In der Finanzierung von all dem verzichtete EnerCube bislang auf klassische Startup-Investments. “Die Überlegung besteht aber für die Zukunft, um noch schneller skalieren zu können”, erklärt Riedl. Kapital von außen holte sich das Startup aber durchaus. “Wir haben das Material für unseren Prototypen über aws Preseed finanziert. Ohne das wäre das alles gar nicht möglich gewesen. So konnten wir schon aus der Garage hinaus das Produkt erfolgreich am Markt platzieren”, erzählen die Gründer.

Auch aws Seedfinancing und hilfreiche Workshops für EnerCube

Mittlerweile hat EnerCube auch eine aws-Seedfinancing-Förderung über die Programmschiene Innovative Solutions in Anspruch genommen, um den Ausbau voranzutreiben. Mit diesem Seed-Förderprogramm unterstützt die aws innovative Gründungsideen, die über die Unternehmensgrenzen hinaus einen positiven gesellschaftlichen Impact bewirken. Der Fokus liegt auf skalierbaren Geschäftsmodellen. Und auch sonst half die aws dem Startup in mehreren Bereichen weiter, wie Sutterlüty sagt: “Die Workshops waren für uns sehr hilfreich, etwa beim Thema IP. Das hat uns einen klaren Anreiz gebracht, Patente einzureichen und dieses Thema stärker anzugehen.” Denn auch bei der Weiterentwicklung des Produkts, hat EnerCube noch einiges vor.

*Disclaimer: Das Porträt entstand in Kooperation mit der Austria Wirtschaftsservice (aws).

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