13.02.2023

Phantor: Wassergewinnung aus Luft erreicht Asien

Imhotep Industries setzt neue Schritte in Richtung Wachstum, entwickelt weitere Varianten ihrer Wasser-aus-Luft-Gewinnungs-Lösung und entdeckt den asiatischen Markt als Zielmarkt.
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(c) Imhotep Industries - Der Phantor auf Asien-Tour.
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Die Firma Imhotep wurde 2019 als Spin-off der neoom group gegründet und hat mit dem Phantor einen atmosphärischen Wassergenerator entwickelt, der bis zu 10.000 Liter Trinkwasser pro Tag aus der Umluft gewinnen kann. Nach einem Investment von einer Million Euro und dem Gewinn des Green-Award in Berlin bzw. des Globe World Award bewegen sich die Oberösterreicher in Asien, haben nach dem Prototyp ein Nachfolgemodell entwickelt und stehen vor der nächsten Finanzierungsrunde.

Phantor erhielt Patent

„Es gibt bereits Geräte für den Haushalt, die 20 bis 50 Liter Wasser pro Tag aus der Luft gewinnen können, aber die brauchen sehr viel Energie“, erklärt CCO Lothar Stadler den Unterschied zu bisherigen Geräten. „Unser Anspruch war es eine energieeffiziente Lösung zu bringen. Und das haben wir geschafft.“

Imhotep hat im Dezember des Vorjahres für seine Idee ein Patent erteilt bekommen, 2019 bei einem Hotelbauprojekt in Dubai Bauarbeiter mit Wasser versorgt und mit einer kleinen Variante ihres Phantors (Phantor 6000 mit bis zu 6.000 Liter Wasser pro Tag) in Berlin beim Greentech-Festival einen Award gewonnen.

Asien, USA und Italien

Letzten Herbst vollführte das Team rund um die Founder Walter Kreisel und Manfred Ledermüller den Asienmarktstart. Konkret erhielt man eine Einladung zum Greentech-Festival in Singapur und hat im botanischen Garten aus botanischer Luft Wasser produziert, wie Stadler freudig erklärt.

„Unser nächster Schritt sind heuer noch die USA als Zielmarkt, auch München, Nürnberg und Italien stehen auf unserer Agenda“, sagt er. „Der Phantor 6000 ist für jede Location gedacht. Er kann über zwei Millionen Liter Wasser im Jahr gewinnen und ist so konzipiert, dass er in Serie gehen kann. Wir wollen bis zum Ende des nächsten Jahres vier bis acht Stück produzieren und dann hochskalieren.“

Weitere Vorteile des 6000er-Modells sind neben dem Format eines „20‘‘ Standard Containers“ (6 x 2,3 x 2,6m) sein Gewicht von elf Tonnen, womit er leichter zu transportieren sei.

Die typischen Einsatzgebiete sind, wie vom Phantor 10000 gewohnt, Regionen ohne Trinkwasseranbindung, abgelegene Baustellen, autarke Hotels und Krankenhäuser oder Industrien, die reinstes Prozesswasser benötigen.

Phantor 6000 kann aus Überschussenergie Wasser erzeugen

Der Phantor 6000 braucht zur Produktion von Wasser zwar elektrische Energie. Doch setze man ihn neben ein Windkraftwerk, eine PV Anlage oder ein herkömmliches Kraftwerk, so könne er Überschussenergie abnehmen und Wasser damit erzeugen.

Geplante Einsatzorte sind laut Stadler Südost-Asien, Kuala Lumpur, Thailand, Vietnam, Indonesien und Laos. Bei letzterem Standort habe man bereits mit dem Verein „Save the Children“ in Kontakt.

Afrika ein Thema

Natürlich ist auch Afrika mit seiner Wasserknappheit ein Thema. „Dafür suchen wir Foundations und Philantrophen“, erklärt Stadler. „In Kenia zum Beispiel gibt es ein großes ‚refugee camp‘. Für die dortige ‚Angelina Jolie Primary School‘ stehen wir in Gesprächen, leider dauert das alles. Partner und internationale Organisationen sind nicht immer die schnellsten.“

Phantor 6000
(c) Imhotep Industries – Greentech-Investor Nico Rosberg als Fan des Phantors.

Aktuell befindet sich Imhotep auch in Verhandlungen zur nächsten Finanzierungsrunde. Mit dabei ein prominenter Fan: Greentech-Festival-Gründer Nico Rosberg, der sich jüngst über die Wassergewinnungsmaschine begeistert gezeigt hat: „Es ist die Effizienz, mit der sie anführen. Die haben da draußen in 20 Minuten 600 Liter Wasser aus der Luft produziert.“

Weitere Pläne beinhalten einen stationären Phantor, der bis zu 100.000 Liter Wasser am Tag produzieren soll und für autarke Communities oder als „Backup-Solutions“ für etwa Krankenhäuser gedacht ist. Auch das Thema „Industrieprozesswasser“ ist in den Köpfen des Imhotep-Teams stark vertreten.

„Je größer, desto energieeffizienter sind wir“, erklärt Stadler. „Aber wir wollen künftig nicht nur Wasser generieren, sondern auch gefilterte, getrocknete Luft verwenden. Für Industrieanwendungen, Klimatisierung und nachhaltige Gebäude.“

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EY Scaleup-Report: Trotz Multikrise und Fachkräftemangel viel Zuversicht

Fachkräftemangel, Nachhaltigkeit, Energiekosten und Investments. Das sind die Themen, die die Scaleup-Landschaft in Österreich laut EY-Report beschäftigt.
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Der Fachkräftemangel macht auch vor Scaleups keinen Halt © freshidea/AdobeStock
Der Fachkräftemangel macht auch vor Scaleups keinen Halt © freshidea/AdobeStock

Scaleups sind junge Unternehmen, die einen klaren Fokus auf Wachstum legen. In Zeiten von Energiekrise, geopolitischen Unsicherheiten und Arbeitskräftemangel, könnte man meinen, dass diese sich eher unzufrieden zeigen. Der jüngst veröffentlichte Scaleup Sentiment Index Österreich vom Beratungsunternehmen EY spiegelt jedoch eine gewisse Zufriedenheit (bei zwei Drittel der Befragten, um genau zu sein) wider. Dennoch wird betont, dass der Fachkräftemangel die Wachstumsambitionen hemmt.

Mehr als jedes Dritte Scaleup erwartet Verbesserung der Geschäftslage

Im Zuge der Umfrage berücksichtigte EY ca. 50 Verantwortliche von jungen Wachstumsunternehmen mit mindestens 30 Angestellten und Hauptsitz in Österreich. Die Gründung der jeweiligen Unternehmen sollte höchstes zehn Jahre zurückliegen.

Obwohl im zweiten Halbjahr 2022 ein 83-prozentiger Rückgang an Investitionen zu verzeichnen war, bleiben einige Scaleups optimistisch. 66 Prozent geben an, mit ihrer Geschäftslage sehr zufrieden zu sein – im Gegensatz zu 49 Prozent bei etablierten Unternehmen. Zudem rechnen 36 Prozent in den nächsten Monaten mit einer Verbesserung der eigenen Geschäftslage und 43 Prozent gehen von einer stabilen Entwicklung aus.

Dennoch scheinen die meisten Scaleups ihre Wachstumspläne an das Investmentumfeld anzupassen. Während 13 Prozent ihre Investments in den kommenden Monaten reduzieren wollen, planen lediglich sechs Prozent, ihre Investments im Vergleich zum Vorjahr zu steigern.

Fachkräftemangel birgt schwere Folgen für Scaleups

Auch Florian Haas, Head of Startup bei EY Österreich, hebt die harten Folgen der Energiekrise und des Fachkräftemangels bei österreichischen Jungunternehmen hervor. Letzteres bewertet er sogar als folgenschwerer, denn „während die Energiepreise ein temporäres Thema sind, hat sich der Fachkräftemangel als stärkster Hemmschuh für heimische Unternehmen entwickelt. Junge Unternehmen auf Wachstumskurs sind davon besonders stark und mehr denn je betroffen: Mehr als vier von fünf Scaleups haben aktuell große Probleme, geeignete Mitarbeitende zu finden“, erklärt er.

Das hat auch finanzielle Folgen: 40 Prozent besagter Unternehmen weisen deshalb Umsatzbußen auf. 26 Prozent verlieren laut Index dadurch mehr als fünf Prozent ihres Umsatzes. Doch der Fachkräftemangel ist dabei kein neues Phänomen. Er prägt den österreichischen Arbeitsmarkt seit Jahren, weshalb Haas die Notwendigkeit für gezielte Maßnahmensetzung hervorhebt, um für Fachkräfte aus dem Ausland attraktiv zu sein. „Die Reform der Rot-Weiß-Rot-Karte ist ein richtiger und notwendiger Schritt, aber nur ein Puzzleteil, um die größte Herausforderung für heimische Unternehmen und insbesondere junge Unternehmen auf Wachstumskurs zu bewältigen“, meint Haas.

Nachhaltigkeit und Klimaneutralität

Ebenso führt der EY Scaleup Sentiment Index Österreich inhaltliche Schwerpunkte von Scaleups an. Als wichtigsten Punkt wird neben der Digitalisierung das Thema Nachhaltigkeit identifiziert. 75 Prozent der Befragten geben an, dass sie „positive oder zumindest keine negativen Auswirkungen des Klimawandels auf ihr eigenes Geschäftsmodell“ sehen. Zudem sind 34 Prozent entweder bereits klimaneutral oder planen es, bis 2040 klimaneutral zu sein. Dem stehen 26 Prozent der etablierten Unternehmen gegenüber.

Auch auf Investor:innenseite ist dieser Trend nicht zu unterschätzen. Florian Haas erklärt hierzu abschließend: „Immer mehr Fonds konzentrieren sich auf vielversprechende Unternehmen im Bereich ClimateTech. Diese Entwicklung wird sich in den nächsten Jahren massiv beschleunigen, was eine große Chance für heimische Jungunternehmen und den Wirtschaftsstandort Österreich als Green Innovation Hub darstellt.“

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