07.08.2019

Female Uber: Wiener App WOTA sucht für Frauen Frauentaxis

Der Wiener App-Designer Eden Biniaurishvili hat mit WOTA (Women Taxi) eine App entwickelt, mit der Frauen an eine Fahrgelegenheit gelangen, bei der eine Frau am Steuer sitzt. Der Launch der App ist für den 28. August geplant. Im Gespräch mit dem brutkasten erzählt der Gründer, wie er mit seiner App dem "Taxifahrerinnen-Mangel" in Wien entgegentreten will.
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(c) WOTA - Eden Biniaurishvili möchte mit seiner App WOTA mehr Frauentaxis ins Wiener Nachtleben bringen.

Sie ziehen durch die Straßen bis nach Mitternacht. Oder länger. Dann stellt sich die Frage nach dem Heimkommen. Ein Taxi zu rufen, lässt Unwohlsein bei Frauen und Mädchen aufkommen – denn meist handle es sich beim Fahrtendienst um ältere Männer am Steuer, die die Damen der Nacht ausnutzen wollen. Frauen warten lieber bis zu einer halben Stunde auf eine der drei Nachtfahrtaxlerinnen, die Wien zur Verfügung hat. So stellt Eden Biniaurishvili die prekäre Situation dar, mit denen sich viele Frauen im Nachtleben der Bundeshauptstadt konfrontiert sehen. Mit WOTA möchte er das nun ändern.

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“Dürfen nicht zu einem Mann ins Auto”

Der App-Designer hatte die Idee zu “female drivers”, da seine jüngere Schwester gerne bis in die tiefen Abendstunden ausgeht, sich aber unwohl fühlt, wenn sie mit dem Taxi heimfährt. Geschichten über negative Erfahrungen mit Taxifahrern waren sein Antrieb, und er machte sich mit seinem Team an die Arbeit. WOTA wurde in sieben Monaten entwickelt und hat als Basis eine Marktumfrage mit 1000 befragten Frauen und 200 Männern hinter sich. “Viele würden eine größere Auswahl an Fahrerinnen begrüßen. Auch Männer, die etwa Töchter haben”, sagt der Gründer, “und vor allem Userinnen aus der islamischen und jüdischen Gemeinde. Denn oftmals dürfen Frauen aus diesen Communities wegen religiöser Gründe nicht zu einem Mann ins Auto steigen, was ihre Möglichkeiten limitiert. Da möchten wir ihnen mit WOTA mehr Optionen geben”.

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(c) WOTA – Bis Ende August 2019 sollen rund 40 “Frauentaxis” in Wien im Einsatz sein.

Weibliche Fahrer-Flotte im Aufbau

Laut Biniaurishvili gibt es in der Hauptstadt bloß drei Taxifahrerinnen, die nachts arbeiten würden. “Das ist in Wien ein großes Problem,” sagt er. Um dem habhaft zu werden, arbeitet der Founder mit einer Partnerfirma namens WOXI zusammen, die eine eine weibliche Taxiflotte kreiert. WOXI wurde von Biniaurishvilis Freunden gegründet und verfügt aktuell über 25 Autos mit Fahrerinnen. “Bis zu unserem Launch am 28. August soll es um die 40 Frauen geben, die dauerhaft im Einsatz sind”, sagt er.

Frauen oder Männer in weiblicher Begleitung bei WOTA erlaubt

Bisher trudelten bei WOXI über 50 Bewerbungen ein, erzählt Biniaurishvili. Die Anforderungen um dort Fahrerin zu werden, seien gute Deutsch- und idealerweise Englisch-Kenntnisse (um etwa auch weibliche Touristen aus islamischen Ländern vom Flughafen abzuholen) und drei Jahre Führerschein-Besitz nötig. Die Fahrerinnen werden auf Provisionsbasis bezahlt. WOTA erhält als Vermittler 22 Prozent des Fahrpreises. Einsteigen dürfen nur Frauen, oder Männer in Begleitung einer Frau. Die App wird im App Store und auf Google Play verfügbar sein.


⇒ Website noch in Arbeit

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(c) Magna Steyr / Twitter: Am Produktionsstandort Graz beschäftigt Magna Steyr rund 10.000 Mitarbeiter.

Manchmal wiederholt sich die Geschichte, wie man weiß. Manchmal wiederholt sie sich so exakt, dass man zunächst nicht sicher ist, ob das nicht eh die Story ist, die man bereits gehört hat. So passiert mit Steyr Automotive und Magna Steyr, deren Namensähnlichkeit zusätzliches Verwirrungspotenzial birgt.

Erst Volta Trucks, nun Fisker

Vergangenen Oktober kam für Steyr Automotive die Hiobsbotschaft. Der wichtigste Kunde musste Insolvenz anmelden: das schwedische E-LKW-Startup Volta Trucks. Nun erging es Magna Steyr fast gleich: Das US-E-Auto-Startup Fisker, für das man in Europa produziert, steht am Abgrund.

Das Ergebnis war ein etwas anderes. Steyr Automotive konnte es abwenden, selbst in die Insolvenz gezogen zu werden, wartete ab und konnte schließlich, nachdem Volta gerettet wurde, weitermachen – Arbeitsplätze hat das gewiss trotzdem gekostet. Bei Magna Steyr fackelte man nicht lange herum. Noch während Fisker versuchte, sich zu retten, also bevor das Aus besiegelt war, verkündete Magna Steyr, ganze 500 Stellen kürzen zu wollen. Denn die Auftragslage ist generell schlecht. Schon davor mussten 450 Angestellte gehen.

Risiko-Angst bei Investments, aber anscheinend nicht bei Kunden

Man kann die Schuld also wohl zumindest im zweiten Fall nicht allein auf das Startup schieben. Die Parallele ist dennoch erstaunlich. Dass heimische Konzerne in Startups investieren ist – abgesehen von einer Handvoll herausstechender Corporate VCs – auch 2024 noch die Ausnahme. Wenn internationale Startups aber mit großen Umsatz-Versprechen als Kunde auftreten, scheint die Angst vor dem Risiko vergessen zu sein. Dabei bringt man sich mit so einem Deal in eine erheblich größere Abhängigkeit, als mit einem diversifizierten Portfolio an Startup-Beteiligungen.

Für die betroffenen Arbeitnehmer:innen bleibt freilich zu hoffen, dass es auch bei Fisker noch zu einer (unerwarteten) Kehrtwende kommt. Für die Autozulieferer bleibt eine Lehre für die Zukunft: Eine ordentliche Due Dilligence braucht es auch bei Kunden.

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