09.07.2021

FACC: Amazon setzt bei Lieferdrohnen nun auf Zulieferer aus Österreich

Das Lieferdrohnen-Programm Amazon Prime Air wird restrukturiert. Zahlreiche Mitarbeiter verlieren ihren Job, dafür kommt unter anderem der heimische Zulieferer FACC zum Zug.
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Amazon Prime Air: FACC wird Zulieferer
(c) Amazon: Einer von mehreren Prototypen für die Lieferdrohne

Wirklich glatt gelaufen ist es mit den Lieferdrohnen-Ambitionen von Amazon bislang nicht. Bereits 2013 von Jeff Bezos angekündigt kamen unterschiedliche, vor allem regulatorische, Erschwernisse dazwischen. Dass auch 2021 der passende Modus für Amazon Prime Air, durch das Lieferzeiten nochmal deutlich verkürzt werden sollen, noch nicht gefunden wurde, geht nun aus Berichten von Financial Times und Reuters hervor.

Diesem zufolge entließ der E-Commerce-Gigant nun “dutzende” Mitarbeiter aus dem Amazon Prime Air-Programm im Zuge einer “Reorganisation”. Diese betreffe ein kleines Team innerhalb der Gesamtorganisation, heißt es von einer Unternehmenssprecherin. Man wolle in anderen Konzernbereichen, die gerade auf Mitarbeitersuche sind, Plätze für die Betroffenen finden.

FACC kommt bei Amazon Prime Air zum Zug

Konkret geht es um Angestellte im Forschungs- und Entwicklungs-Bereich. Denn entgegen früherer Bestrebungen setzt der Konzern nun doch stärker auf Zulieferer. Dazu seien jüngst Verträge mit zwei Unternehmen unterzeichnet worden, heißt es im Financial Times-Bericht: Aernnova Aerospace aus Spanien und der ATX-Konzern FACC mit Sitz in Oberösterreich (Anm. mehrheitlich in chinesischem Besitz). Details zu den Deals sind allerdings noch nicht bekannt. Auch gegenüber dem brutkasten wollte sich FACC nicht dazu äußern. Bereits im März sprach CEO Robert Machtlinger von einem Projekt mit einem “Milliardenkonzern, dessen Namen ich nicht nennen darf”.

Der heimische Konzern hat in den vergangenen Jahren umfassende Erfahrungen im Bereich autonome Drohnen gesammelt. Im Rahmen einer engen Kooperation mit dem chinesischen Anbieter EHang – der brutkasten berichtete bereits mehrmals – finden seit Ende vergangenen Jahres auch Testflüge in Österreich statt. In China holten sich die Kooperationspartner die weltweit erste Genehmigung für den kommerziellen Lufttaxi-Betrieb.

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Die Werkshalle von WSF Bicycle Technology in Regau | (c) WSF/Sabrina Perauer-Wallinger
Die Werkshalle von WSF Bicycle Technology in Regau | Foto: WSF/Sabrina Perauer-Wallinger

Für Fahrrad-Startups war das vergangene Jahr nicht einfach: Beispielsweise rutschten die beiden Wiener E-Bike-Unternehmen Gleam Bikes und Bike Gorillaz jeweils in die Zahlungsunfähigkeit und meldeten Konkurs an. WSF Bicycle Technology aus dem oberösterreichischen Regau dagegen meldete erst vor zwei Monaten weiteres Wachstum für das Jahr 2023. So sei die Zahl der Mitarbeiter:innen am Standort Regau innerhalb von sechs Monaten von 40 auf über 50 gestiegen. Weitere Einstellungen seien geplant (brutkasten berichtete).

Das Startup rund um die beiden Gründer Roland Wallmannsberger und Alexander Schnöll kümmert sich um Sourcing, Beschaffung und Import der Fahrradkomponenten in die EU und übernimmt anschließend die Montage und Lackierung der Fahrräder sowie den Versand zum Endverbraucher, Händler oder Hersteller. Ebenfalls im Februar hatte das Unternehmen angekündigt, sein Produktionsvolumen bis 2026 von circa 25.000 auf 100.000 (E-)Bikes pro Jahr steigern zu wollen. Nur wenige Monate zuvor hatte WSF über eine Crowdinvesting-Kampagne auf Conda 433.000 Euro aufgenommen.

Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet

Nun ist das Unternehmen aber doch in Schwierigkeiten geraten: Wie der Alpenländische Kreditorenverabnd (AKV) meldet, ist auf Eigenantrag des Unternehmens vom zuständigen Landesgericht Wels ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet worden.

Im Eröffnungsantrag verweist das Unternehmen laut AKV auf den Umschwung in der Branche: Nach dem starken Wachstum zwischen 2020 und 2022 sei es mit Ende 2023 zu einem starken Rückgang des Marktvolumens gekommen. Die Folge: WSF konnte “kaum neue Kunden” gewinnen. Auch Bestandskunden hätten das Unternehmen deutlich weniger beauftragt.

Dazu kamen noch Lieferverzögerungen bei Teilen, die für die Fertigung benötigt werden. Dies wirkte sich direkt aus: Einige bestehende Aufträge hätten nicht zeitgerecht abgeschlossen werden können – und mit einem Großauftrag konnte das Startup nicht einmal noch starten.

Auslastung von 1.500 Fahrrädern auf 300 Fahrräder monatlich gesunken

Das schlug sich dann schnell in der Auslastung nieder: Im ersten Quartal 2023 produzierte das Unternehmen im Monat noch 1.500 Fahrräder. Zuletzt waren es unter 300. WSF erhöhte dann die Preise – laut Eröffnungsantrag reichte dies aber nicht mehr, um den Mengenverlust umsatzseitig zu kompensieren. Das Unternehmen schlitterte in die Zahlungsunfähigkeit.

Anders als noch im Februar geplant, hat WSF Bicycle Technology keine weiteren Mitarbeiter:innen eingestellt – sondern im Gegenteil das Personal drastisch reduziert. Von der Insolvenz sind laut Antrag 15 Dienstnehmer:innen betroffen. Laut AKV hatte das Unternehmen vor dem Jobbabu 49 Mitarbeiter:innen.

Im Februar hatte das Unternehmen, wie eingangs erwähnt, gemeldet, dass die Teamgröße auf über 50 Personen angestiegen sei. Im Insolvenzantrag werden nun 15 betroffene Dienstnehmer:innen genannt. Laut AKV hatte das Unternehmen vor dem Abbau 49 Mitarbeiter:innen.

Verbindlichkeiten von 2 Mio. Euro

Laut AKV hat das Unternehmen Verbindlichkeiten in der Höhe von zwei Millionen Euro. Demgegenüber stehen Vermögenswerte in der Höhe von 175.000 Euro. Dabei handelt es sich um das vorhandene Anlage- und Umlaufvermögen. Den größten Wert stellen laut dem Verband Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie die vorhandenen Produktionsmittel dar. Die Betriebsstätte dagegen ist gemietet und nicht im Eigentum des Unternehmens.

WSF Bicycle Technology soll jetzt jedenfalls fortgeführt werden. Im Eröffnungsantrag gibt das Unternehmen laut AKV an, dass sich der Markt für Fahrräder langsam wieder erhole. Die Aufträge würden wieder steigen, sodass eine Finanzierung des weiteren Betriebs aus der laufenden operativen Tätigkeit möglich sei. Gleichzeitig laufen nach Unternehmensangaben Gespräche mit möglichen Investor:innen.


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