25.06.2021

Crypto Weekly #15: Bitcoin unter 30.000 Dollar – na und?

Bitcoin fiel kurz unter die 30.000-Dollar-Marke, doch ein Absturz blieb aus. Außerdem diese Woche: Ein riesiger Krypto-Fonds von Andreessen Horowitz, Chainalysis hat seine Bewertung in drei Monaten mehr als verdoppelt, ein Rückgang der globalen Bitcoin-Hashrate um die Hälfte - und mehr.
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Bitcoin
Foto: Adobe Stock

Der Bitcoin-Kurs fiel diese Woche erstmals seit Jänner unter die Marke von 30.000 US-Dollar. Der von vielen für diesen Fall erwartete Absturz blieb aber aus. Unser Rückblick auf wichtige Kursbewegungen und Nachrichten dieser Woche beginnt aber, wie immer, mit einem Blick auf die…

…die Kurstafel:

NameKurs7-Tages-Performance
BitcoinBTC33.100 Dollar-10 %
EthereumETH1.850 Dollar-18 %
Binance CoinBNB290 Dollar-15 %
CardanoADA1,30 Dollar-8 %
XRPXRP0,6 Dollar-20 %
DogecoinDOGE0,26 Dollar-10 %
PolkadotDOT15 Dollar-27 %
UniswapUNI16 Dollar-21 %
Alle Daten sind von coinmarketcap.com und am Stand vom späten Freitagnachmittag / Kursveränderungen gegenüber Freitagnachmittag der Vorwoche

Bitcoin unter 30.000 Dollar – na und?

Wochenlang bewegte sich der Bitcoin-Kurs nun in einer Seitwärtsrange, die grob zwischen 31.000 und 39.000 Dollar verlief. So weit, so langweilig. Mitte Juni ging es zwar kurzzeitig über die 40.000 – aber eben nur kurzzeitig. Aber immer, wenn der Bitcoin-Kurs in den vergangenen Wochen stark unter Druck geriet, war eines fix: Die 30.000-Dollar-Marke hielt. Bis sie dann plötzlich nicht mehr hielt. Am vergangenen Dienstagnachmittag rasselte der Kurs darunter.

Theoretisch sollte es ja bei keiner Assetklasse eine größere Bedeutung haben, wenn der Kurs unter eine willkürlich gewählte Marke fällt. In der Realität sieht es aber meist anders aus – weil Emotionen eben eine größere Rolle spielen als sich viele selbst eingestehen möchten. Einige prognostizierten für den Fall, dass die 30.000 nicht halten würden, einen totalen Kurseinbruch. Je nach Prognose hieß es dann, es würde bis auf 20.000, auf 15.000, ja sogar auf 10.000 Dollar, nach unten gehen.

Die Realität sah dann jedoch ganz anders aus: Der Kurs sprang innerhalb weniger Minuten wieder zurück über die 30.000-Dollar-Schwelle. Dann ging es zwar noch einmal darunter und in weiterer Folge sogar bis auf knapp unter 29.000 Dollar. Von dort begann dann aber schon die Erholungsbewegung und am Ende des Tages – nicht metaphorisch gesprochen, sondern am tatsächlichen Ende des Tages – stand der Kurs bei über 32.000 Dollar. Seitdem ging es bis auf knapp 35.500 Dollar nach oben, am späten Freitagnachmittag bewegte er sich bei rund 33.100 Dollar.

Schwache Woche für Polkadot, XRP und Uniswap

Gleichzeitig gibt es natürlich nichts beschönigen – es war keine gute Woche am Kryptomarkt. Ganz schwach verlief sie unter den größeren Kryptowährungen für Polkadot (DOT) mit einem Minus von rund 27 Prozent. Auch bei XRP und Uniswap (UNI) ist die 7-Tages-Performance mit einem Minus von 20 bzw. 21 Prozent eher unschön. Bei Ethereum lag das 7-Tage-Minus am späten Freitagnachmittag bei 18 Prozent. Vergleichsweise gut hielt sich ADA mit einem Kursrückgang von 8 Prozent seit der Vorwoche.

Bitcoin-Hashrate innerhalb eines Monats um 50 % gefallen

Eines der großen Themen in der vergangenen Woche war das anhaltende Vorgehen der chinesischen Behörden gegen Bitcoin-Miner. Am vergangenen Wochenende hatte die chinesische Provinz Sichuan Energieversorger angewiesen, dort beheimatete Miner nicht mehr mit Strom zu beliefern. Bereits zuvor waren in der Provinz Xinjiang Maßnahmen gegen Mining-Unternehmen ergriffen worden.

Zahlen von The Block Research zeigten nun auch konkret, wie stark die Bitcoin-Hashrate auch aufgrund dieser Maßnahmen zurückging – um fast 50 Prozent innnerhalb eines Monats. Konkret fiel sie von 168.000 Petahashes pro Sekunde (168 Mio. Terahashes) am 15. Mai auf 86.000 Petahashes (86 Mio. Terahashes) am 23. Juni. Ein Petahash entspricht einer Billiarde Hashes, während ein Terahash einer Billion Hashes gleichkommt. Alleinverantwortlich für den Rückgang waren die Maßnahmen in China aber nicht – auch der Kursrückgang von Bitcoin in dem Zeitraum trug dazu bei.

Andreessen Horowitz mit 2,2-Mrd.-Dollar-Krypto-Fonds

2,2 Mrd. US-Dollar – das ist das Volumen des neuen Krypto-Fonds von Andreessen Horowitz (az16). Das Geld soll in Startups fließen, die im Bereich Blockchain oder digitale Assets aktiv sind. Durchaus ein starkes Signal in einer Zeit, in der die Berichterstattung häufig von fallenden Preisen dominiert ist. Auch der erste Krypto-Fonds des kalifornischen VCs war bereits in einer Zeit der schwachen Kursentwicklung aufgelegt worden, nämlich 2018. Lag das Volumen damals noch bei 300 Mio. Dollar, ist es nun mehr als sieben Mal so hoch – was auch zeigt, wie stark sich die Branche entwickelt hat.

“Die Größe des Fonds spricht für die Größe der Möglichkeiten, die vor uns liegen: Krypto ist nicht nur die Zukunft der Finanzbranche, sondern, wie das Internet in seinen Anfängen, im Begriff, alle Aspekte unseres Lebens zu verändern”, hieß es in dem Blogpost, mit dem der Fonds angekündigt wurde.

Chainalysis-Bewertung in drei Monaten mehr als verdoppelt

Apropos Investments in Krypto-Unternehmen. Ein größeres gab es diese Woche ebenfalls: Chainalysis hat eine 100 Mio. Dollar schwere Series-F-Finanzierungsrunde abgeschlossen. Die Bewertung des Datenanalyse-Unternehmens hat sich gegenüber der vorigen Runde mit 4,2 Mrd. Dollar mehr als verdoppelt. Das Erstaunliche: Die Series-D-Runde mit einer Bewertung von etwas über 2 Mrd. Dollar war gerade einmal Ende März abgeschlossen worden. Damals hatte das Unternehmen ebenfalls 100 Mio. Dollar aufgenommen.

Die aktuelle Runde wurde nun von der Tech-Investmentgesellschaft Coatue angeführt. Die Bestandsinvestoren Benchmark, Accel, Addition, Dragoneer, Durable Capital Partners und 9Yards Capital beteiligten sich erneut. Daneben investierten unter anderem noch Sequoia und der Schweizer Vermögensverwalter Pictet. Chainalysis bietet Daten, Software und Research an – zu den Kunden zählen nach eigenen Angaben Regierungsbehörden, Börsen, Finanzinstitute und Cybersecurity-Unternehmen in über 60 Ländern.

John McAfee ist tot

Über John McAfee wurde diese Woche bereits viel geschrieben – und dem gibt es auch nicht mehr viel hinzuzufügen. Der IT-Unternehmer, der mit der nach ihm benannten Antivirus-Software weltbekannt wurde, ist am Mittwoch in seiner Gefängniszelle in Spanien tot aufgefunden worden. Laut den spanischen Behörden deutet alles auf einen Suizid hin. Kurz zuvor hatte der Oberste Gerichtshof in Spanien der Auslieferung McAfees in die USA zugestimmt. McAfee war wegen mutmaßlichen Steuervergehen in Zusammenhang mit Kryptowährungen festgehalten worden.

McAfee war eine kontroverse Figur, um es zurückhaltend auszudrücken. Dies galt innerhalb der Krypto-Szene, in der er unter anderem mit sensationalistischen Preisprognosen auffiel – so sagte er im Juli 2017 etwa einen Bitcoin-Kurs von 500.000 Dollar innerhalb von drei Jahren voraus und versprach für den Fall einer Fehlprognose das Verspeisen seines eigenen Geschlechtsteils im landesweiten US-Fernsehen. Später relativierte er diese und andere Prognosen als Trick, um neue Nutzer anzulocken. 2020 bezeichnete er Bitcoin als veraltete Technologie. In einem seiner letzten Tweets schrieb McAfee, dass die US-Behörden glauben würden, er verstecke Kryptowährungen, während er in Wirklichkeit keine Assets mehr besitze: “Ich habe nichts. Trotzdem bereue ich nichts”.

Disclaimer: Dieser Text sowie die Hinweise und Informationen stellen keine Steuerberatung, Anlageberatung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Sie dienen lediglich der persönlichen Information. Es wird keine Empfehlung für eine bestimmte Anlagestrategie abgegeben. Die Inhalte von brutkasten.com richten sich ausschließlich an natürliche Personen.

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Lanbiotic, Neurodermitis
(c) Oliver Wolf - Patrick Hart und Katrin Susanna Wallner von Lanbiotic.

Das Grazer Startup Lanbiotic stellt medizinische Hautpflege-Produkte mit lebensfähigen Bakterien speziell für die von Neurodermitis geplagte Haut her. Dabei verwenden die beiden Gründer:innen Patrick Hart und Katrin Wallner den zum Patent angemeldeten Bakterienstamm “Lactococcus Lanbioticus“.

Lanbiotic: “Skalierung als neue Normalität”

“Mit unseren probiotischen Hautanwendungen bringen wir gesundheitsfördernde Bakterien direkt auf die Haut, um die natürliche Balance des Hautmikrobioms wiederherzustellen und Hautprobleme gezielt an der Ursache zu bekämpfen”, erklärt Wallner.

Das letzte Jahr fühlte sich für die Gründerin an, als sei ein Traum nicht nur wahr, sondern sogar übertroffen worden. Andererseits sei es eine “neue Normalität” an der Skalierung des Unternehmens zu arbeiten.

“Wir haben weitere Produkte mit unserem einzigartigen Bakterienstamm ‘Lactococcus Lanbioticus’ entwickelt, um umfassender auf die Bedürfnisse von Menschen mit zu Neurodermitis neigender Haut eingehen zu können. Neu hinzugekommen sind Flora Bath und Flora Sun”, erklärt Wallner.

Flora Bath ist ein spezieller Badezusatz, der für Menschen entwickelt wurde, die großflächig oder an der Kopfhaut von Ekzemen betroffen sind – ein Bereich, in dem Pflegecremen oft an die Grenzen ihrer Praktikabilität stoßen.

“Der Fokus liegt wie immer bei Lanbiotic auf der Ergänzung des Hautmikrobioms, also ‘der lebende Teil’ der natürlichen Schutzbarriere der Haut, die den gesamten Körper bedeckt, mit probiotischen Bakterien”, so Wallner weiter. “Eine Ausgewogenheit des Hautmikrobioms ist, wie auch im Darm, entscheidend, um die Gesundheit der Haut zu bewahren und Beschwerden zu lindern.”

Flora Sun hingegen ist ein weiteres Produkt, das auf die besonderen Herausforderungen empfindlicher Haut unter UV-Strahlung eingeht. Studien hätten gezeigt, dass das Hautmikrobiom die natürliche Fähigkeit der Haut verbessern kann, mit den Effekten – und häufig auch Schäden – durch Sonneneinstrahlung umzugehen.

EHI-Siegel für Onlineshop

“Parallel dazu haben wir auch international expandiert: Der Eintritt in den deutschen Markt war ein großer Schritt, der mit der Anpassung unserer Produktions- und Logistikkapazitäten verbunden war, um langfristig weitere internationale Märkte beliefern zu können. Unser Webshop wurde außerdem mit dem EHI-Siegel zertifiziert, um unseren Kund:innen einen sicheren und vertrauenswürdigen Einkauf zu ermöglichen.”

Auch das Team wuchs 2024, zudem konnte durch zahlreiche Medienauftritte und Messeteilnahmen Aufmerksamkeit für die eigenen Produkte und die Marke gewonnen werden.

“Als weiteres Highlight wurden wir von der Apothekerkammer mit unserer Fachfortbildung akkreditiert, was Apotheker dazu motiviert, unsere Fortbildungen zu besuchen und mehr über das noch recht ‘nischige’ Thema Hautmikrobiom zu erfahren”, sagt Wallner.

Neue Märkte im Fokus

Aktuell arbeitet das Startup intensiv daran, Lanbiotic als Unternehmen und Marke weiterzuentwickeln, strategisch zu positionieren und zu skalieren. Das oberste Ziel ist es, die Lebensqualität von Menschen mit Neurodermitis über ihre mikrobiombasierten Produkte zu verbessern.

“Wir möchten Lanbiotic in weiteren Märkten etablieren, insbesondere natürlich in Ländern, wo die Prävalenz für Neurodermitis hoch ist. Dafür arbeiten wir an effizienten Marketingprozessen, um unsere Markenbekanntheit zu steigern, und bauen unsere Vertriebsstrukturen aus”, erklärt die Founderin. “Um diesen Schritt bestmöglich zu unterstützen, suchen wir gezielt nach vertrauenswürdigen Partnern für den internationalen Vertrieb, die unsere Werte und Qualitätsansprüche teilen. Die Kooperationen sollen es uns ermöglichen, unsere Produkte nachhaltig in weiteren europäischen und außereuropäischen Ländern anzubieten und das Thema Hautmikrobiom international bekannter zu machen.”

Daneben optimiert das Team Produktionsprozesse, um der wachsenden Nachfrage nachkommen zu können. In der Produktentwicklung liegt dabei der Fokus auf der Entwicklung weiterer wissenschaftsbasierten probiotischen Pflegeprodukten, die speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit Neurodermitis und empfindlicher Haut zugeschnitten sind. Dazu steht man intensiv mit Industrie und Spitzenforschung in Kontakt.

Lanbiotic: Strukturen und Prozesse schaffen

Intern sei man vor allem stark mit dem Aufbau der Organisation beschäftigt. Man arbeitet daran, Strukturen und Prozesse zu schaffen, die das Wachstum langfristig stützen können. Ziel sei es, eine gesunde Organisation aufzubauen, die den Expansions- und Innovationszielen gerecht werde und das Unternehmen flexibel in die nächsten Entwicklungsstufen führt.

Lanbiotic wurde in der Vergangenheit unter anderem auch von der Austria Wirtschaftsservice (aws) unterstützt. So absolvierte das Unternehmen den aws First Incubator und erhielt über aws Innovationsschutz eine Förderung, um sein geistiges Eigentum zu schützen. Später folgte eine Preseed- und Seed-Förderung über aws Innovative Solutions. Mit diesem Seed-Förderprogramm unterstützt die aws innovative Gründungsideen, die über die Unternehmensgrenzen hinaus einen positiven gesellschaftlichen Impact bewirken. Der Fokus liegt auf skalierbaren Geschäftsmodellen. Im Fall von Lanbiotic war die Förderung essentiell, um die Produktentwicklung und Markteinführung zu finanzieren und sich allgemein zu professionalisieren.

“Eine bessere Förderung als aws Seed Innovative Solutions könnte es derzeit, meiner Meinung nach, für uns nicht geben”, sagt sie. “Es handelt sich um einen nicht rückzahlbaren Zuschuss von 400.000 Euro, der für unterschiedlichste Aktivitäten in der Markteinführung und Produkteinführung verwendet werden kann. Naturgemäß ist das Programm sehr kompetitiv, aber wenn man für die Finanzierung ausgewählt wird, hat man wirklich einen gewaltigen Booster, um ein nachhaltiges Unternehmen aufzubauen.”

Die weiteren Ziele von Lanbiotic

Im Allgemeinen habe ihnen das Programm bereits jetzt weit mehr gebracht als Geld. “Ich empfand den Bewerbungsprozess per se als wertvolle Erfahrung, um mir unser Business Model noch einmal ganz genau anzusehen und unsere Ziele zu definieren”, präzisiert die Grazerin. “Dass wir sie jetzt so scheinbar ‘locker’ übertreffen konnten, ist natürlich die Draufgabe.”

Durch die positive Resonanz der stetig wachsenden Stammkundenbasis sieht sich Wallner in ihrer Mission bestätigt. “Wir wissen aber auch, dass viele Menschen Lanbiotic noch nicht kennen und Neurodermitis in vielen Ländern nach wie vor ein großes Problem darstellt”, sagt sie. “Daher wollen wir gezielt skalieren, den Umsatz und Gewinn steigern, innerhalb und außerhalb Europas expandieren und unser Produktportfolio weiter diversifizieren.”

In Sachen Umsatzentwicklung wird Lanbiotic 2024 das gesetzte Umsatzziel voraussichtlich verdoppeln, wie Wallner erzählt. “Unser für 2025 gestecktes Ziel ist ambitioniert, aber wir sind zuversichtlich, dass wir hier wieder gute Arbeit leisten. Aktuell haben wir einen sechsstelligen Nettoumsatz erreicht, und dank der Unterstützung durch die aws Seed-Förderung werden wir auch heuer, wie jedes Jahr seit unserer Gründung, noch profitabler sein.”


* Disclaimer: Das Startup-Porträt erscheint in Kooperation mit Austria Wirtschaftsservice (aws)

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