16.07.2021

Forscher entwickelten Skala für Bullshit in Unternehmen

Ein internationales Forscherteam untersuchte die Verbreitung von "Bullshit" in Unternehmen. Eine der Thesen: Führungskräfte spielen eine Schlüsselrolle dabei.
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Studie erforschte Bullshit im Unternehmen
(c) Adobe Stock - ajr_images

“Das ist doch Blödsinn” – dieser Gedanke ist wohl jedem schon einmal im Gespräch mit Kollegen oder Vorgesetzten gekommen. Wie häufig das passiert ist von der Unternehmenskultur abhängig, legt eine aktuelle Studie von internationalen Forschern rund um die Südafrikanerin Caitlin Ferreira, die an der schwedischen Luleå University of Technology Marketing unterrichtet, nahe. Unter dem Titel “This Place Is Full of It: Towards an Organizational Bullshit Perception Scale” wurde “Bullshit” im Unternehmen in drei “Dimensionen” unterteilt und die Wahrnehmung davon durch Mitarbeiter untersucht und auf einer Skala eingeordnet.

Bullshit-Skala soll HR-Leuten helfen

Definiert wird Bullshit (kurz: BS) dabei als Verbreitung von Information, ohne dabei Wert darauf zu legen, ob diese überhaupt der Wahrheit entspricht (im Gegensatz zu Lügen, die absichtlich passieren). Nahezu jeder kenne dieses Phänomen vom eigenen Arbeitsplatz, wissenschaftlich untersucht sei es aber noch kaum, meinen die Studienautoren. Sie stellen dabei mögliche negative Effekte wie weniger Arbeitszufriedenheit, hohes Misstrauen in die Führung und geringere Leistung in den Raum, diese werden in der Studie aber nicht evaluiert. Mit der “Organizational Bullshit Perception Scale” (OBPS) wolle man HR-Leuten ein Instrument an die Hand geben, BS am Arbeitsplatz zu erkennen und ihm entgegenzuwirken.

Zu den genannten Dimensionen erklärt Autorin Ferreira gegenüber dem Magazin Psypost: “Die erste Dimension, die ‘Achtung der Wahrheit’, bezieht sich auf das Ausmaß, in dem die Unternehmenskultur Beweisen und Fakten bei der Entscheidungsfindung eine Bedeutung beimisst. Die zweite Dimension, der ‘Boss’, bezieht sich auf die Perpetuierung von Bullshit am Arbeitsplatz durch hierarchische Strukturen innerhalb einer Organisation – was darauf hindeutet, dass Vorgesetzte eine Schlüsselrolle bei der Verbreitung von BS spielen können”. Bei der dritten Dimension, “BS-Sprache” gehe es um typische Aussagen von denjenigen, die Bullshit am Arbeitsplatz verbreiten. “Dabei handelt es sich typischerweise um ausgrenzende Sprache, wie Abkürzungen und Fachjargon, die oft dazu führen, dass Einzelne an ihrem eigenen Verständnis zweifeln und andere daran gehindert werden, einen sinnvollen Beitrag zu einem Gespräch zu leisten oder ihre Bedenken zu äußern”.

Konzept hält weiterer Studie nur teilweise stand

Einer ersten Validierung durch die Forscher hielt die Skala stand. In einer weitere Studie unter 343 Angestellten konnten sie zudem die Sinnhaftigkeit der Teilelemente der Skala nachweisen. Das Drei-Dimensionen-Modell konnte hingegen dadurch nicht in gleicher Weise bestätigt werden. Die Studienautoren machen in diesem Zusammenhang aber auf Mängel im Datensatz aufmerksam, die die Ursache dafür sein könnten. Jedenfalls bleiben die Forscher dabei, dass ihre Arbeit Beweise dafür liefert, dass Bullshit am Arbeitsplatz von den Mitarbeitern erkannt wird und diese davon beeinflusst werden bzw. sich daran anpassen. Wie in derartigen Papers üblich empfehlen sie weitere Forschungsbemühungen.

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Zero+ Alpha Republic: v.l.n.r.: Neoh Gründerteam Adel Hafizovic, Manuel Zeller, Patrick Kolomaznik, Alexander Gänsdorfer
(c) Alpha Republic: v.l.n.r.: Neoh Gründerteam Adel Hafizovic, Manuel Zeller, Patrick Kolomaznik, Alexander Gänsdorfer

Süß, aber ohne Zucker – das Prinzip kennt man bei Softdrinks seit geraumer Zeit. Das damit einhergehende Problem auch: Cola Light schmeckt nicht wie Cola. Denn Süßungsmittel haben mitunter einen starken Eigengeschmack. Es dürfte auch daran liegen, dass sich Zuckerersatz in vielen anderen Bereichen bislang nicht im selben Ausmaß durchgesetzt hat. Einen dieser Bereiche beackert seit einigen Jahren das Wiener Startup Neoh erfolgreich: Süßigkeiten. Das Geschmacks-Problem löst das Unternehmen mit seiner selbst entwickelten Zuckerersatzformel ENSO überzeugend. Und nun hat es damit noch viel größere Pläne. Unter dem Namen Zero+ soll der Zuckerersatz direkt den B2C- und den B2B-Markt erobern.

“Zero+ ersetzt herkömmlichen Zucker 1:1”

Bereits jetzt, vor dem offiziellen Launch, kann Zero+ auf der Seite des Startups von Endkund:innen bestellt werden. Mit sechs Euro für 250 Gramm ist der Zuckerersatz signifikant teurer als handelsüblicher Rüben- oder auch Rohrzucker. Punkten soll er nicht nur mit dem bekannten Gesundheits-Argument, sondern vor allem auch mit der Usability. “Zero+ ersetzt herkömmlichen Zucker 1:1, ermöglicht einen beinahe identen Geschmack wie Zucker und hat dabei geringere Auswirkungen auf die Blutzucker-Kurve. Man kann seine liebsten Rezepte also unverändert backen bzw. kochen, indem man die angegebene Menge Zucker einfach durch Zero+ ersetzt”, heißt es in einem Statement des Startups auf brutkasten-Anfrage.

Besonders betont wird der hohe Anteil an Pflanzenballaststoffen in der Rezeptur. Dieser komme unter anderem von der Agave, der Chicorée-Wurzel und Mais. “Die Pflanzenfasern enthalten Präbiotika und unterstützen somit eine ausgewogene Darmgesundheit. Zudem hat Zero+ weniger als die Hälfte an Kalorien von Zucker, ist vegan, glutenfrei und zahnfreundlich”, heißt es vom Startup. Eine klinische Studie der Medizinischen Universität Wien belege die geringere Auswirkungen auf die Blutzucker-Kurve.

Neoh sieht “enormes Marktpotenzial” – “klarer Fokus” auf B2B

Neoh ortet mit dem neuen Produkt ein “enormes Marktpotenzial”, vor allem, weil dieses den marktführenden Produkten überlegen sei. Der Markt von bereits etablierten Zuckerersatzstoffen wie Maltit werde auf etwa drei Milliarden Euro weltweit geschätzt. “Zero+ hat gegen den aktuellen Markführer Maltit ausschließlich Vorteile”, meint man bei Neoh. Zudem könne ein genereller Trend zu deutlich weniger Zucker sowie zu mehr Ballaststoffen beobachtet werden.

Nach dem offiziellen Launch in den kommenden Wochen soll Zero+ in der 250 Gramm-Packung bereits auch im Lebensmitteleinzelhandel gelistet sein – aktuell kann man Neoh-Produkte in Österreich unter anderem bei Spar und Billa kaufen. Zudem sollen bereits Produkte anderer Unternehmen mit dem Zuckerersatz verkauft werden – wie zuletzt bereits ein Donut bei Anker, wie brutkasten berichtete. Im Firmenkundesegment sieht Neoh-Gründer und -CEO Manuel Zeller auch das größte Potenzial. “Der Fokus liegt ganz klar auf B2B. Die ersten Produkte mit Zero+ kommen auch bereits in den nächsten Wochen auf den Markt”, sagt er gegenüber brutkasten.

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