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Irgendwie wollte es niemand so recht glauben: Zur Geburt seiner Tochter Max, Ende vergangenen Jahres, versprachen Facebook-Gründer Mark Zuckerberg und seine Frau Priscilla Chan, 99 Prozent der Facebookaktien zu verkaufen – diese hatten zu diesem Zeitpunkt schon einen Wert von 40 Milliarden Euro. Über die Stiftung “Zuckerberg-Chan-Initiative” sollte das Geld für gemeinnützige Zwecke genutzt werden. Tatsächlich stellte sich bald heraus, dass die Stiftung profitorientiert ist, das Geld also nicht, wie zunächst in vielen Medien kolportiert, gespendet würde. Vielmehr investiert die Stiftung in gewinnbringende Startups, die aber einen gemeinnützigen Anspruch haben.
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300 Mio entspricht einem Viertel Prozent
Nachdem es einige Zeit ruhiger um die Stiftung geworden war, scheint Zuckerberg nun ernst zu machen, allerdings in sehr kleinen Schritten. Im Laufe des vergangenen Monats verkaufte er drei Facebook-Anteilspakete zu je rund 95 Millionen Dollar. Das entspricht rund einem Viertel Prozent des Gesamtvolumens von über 40 Milliarden Dollar. Allerdings hatte Zuckerberg von vornherein angekündigt, die Anteile “im Laufe seines Lebens” zu veräußern. Er dürfte sich also damit Zeit lassen.
Indische Lern-App bekommt 50 Mio Dollar
Grund zur Freude bietet die Vorgehensweise jedenfalls für jene, in die die Zuckerberg-Chan-Initiative investiert. Zuletzt stieg die Stiftung etwa in die indische Lern-App Byju ein – und zwar gleich mit 50 Millionen Dollar. Die App soll indischen Kindern, unabhängig von ihrem persönlichen Hintergrund, individualisiertes Lernen ermöglichen. Davor hatte das Startup bereits 75 Millionen Dollar an Investment lukriert. Mit der zusätzlichen Finanzspritze will das indische Startup jetzt übrigens ausgerechnet umgekehrt in die USA expandieren.
Zuckerberg: “Wir leben in einer Welt, in der Talent gleichmäßig verteilt ist, nicht aber die Chancen”
Auch afrikanische IT-Spezialisten sollen profitieren
Byju war das bislang zweite Investment von Zuckerbergs Stiftung. Der erste Schub Geld, 24 Millionen Dollar, war im Juni an das New Yorker Startup Andela gegangen. Dieses will damit 100.000 Software-Entwickler in Lagos, Nigeria und Nairobi, Kenia ausbilden. Zuckerberg sagte damals dazu: “Wir leben in einer Welt, in der Talent gleichmäßig verteilt ist, nicht aber die Chancen”. Mit Andela wolle er diese Lücke schließen.
Nun heißt es: Einen guten Eindruck machen
Weniger als ein Jahr nach der Ankündigung kommt Zuckerbergs Plan also sehr langsam ins Rollen. Auch das Muster, nach dem Zuckerberg investiert, wird sich wohl in den kommenden Monaten immer klarer abzeichnen. Für Founder gemeinnütziger, gewinnorientierter Startups heißt es daher nun wohl: Auf Facebook einen guten Eindruck machen. Dann klappt es vielleicht bald mit einem zweistelligen Millioneninvestment.
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