07.06.2017

Wikitude im Silicon Valley mit AR – “Auggie Award” ausgezeichnet

Das Salzburger Startup Wikitude wurde für sein AR-Software Developer Kit bei den Auggie Awards in Santa Clara in der Kategorie “Best Developer Tool” ausgezeichnet.
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(c) AVL

Der “Auggie Award” ist gewissermaßen der Oscar der Augmented Reality Branche. In Santa Clara fand von 31. Mai bis zum 2. Juni die achte Augmented World Expo (AWE) unter dem Motto “Superpowers to the people” statt, in deren Rahmen der Preis verliehen wurde. Die diesjährigen Gewinner kommen aus Österreich: Die Salzburger AR-Firma Wikitude verleiht Menschen schon heute “Superkräfte”. Dafür in der Kategorie “Best Developer Tool” ausgezeichnet. Die Salzburger konnten sich im Finale gegen sechs internationale Konkurrenten behaupten. Wikitude CTO Philipp Nagele ist stolz auf sein Team: “Diese Auszeichnung bedeutet uns viel. Wikitude gibt es genauso lange wie die “Auggie Awards”, nun haben wir den Preis erstmals mit nach Hause genommen.”

Unsichtbares wird sichtbar

Apps, die auf den AR-Baukasten von Wikitude zurückgreifen, machen das Unsichtbare sichtbar. Das heißt, dass zum Beispiel im eigenen Haus virtuelle Tische, Sofas und Lampen platziert werden können. Durch die Instant Tracking Technologie von Wikitude wird ein Kamerabild mittels SLAM-Verfahren (Simultaneous Location and Mapping) ausgewertet und kartografiert. Die App analysiert dann das Wohnzimmer dynamisch und legt Möbel in Echtzeit über die Wirklichkeit. Dies ist sowohl mit Android als auch Apple Geräten möglich. Am Montag kündigt auch Apple selbst an, künftig mit eigener AR-Software auf Instant Tracking zu setzen zu wollen.

Redaktionstipps

Das weltbeste AR-Stoftware-Developer-Kit

Vor fünf Jahren beschlossen die Salzburger, nicht mehr an der eigenen AR-App zu arbeiten, sondern das weltbeste AR-Software Developer Kit für andere App-Entwickler anzubieten. Die Zahl der Nutzer spricht für diese Entscheidung: “Mehr als eine Milliarde User profitieren heute schon von Apps, die regelmäßig auf die Wikitude-Technologie zurückgreifen”, sagt Wikitude CEO Martin Herdina während der AWE. Wikitude gab dort gleich eine weitere strategische Entscheidungen bekannt: Gemeinsam mit dem asiatischen PC und Smartphone-Hersteller Lenovo wollen sie nun an einer Augmented Human (AH) Cloud, einer voll integrierten AR und AI (Artificial Intelligence) Applikationsplattform, arbeiten.

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Die Projektpartner:innen: von TU Wien, Forschung Burgenland. KEBA und kW-Soltions | (c) kW-Solutions

Bidirektionales Laden eröffnet für E-Autos weitreichende Möglichkeiten, die weit über die klassische Nutzung als Fortbewegungsmittel hinausgehen. Mit dieser Technologie können Elektrofahrzeuge nicht nur Energie aus dem Netz beziehen, sondern auch gespeicherten Strom wieder zurückspeisen. Dadurch werden sie zu mobilen Energiespeichern, die flexibel in verschiedene Szenarien eingebunden werden können – so zumindest in der Theorie. In der Praxis ist bidirektionales Laden in Österreich jedoch noch Zukunftsmusik. Ein neues Forschungsprojekt, an dem das Wiener Startup kW-Solutions beteiligt ist, möchte das nun ändern.

Bidirektionales Laden: Innovationsbedarf in Österreich

Das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützte Projekt Interoperable Communication for Bidirectional Charging (ICBC) hat sich zum Ziel gesetzt, die technischen und formalen Hürden von bidirektionalem Laden zu überwinden.

kW-Solutions-Gründer Korbinian Kasinger erläutert: “Es braucht jemanden, der den Vehicle-to-Grid-Prozess in Österreich durchmoderiert – sowohl technisch als auch formell“, so Kasinger​. Eine Herausforderung ist etwa die Zertifizierung des zurückgespeisten Stroms. “Bei einer PV-Anlage weiß man, dass es Grünstrom ist. Bei Autobatterien ist das nicht so einfach”, so der Gründer.

Technologisch ermöglicht es der Vehicle-to-Grid-Prozess (V2G), Strom aus der Batterie zu entnehmen und zurückzuverkaufen oder dem Regelenergiemarkt zur Verfügung zu stellen. Das ICBC-Projekt soll genau diese Möglichkeiten ausloten und zur Marktreife bringen​.

Das Konsortium hinter ICBC

Hinter dem ICBC-Projekt steht ein Konsortium aus kW-Solutions, der Technischen Universität Wien (TU Wien), Forschung Burgenland und KEBA​. Während die TU Wien für die Entwicklung von Kommunikationsschnittstellen sorgt, untersucht Forschung Burgenland die ökonomischen Vorteile von V2G. KEBA bringt seine Expertise in der Entwicklung von Ladeinfrastruktur-Hardware ein​.

kW-Solutions selbst arbeitet an einer flexiblen Software-Architektur, die V2G-Technologie effizient ins bestehende Netz integrieren soll. Das 2021 gegründete Startup hat sich auf die Bereitstellung intelligenter Ladelösungen für Elektrofahrzeuge spezialisiert.

Ein zentrales Produkt ist die Energiemanagement-Software “Charly”, die speziell für Mehrparteienanlagen entwickelt wurde, um ein effizientes Lastmanagement und eine automatisierte Verrechnung zu ermöglichen. 2023 konnte das Startup eine sechsstellige Finanzierungsrunde abschließen und FSP Ventures für sich gewinnen (brutkasten berichtete). Das Family Office ist an zahlreichen bekannten österreichischen Startups beteiligt, darunter Woom, Agrobiogel, Ecop Technologies oder Swimsol.

Pilotprojekte als nächster Schritt

Das ICBC-Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und soll erste Antworten auf diese Fragen liefern. “In ein bis zwei Jahren werden wir valide Pilotprojekte in Österreich starten“, so Kasinger​. Ein flächendeckender, standardisierter Einsatz von V2G könnte allerdings noch drei bis fünf Jahre dauern​.

Das ICBC-Projekt legt laut Kasinger großen Wert auf praxisnahe Lösungen. In sechs Arbeitsbereichen werden nun Use-Cases, Schnittstellen und Systemarchitekturen entwickelt, um die Marktfähigkeit sicherzustellen​. Bidirektionales Laden könnte laut dem Gründer für Österreich nicht nur die Elektromobilität attraktiver machen, sondern auch zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen.


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