15.04.2020

Wiener Stadtrat Hanke für schnellere Öffnung der Gastronomie

Der Wiener Finanzstadtrat Peter Hanke sprach sich am Mittwoch im Rahmen einer Pressekonferenz der Stadt Wien dafür aus, dass die Gastronomie schon früher als bisher von der Bundesregierung geplant öffnen sollte. Zudem nannte erste Namen für den Expertenausschuss, der über die Beteiligung an Wiener Unternehmen entscheiden soll.
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Hanke
Der Wiener Finanzstadtrat Peter Hanke im Rahmen der Pressekonferenz | (c) Stadt Wien

Im Rahmen einer Pressekonferenz der Wiener Stadtregierung sprach sich der Wiener Finanzstadtrat Peter Hanke für eine schneller Öffnung der Gastronomie aus, als dies bisher von der österreichischen Bundesregierung vorgesehen ist.

Der derzeitige Plan sieht ein “schrittweises Aufsperren” der Lokale für Mitte Mai vor. “Bis Mitte Mai ist noch ein weiter Weg. Ich würde mich freuen, wenn wir mit Vernunft zu einer schnelleren Lösung kommen würden”, so Hanke. Zwar bestehen laut Hanke Lieferservicemöglichkeiten, dennoch leiden die Betriebe massiv unter der derzeitigen Situation.

Unter Einhaltung spezieller Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter und Gäste sieht er in zwei Wochen schon einen “möglichen Termin” zur Öffnung der Gastronomie. Als erster Schritt könnte zumindest die “Mittagsverpflegung” wieder gewährleistet werden.

Zudem begrüßte der Finanzstadtrat den gestrigen Schritt in Richtung Öffnung kleinerer Geschäfte sowie Bau- und Gartenmärkte, forderte aber zugleich, dass auch der Möbel- und Autohandel wieder aufsperren darf. “Wir sehen, dass die Wirtschaft massiv unter dem derzeitigen Druck leidet. Jeder Tag der uns früher zur Normalität führt, ist ein wichtiger Tag”, so Hanke.

+++ Coronakrise, Wirtschaft und die Innovation +++

Unternehmensbeteiligung durch die Stadt Wien

Anfang April hat die Stadt Wien bekannt gegeben, dass mit der “StolzaufWien Beteiligungs GmbH” eine eigene Gesellschaft gründen wird, die sich “temporär” an Unternehmen beteiligt, deren Existenz aufgrund der Corona-Krise gefährdet ist – der brutkasten berichtete. Nähere Details zur Ausgestaltung der GmbH nannte Hanke in Rahmen der Pressekonferenz noch nicht. Diese sollen erst Mitte Mai folgen.

Mittlerweile hätten sich aber laut Hanke bereits erste Unternehmen gemeldet. Konkrete Namen wollte er aber nicht nennen. “Es haben sich Unternehmen gemeldet, erlauben Sie mir aber, dass ich derzeit keine Unternehmen nenne, da ich dies aus wirtschaftlichen Überlegungen für nicht vernünftig halte. Ab Mitte Mai werden wir vollständig funktionsfähig sein”, so Hanke.

Die GmbH sieht ein Beteiligungsvolumen von insgesamt 50 Millionen Euro vor – davon sollen 20 Millionen Euro von der Stadt Wien kommen, weitere 30 Millionen von Privatstiftungen, institutionellen Investoren und Einzelpersonen.

Die Beteiligungen sollen von einem Expertenausschuss genehmigt werden. Hanke bestätigte, dass dem Ausschuss der Ex-Bundeskanzler Franz Vranitzky, Finanzdirektor der Stadt Wien Dietmar Griebler und der österreichische Industrielle und ehemalige ÖVP-Politiker Josef Taus angehören wird.

Hilfsmaßnahmen und Aufbau von Onlineshops

Weiters informierte Hanke über die aktuellen Hilfsmaßnahmen und das Thema der Kurzarbeit. Bisher haben rund 16.000 Wiener Betriebe mit insgesamt 178.000 Mitarbeitern Kurzarbeit beantragt.

Der Finanzstadtrat verwies zudem auf einen sieben Millionen Euro schweren Fördertopf für den Auf- und Ausbau von Online-Shops.

Die Förderungen werden seit 10. April über die Wirtschaftsagentur Wien abgewickelt und richten sich an KMU. Zudem können Unternehmen aus den Bereichen “Nahversorgung” und “Kreativwirtschaft” um Förderungen ansuchen.

Die Förderquote beträgt 75 Prozent bei einer maximalen Förderung von 10.000 Euro. Die Förderungen können noch bis 10. Juni über die Wirtschaftsagentur Wien beantragt werden.

Digitale Bildungsstrategie

Im Rahmen Pressekonferenz thematisierte Hanke zudem die digitale Bindungsstrategie der Stadt Wien, die im vergangenen Herbst vorgestellt wurde. Sie beinhaltet einen Maßnahmenplan für die weitere Digitalisierung des Wiener Bildungswesens.

Neben der Modernisierung der Infrastruktur umfasst die Strategie den Einsatz von digitalen Tools im Unterricht und die Stärkung der digitalen Kompetenzen der Schüler.

Die digitale Bildungsstrategie – deren Zeithorizont reicht bis 2030 – soll nun früher als geplant umgesetzt werden. “Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt die digitale Bildungsstrategie früher zu starten als wir dies vorgehabt haben”, so Hanke.

Schüler, Eltern und Lehrer sind seit heute eingeladen, sich an der digitalen Bildungsstrategie zu beteiligen. Über www.partizipation.wien.gv.at können Gedanken und Ideen geteilt werden, wie der “ideale Schultag” im Jahr 2030 aussehen soll.


=> zur Page der Stadt Wien

Videoarchiv: Peter Hanke über die konkreten Umsetzungen der Digitalisierungs- und Wirtschaftspläne

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Lisa-Marie Schiffner gründet eigenes Tech-Startup Lmwy. (c) Lmwy

Über vier Millionen Menschen folgen ihr auf Social Media, sie wurde in die “Forbes 30 under 30” aufgenommen und gründete mit Anfang 20 ihr eigenes Startup. Die Rede ist von Lisa-Marie Schiffner: Sie gehört zu den bekanntesten Persönlichkeiten in Österreichs Social-Media-Landschaft. Die heute 23-Jährige startete 2013 ihre Reise als Content Creatorin und zählt mittlerweile zu den erfolgreichsten des Landes. Mit ihrer Leidenschaft für Fotografie und Videografie begeistert sie seit rund elf Jahren ihre Community, die insgesamt auf über vier Millionen Follower:innen angewachsen ist.

Was viele nicht wissen: Schon lange vor ihrem Social-Media-Erfolg verfolgte Schiffner den Traum, eine eigene App zu entwickeln. Ende letzten Jahres setzte sie diese Vision in die Realität um und gründete das Tech-Startup Lmwy. Kurz darauf brachte sie ihre Editing-App auf den Markt. Die Idee entstand aus ihrer Frustration, ständig mehrere Apps für die Bildbearbeitung nutzen zu müssen. Ihre Lösung: eine einzige App, die all die Anforderungen und Bedürfnisse eines Content Creators erfüllen soll.

Lmwy als “All-in-One”-Creator-App

Nach fünf Jahren Optimierungszeit war es dieses Jahr endlich so weit: Am 15. April launchte Schiffner ihre Lmwy-App. Die Plattform positioniert sich als die erste „All-in-One“-Creator-App, die laut Produktversprechen sämtliche Werkzeuge für die Content-Produktion in einer Anwendung vereint. Dazu gehören ein Bildbearbeitungstool mit Vorlagen und Filtern sowie ein Video-Tool, das als mobiles Schnittprogramm fungiert. Mit diesen Funktionen soll Lmwy alle notwendigen Features an einem Ort bündeln und das laut Schiffner zu einem vergleichsweise günstigen Preis.

Gegenüber brutkasten betont Schiffner: „Damals musste ich mir alles selbst beibringen und das Problem war, ich musste mir alles zusammen suchen. Ich möchte anderen die Möglichkeit geben, an einem einzigen Ort kreieren zu können – und das nicht nur für professionelle Creator, sondern für alle, die einfach Lust darauf haben”.

Eine weitere Besonderheit der App ist das integrierte Community-Forum, das als Plattform für Austausch und Unterstützung dienen soll. Dort teilt Schiffner ihre Erfahrungen und Tipps als erfolgreiche Content Creatorin. Nutzer:innen erhalten Tutorials zu den neuesten Content-Trends und Inspiration für eigene Projekte. Außerdem verriet Schiffner im Interview, dass bereits die ersten Community-Events in Planung seien. Diese sollen die Möglichkeit bieten, sich persönlich zu vernetzen und gemeinsam Ideen rund um Content Creation auszutauschen.

50.000 iOS-Downloads in einem halben Jahr

Das Unternehmen Lmwy wurde von Beginn an durch Schiffners Personal Brand finanziert. Sie berichtet, dass sie während der Entwicklungsphase „immer wieder viel an der Personal Brand arbeiten musste, um das Startup überhaupt hochziehen zu können”. Die Einnahmen stammen aus den Abonnements der App sowie einem eigenen Online-Shop, bei dem ein speziell für die Content-Produktion entwickelter Kalender angeboten wird. Nach eigenen Angaben verzeichnete die App im ersten Halbjahr bereits 50.000 iOS-Downloads und erzielte einen Umsatz von über 100.000 Euro.

Um die Vision zu verwirklichen, holte sie zwei App-Entwickler ins Team – jeweils für iOS und Google Play. Abgesehen davon sei Lmwy aus einer reinen „One-Woman-Show“ entstanden, wie sie im Interview erklärt. Bis heute übernimmt Schiffner einen Großteil der Aufgaben selbst: von Designentscheidungen bis hin zum Marketing. Zusätzlich greift sie bei Bedarf auf die Unterstützung von Freelancer:innen im Grafikbereich zurück.

Schiffner über Lmwy: “Ich bin auf viel Ablehnung gestoßen”

Der Arbeitsaufwand, besonders in der Anfangsphase, sei zwar oft überwältigend gewesen, doch ihre Vision und ihr Durchhaltevermögen hätten überwogen, erzählt Schiffner im Interview. „Ich habe mir einen Bereich ausgesucht, der mich challenged. Nach elf Jahren als Creator habe ich für mich eine neue Herausforderung gebraucht. Es fühlt sich gerade an wie damals am Anfang von meiner Social Media Karriere, wo sich alles so schwer angefühlt hat. Aber ich habe Bock drauf, ich will dazu lernen und mich weiterentwickeln“.

Schiffner begann ihre Social Media-Karriere zwar rein aus Leidenschaft für die Fotografie, erkannte jedoch bald das enorme Potenzial, das die Plattformen im Bereich Marketing bieten. Dennoch stößt sie des Öfteren auf die Skepsis, die ihrem Berufsfeld entgegengebracht wird. Im Interview erzählt sie: „Ich bin auf viel Ablehnung gestoßen, weil meine App halt darauf ausgerichtet ist, mit Social Media zu interagieren. Dann präsentierst du das eingesessenen Business-Menschen, meistens Männern, die dann letztendlich erstens dich für zu jung empfinden und zweitens dann die Idee scheiße finden, was auch völlig in Ordnung ist”.

Als Frau erlebte sie zusätzlich, dass ihr oft weniger zugetraut wird. „Es ist eine Zusatz-Challenge“, sagt Schiffner, „es gibt immer noch sehr viele Vorurteile, dass eine Frau nicht fähig ist, ein Team zu führen oder irgendwie krass Karriere zu machen“. Anstatt dass Schiffner sich davon demotivieren lässt, lernte sie, an der Kritik und ihren Fehlern zu wachsen. „Ich ecke gerne an, ganz ehrlich. Mittlerweile finde ich es sogar lustig”.

Schiffner mache “Business mit Herz”

Die Lmwy-App ist mit ihren sechs Monaten noch in einer frühen Entwicklungsphase und befindet sich weiterhin in der Optimierung. Für das Team bedeute das Learning by Doing, da die technischen Herausforderungen einer Bildbearbeitungsapp laut Schiffner sehr komplex seien. In Zukunft plant sie, verstärkt auf Fotomanipulation durch Künstliche Intelligenz zu setzen und den Community-Bereich der App weiter auszubauen.

Langfristig schließt Schiffner die Gründung eines weiteren Unternehmens aus. Ihr Terminkalender lasse dafür neben Lmwy und ihrer Personal Brand keinen Raum. Außerdem sei sie sehr familiengebunden und will zukünftig in “Richtung Family gehen und auch eine andere Seite des Erfolgs, den im Personal Life, dann auch genießen”, sagt die 23-jährige Steierin. „Also ich muss nicht mehr die Welt zerreißen. Ich habe voll Bock auf das, was ich gerade mache und ich bin da mit Herz und Seele dabei, aber ich bin nicht verkrampft darin”. Schiffner mache “Business mit Herz und nicht nur aus Geldgründen. Das ist der Grund, weshalb das [Startup] so erfolgreich werden kann, genauso wie die Personal Brand”.


Aus dem Archiv: Lisa Marie Schiffner bei brutkasten Spotlight (März 2023):

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Wiener Stadtrat Hanke für schnellere Öffnung der Gastronomie

  • Der Wiener Finanzstadtrat Peter Hanke forderte am Mittwoch im Rahmen einer Pressekonferenz der Wiener Stadtregierung, dass die Gastronomie schon früher als geplant öffnen sollte.
  • Zudem gab er bekannt, dass die Stadt Wien die Umsetzung der digitalen Bildungsstrategie vorziehen wird.

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