Wiener Linien bauen Ersatzteile per 3D-Druck selbst
Für manche Geräte gibt es keine Ersatzteile mehr. Man könnte die Maschinen zwar entsorgen, aber das ist teuer und schadet der Umwelt. Die Wiener Linien stellen die fehlenden Kleinteile daher im 3D-Drucker selber her.
Für manche älteren Maschinen werden keine Ersatzteile mehr produziert. Wenn diese also defekt sind, dann müsste man sie theoretisch wegschmeißen – was nicht nur ökonomisch ineffizient, sondern auch ökologisch unklug wäre. Die Wiener Linien produzieren daher via 3D-Druck jene Ersatzteile selbst, die nicht mehr regulär hergestellt werden.
Statt also die kaputten Geräte weg zu schmeißen, werden Kleinteile nachgebaut und Geräte repariert. Über 17.000 Stück konnten so umgebaut und damit 130.000 Euro an Kosten eingespart werden, heißt es in einer Presseaussendung der Wiener Linien.
Wie der 3D-Druck bei den Wiener Linien funktioniert
Die einzelnen Elemente werden vorab am Computer gestaltet und können dann nach Belieben via 3D-Technologie ausgedruckt werden. „Wir entwickeln uns ständig weiter und versuchen neue Technologien einzusetzen, egal ob Apps für Fahrgäste, moderne Fahrzeuge oder eben 3D-Druck zur Instandhaltung unserer Gebäude“, sagt Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer.
Als Paradebeispiel gilt eine eigens entworfene Schraube, die als Bindeglied bei LED-Leuchtbalken zum Einsatz kommt und somit eine anfällige Schraubverbindung ersetzt. Die Schraube kann mit 3D-Druck für acht Cent produziert werden, statt einem Listenpreis von vier Euro. „Besonders stolz sind wir darauf, dass die Idee von einem unserer Mitarbeiter stammt”, freut sich Steinbauer.
N26: Deutsche Finanzaufsicht hebt Wachstumsbeschränkung auf
Erfolg für die von den beiden Österreichern Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal gegründete Berliner Neobank N26: Sie kann künftig wieder so viele neue Kund:innen aufnehmen wie sie möchte. Die deutsche Finanzaufsicht hebt ihre Wachstumsbeschränkung für das Fintech auf.
N26: Deutsche Finanzaufsicht hebt Wachstumsbeschränkung auf
Erfolg für die von den beiden Österreichern Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal gegründete Berliner Neobank N26: Sie kann künftig wieder so viele neue Kund:innen aufnehmen wie sie möchte. Die deutsche Finanzaufsicht hebt ihre Wachstumsbeschränkung für das Fintech auf.
Zweieinhalb Jahre konnte die Neobank N26 nicht so viele neue Kund:innen aufnehmen wie sie wollte. Die deutsche Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hatte eine Wachstumsbeschränkung verhängt, weil sie bei der Neobank Defizite in der Geldwäsche-Bekämpfung ortete.
Nun ist es damit vorbei: Laut einem Bescheid der Behörde fällt die erstmals im November 2021 verhängte Wachstumsbeschränkung mit 1. Juni komplett weg, wie N26 am Dienstag mitteilte.
Ursprünglich hatte die Behörde im November 2021 der Neobank vorgegeben, nicht mehr als 50.000 verifizierte Kund:innen pro Monat aufnehmen zu können. Mit Dezember 2023 war die Beschränkung auf 60.000 verifizierte Kund:innen angehoben worden. Nun fällt auch diese weg. N26 hat nach eigenen Angaben über 8 Mio. Kund:innen in 24 europäischen Ländern.
N26: Wachstumsbeschränkung nach “intensivem und engen Austausch” mit Behörde aufgehoben
“Diese Aufhebung ist für uns als N26 ein großer Meilenstein und die Folge einer sehr engen Zusammenarbeit und eines sehr engen Austausches mit dem Regulator über die letzten zweieinhalb Jahre”, sagte N26-Co-Founder und Co-CEO Valentin Stalf am Dienstag in einem Pressegespräch. Man werde den intensiven Austausch mit der Aufsichtsbehörde auch in Zukunft fortsetzen.
Neben den Wachstumsbeschränkungen hatte die BaFin im November 2021 außerdem einen Sonderbeauftragten in die Bank geschickt. Dieser werde laut Bescheid noch bis Ende des Jahres bleiben. Stalf kommentierte dies folgendermaßen: “Man muss dazu wissen, dass es ein ganz normaler Vorgang ist, wenn man eine längere und größere Anordnung hat, dass der Sonderbeauftragte auch über die Erfüllung der Anordnung noch einige Zeit bleibt”. Über Ende 2024 hinaus sei ein Verbleib aus jetztiger Sicht nicht geplant.
N26 setzt bei Geldwäsche-Bekämpfung auch auf künstliche Intelligenz
Mitgründer und Co-CEO Maximilian Tayenthal verwies auf die Fortschritte in der Betrugs- und Geldwäschebekämpfung: “Unsere Infrastruktur und der Einsatz fortschrittlicher Technologie ermöglichen es uns, Betrug und Geldwäsche in Echtzeit zu entdecken und zu bekämpfen. Wir wollen auf diesem Feld in den nächsten Jahren eine führende Rolle unter den europäischen Banken einnehmen”.
Eigenen Angaben zufolge hat N26 in den vergangenen zwei Jahren mehr als 100 Mio. Euro in Compliance sowie in die Bekämpfung von Finanzkriminalität und Geldwäsche investiert. So habe man sich darauf vorbereitet, eine höhere Zahl neuer Kund:innen aufzunehmen, schreibt das Fintech in der Aussendung.
Die Neobank setzt dabei auch auf künstliche Intelligenz. Mit bestimmten Modellen will sie das Betrugspotenzial einzelner Kund:innen sogar bereits einschätzen können, bevor diese überhaupt ein Konto eröffnen.
Stalf will keine genaue Prognose für künftiges Kund:innen-Wachstum abgeben
Mit wie viel Kund:innen genau man nach Ende der Wachstumsbeschränkungen nun pro Monat rechne, darauf wollten sich die N26-Gründer:innen im Pressegespräch nicht festlegen lassen. “Wenn wir das genau wissen würden, dann könnten wir in die Zukunft schauen”, sagte Stalf. “Was wir aber natürlich wissen, ist, dass es eine deutliche Nachfrage nach unserem Produkt heute schon gibt. Wir mussten in den letzten Monaten immer wieder Märkte auf ausschließlich Premiumprodukte umstellen oder die Kommunikation extrem zurückfahren”.
Aus diesem Grund wisse man, dass die Nachfrage höher sei als die bisher von der Behörde erlaubten 60.000. “Ob es jetzt aber 70.000, 80.000, 90.000 oder sogar noch mehr sind, das kann ich heute noch nicht sagen”, schränkte Stalf ein.
“Werden nachhaltig pro Monat profitabel sein”
Anlässlich der Aufhebung der Wachstumsbeschränkung bekräftigte N26 sein in der Vergangenheit bereits mehrfach kommuniziertes Ziel, im zweiten Halbjahr 2024 profitabel zu werden. Dies bezieht sich auf Monatsbasis: “Gleichzeitig ist es so, dass wir kein saisonales Geschäftsmodell haben”, erläuterte Stalf im Pressegespräch. “Wir werden dann auch nachhaltig pro Monat profitabel sein”.
Aus dem Archiv: Valentin Stalf im brutkasten-Videotalk (März 2023)
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