14.09.2021

Wer digitalisiert, gewinnt! Wieso niemand digital blind sein sollte

Österreich muss die Potenziale der digitalen Transformation nutzen, um den Wirtschaftsstandort zukunftsfähig zu machen. Wie wichtig das ist, unterstreicht IV-Präsident Georg Knill in seinem Gastkommentar für den brutkasten.
/artikel/wer-digitalisiert-gewinnt-wieso-niemand-digital-blind-sein-sollte
IV-Präsident Georg Knill
IV-Präsident Georg Knill © Alexander Müller/IV
kommentar

Von Smart Factories in der Produktion über Medizin 4.0 bis zum autonomen Fahren – der Einsatz digitaler Technologien betrifft Wirtschaft und Gesellschaft in all ihren Facetten und hat sich nicht zuletzt als wichtiger Hebel aus der wirtschaftlichen Rezession, ausgelöst durch die Corona-Krise, erwiesen – von Homeoffice-Lösungen bis zur Impfstoffentwicklung.

Doch obwohl uns die Corona-Pandemie einen zusätzlichen Digitalisierungs-Push verschafft hat, haben zahlreiche Unternehmen immer noch Aufholbedarf in puncto digitaler Transformation. So hat die kürzlich von Industriellenvereinigung und Accenture gemeinsam veröffentlichte Studie „Die digitale Dividende“ gezeigt, dass bei den KMU rund 24 Prozent als „digital blind“ klassifiziert wurden, während etwa 60% erste digitale Schritte gesetzt haben.

Digital fortgeschrittene Unternehmen sind Innovationstreiber und Jobmotoren

Dabei gilt: Wer digitalisiert, gewinnt. Denn wie die Studie belegt, erreichen digitalisierte Unternehmen im Durchschnitt ein mehr als dreimal so hohes Umsatzwachstum im Vergleich zu nicht digitalisierten Unternehmen. Unsere Industriebetriebe sind das beste Beispiel dafür: So ist der Umsatz von Großunternehmen durch die Digitalisierung seit 2016 durchschnittlich um knapp 14,4 Prozent gestiegen.

Das beweist – je höher der Digitalisierungsgrad, desto stärker wirkt dieser auf Umsatz und Produktivität. Und nicht nur das – digital fortgeschrittene Unternehmen verfügen über eine signifikant verbesserte Krisen-Resilienz, zudem gelten sie auch als Investitionstreiber und Jobmotoren mit einem bis zu 7 Prozent höheren Beschäftigtenwachstum. Die österreichischen Industrie-Leitbetriebe fungieren dabei als Pioniere der Digitalisierung, sie investieren beträchtliche Summen in Forschung & Entwicklung und treiben Innovationen voran, von denen ganze Zuliefer- und Wertschöpfungsketten profitieren.

Trotz alledem liegen wir im Vergleich mit den großen Technologie-Nationen China und USA weit zurück. Wir müssen handeln, um den Rückstand nicht noch weiter zu vergrößern. Dabei befinden wir uns nicht erst am Anfang des digitalen Wandels. Viel eher stehen wir bereits mitten in einem Transformationsprozess, der primär von Technologien der Zukunft, wie Künstlicher Intelligenz, geprägt ist.

Schlüsseltechnologien wie KI müssen gefördert werden

Wie können wir aber sicherstellen, dass Österreich zu einem wettbewerbsfähigen und digital fortgeschrittenen Wirtschaftsstandort wird? Um unsere Unternehmen bestmöglich in ihrem weiteren Digitalisierungsprozess zu unterstützen, müssen wir nicht nur Technologieoffenheit sicherstellen, sondern die notwendigen Schlüsseltechnologien wie Künstliche Intelligenz (KI) gezielt fördern. Denn diese sind die entscheidenden Treiber der digitalen Evolution.

Dafür braucht es zum einen die richtigen Standortmaßnahmen seitens der Politik, beispielweise durch die bereits realisierte Investitionsprämie, die Einführung einer E-ID für wirtschaftliche Transaktionen und Amtswege oder der Schaffung eines nationalen Cybersecurity-Zentrums zur Abwehr von Cyberangriffen. Andererseits müssen auch die Unternehmen selbst intelligente, digitale Lösungen vorantreiben, um Effizienzsteigerungen und neue Wertschöpfungspotenziale zu heben. Besonders wichtig ist, dass jene KMU, die jetzt noch einen geringeren Digitalisierungsgrad aufweisen, auf das Niveau der stärker digitalisierten Großbetriebe aufschließen.

Bei all diesen Maßnahmen darf nicht vergessen werden, dass die Bewältigung der Herausforderungen der digitalen Welt neue Kompetenzen und Qualifikationen erfordert. Daher müssen Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen, insbesondere im technisch-naturwissenschaftlichen MINT-Bereich und bei Themen wie Industrie 4.0, Künstliche Intelligenz und Cybersicherheit forciert werden.

Von der Digitalisierung profitieren wir alle – den Industrieunternehmen zugeordnete KMU-Netzwerke, ganze Branchen, Regionen und letztlich der gesamte Wirtschaftsstandort Österreich. Die Chancen der digitalen Transformation sind enorm. Ergreifen wir sie, um unser digitales Potenzial voll ausschöpfen zu können und die Vision eines digitalen Österreich 2030+ Realität werden zu lassen.

Deine ungelesenen Artikel:
16.05.2024

Dynatrace: Linzer Softwarefirma machte über 1,4 Mrd. Dollar Jahresumsatz

Schwarze Zahlen Ende nie: Das vor fast 20 Jahren in Linz gegründete Software-Unternehmen Dynatrace kommuniziert ein neues Umsatzhoch.
/artikel/dynatrace-ueberspringt-letztjaehrige-umsatzmilliarde
16.05.2024

Dynatrace: Linzer Softwarefirma machte über 1,4 Mrd. Dollar Jahresumsatz

Schwarze Zahlen Ende nie: Das vor fast 20 Jahren in Linz gegründete Software-Unternehmen Dynatrace kommuniziert ein neues Umsatzhoch.
/artikel/dynatrace-ueberspringt-letztjaehrige-umsatzmilliarde
Gründer und CTO von Dynatrace - Bernd Greifeneder © Ines Thomsen

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024 – bis zum 31. März 2024 – hat das in Linz gegründete und global tätige Softwareunternehmen Dynatrace einen Umsatz von 1,431 Milliarden US-Dollar erreicht. Gemessen am Vorjahresumsatz in Höhe von 1,159 Milliarden US-Dollar entspreche dies einem Umsatzzuwachs von 23 Prozent, gab das Unternehmen bekannt.

Gegründet wurde das Software-Multinational am 2. Februar 2005 als dynaTrace Software GmbH durch Bernd Greifeneder, Sok-Kheng Taing und Hubert Gerstmayr. Im Jahr 2011 kaufte die US-amerikanische Compuware-Corporation mit Hauptsitz in Detroit, Michigan, das SoftwareTech. Damit gelang dem AI-Specialist aus Linz einer der größten Tech-Exits der österreichischen Startups-Geschichte – für 256 Millionen US-Dollar.

Den Durchbruch hat dann der Pivot zum Cloud-Fokus gebracht. Nach dem ersten Exit an Compuware folgte ein zweiter Verkauf – nämlich die Übernahme durch die in Chicago ansässige Beteiligungsgesellschaft Thomas Bravo für 2,4 Milliarden US-Dollar.

Pivot brachte Durchbruch

Seit seiner Gründung im Jahr 2005 hatte sich der AI-Spezialist auf den Bereich Application Performance-Monitoring fokussiert. Ab 2015 stellte Gründer und CTO Bernd Greifeneder mit seinem Team das Produkt mit Fokus auf Entreprise Cloud neu auf. Inzwischen wurde das Unternehmen vom US-Marktforschungsunternehmen Gartner als Marktführer in seinem Bereich gelistet. Schon damals positionierte sich Dynatrace als SaaS-Market-Leader in der Kategorie AI-powered Software Intelligence.

Konkret ist Dynatrace auf Netzwerk-Monitoring spezialisiert – das multinationale Unternehmen überwacht den Netzwerkverkehr auf Host- und Prozessebene. Überwacht wird indes, welche Prozesse die meiste Netzwerkbandbreite verbrauchen und wo es Verbindungsprobleme gibt. Die aus dem Monitoring gewonnenen Informationen dienen der Kapazitätsplanung und -optimierung – ressourcenintensive Prozesse werden indes “auf einen Blick erkennbar”, wie das SoftwareTech auf seiner Website schreibt.

2019 ging das Unternehmen dann mit einem erfolgreichen IPO an die New Yorker Börse. Der Wachstumskurs setze sich fort: 2022 erreichte der Software-Spezialist fast eine Milliarde Dollar Umsatz – konkret 929 Millionen US-Dollar bis zum 31. März 2022 – damals eine Umsatzsteigerung um 32 Prozent im Vorjahresvergleich. Als CEO ist seit Dezember 2021 Rick M. McConnel tätig.

Zuwachs bei Belegschaft

Nach oben geht es auch mit der Zahl der bei Dynatrace Beschäftigten: Binnen eines Jahres sind 500 neue Mitarbeitende in den Betrieb aufgenommen worden. Weltweit erhöhte sich die Dynatrace-Belegschaft damit von 4.200 auf 4.700 Personen.

Das von Gründer und CTO Bernd Greifeneder geleitete Forschungs- und Entwicklungsteam (R&D) ist nach Angaben des Unternehmens von 1.400 auf über 1.600 Mitarbeitende gewachsen sein. Damit seien rund ein Drittel der Mitarbeitenden des Konzerns im Bereich Forschung & Entwicklung – zu Englisch Research und Development (R&D) – beschäftigt.

KI soll gegen Engpässe und Kostenfallen helfen

„Dynatrace unterstützt die größten Unternehmen der Welt dabei, ihre digitalen Innovationen voranzutreiben, Cyber-Risiken zu minimieren und Cloud-Kosten zu optimieren. Dabei spielt der Gründungsstandort eine zentrale Rolle“, erklärt Bernd Greifeneder.

Bereits Anfang des Jahres hat Dynatrace seine Analyse- und Automatisierungsplattform um Observability und Security – zu Deutsch Beobachtbarkeit und Sicherheit – für KI-gestützte Anwendungen erweitert. Diese soll Schutz vor technischen Leistungsengpässen und Kostenfallen bieten, wie Dynatrace kommuniziert.

Spatenstich in Linz

Erst im März 2024 startete der Ausbau des Dynatrace Engineering Headquarters in der Linzer “Am Fünfundzwanziger Turm-Straße”. Der Campus soll über sieben Stockwerke verfügen – und das Herz der Produktentwicklung bilden, heißt es in einer Aussendung. Bis Ende 2025 soll das Gebäude fertig sein. Der gesamte Dynatrace-Campus soll indes auf eine Bürofläche von 29.000 Quadratmetern gewachsen sein – und rund 1.500 Software-Entwickler:innen aus aller Welt beheimaten.

Österreich zählt über ein Viertel der globalen Belegschaft

Zudem sollen die Entwicklungs-Labors in Wien und Graz erweitert werden: Im laufenden Mai soll Der Wiener Standort im Icon Tower des Hauptbahnhofs ein zusätzliches Stockwerk bekommen. In Graz stehe im baldigen Sommer eine Übersiedelung bevor – und zwar in den Grazer Impuls Campus auf den Reininghaus-Gründen.

Nach eigenen Angaben sollen in ganz Österreich mehr als 1.200 Expert:innen aus über 60 Nationen angestellt sein. An den österreichischen Dynatrace-Standorten Linz, Wien, Graz, Klagenfurt, Hagenberg und Innsbruck sind damit 26 Prozent – also über ein Viertel – der weltweiten Belegschaft beschäftigt.

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Wer digitalisiert, gewinnt! Wieso niemand digital blind sein sollte

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Wer digitalisiert, gewinnt! Wieso niemand digital blind sein sollte

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Wer digitalisiert, gewinnt! Wieso niemand digital blind sein sollte

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Wer digitalisiert, gewinnt! Wieso niemand digital blind sein sollte

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Wer digitalisiert, gewinnt! Wieso niemand digital blind sein sollte

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Wer digitalisiert, gewinnt! Wieso niemand digital blind sein sollte

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Wer digitalisiert, gewinnt! Wieso niemand digital blind sein sollte

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Wer digitalisiert, gewinnt! Wieso niemand digital blind sein sollte

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Wer digitalisiert, gewinnt! Wieso niemand digital blind sein sollte