01.03.2023

4scotty: WeAreDevelopers übernimmt insolvente deutsche IT-Jobplattform

WeAreDevelopers kauft in Deutschland zu: Die Jobplattform 4scotty war im vergangenen August zahlungsunfähig geworden - und wird nun in Zukunft als Teil von WeAreDevelopers weiterbetrieben.
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Die WeAreDevelopers-Gründer © Tamás Künsztler

Im vergangenen August hatte die deutsche Jobplattform 4scotty einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Charlottenburg eingereicht. Schon damals teilte das Unternehmen mit, dass der Geschäftsbetrieb fortgeführt würde – und dass es ein “reges Interesse an Gesprächen mit uns im Wettbewerbsumfeld” gebe. Nun ist die Zukunft des Unternehmens klar: WeAreDevelopers übernimmt die deutsche IT-Jobplattform.

“4scotty kann bereits eine breite Präsenz im deutschen Markt sowie große Erfolge im Recruiting von IT-Fachkräften vorweisen und fügt sich deshalb ideal in unser Portfolio ein”, kommentiert Sead Ahmetović, CEO und Mitgründer von WeAreDevelopers, die Übernahme. Diese sei Teil der Wachstumsstrategie von WeAreDevelopers. Sie unterstreiche außerdem das Unternehmensziel, die branchenweite größte Community für IT-Fachkräfte und Arbeitgeber:innen zu schaffen.

Bisher 4scotty-Managing-Director wird nun Country Manager Deutschland für WeAreDevelopers

Der bisherige Managing Director von 4scotty, Matthias Schleuthner, bleibt an Bord. Er wird künftig als Country Manager Deutschland für WeAreDevelopers fungieren. Diese Rolle wurde mit der Übernahme neu geschaffen. “WeAreDevelopers ist die größte Developer-Community Europas und eine der wichtigsten Jobplattformen – wir hätten uns keinen besseren Partner vorstellen können”, kommentiert Schleuthner die Übernahme.

4scotty ist seit 2014 aktiv. IT-Fachkräfte können auf der Plattform ihre Jobvorstellungen definieren und entscheiden, mit welchen Unternehmen sie in Kontakt treten möchten. Diese bewerben sich dann mit ihrem Angebot bei den Fachkräften – und nicht umgekehrt.

WeAreDevelopers wiederum wurde 2017 von Benjamin Ruschin, Thomas Pamminger und Sead Ahmetović gegründet. Das Unternehmen versteht sich sowohl als Jobplattform für IT-Fachkräfte als auch als Community für Developer:innen. Bekannt ist es außerdem vor allem für den WeAreDevelopers World Congress – einem Branchenevent mit jährlich mehr als 10.000 Teilnehmer:innen und 300 Speaker:innen. In Deutschland ist WeAreDevelopers schon länger aktiv – bereits 2018 eröffnet das Unternehmen einen Standort in Berlin.

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Alfred Luger: “Wir haben Menschen gesünder gemacht”

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Alfred Luger in der zehnten und letzten Staffel-Folge von "Das Leben nach dem Exit". (c) brutkasten

Das gesamte Staffelfinale von “Das Leben nach dem Exit” findet sich am Ende des Artikels.

“Runtastic war und ist nach wie vor einer der größten Exits in unserem Ökosystem”, leitet brutkasten CEO und Co-Founder Dejan Jovicevic das Staffel-Finale der Interview-Serie “Das Leben nach dem Exit” ein. Zu Gast war im Staffelfinale kein anderer als Alfred Luger, Mitgründer des 2009 gegründeten FitTech-Startups Runtastic.

Das Gründerteam – neben Interviewgast Alfred Luger bestehend aus Florian Gschwandtner, Christian Kaar und René Giretzlehner – baute mit dem in Pasching gegründeten Jungunternehmen ein Modell, das später mehrere Investor:innen und Käuferunternehmen anlockte. Gemeinsam kreierte das Team die Basis für das, was Lauf-, Rad- und Outdoor-Sportler:innen heute unter dem Namen “adidas Running” geläufig ist.

Im Januar 2011 stiegen Bernhard Lehner, Alexander Igelsböck und Stefan Kalteis als Investoren ein. Auch Business Angel Hansi Hansmann sah Potenzial am Startup und beteiligte sich im Mai 2012.

Im Oktober 2013 übernahm der Medienkonzern Axel Springer schließlich 50,1 Prozent der Firmenanteile. Fast zwei Jahre später, im Januar 2015, meldete Runtastic über 100 Millionen App-Downloads. Sechs Monate später übernahm Adidas das Paschinger Startup für stattliche 220 Millionen Euro.

“Der bessere Player”

In den ersten Verhandlungen mit Interessenten am Markt habe das Runtastic-Team schnell gemerkt, dass sich Adidas als der “bessere Player” für den Exit herausstellte – und das, “obwohl bei anderen ein höherer Price Tag dahinter war”, meint Luger. Denn im Vorverkaufs-Prozess legte das Team klipp und klar fest, wann genau ein Verkauf zustande kommen würde – und das ausschlaggebende Argument war lange nicht nur die Summe:

“Wir haben schon vorab gesagt, wenn wir uns mit einem gewissen Price Tag und einem gewissen Setup wohl fühlen, dann machen wir das. Auch abgestimmt natürlich mit dem damaligen Mehrheits-Shareholder Axel Springer und dem Hansi. Wir haben gesagt: Wenn wir einen super Partner finden, der strategisch passt, dann fühlen wir uns wohl, unser Baby zu verkaufen. Und das war bei Adidas gegeben”, erzählt Luger im brutkasten-Talk.

Keine Zitterpartie

Lange gezittert habe man beim Runtastic-Kauf nicht. “Das Signing und Closing war am selben Tag innerhalb von einer Stunde erledigt.” Nach dem Frühstückskaffee sei alles reibungslos verlaufen, erinnert sich Luger: “Was aber wichtig war – und das wissen die Profis: Man muss die Banken vor-informieren, weil bei substanziellen Beträgen kann es sein, dass eine Zahlung hängen bleibt und sich der Prozess verzögert.”

Geglückt sei an diesem Tag alles: “Um etwa 12 Uhr mittags war das Geld da. Dann ging es darum: Belegschaft, Mitarbeiter:innen und Presse informieren.” Bei der Mehrheitsübernahme im Jahr 2013 durch Axel Springer sei allerdings sehr wohl ein Monat zwischen Signing und Closing gelegen: “Das war ein interner Prozess mit Aufsichtsrat und Co – und auch in Hinblick auf kartellrechtliche Fragestellungen und das Investitionsschutzgesetz.”

“Adidas war die Kür”

Nach der Übernahme 2015 ist das Gründerteam noch “mindestens drei Jahre” bei Adidas tätig gewesen. Luger selbst war noch sechs Jahre an Bord: “Das Gesamtpaket zählt – und wir haben uns sehr wohl gefühlt”. Die Integration in das Käuferunternehmen verlief locker, meint Luger: “Adidas ist drei Autostunden weg in Bayern – mit ähnlicher Mentalität. Das ist schon ein Unterschied, ob du zum Board-Meeting drei Stunden fahren oder quer durch die Welt fliegen musst.”

Emotional sei es für Luger und seine Kollegen vor allem dann geworden, als unter den Exit ein “Hakerl” gesetzt wurde und der Betrag am Konto gewesen sei. Denn “wir haben uns die ersten drei, vier Jahre wirklich weniger ausbezahlt als ein Praktikant. Wir haben ganz bewusst investiert. Als der Exit durch war, war das schon emotional. Adidas war die Kür, wenn man in der Sportsprache bleibt.”

Um nichts und niemanden zu überrollen, habe man nach der Übernahme und zur Integration von Runtastic in das Käuferunternehmen den Begriff “Firewall” definiert, “demeinsam mit dem damaligen Marketingvorstand von Adidas”, erinnert sich Luger. Die Integrationszeit verlief indes weniger stressig: “Wir haben uns Step-by-Step Adidas angenähert, Projekte gestartet und gemeinsame Prozesse, Initiativen und Co-Branding realisiert.”

“Wir haben die Menschen gesünder gemacht”

Gut sechs Jahre ist Luger noch bei Adidas geblieben – “weil es mit einfach Spaß gemacht hat, mit dem Runtastic Team und mit den Peers von Adidas zusammenzuarbeiten. Es ist nie alles eitel Wonne, aber wir waren auf einer guten Mission und haben ja etwas Gutes getan. Wir haben ja nicht Waffen produziert, sondern die Menschen gesünder gemacht. Das war super.”

Auch Luger musste seine stattlichen Exit-Gelder verwalten – und setzte dabei auf Diversifizierung, wie er im brutkasten-Talk erzählte. Unter anderem legte er einen Teil seines Geldes in Immobilien an – was er heute aber nicht mehr machen würde: “Ich würde das definitiv anders machen. Ich finde Immobilien sind total fad.”

Überinvestiert sei Luger “ganz deutlich in Startups, also ganz hohes Risiko” – allerdings mit vielen Einzelinvestments. Nebenbei streute er sein Anlagerisiko auch auf Fonds – darunter MSCI World oder andere ETFs. Privat zähle der Runtastic-Co-Founder mittlerweile 30 ungleiche Investments – darunter über 10 Co-Investments zu Fonds.

Runtastic “nicht primär wegen dem Sport” gegründet

“Sport war immer ein Thema aufgrund des Produkts”, meint Luger heute. “Wir haben Runtastic zwar nicht primär wegen dem Sport oder weil wir Sportler waren gegründet, sondern von der Business- und Technologie-Seite kommend. Wir sind dann aber selber reingerutscht. Der eine mehr ins Laufen, der andere mehr ins Fitnesstraining – und zwar über unsere Produkte”, so Luger. Sein aktuelles Sportpensum sei phasenabhängig, aber: “Ich würde jedem empfehlen, es zu tun (Anm.: Sport).”


Mehr zur Investor-Tätigkeit sowie Learnings aus der Post-Exit-Zeit von Alfred Luger und dessen aktuellen Projekte gibt es im Staffelfinale der Interview-Serie “Das Leben nach dem Exit”.

Das Staffelfinale der Interview-Serie “Das Leben nach dem Exit” mit Alfred Luger von Runtastic.
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