17.04.2019

Was Fachkräfte wollen: 5 Punkte, die Mitarbeitern wichtig sind

Sie fehlen, wo man hinsieht. Nahezu jedes Unternehmen berichtet von Problemen, sie zu finden. Aber was muss man Fachkräften eigentlich bieten, um sie zu bekommen und zu halten?
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Was Fachkräfte wollen - 5 Punkte, die Mitarbeitern wichtig sind - war for talents
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Das Wort “händeringend” hat Hochkonjunktur. Egal ob Startups, Mittelständler oder Konzerne – sie alle suchen “händeringend” nach Fachkräften. Alleine im IT-Bereich fehlen hierzulande Schätzungen des Fachverbands UBIT der Wirtschaftskammer (WKÖ) zufolge rund 10.000 hochqualifizierte Arbeitskräfte. Beim Fachkräfte-Gesamtbedarf in Österreich über alle Branchen hinweg kam die WKÖ Mitte vergangenen Jahres in einer Studie auf ganze 162.000 Personen.

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Fachkräftemangel als Politikum

Das Problem wird inzwischen auch seitens der Politik intensiv behandelt. Jüngst beschloss die türkis-blaue Regierung Erleichterungen bei der Rot-Weiß-Rot-Karte, die mehr Fachkräfte aus Drittstaaten ins Land locken sollen. Das Land Oberösterreich versucht mit der Initiative “go mobile”, gezielt arbeitslose Fachkräfte aus Wien zum Umzug zu bewegen – inklusive Hilfe bei Wohnungssuche, Jobsuche für den Partner und Schul- sowie Kinderbetreuungsplätzen.

Wie überzeugt man Fachkräfte?

Auf Unternehmensebene sind diese Initiativen freilich sekundär. Denn die “händeringend” Suchenden müssen im sogenannten “War for Talents” selbst das Individuum überzeugen – auch wenn sich das Arbeitskräfteangebot verbessert. Das Dienstauto als größtes Incentive hat dabei ausgedient, wie mehrere große Studien der vergangenen Monate und Jahre, etwa von StepStone und Suite&Co, nahelegen. Primär zählen heute “weiche” Faktoren. Im Zentrum stehen dabei Unternehmenskultur und Führungskräfte-Skills bzw. das Über-Thema Employee Experience.

1. Vertrauen

Fachkräfte sollen selbstständig arbeiten. Und Fachkräfte wollen auch selbstständig arbeiten – Stichwort: Ownership. Entscheidend dafür ist aber, dass ihnen die Tasks von der Führung entsprechend anvertraut werden. 87 Prozent der befragten Fachkräfte einer StepStone-­Studie erwarten sich, dass Führungskräfte eigenverantwortliches Arbeiten zulassen. Wenn sie die Mitarbeiter hingegen ständig kontrollieren und Fehler gleich bestrafen, anstatt Feedback zu geben – sprich: kein Vertrauen zeigen – schwindet die intrinsische Motivation. Selbstständig heißt jedoch nicht führungslos: 65 Prozent der Fachkräfte wünschen sich laut StepStone-Studie “klare Anweisungen”.

2. Work-Life-Balance

Commitment für das Unternehmen und Commitment für die eigene Familie stehen nicht im Gegensatz zueinander. Führungskräfte, die fehlende Motivation orten, wenn man z.B. am Geburtstag des eigenen Kindes etwas früher das Büro verlässt, haben das nicht verstanden. Die StepStone-Studie liefert dazu ein eindeutiges Ergebnis: Für die befragten Fachkräfte ist der Job im Durchschnitt in etwa gleich wichtig wie Familie, Partnerschaft und persönliche Entwicklung. Die Gesundheit wird sogar noch wichtiger eingestuft. Es muss also alles zusammenpassen. Beim Thema Work-Life-Balance kommt jedoch noch ein physischer Aspekt hinzu: 74 Prozent der von Suite&
Co Befragten erachten die Nähe des Wohnorts zum Arbeitsplatz als wichtig oder sehr wichtig.

3. Gutes Arbeitsumfeld

“Niemand ist eine Insel”, schrieb der englische Dichter John Donne vor gut 400 Jahren. Großes können auch Fachkräfte nur gemeinsam erreichen. Entsprechend wichtig ist ihnen das Team. Laut StepStone-Studie sind für 71 Prozent der Befragten die Kollegen wichtiger als die Aufgaben im Job. Im Recruiting bedeutet das: Ein guter Hire ist nur, wer auch mit den anderen im Unternehmen gut umgehen kann. Auch das Thema Arbeitsumfeld hat eine physische Komponente: Bei Suite&Co kommen Bürogebäude und Innenausstattung sogar auf Platz 2 der wichtigsten Faktoren für die Arbeitgeberattraktivität.

4. Incentives

Beim Thema Incentives scheiden sich die Geister – zumindest bis zu einem gewissen Grad. Zwar wird “ehrliches Lob vom Vorgesetzten” bei Suite&Co mit 76 Prozent Zustimmung als wichtigster Motivationstreiber für Fachkräfte genannt. Eine gute Mehrheit erwartet sich aber auch regelmäßige (monetäre) Boni. Generell müsse man individuell belohnen, um als Arbeitgeber attraktiv zu sein, heißt es bei Suite&Co.
Eine Meinung, die nicht überall geteilt wird. “Wenn man im Unternehmen Kooperation haben will, dann darf man nicht individuell incentivieren. Man darf Abteilungen nicht gegeneinander antreten lassen”, sagte etwa Culture-Experte Christian Moser vom Grazer Unternehmen Parkside unlängst im Gespräch mit dem brutkasten. Generell baut man dort gänzlich auf intrinsische Motivation.

5. Der Ruf

Jeder kennt jemanden, der jemanden kennt. Keinen Ruf kann ein Unternehmen bestenfalls in den ersten Monaten seines Bestehens haben. Dann spielen alle oben genannten Faktoren und wohl noch stärker die Außenwirkung des Unternehmens in seine Reputation hinein. Diese ist, folgt man der Suite&Co-Studie, Fachkräften enorm wichtig. Und zwar deutlich wichtiger als Größe und Bekanntheit des Unternehmens. Für Startups und KMU ist das im “War for Talents” tendenziell ein Vorteil – wenn sie sich bei ihren bestehenden Mitarbeitern entsprechend beliebt machen. Verheimlichen kann man in diesem Zusammenhang nichts. Und bei PR-Sprech in der Stellenausschreibung gilt es, vorsichtig zu sein. Für 84 Prozent der Befragten bei StepStone ist eine unehrliche Beschreibung des Arbeitsplatzes der wichtigste Grund, ein Angebot nach dem Vorstellungsgespräch abzulehnen.


Dieser Beitrag erschien in gedruckter Form im brutkasten Print-Magazin #8 “Quantensprünge”.

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Vor vier Jahren stellte das Gründer-Duo Julia und Lukas Watzinger bei der TV-Show “2 Minuten 2 Millionen” erstmalig ihre Reeloq-Smartphone-Sicherung vor. Bau-Tycoon Hans Peter Haselsteiner zeigte sich damals von der Innovation überzeugt und sagte: „Das muss in jedem Arbeitsoverall eingenäht sein”. Er bot gemeinsam mit Juror-Partnerin Katharina Schneider 75.000 Euro für 25,1 Prozent Anteile. Obwohl der Deal vor laufender Kamera beschlossen wurde, ließ das Grazer Startup den “2Min2Mio”-Deal platzen – brutkasten berichtete.

Reeloq hört auf Kundenwunsch

Die Smartphone-Sicherung hat sich seit der Ausstrahlung im Bergsport und in der Industrie etabliert. Sie bietet nicht nur Schutz vor Verlust, sondern ermöglicht auch griffbereites Verstauen des Smartphones. Der Schritt zur Werkzeugsicherung erfolgte auf Kundenwunsch.

Relooq hat auf dieses Feedback reagiert und anhand dessen ein neues Produkt entwickelt: “Das Kundenfeedback steht immer im Zentrum der Produktentwicklung”, sagt Lukas Watzinger, Geschäftsführer der Reeloq GmbH. In Kooperation mit dem Freileitungs-Spezialisten “Fa. Preising GmbH” konnte so ein praxistaugliches Produkt entwickelt werden, das die hohen Anforderungen der Industrie erfülle.

Mehrere Millionen Euro Umsatz

Ob auf Baustellen, bei Wartungsarbeiten oder im Industriekletter-Bereich – das System soll dafür sorgen, dass Werkzeuge sicher befestigt sind und dennoch einfach und schnell zugänglich bleiben.

“Wir sind stolz darauf, dass wir mit unseren Produkten bereits mehrere Millionen Euro Umsatz erzielt haben, aber unser Potenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft”, sagt Julia Watzinger, Geschäftsführerin. Das Unternehmerpaar ist überzeugt: “Unsere Mission ist es, in den verschiedensten Branchen weltweit mit unseren patentierten Sicherungslösungen mehr Freiheit und Sicherheit zu ermöglichen.”

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