10.09.2019

Vision 2025: Der neue alte Startup-Forderungskatalog an die Politik

Kommentar. In der "Vision 2025" präsentierten AAIA, AustrianStartups und AVCO (erstmals gemeinsam) eine Reihe Jahre alter Forderungen an die Politik. Wird man 2025 noch immer das selbe fordern, oder hat das Spiel irgendwann ein Ende?
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Vision 2025 - Forderungen an die Politik
...und jährlich grüßt das Forderungs-Murmeltier (c) fotolia.com - artepicturas

“Vision 2025” heißt das Positionspapier, das gestern gemeinsam von Austrian Angel Investors Association (AAIA), AustrianStartups und Austrian Private Equity and Venture Capital Organisation (AVCO) präsentiert wurde. Neu sind daran drei Dinge: Erstens der Name, zweitens das anvisierte Jahr 2025 und drittens, dass die drei Organisationen erstmals gemeinsam so einen Forderungskatalog herausgegeben haben. Wer sich aber neue Inhalte erhofft hat, wurde (großteils) enttäuscht.

+++ Archiv 2017: Austrian Startup Agenda: Das sind die Forderungen+++

Forderungen liegen seit Jahren am Tisch

Zentrale Forderungen wie eine Reform der Rot-Weiß-Rot-Karte, eine neue Rechtsform für Startups, die die Vorteile von GmbH und AG verbindet (aka AG light), Steuerbegünstigungen bei Startup-Beteiligungen, eine weitere Digitalisierung des Gründungsprozesses und Regulatory Sandboxes liegen mitunter seit Jahren am Tisch. Einzig der Wunsch nach einem “Startup Beirat”, ähnlich dem von der vorigen Regierung einberufenen “FinTech-Beirat”, war auf diese Weise zuvor nicht platziert worden.

“Offenes Ohr” – wenig passiert

Die Schuld daran, dass das Positionspapier keinen Neuigkeitswert hat, tragen freilich nicht die Organisationen, die es erstellt haben. Ihren Vertretern war bei der Präsentation mitunter auch ein gewisses Maß an Resignation anzumerken. Denn Beteuerungen aus der Politik, dass man “ein offenes Ohr” habe, die Anliegen des Startup-Ökosystems ernst nehme oder “fest entschlossen” sei – Stichwort: “Gründerland Nr.1” – gab es in den vergangenen Jahren genug. Umgesetzt wurde wenig, wie die “Vision 2025”, die in großen Teilen schon die “Vision 2018” hätte sein können, eindrücklich zeigt.

Kleine und keine Schritte

Freilich gab es in der Zeit Ansätze seitens der Regierungen. Zwei Startup-Pakete wurden angekündigt und mit Zerbrechen der jeweiligen Regierungen wieder abgeblasen – in beiden war bei weitem nicht die Umsetzung aller Forderungen geplant. Ein paar Maßnahmen wurden sogar tatsächlich umgesetzt – so wurden etwa erste Schritte zur Digitalisierung der GmbH-Gründung gemacht und es gab eine erste Reform der Rot-Weiß-Rot-Karte. In beiden Fällen wurde aber nicht auf zentrale Anliegen des Startup-Ökosystems eingegangen. Die (nicht vollzogene) Steuerreform ließ ebenfalls wichtige Punkte vermissen.

Von der “Vision 2025” zur inhaltsgleichen “Vision 2030”?

Ob der neue, gemeinsame Ansatz von AAIA, AustrianStartups und AVCO, ein Positionspapier noch vor der anstehenden Wahl vorzulegen Früchte trägt, bleibt natürlich abzuwarten. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre ist die realistischere Version der “Vision 2025” aber, dass dann ein weiteres Positionspapier gleichen Inhalts vorgelegt wird. Ob die Vertreter des Startup-Ökosystems das Spiel bis zu dieser altbekannten “Vision 2030” mitspielen, ist aber fraglich.

“Nicht wir brauchen die Politik, sondern die Politik braucht uns”

Besonders pointiert brachte es Speedinvest-Gründer Oliver Holle bei der gestrigen Präsentation auf den Punkt: “Wir müssen uns selbstbewusst hinstellen. In Wirklichkeit brauchen nicht wir die Politik, sondern die Politik braucht uns. Wenn sie nicht kapiert, dass sie uns nutzen soll und kann, dann ist das ihr großes Problem und nicht unseres”. Im Extremfall könnte das bei einigen Playern auch bedeuten: Wenn es in Österreich nicht geht, muss man es halt woanders versuchen.

⇒ Zum Positionspapier

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(c) balancio - (v.r.) Andy Ogris mit balancio-Founder Michael List und Andrea Händler.

Es hat sich was getan. Innerhalb der Startup-Szene wurde das Thema “mentale Gesundheit” in den letzten Jahren immer größer und die Worte von Betroffenen immer offener. Dennoch bleibt es eine Überwindung, über psychische Erkrankungen zu sprechen und Begriffe wie Burnout, Depression etc. bleiben allgemein weiterhin ein großes Tabuthema. Die Wiener Life Service GmbH hat daher unter der Marke balancio eine Plattform ins Leben gerufen und setzt bei Gesundheit und Wohlbefinden nicht nur auf Behandlung, sondern auch auf Prävention und Information – brutkasten berichtete.

Balancio will mit Vorurteilen aufräumen

Aktuell hat Founder Michael List die Kampagne “Aus dem Leben” gestartet und holt prominente Persönlichkeiten vor die Kamera, um mit Vorurteilen aufzuräumen und um den Weg für einen unbeschwerten Dialog zu bereiten.

In der Video-Reihe erklärt u.a. Regisseur Harald Sicheritz, warum er “Glück” hatte, mit 30 Jahren Knochenkrebs zu bekommen oder welche schrecklichen Gedanken der Schauspielerin Andrea Händler immer wieder durch den Kopf gegangen sind. Auch, warum das mit dem Erfolg für Schriftsteller Franzobel so eine Sache sei und weshalb er eigentlich wollte, dass er endet, ist ebenso Thema, wie die Erzählung von Ex-ÖFB-Nationalspieler Andy Ogris, warum er sein Leben änderte – aus Sorge, seinen 60er nicht mehr zu erleben.

“Mut machen”

Thematisiert werden zudem Fragen zu Höhen und Tiefen, Leistungsdruck, psychischen Belastungen, schwierigen Lebensphasen, Herausforderungen und was den Betroffenen aus der Krise geholfen hat.

“Wir möchten den Menschen Mut machen, ihnen einen kleinen Einblick geben und zeigen, dass auch die erfolgreiche Prominenz im Laufe des Lebens mit mentalen Herausforderungen konfrontiert war bzw. ist”, sagt List.

Balancio-Reihe mit ehemaliger Ministerin und Ex-ORF-Chefredakteur

Folgende Prominente sind u.a. bei der Video-Reihe dabei: Roland Düringer (Schauspieler und Kabarettist), Monica Weinzettl (Schauspielerin und Kabarettistin), Paul Tesarek (Moderator und ehem. ORF-Chefredakteur), Nadja Maleh (Kabarettistin und Schauspielerin), Lukas Plöchl (Song Contest-Teilnehmer 2012, Musiker), Michi Hatz (Rapid-Legende), Andrea Kdolsky (ehem. Gesundheitsministerin) und TV-Moderator Harry Prünster.

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