17.12.2018

Virtual Reality – Schluss mit Spielen: Use Cases im VR-Bereich

Es gibt sie: die „echten“ Usecases für die Virtual-Reality-Technologie. Etwa im (Aus-)Bildungsbereich bieten sich weitreichende Einsatzmöglichkeiten.
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Virtual Reality
(c) fotolia/gorodenkoff

Die Idee von Virtual Reality gibt es seit den 80er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts, seit den 90-Jahren sehen wir immer wieder neue technologische Reinkarnationen des Konzepts. Die Idee, mit allen Sinnen an einem simulierten Ort zu sein und dort Dinge zu tun, die in der Realität nicht möglich sind – das haben alle VR-Systeme von der ersten CAVE bis zur heutigen HTC Vive, Oculus oder Playstation VR gemein. Mit den heutigen, immer komfortableren Geräten findet die Technologie langsam im Consumer-Bereich Anhänger, vor allem bei Videospielen. Wie weit Virtual Reality noch in unser Leben eindringen wird, zeigen heute bereits unzählige Startups. Das Wiener Startup Frameless und die Tiroler von Innerspace stehen stellvertretend für eine Generation, die eine simulierte Revolution sieht, die globale Auswirkungen auf vielen Ebenen haben kann.

+++ Die Behandlung von Angststörungen mit VR +++

Nicht anschauen, vorbeikommen

Hossam Elsifary, Co-Gründer von Frameless, arbeitet mit Developerin und Co Gründerin Annette Mossel am, wie er selbst sagt, „Hauptvorteil“ von VR, nämlich dass „man den Benutzer an einen Ort teleportieren kann, der schwer oder gar nicht zu erreichen ist“ – und denkt dabei etwa an Kriegsgebiete. So will man etwa die Tagesnachrichten emotional näherbringen, Journalisten die Möglichkeit geben, viel eindrucksvoller und realitätsnaher zu berichten.

Jedes Haus hat seine eigene Simulation

Die Immersion, das „Eintauchen“ in die virtuelle Realität, macht es möglich, übertragene Bilder ganzheitlicher wahrzunehmen. Das möchte Frameless auch im Immobilienbereich nutzen. „In fünf Jahren wird jede Wohnung, jedes Haus oder Hotelzimmer eine virtuelle Tour anbieten können“, prophezeit Elsifary. „Das wird die Buchung eines Hotels oder einer Airbnb-Wohnung viel einfacher machen, da die Leute ein besseres Verständnis für die Örtlichkeit bekommen. So wird es einfacher, ein neues Zuhause zu finden, zu kaufen oder zu mieten.“

Virtual Reality schon alltagstauglich? Nicht wirklich

„Die Erstellung von VR-Inhalten erfordert heute Expertenwissen, teure Tools und zeitaufwendige Prozesse“, erklärt der Frameless-Gründer. Erste Priorität müsse deshalb Nutzerfreundlichkeit in der Erstellung sein. „Unsere Vision ist es, Millionen von Menschen auf der ganzen Welt die Möglichkeit zu geben, mit ihren Smartphones immersive Inhalte zu erstellen.“ Die mobile App von Frameless soll dies in Kürze leisten.

Nicht lernen, erleben

Die Immersion ist das, was Virtual Reality von anderen Medientechnologien unterscheidet. Sie macht es möglich, einen entfernten Ort fast so zu besuchen, als wäre man dort. Wenn man mit Innerspace-Gründer Sebastian Scheler spricht, erfährt man quasi vom Gegenteil: Sein Startup soll es möglich machen, das eigene Innere zu erkunden, zu reflektieren und weiterzuentwickeln. „Wir sind Schöpfer eines Trainingssystems, das die Welt grundlegend verändern wird. Unser Werkzeug ist VR“, sagt Scheler.

Das Schlagwort, das unter Psychologen schon seit Anfang des 20. Jahrhunderts die effizienteste Art des Lernens bezeichnet, ist „erfahrungsbasiertes Lernen“. Die Essenz des Modells: Werden Dinge erlebt, werden sie besser gemerkt und als sinnvoller empfunden. Bis heute ist diese Art des Lernens nur entweder in der tatsächlichen Situation oder in aufwendigen Trainingsszenarien möglich. Die Vision von Innerspace ist es, allen Menschen die Möglichkeit zu geben, sich durch erfahrungsbasiertes Lernen weiterzuentwickeln. Begonnen hat man in der Industrie.

Wenn jedes Detail essenziell ist, zählt die Erfahrung

„Wir erstellen heute Trainings für die Pharmaindustrie, eine der am stärksten regulierten Industrien der Welt“, erzählt Scheler und ergänzt: „Reinraummitarbeiter etwa trainieren im Grunde ständig. Mit Lehrvideos, ELearning oder Seminaren lernen sie, wie genau welche Arbeitsschritte zu machen sind.“ Sogar die Geschwindigkeit, mit der eine Hand zum Reagenzglas bewegt wird, könne darüber entscheiden, ob ein Medikament verunreinigt werde. „Ein Mitarbeiter, der einmal einen Unfall in einem Reinraum erlebt hat, weiß, wie essenziell richtiges Handeln sein kann – und das ist der Punkt: Er hat es erlebt.“

Psychologe Scheler will mit seinen Co Gründern CTO Bernhard Fercher und COO Andreas Berger simulierte Räume erzeugen, in denen Fehler nur eine Konsequenz haben: Erfahrung. „Jedes Unternehmen wünscht sich erfahrene Mitarbeiter. Mit Virtual Reality, dem entsprechenden psychologischen Wissen um das Trainingsdesign und exaktem Wissenüber die jeweiligen Abläufe ist es möglich, alle Schlüsselmomente, zum Beispiel in der Produktion, erfahrbar zu machen“, erklärt Scheler. Simulierte Erlebnisse für echte Erfahrung, das sei die Vision von Innerspace. Die letzte Meile liegt noch vor uns. Der Weg direkt in unsere Lebensräume muss für VR noch gepflastert werden, das scheint heute klar. Die Hardware ist noch zu groß und entweder verkabelt oder zu schwach, um leisten zu können, was sich die VR-Visio näre heute vorstellen. Aber: Es ist viel geschehen seit den ersten Versuchen in den 90ern. Und der Weg zeigt deutlich in Richtung Massenmedium.

Dieser Beitrag erschien in gedruckter Form im brutkasten Magazin #7 “Die Welt in 5 Jahren”

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Tractive
(c) Tractive - (v.l.) Wolfgang Reisinger, COO/CFO bei Tractive und Founder Michael Hurnaus.

Was im Mai 2024 – siehe hier – angekündigt wurde, ist nun wahr geworden. Damals hatte Tractive CEO Michael Hurnaus gesagt, man bewege sich noch heuer auf über 100 Millionen Euro ARR (Annual Recurring Revenue – eine wichtige Kennzahl für Startups mit Abo-Modellen) zu. Nun ist dieser Milestone geschafft.

Tractive erreicht Ziel, das nur wenigen Abonnementunternehmen gelingt

Wie der Gründer auf Linkedin beschreibt, haben er und sein Team nach zwölf Jahren harter Arbeit, Hingabe und der Verbesserung des Lebens von Millionen von Haustiereltern ein lang angestrebtes Ziel erreicht: “100 Mio. € ARR bei Tractive – etwas, das nur sehr wenige Abonnementunternehmen jemals erreichen”.

Er sagt: “Wir sind besonders stolz darauf, dass wir dieses Niveau erreicht haben, während wir Hunde- und Katzenbesitzern helfen, indem wir Produkte entwickeln, die das Leben unserer Kunden wirklich zum Besseren verändern – und das mit viel Spaß.”

Das Abo-Modell

Damit Abo-Modelle wie jene von Tractive funktionieren, müsse man, laut Hurnaus Worten aus dem Spätfrühling, “dem Kunden zuerst erklären, dass es Sinn macht, ein Abo abzuschließen, und dass das nicht reine Abzocke ist”. Nach Erfahrungswerten bot das Scaleup schließlich ein Monats-, Jahres- und Zweijahres-Abo an – jeweils in einer Basic- und Premium-Variante.

Damit, so hieß es damals, gewinne man deutlich mehr Nutzer:innen für das Jahresabo – konkret um 20 Prozent mehr. Schließlich falle der Monatspreis mit der Abo-Dauer. Bezahlt wir das Abo im Voraus.

“Unser ständiges Bemühen, Produkte zu entwickeln, die in ihrer Kategorie führend sind, zahlt sich aus”, so Hurnaus auf Linkedin weiter. “Wir haben das Unternehmen fast aus dem Nichts aufgebaut und benötigten im Laufe der Jahre nur sehr wenige Finanzmittel.”

Tractive: USA als Erfolgstreiber – das Valley aber nicht als Vorbild

Das Tractive-Team hat während seiner gesamten Reise jeden einzelnen Euro in die Verbesserung ihrer Produkte, in die Einstellung von Mitarbeiter:innen aus der ganzen Welt und in den Aufbau der Unternehmenskultur investiert.

“Unser Team besteht aus rund 270 talentierten Mitarbeiter:innen und wir wachsen weiter. Wir sind auch weiterhin auf der Suche nach den besten Talenten und werden noch selektiver vorgehen, um nur die außergewöhnlichsten Mitarbeiter einzustellen, die wir finden können”, so Hurnaus weiter.

Seit knapp dreieinhalb Jahren ist das Pet-Tech auch in den USA vertreten. Im Vorjahr konnten die Staaten sogar Deutschland bei der Anzahl der Tractive-Kunden überholen. Hurnaus dazu: “Die USA sind nach wie vor unser am schnellsten wachsender Markt, und wir werden dieses Wachstum weiter vorantreiben.”

Nach zwölf Jahren erwartet Tractive, dass sich diese Dynamik fortsetzt, und prognostiziert ein Wachstum von rund 40 Prozent im Jahr 2025. “Ein gesundes Wachstum, das heißt: nachhaltig, ohne Massenkündigungen oder übermäßige ineffiziente Marketingausgaben”, erklärt Hurnaus abschließend. “Das ist der österreichische Weg, im Gegensatz zum Silicon-Valley-Ansatz (der für viele Unternehmen funktioniert, aber nicht unser Stil ist)”.

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