26.04.2023

ViennaUP’23: Diese Events zu “Culture & Technology” solltet ihr nicht verpassen

Die ViennaUP’23 widmet sich in diesem Jahr entlang eines eigenen Tracks zu “Culture & Technology” Innovationen im Kunst- und Kulturbereich. Wir haben mit Elisabeth Noever-Ginthör & Heinz Wolf von der Wirtschaftsagentur Wien darüber gesprochen, welche Schwerpunkte das Startup-Festival in diesem Bereich setzt. Zudem geben sie einen Einblick, welche Unterstützung die Wirtschaftsagentur Wien neben der ViennaUP für Kulturschaffende & Gründer:innen noch bietet.
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(c) esel.at/lorenz seidler
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Wien ist weltweit für sein kulturelles Erbe, seine Museen, Konzerthäuser und Theater bekannt. Doch nicht nur Tradition, sondern auch Innovation zeichnen den Kulturstandort aus. So beschäftigen sich Kultureinrichtungen in den letzten Jahren vermehrt mit der Frage, wie sie ihre Angebote mit Hilfe digitaler Technologien erweitern können. Zudem haben sich auch zahlreiche Startups am Markt erfolgreich etabliert, die Lösungen für den Kunst- und Kulturbereich entwickeln.

ViennaUP’23 setzt Schwerpunkt zu Culture & Technology

Auch in diesem Jahr wird sich die ViennaUP’23 daher mit einem eigenen Schwerpunkt dem Thema “Culture & Technology” widmen, wobei das Startup-Festival erneut zum Treffpunkt der internationalen Kreativwirtschaft wird. Ein Fixstern im Programm bilden dabei wieder die Creative Days, die am 31. Mai und 1. Juni unter dem Dach der ViennaUP’23 über die Bühne gehen werden.

Führende Köpfe der Kreativszene treffen im Rahmen der Creative Days für ein zweitägiges Vortrags- und Networking-Programm zusammen, wie Elisabeth Noever-Ginthör & Heinz Wolf von der Wirtschaftsagentur Wien erläutern. “Im Rahmen der Creative Days schauen wir uns gezielt an, wie digitale Technologien kulturelle Erlebnisse prägen und welche gesellschaftlichen Wechselwirkungen dahingehend vorherrschen”, so Wolf über die Zielsetzung. Zudem sollen die Teilnehmer:innen aktiv Impulse in den Bereichen Architektur, Design, Film, Gaming, Mode, Musik und bildende Kunst setzen.

Top-Speaker:innen bei den Creative Days

Den Auftakt des zweitägigen Diskurs- und Veranstaltungsreigen bilden Keynotes von Penny Rafferty und Tega Brain, wie Wolf weiter ausführt. Die in Berlin lebende Autorin und Theoretikerin Penny Rafferty wird ihre Arbeiten zu dezentralen Wertschöpfungsprozessen im Kulturbereich präsentieren, die Künstlerin Tega Brain hingegen über ihre Forschung an der Schnittstelle von automatisierten Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) und Agency/Selbstbestimmung sprechen. 

Penny Rafferty kommt im Rahmen der ViennaUP’23 nach Wien | (c) Penny Rafferty

Ein vielschichtiges Tourenprogramm zu Wiener Kulturinstitutionen, Technologieunternehmen und Kreativbüros sowie kuratierte Matchmaking-Sessions runden das zweitägige Programm der Creative Days ab. “Wir wollen mit den Creative Days aktiv in die Stadt hineingehen”, wie Noever-Ginthör anmerkt. Daher werden im Rahmen der Creative Days unterschiedlichste Locations in Wien, darunter auch zahlreiche Museen, bespielt.  

Zudem startet mit den Creative Days Vienna auch heuer Content Vienna, der Wettbewerb für digitale Gestaltung mit Sonderpreisen zum Thema „Digital Literacy“. Mehr darüber könnt ihr auch hier erfahren.

Weitere Programmpunkte zu Culture & Technology

Die Creative Days bilden aber nicht den alleinigen Programmpunkt zu “Culture & Technology”. So wird es im Rahmen der ViennaUP’23 mit dem Future Ball erstmals auch einen eigenen Ball geben. Der Future Ball, der am 3. Juni im SO/Vienna über die Bühne gehen wird, soll laut Veranstalter Julian Wiehl (Herausgeber des VANGARDIST Magazins) ein “Spielplatz für Kreativität” sein. Besucher:innen werden sich als eigene Avatare verkleiden, um so ihre eigene Persönlichkeit zu entdecken. Das Programm wird abgerundet mit Installationen an der Schnittstelle zu Kunst und Technologie.

Im Rahmen der Maker Faire Vienna, die am 3. Juni und 4. Juni in der METAStadt stattfinden wird, werden hingegen 900 Hightech-Hobbyist:innen, Tüftler:innen und Erfinder:innen ihre außergewöhnlichen Ideen und Projekte präsentieren. Zum Programm gehören auch Workshops, Vorträge und zahlreiche Mitmachstationen, bei denen Besucher:innen jeden Alters zum Experimentieren und Mitmachen eingeladen sind. Zudem wird es um die Frage gehen, welche Beitrag Maker-Projekte zur Bewältigung der großen Herausforderungen unserer Zeit leisten können – angefangen von der Klimakrise bis hin zur Kreislaufwirtschaft. 

Last but not least ist auch noch der CultTech Accelerator Demo Day zu erwähnen, der am 2. Juni im Filmquartier Wien über die Bühne gehen wird um im Rahmen des Programms CultTech Space stattfindet. Der Demo Day ist Teil eines dreimonatigen Accelerator-Programms. Dabei werden Startups unterstützt, um innovative Lösungen für den Kunst- und Kulturbereich umzusetzen. Im Zuge des CultTech Accelerator Demo Days erhalten zudem zehn Startups die Möglichkeit ihre innovativen Lösungen vor Investor:innen zu pitchen.


Tipp der Redaktion

Auch in diesem Jahr wird es im Rahmen der ViennaUP’23 wieder die Coffee House Sessions geben, wo die Teilnehmer:innen mit vielen spannenden Personen in Kontakt kommen können und mit dem Festival-Armband einen kostenlosen Wiener Kaffee erhalten. Zudem können sich Besucher:innen auch in der Homebase am Karlsplatz vernetzen. Mehr darüber könnt ihr auch im Interview mit Gabriele Tatzberger von der Wirtschaftsagentur Wien erfahren.


(c) wirtschaftsagentur wien/hannes winkler

Was die Wirtschaftsagentur Wien neben der ViennaUP noch bietet 

Die Unterstützung der Wirtschaftsagentur Wien für die Kreativwirtschaft beschränkt sich jedoch nicht nur auf die ViennaUP. Um den Austausch zwischen Kulturschaffenden und innovativen Startups sowie Unternehmen gezielt zu fördern, startete die Wirtschaftsagentur Wien bereits 2019 einen eigenen Schwerpunkt zu Culture & Technology. “Dabei handelt es sich um ein Jahresprogramm, das mittlerweile seit drei Jahren läuft.  Dazu zählt ein Whitepaper, eine eigene Workshop- und Podcast-Reihe sowie ein Förderprogramm, das gezielt auf die Schnittstelle zwischen Kultur & Technologie ausgerichtet ist”, wie Noever-Ginthör erläutert.

Innovative Digitalisierungsprojekte Wiener Museen

Mit der konkret auf den Museumsbereich zugeschnittenen Förderung werden laut Noever-Ginthör neu entwickelte Pilotanwendungen bei ihrer Umsetzung unterstützt. Im Rahmen des letzten Fördercalls wurden vier Wiener Museen bis zu 100.000 Euro pro eingereichtem Projekt gefördert. Dazu zählt beispielsweise das Wiener Uhrenmuseum, das gemeinsam mit dem Wiener Startup ArchäoNow ein Escape Spiel entwickelt hat. Mit Hilfe von Augmented Reality werden dabei Objekte im Museum zu neuem Leben erweckt, wobei  Besucher:innen die mechanischen Vorgänge im Uhrwerk erleben und gleichzeitig in die Geschichte der Zeit eintauchen können.

Das Museum für Angewandte Kunst (MAK) setzt hingegen mit „MAK DAO“ auf Basis von Blockchain-Technologien auf die aktive Mitbestimmung seines Publikums, das Technische Museum Wien wird mit dem „softwareLAB“ seinen neuen Sammlungsbereich zur österreichischen Spielekultur seit den 1980er Jahren aufbauen und zugänglich machen und das Österreichische Filmmuseum möchte mit „Abenteuer Alltag“ private Filmaufnahmen von Wien für die Nachwelt erhalten.


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Tractive
(c) Tractive - (v.l.) Wolfgang Reisinger, COO/CFO bei Tractive und Founder Michael Hurnaus.

Was im Mai 2024 – siehe hier – angekündigt wurde, ist nun wahr geworden. Damals hatte Tractive CEO Michael Hurnaus gesagt, man bewege sich noch heuer auf über 100 Millionen Euro ARR (Annual Recurring Revenue – eine wichtige Kennzahl für Startups mit Abo-Modellen) zu. Nun ist dieser Milestone geschafft.

Tractive erreicht Ziel, das nur wenigen Abonnementunternehmen gelingt

Wie der Gründer auf Linkedin beschreibt, haben er und sein Team nach zwölf Jahren harter Arbeit, Hingabe und der Verbesserung des Lebens von Millionen von Haustiereltern ein lang angestrebtes Ziel erreicht: “100 Mio. € ARR bei Tractive – etwas, das nur sehr wenige Abonnementunternehmen jemals erreichen”.

Er sagt: “Wir sind besonders stolz darauf, dass wir dieses Niveau erreicht haben, während wir Hunde- und Katzenbesitzern helfen, indem wir Produkte entwickeln, die das Leben unserer Kunden wirklich zum Besseren verändern – und das mit viel Spaß.”

Das Abo-Modell

Damit Abo-Modelle wie jene von Tractive funktionieren, müsse man, laut Hurnaus Worten aus dem Spätfrühling, “dem Kunden zuerst erklären, dass es Sinn macht, ein Abo abzuschließen, und dass das nicht reine Abzocke ist”. Nach Erfahrungswerten bot das Scaleup schließlich ein Monats-, Jahres- und Zweijahres-Abo an – jeweils in einer Basic- und Premium-Variante.

Damit, so hieß es damals, gewinne man deutlich mehr Nutzer:innen für das Jahresabo – konkret um 20 Prozent mehr. Schließlich falle der Monatspreis mit der Abo-Dauer. Bezahlt wir das Abo im Voraus.

“Unser ständiges Bemühen, Produkte zu entwickeln, die in ihrer Kategorie führend sind, zahlt sich aus”, so Hurnaus auf Linkedin weiter. “Wir haben das Unternehmen fast aus dem Nichts aufgebaut und benötigten im Laufe der Jahre nur sehr wenige Finanzmittel.”

Tractive: USA als Erfolgstreiber – das Valley aber nicht als Vorbild

Das Tractive-Team hat während seiner gesamten Reise jeden einzelnen Euro in die Verbesserung ihrer Produkte, in die Einstellung von Mitarbeiter:innen aus der ganzen Welt und in den Aufbau der Unternehmenskultur investiert.

“Unser Team besteht aus rund 270 talentierten Mitarbeiter:innen und wir wachsen weiter. Wir sind auch weiterhin auf der Suche nach den besten Talenten und werden noch selektiver vorgehen, um nur die außergewöhnlichsten Mitarbeiter einzustellen, die wir finden können”, so Hurnaus weiter.

Seit knapp dreieinhalb Jahren ist das Pet-Tech auch in den USA vertreten. Im Vorjahr konnten die Staaten sogar Deutschland bei der Anzahl der Tractive-Kunden überholen. Hurnaus dazu: “Die USA sind nach wie vor unser am schnellsten wachsender Markt, und wir werden dieses Wachstum weiter vorantreiben.”

Nach zwölf Jahren erwartet Tractive, dass sich diese Dynamik fortsetzt, und prognostiziert ein Wachstum von rund 40 Prozent im Jahr 2025. “Ein gesundes Wachstum, das heißt: nachhaltig, ohne Massenkündigungen oder übermäßige ineffiziente Marketingausgaben”, erklärt Hurnaus abschließend. “Das ist der österreichische Weg, im Gegensatz zum Silicon-Valley-Ansatz (der für viele Unternehmen funktioniert, aber nicht unser Stil ist)”.

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