13.06.2019

“Verrückte Geschäftsideen”: Von Ehering-Särgen und Reisen für’s Kuscheltier

Das Internet hat die Kommunikation der Menschheit nicht nur auf ein neues Level gehoben, sondern auch kreative Menschen dazu ermächtigt, mit ihren verrückten Geschäftsideen Geld zu verdienen. Wir haben drei abstruse Ideen zusammengetragen, die zum finanziellen Erfolg ihrer Erfinder führten.
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(c) Wedding Ring Coffin/Facebook - Mini-Särge für Ringe gescheiterter Ehen sind nur ein Beispiel, wie Menschen auf kreative Art und Weise Geld verdienen können.

Wer Startup-Shows kennt, weiß, dass es in der Gründerszene zahlreiche Geschäftsideen gibt, die seelenruhig der Kategorie “outside of the box-thinking” zugeordnet werden können. Viele dieser Vorhaben sind zum Scheitern verurteilt, andere wiederum überraschen, trotz oder gerade wegen ihrer Absurdität. So ein Fall ist das Startup Wedding Ring Coffin von Jill Testa.

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Ehering zerschlagen und begraben

Die Gründerin führte 20 Jahre eine glückliche Ehe, bis diese eines Tages plötzlich zerbrach. Ohne genau auf die Umstände einzugehen, berichtet sie von den Phasen nach der Trennung und dem Versuch mit ihrer alten Lebensphase abzuschließen. Sie fuhr an den Ort, wo sie ihren Ex-Mann kennenlernte, hielt eine Eulogie (kirchlichen Segensspruch) über ihre gescheiterte Ehe und zerschmetterte anschließend den Ring mit einem Hammer. Obgleich sie den Ehering als symbolischen Akt in der Erde vergraben wollte, brachte sie es zunächst nicht über’s Herz. Kurz darauf ist die Idee für einen eigenen “Wedding Ring Coffin” entstanden, damit der Ehering schlussendlich eine würdevolle letzte Ruhe finden kann.

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(c) Wedding Ring Coffin/Facebook – Selbst Whoopie Goldberg ließ sich für die Idee, Eheringe in Mini-Särgen zu begraben, begeistern.

Auch Hollywoodstars anfällig für kreative Geschäftsideen

So abstrus die Idee war, die Medienöffentlichkeit sollte ihr Recht geben. Es folgten nämlich zahlreiche Interviews im TV. Zudem warben Celebrities, wie Whoopie Goldberg, für die kleinen Särge. Auch wenn der letzte Post auf Social Media sieben Jahre alt ist, existiert der Webshop noch immer. Im Store können Kunden die Ring-Coffins für rund 30 bis 40 US-Dollar erwerben.

23,5 Stunden am Tag im Bett, um reich zu werden

Yde Van Deutekom hatte bereits 2008 das Gespür dafür, dass sich mit der Darstellung des eigenen Lebens im Netz Geld machen lässt. Der holländische Student entwarf mit “sleepingrich” eine jener Geschäftsideen, die im letzten Jahrzehnt für erhobene Augenbrauen gesorgt haben. Er erklärte damals, dass Schlafen sein Hobby und die einzige Sache sei, worin er gut wäre. Kurzerhand bot er über eine eigene Website und einer Webcam neugierigen Usern Einblicke in sein Zimmer, wo er den ganzen Tag im Bett verbrachte. Alle 24 Stunden gönnte er sich eine halbe Stunde Auszeit

Von der Matratze nach Las Vegas

Über mehrere Monate hinweg schauten knapp 600.000 zu, wie er sich auf seiner Matratze wälzte. Am Ende hatte der junge Mann über 19.000 US-Dollar durch Werbekunden verdient, die Banner rund um den Live-Stream geschaltet haben. Er beendete sein Experiment im Sommer 2008 mit der Teilnahme an der WSOP-Poker-Series in Las Vegas, bei der er den 95. Platz belegte und 51.455 US-Dollar an Preisgeld einstrich.

Urlaub für Kuscheltiere

Bankkaufmann Karsten Morschett und der Schweizer Theaterdramaturg Thomas Vetsch haben ebenfalls eine Geschäftsidee entwickelt, die auf den ersten Blick zu abstrus klingt, um tatsächlich zu funktionieren. Mit Teddy Tour Berlin können User ihre Plüschtiere eine Woche lang auf Berlin-Urlaub schicken – inklusive Stadtrundfahrt, Picknick im Tiergarten und Rundumbetreuung durch eine ausgebildete Physiotherapeutin. Als Extras erhalten die Kunden ein Album mit Urlaubsfotos und eine Urlaubspostkarte.

19 Attraktionen und eine Queer-Tour

Das Portal wurde 2005 gegründet und existiert immer noch. Interessierte können zwischen vier Reisepaketen wählen. Die Kosten, für Kunden außerhalb Deutschlands, belaufen sich zwischen 49 Euro und 119 Euro. Beim teuersten Deluxe-Angebot besucht das Lieblingsstofftier insgesamt 19 (!) Sehenswürdigkeiten der deutschen Hauptstadt und erhält sogar eine Entspannungsmassage. Zudem kann ein spezielles Paket (Zusatzkosten von 30 Euro) gebucht werden, bei der das geliebte Kuscheltier das queere Berlin im Rahmen der “Teddy’s Queer-Tour” kennenlernt.

Geschäftsideen, Wedding Ring Coffin, Sleepingrich, Ehering, Sarg, Whoopie Goldberg(c) Teddy Tour Berlin/Facebook – Teddy Tour Berlin fotografiert eingesandte Plüschtiere vor mehreren Berliner Sehenswürdigkeiten.

Unternehmen als Botschafter Berlins

Der ehemalige Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, lud die Gründer in den Wappensaal des Roten Rathauses ein und ernannte das Unternehmen sogar zum Botschafter Berlins. Mittlerweile hat das Kuscheltier-Konzept Nachahmer gefunden.


⇒ Wedding Ring Coffin

⇒ Teddy Tour Berlin

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Ivo Zekic, Gründer von Pplace (c) Pplace

Man könnte meinen, dieses junge Wiener Startup operiert unter dem Motto “Parken statt warten”. Mit seiner frisch gelaunchten App, die im Apple-App-Store erhältlich ist, möchte sich das Startup Pplace einem Problem widmen, das vor allem PKW-Fahrer:innen in urbanen Regionen betrifft: Die Parkplatz-Suche.

Parkplatz suchen, finden und weitergeben

Dafür hat Ivo Zekic, Gründer und Geschäftsführer, eine App entwickelt, die er als “legale Lösung zur Parkplatz-Weitergabe” kommuniziert. Gerade in urbanen Gebieten seien “öffentliche Parkplätze Mangelware” heißt es vom Gründer.

Um seinen Parkplatz “rechtlich sicher” per App weitergeben zu können, müssen sich PKW-Besitzer:innen zunächst in der Pplace-App registrieren. Anschließend kann man den Service der App nutzen, konkret: Die Plattform zeigt freie Stellplätze auf öffentlichen Verkehrsflächen in einem gewünschten Umkreis.

Nutzende können bei der virtuellen Parkplatz-Suche Filter verwenden – unter anderem nach Größe, optional nach Anrainer-, Längs- oder Querparkplätzen. Ist der optimale und freie Parkplatz gefunden, wird dieser ausgewählt.

Parkplatz-Tausch für fünf Euro

Umgekehrt sei es Nutzer:innen indes möglich, seinen eigenen Stellplatz zum Tausch anbieten zu können. Der “Parkplatz-Anbieter” sieht dabei seinen Tauschpartner “in der App über eine Straßenkarte in Echtzeit kommen”, heißt es weiter. Dabei sollen überdies alle wesentlichen Details der Fahrzeuge übermittelt werden. Sobald der Fahrzeuglenker vor Ort eintrifft, wird der Stellplatz für ihn freigegeben, erklärt Founder Zekic.

Sollte etwas nicht klappen, soll der Pplace-Administrator als Problemlöser verfügbar sein. Für den Tauschservice zahlt der Stellplatz-Suchende fünf Euro. Davon gehen vier Euro auf das App-Konto des Parkplatz-Anbieters. Ein Euro bleibt beim App-Betreiber. Etwaige Kurzparkgebühren sind selbstständig zu entrichten, heißt es vonseiten des Founders.

Die Plattform soll vorerst in Wien starten und in naher Zukunft auf ganz Österreich ausgeweitet werden, heißt es vonseiten des Founders. Zekic ist alleiniger Eigentümer der App. Pplace ist bislang ein Einzelunternehmen.

“Der Tausch ist erlaubt”

“Der Grundgedanke hinter dieser Plattform ist nicht, mit dem Inserieren von Parkplätzen viel Geld zu verdienen”, meint Pplace-Gründer Zekic. Daher sei das Anbieten von Abstellflächen auf drei Stück pro Tag begrenzt: “Im Idealfall sollte man mit dem aufgebauten Guthaben wieder Parkplätze für sich selbst eintauschen.” Die Idee zur App kam dem Wiener schon vor Jahren, als er selbst verzweifelt auf Parkplatzsuche war.

“Laut Straßenverkehrsordnung ist das Blockieren von Parkplätzen auf öffentlichen Verkehrsflächen mit Gegenständen oder mithilfe von Personen zwar verboten”, erklärt Ivo Zekic, gibt aber im selben Atemzug Entwarnung: “Der Tausch mit einem Fahrzeug, wenn das andere kommt, ist erlaubt.” Aktuell zählt die App schon registrierte Nutzer:innen.

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