19.07.2023

Investments im Accelerator: VERBUND X holt Speedinvest und Elevator Ventures an Bord

Der VERBUND X Accelerator geht in die vierte Runde. Neben Kooperationsprojekten mit Corporate-Partnern winkt Teilnehmer-Startups diesmal auch die Chance auf ein Co-Investment durch renommierte VCs.
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Beim VERBUND X Demo Day pitchten sieben Teams ihre Proo of Concept-Projekte | (c) VERBUND
Beim VERBUND X Demo Day pitchten sieben Teams ihre Proo of Concept-Projekte | (c) VERBUND
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Dass VERBUND und seine Corporate-Partner es mit den Startup-Kooperationen im VERBUND X !!Accelerator ernst meinen, wurde auch im dritten Batch, der im April endete, klar bewiesen. Sieben von sieben Projekten werden auch nach dem Accelerator weiterverfolgt. Einige davon haben gute Chancen, in absehbarer Zeit in den regulären Betrieb überzugehen.

Co-Investments in VERBUND X Accelerator-Startups als erklärtes Ziel

Im vierten Batch, dessen Bewerberbungsphase nun startete und bis 25. August läuft, kommt für Bewerber-Startups, neben der Aussicht auf starke Kooperationsprojekte, noch eine weitere große Chance dazu. Der hauseigene Corporate VC VERBUND X Ventures holte Speedinvest und Elevator Ventures, den Corporate !!VC der Raiffeisenbank International (RBI), als neue Partner in den !!Accelerator. Gemeinsam suchen sie in zwei Suchfeldern Startups, mit dem erklärten Ziel, Co-Investments zu prüfen und zu tätigen.

Franz Zöchbauer leitet Verbund X Ventures
Franz Zöchbauer leitet VERBUND X Ventures | (c) VERBUND

“Während der letzten Jahre hatten wir über den VERBUND X !!Accelerator mehrere hundert Startup-Bewerbungen. Dieses Jahr wollen wir die Bewerbungen auch mit einem besonderen Fokus auf Investment-Optionen sichten und im besten Fall mit den anderen Venture Capital-Partnern, Speedinvest und Elevator Ventures, in Startups investieren, die skalierbare Geschäftsmodelle und Lösungen für den Energie- und Infrastrukturbereich entwickeln”, erklärt VERBUND X Ventures-Geschäftsführer Franz Zöchbauer.

“Wir können alle zusammen gar nicht innovativ und kollaborativ genug sein”

Und VERBUND CEO Michael Strugl kommentiert: “Wir stehen im Energiebereich vor derart vielschichtigen Herausforderungen, dass wir alle zusammen gar nicht innovativ und kollaborativ genug sein können”. Der !!Accelerator sei eine Plattform, in der die dafür nötigen Verbindungen mit anderen Branchenführern und Startups geschaffen würden, um Innovationen gemeinsam voranzutreiben. “Durch die Einbindung von Startup-Investments wird unsere Ambition und unser Impact im VERBUND X !!Accelerator nochmal um ein Vielfaches verstärkt”, so Strugl.

VERBUND X Accelerator Batch 4. Partner, Suchfelder und Zeitplan

Natürlich dürfen auch im vierten Batch des VERBUND X Accelerators die “klassischen” Corporate-Startup-Kooperationsprojekte nicht zu kurz kommen. Als VERBUNDs Corporate-Partner sind dieses Jahr die Post, das Elevator Lab der RBI und Magna Powertrain an Bord. Zudem stehen ÖBAG, AIT, Microsoft und OMV als Community Partner bereit. Die vier Suchfelder im vierten Batch sind:

  • “Cross industry generative AI solutions”
  • “Solutions for Vehicle-to-Grid (V2G) applications”
  • “Solutions and technologies in building and energy efficiency management (VC-Searchfield)”
  • “EV infrastructure & e-mobility – new business models around EV charging (VC-Searchfield)”

Nach dem Ende der Bewerbungsphase am 25. August erfolgt die Auswahl jener Startups, die von 27. bis 29. September 2023 beim ” !!Innovation Camp” dabei sind. Nach der Acceleration-Phase ab Oktober findet im Jänner der Demo Day statt.

Startschuss für Batch 5 bereits im Herbst

Dazu gibt es dieses Jahr ein weiteres Novum: Die Bewerbungsphase für den fünften Batch des VERBUND X Accelerators mit weiteren Corporate-Partnern und Suchfeldern wird bereits von 17. Oktober bis 24. November 2023 stattfinden, das !!Innovation Camp von 15. bis 17. Jänner. Letzteres fällt somit mit dem !!Demo Day von Batch 4 zusammen.

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Analyser, CSRD, EU-Taxonomie
(c) - PwC Österreich -Das Konsortium des Projekts "Analyser" beim Kick-Off.

Die Regeln der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die in den kommenden Jahren sukzessive schlagend werden, bedeuten für zahlreiche österreichische Unternehmen eine Verpflichtung zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Bei vielen von diesen – auch jene, die freiwillig schon früher als erforderlich mit der Umsetzung starten – werden Schwierigkeiten erwartet, die Anforderungen zu erfüllen, da insbesondere KMU nicht über ausreichend Kapazitäten für interne Nachhaltigkeitsabteilungen verfügen würden.

CSRD und Taxonomie

Dies gilt im Besonderen für die EU-Taxonomie, die ergänzend zur CSRD anzuwenden ist. Gemäß ihr müssen die wirtschaftlichen Aktivitäten eines Unternehmens als nachhaltig oder nicht-nachhaltig deklariert werden.

Die Verordnung umfasst umfangreiche und detaillierte Kriterien, die für Ungeübte nicht leicht zu verstehen sind. Deshalb will in einem kürzlich gestarteten Forschungsprojekt namens “AI Enabled Sustainability Jurisdiction Demonstrator” (Analyser) ein Forschungskonsortium KI-basierte Module entwickeln. Die sollen es auch ungeschulten Anwenderinnen und Anwendern ermöglichen, die gesetzlichen Meldepflichten zu erfüllen. So soll eine Erleichterung für Unternehmen erzielt werden.

“Das oberste Ziel unseres Projekts ist es, die Zahl der KMU zu erhöhen, die selbstständig in der Lage sind, die EU-Taxonomie in guter Qualität zu berichten”, erklärt Maximilian Nowak, der das Projekt bei Fraunhofer Austria leitet.

Das Konsortium

Das Konsortium, bestehend aus Fraunhofer Austria, Universität Innsbruck, Technischer Universität (TU) Wien, Leiwand AI, PwC Wirtschaftsprüfgesellschaft, der Wirtschaftsagentur Niederösterreich ecoplus, Murexin und Lithoz wird dafür Teile des Prozesses mithilfe von Künstlicher Intelligenz automatisieren. Ein Chatbot, der auf einem eigens kreierten Sprachmodell beruht, soll mit den Anwenderinnen und Anwendern im Dialog stehen und sicherstellen, dass alle benötigten Dokumente vorliegen.

Es sind nämlich viele Fragen im Rahmen der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu klären: Welche wirtschaftlichen Aktivitäten gibt es im Unternehmen? Wie umfangreich sind diese? Welche davon sind taxonomiefähig, können also überhaupt nach den Kriterien bewertet werden?

Josef Baumüller, der von Seiten der TU Wien an dem Projekt beteiligt ist, sagt: “Es ist vielen noch nicht bewusst, wie komplex die Anforderungen zunächst an die Datenerhebung und anschließend an die Klassifizierung sind. Die Prozesslandschaft im Unternehmen muss erfasst und auf die Vorgaben der EU-Taxonomie übergeleitet werden, darüber hinaus gilt es, relevante Datenbedarfe zu identifizieren und im Sinne der Effizienz v.a. bereits vorhandene Datenbestände zu nützen.”

CSRD-Berichterstattung eine Herausforderung

Dass eine Unterstützung der Unternehmen unumgänglich ist, sagt auch Stefan Merl von der PwC Österreich GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft: “Wir spüren bereits jetzt eine massive Zunahme in den Anfragen von Unternehmen, insbesondere von KMU, die sehen, dass die Erfüllung der CSRD-Berichterstattungspflichten eine große Herausforderung ist. Es führt kein Weg daran vorbei, eine automatisierte Lösung zu entwickeln, die weit über den Automatisierungsgrad bestehender Tools hinausgeht. Genau das wollen wir im Projekt ‘Analyser’ verwirklichen.”

Dabei ist essenziell, dass die im Tool eingesetzte KI fair, nachvollziehbar und korrekt arbeitet. Dafür soll Leiwand AI GmbH die nötige Expertise in das Projekt einbringen.

“In einer so kritischen Angelegenheit wie der Nachhaltigkeitsberichterstattung ist es besonders wichtig, dass auch Maßnahmen hinsichtlich einer zuverlässigen und fairen KI-Lösung getroffen werden. Durch den Einsatz verschiedener Methoden rund um nachhaltige und vertrauenswürdige KI werden wir dazu beitragen, dass der ‘Analyser’ gesicherte Informationen liefert, fair in Bezug auf Bias und Diskriminierung ist und im Einklang mit dem EU AI Act steht”, sagt Mira Reisinger, Data Scientist bei Leiwand AI.

Das Projekt ist im Herbst 2024 gestartet, läuft über drei Jahre und wird durch die FFG aus Mitteln des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.

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