11.07.2017

Wie gestalten Sie Ihren Urlaub, Herr Mahlodji?

Whatchado-Gründer Ali Mahlodji hat dem Brutkasten erzählt, wieso er im Urlaub nur eingeschränkt erreichbar ist und was es mit Email-Öffnungszeiten auf sich hat.
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whatchado Ali Mahlodji
(c) whatchado: Ali Mahlodji

Ich habe mein Unternehmen vor sechs Jahren gegründet und habe damals schon festgestellt, dass eine richtige Balance im Leben das Um und Auf ist. Im Zuge dessen habe ich mir damals vorgenommen, zweimal im Jahr für längere Zeit einfach nicht erreichbar zu sein. Schon im ersten Jahr war ich zweimal drei Wochen weg. Das eine Mal in Kuba. ich habe damals mein Fahrrad mitgenommen und bin von Havanna die komplette Küste entlang gefahren, ohne auch nur einen Tag erreichbar zu sein. Das Wichtigste war schon damals ein gutes Team zu haben, welches mich ersetzen könnte, falls mir eines Tages wirklich etwas zustoßen sollte.

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Erreichbarkeit stark eingeschränkt

Wenn ich heute im Urlaub bin, achte ich darauf, in einem gesunden Maß erreichbar zu sein – aber nur für einen speziellen Kreis von Menschen. Ich habe meine Erreichbarkeit grundsätzlich auch untertags stark eingeschränkt, weil ich einfach die schier unbegrenzte Anzahl an Emails und Anfragen nicht beantworten kann. Daher habe ich seit eineinhalb Jahren Email-Öffnungszeiten und kontrolliere nur zweimal am Tag jeweils eine Stunde lang meine Emails. Ich kann auch gut damit leben, nicht alle Emails beantworten zu können.

Redaktionstipps

Eine Art Virus

Aktuell halte ich bei ca. 1200 ungelesen Emails, ca. 114 SMS und über 200 Whatsapp-Nachrichten. Zu Priorisieren ist für mich das Wichtigste geworden. Wenn es jemanden wirklich wichtig ist, mich zu erreichen, oder eine Zusammenarbeit zu starten, wird mich diese Person schon erreichen. Ich denke, die ständige Erreichbarkeit ist eine Art Virus geworden. Eine Sache die wir unterschätzen ist dieser Trichter der sich Email oder Telefonnummer nennt. Sobald jemand unsere Email-Adresse oder Telefonnummer hat, sind wir allen Anfragen komplett ausgeliefert. Am Ende des Tages geht es darum, wie wir damit umgehen und nicht darum, wie schlimm wir das Ganze finden.

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Tractive, Hauster Versicherung, Insurance, Pet Cover
(c) Tractive - Michael Hurnaus, CEO von Tractive.

Er hat es bereits im Mai angekündigt und nun erreicht. Beim Pet-Tracking-Scaleup Tractive stehen aktuell 100 Millionen Euro jährlich wiederkehrender Umsatz zu Buche. Gründer Michael Hurnaus sieht mehrere Aspekte, die dem Erfolg zugrundeliegen.

Tractive: “Mitarbeiterwachstum kein Indikator”

“Wir hatten immer schon 40 bis 50 Prozent Wachstum, haben aber dabei immer im Vordergrund gehabt, nicht das Mitarbeiterwachstum als Indikator zu sehen, sondern nachhaltig zu wachsen”, sagt er. “Wir bewegen uns mit dem Haustiermarkt in einem dankbaren Markt, ja. Aber unsere gute Arbeitsleistung kommt nun zurück. Da hat uns die 4-Tage-Woche sehr geholfen. Wir haben nicht die faulen Mitarbeiter bekommen, die nur vier Tage arbeiten wollen, sondern gute Leute, die sich mit der Firma identifizieren.”

Das Paschinger Startup wagte erst vor rund dreieinhalb Jahren den Sprung in die USA, der auch gut vorbereitet war. “Wir haben acht Jahre lang gewartet, diesen Schritt zu gehen”, erklärt Hurnaus. “Wir wussten, wenn wir ‘in Europa gewinnen’, dann wird es leichter für uns, als für einen US-Amerikaner, der nach Europa will. Wir haben hier verschiedenen Länder, mehr Sprachen und unterschiedliche Währungen. Für uns war es die richtige Entscheidung.”

USA überholt Deutschland

Mittlerweile hat der US-Markt den bisherigen Spitzenreiter Deutschland überholt. Schätzungsweise 66 Prozent der US-Haushalte oder etwa 86,9 Millionen Familien besitzen in den Vereinigten Staaten ein Haustier. Dies geht aus der National Pet Owners Survey 2023–2024 der American Pet Products Association (APPA) hervor.

“Unsere Marktpenetration ist wesentlich geringer als in Deutschland”, sagt Hurnaus. “Wir werden im ersten Quartal 2025 auch in Mexiko launchen, in den nächsten beiden Jahren aber keine weitere Erweiterung anstreben. Der Fokus bleibt auf diesen Märkten.”

Tractive bald in Mexiko

Tractive hat in der Zeit seines Bestehens eine Wandlung erfahren. Jedes zweite Jahr hat man bisher ein Produkt für Hund und Katze herausgebracht – vor wenige Wochen den neusten Tracker. Dabei aber “sehr stark eine Transformation durchlaufen”, wie der Founder erklärt. Weg vom einfachen GPS-Tracker hin zum Gesundheitstracker.

“Es ist ein Frühwarnsystem und soll nicht den Tierarzt ersetzen. Wir sagen nur, dass wir etwas bemerkt haben, eine Veränderung im Verhalten oder bei der Bewegung, etc…”, erklärt Hurnaus. “Da steckt viel Potential darin. Denn wir haben erkannt, dass Leute den Bedarf haben, zu wissen, wie es dem eigenen Haustier wirklich geht.”

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