04.05.2018

Ultraschall-Firewall für Android von der FH St. Pölten

Im Projekt SoniControl an der FH St. Pölten entwickelten Mitarbeiter der Universität eine Ultraschall-Firewall gegen ungewolltes Audiotracking durch akustische Cookies. Die Android App gibt es jetzt gratis zum Download.
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An der FH St. Pölten wurde mit SoniControl die erste Firewall gegen AudioTracking entwickelt
(c) Katarina Balgavy - an der FH St. Pölten wurde mit SoniControl die erste Firewall gegen AudioTracking entwickelt

Im Projekt SoniControl entwickelte die Fachhochschule St. Pölten eine Lösung gegen ungewolltes Audiotracking mittels Ultraschall. Akustische Cookies konnten bisher im Gegensatz zu ihren Gegenstücken auf Homepages nicht blockiert werden. Die Technologie wird beispielsweise von der Werbe-Software Silverpush oder Google Nearby eingesetzt. Aus dem Projekt entstanden ist die weltweit erste Ultraschall-Firewall, die sich für Android Smartphones jetzt gratis im Playstore findet.

Jedes Gerät mit Mikrofon kann betroffen sein

In einer Analyse der TU Braunschweig von Handyapps wurden in mehr als 230 Handyapps akustische Cookies von Silverpush gefunden. Silverpush ist ein Unternehmen aus Indien, dass sich auf diese Technologie spezialisiert hat und mit ihr über verschiedene Geräte hinweg personalisierte Audiences erstellt.

Ultraschallkommunikation ermöglicht es, Geräte zu koppeln, Informationen auszutauschen, aber auch User und ihr Verhalten über mehrere Geräte hinweg zu verfolgen. Jedes Gerät mit einem Mikrofon und einem Lautsprecher kann Ultraschalltöne senden und empfangen. Die User sind sich in der Regel dieser unhörbaren und versteckten Datenübertragung nicht bewusst.

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Das Projekt SoniControl und die App

Das Projekt SoniControl der FH St. Pölten entwickelte eine mobile Anwendung, die akustische Cookies aufspürt, darauf aufmerksam macht und auf Wunsch das Tracking blockiert. Die App ist damit die erste Ultraschall-Firewall für Smartphones und Tablets.

„Das Handymikrofon ist oft permanent aktiv, um Sprachbefehle entgegen zu nehmen. Jede mobile Anwendung, die Zugriff auf das Mikrofon hat, sowie das Betriebssystem selbst, können jederzeit das Mikrofon eines mobilen Endgerätes ohne Benachrichtigung aktivieren, abhören, akustische Cookies erkennen und über das Internet abgleichen“, sagt Matthias Zeppelzauer, Leiter des Projekts und Senior Researcher in der Forschungsgruppe Media Computing an der FH St. Pölten. Das Mikrofon an einem Telefon zu deaktivieren macht dabei offensichtlich keinen Sinn.

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Zeppelzauer und seine Kollegen vier Kollegen entwickelten ein Verfahren, um akustische Datenübertragung zu erkennen und den User zu informieren. Basis sind Signalverarbeitungsmethoden, die kontinuierlich auf das Ultraschallfrequenzband angewendet werden. Zur Maskierung und Blockierung des Ultraschalldatenaustauschs werden Störsignale über den Lautsprecher des eigenen Mobilgeräts gesendet. So können akustische Cookies neutralisiert werden, bevor Betriebssystem oder mobile Applikationen darauf zugreifen können. BenutzerInnen können Cookies selektiv blockieren, ohne die Funktionsweise des Smartphones zu beeinträchtigen.

Sämtliche Projektergebnisse wurden unter Creative-Commons-Lizenz als Open Source veröffentlicht. Gefördert wurde das Projekt von Netidee und der Internet Foundation Austria. Die Entwicklung begann bereits 2016.


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⇒ Mehr zum Projekt bei Netidee

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CEO Ibrahim Sagerer-Foric (c) BergWind Energy

Ob Wasserkraft, Windkraft oder Solarenergie: Erneuerbare Energien spielen in unserer Zeit eine zunehmend wichtige Rolle. Angesichts der Klimakrise entwickeln Startups vermehrt neue Technologien, die auf eine nachhaltigere Zukunft abzielen.

Auch das oberösterreichische Startup BergWind Energy will mit seinen neuen Produkten zur nachhaltigen Energieversorgung beitragen. Es bietet Kleinwindanlagen an, die an Seilbahnen, Brücken oder anderen Infrastrukturen installiert werden können. Darüber hinaus fungiert eine Werbefläche auf den Anlagen als eine umweltfreundliche Werbemöglichkeit für Unternehmen.

BergWind-Anlagen seien eine “umweltfreundliche und wirtschaftlich attraktive Energiequelle”

Ab dem kommenden Jahr werden die neuen Produkte „BergWind 2000“ und „Powerflag“ verfügbar sein. Die Kleinwindturbine „BergWind 2000“ ist speziell für den Einsatz in Bergregionen, insbesondere in Skigebieten, konzipiert. Sie wird an Seilbahnen oder Brücken installiert, um die Vorteile der Höhenlagen optimal zu nutzen und bestehende Infrastrukturen einzubinden. So soll laut Unternehmen kein zusätzlicher Boden versiegelt werden. Darüber hinaus ist die Anlage mit einer Werbefahne ausgestattet, die Unternehmen als nachhaltige Werbefläche nutzen können.

Laut BergWind Energy kann jede Turbine bei einer Leistung von 2.000 Watt je nach Standort jährlich zwischen 1.500 und 2.500 kWh erzeugen. Auch bei Nacht und bewölktem Wetter bleibt die Energieproduktion laut Produktversprechen konstant. Das soll speziell für Skigebiete und Seilbahnbetreiber eine “umweltfreundliche und wirtschaftlich attraktive Energiequelle” darstellen.

Keine Bodenversiegelung durch Kleinwindturbinen

Die „Powerflag“ ist eine Windfahne, die traditionelle Fahnenmasten ersetzen soll. Die Fahnenfläche dient gleichzeitig als Rotorblatt, das den Wind einfängt und in Energie umwandelt. Zusätzlich bietet sie durch die Platzierung entlang von Straßen eine Werbefläche für Unternehmen. Durch die kompakte Größe und den flexiblen Standfuß kann die Powerflag ebenso auf Dächern oder auf Freiflächen installiert werden. Wie bei der Kleinwindturbine ist für die Installation der Powerflag keine Bodenversiegelung nötig, was CO2-Emissionen und Materialkosten einspart.

Das Besondere an den neuen Produkten liege in der Kombination von Energiegewinnung und Marketing: “Unternehmen können ihre bestehende Infrastruktur optimal nutzen und gleichzeitig nachhaltige Energie erzeugen”, so das Produktversprechen.

Energieerzeugung mit Marketing in einem Produkt

Das GreenTech-Startup wurde von CEO Ibrahim Sagerer-Foric und Co-Founder Nedeljko Milosevic ins Leben gerufen. Seit Jänner 2023 verfolgt das Unternehmen die Vision, Energieerzeugung mit Bergsport und Marketing in einem Produkt zu vereinen.

Zu seinen Kooperationspartnern zählen Unternehmen wie FE Business Parks, Kukla Waagenfabrik und Hypo Bank Immobilien und Leasing Vorarlberg. Darüber hinaus wird das Startup durch Förderprogramme unterstützt, darunter das Greenstart-Programm, bei dem BergWind im letzten Jahr zu den zehn Finalisten gehörte – brutkasten berichtete. Zudem finanziert sich BergWind zum Teil durch Dienstleistungen in Form von Innovationsworkshops, Produktentwicklung und Patenterstellung.

BergWind plant europaweites Wachstum

Mit dem offiziellen Marktstart im kommenden Jahr plant BergWind, europaweit zu wachsen. CEO Sagerer-Foric erklärt im Gespräch mit brutkasten, dass der Fokus des Startups zukünftig auf dem weiteren Ausbau liegen wird. Bereits jetzt zählen ein Skigebiet in Schweden, Salzburg und Kärnten sowie Unternehmen in Bayern und der Schweiz zum Kundenportfolio.

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