16.04.2021

Was Workaholics ihrem Körper zumuten

Die Ausnahmesituation lässt in vielen Jobs das Stresslevel hochschnellen. Laut Forschern hat das auch massive Auswirkungen auf den Körper.
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Stress, Überstunden, Work-Life-Balance
© Unsplash

Die Coronakrise hat der Digitalisierung auch in der Arbeitswelt einen Schub gegeben. Klassische Bürojobs sind flexibler geworden, Remote Working ermöglicht Arbeit wann und wo man will. Sich die Zeit freier einteilen zu können, bringt viele positive Dinge. Bei vielen Menschen hat das auch die Produktivität steigen lassen. 

Oft heißt das aber auch, dass zusätzliche Zeit investiert wird. Die Abgrenzung von Arbeit und Ruhe wird schwieriger. Die Ausnahmesituation lässt in vielen Jobs das Stresslevel hochschnellen, Überstunden werden zur Normalität. Viel mehr Arbeit kann massive Auswirkungen auf Körper und Gesundheit haben. Viele Studien zeigen, wie wichtig es ist, immer auf eine gute Balance zwischen Arbeit und Ruhephasen zu achten.

7 Dinge, die zu viel Arbeit deinem Körper antun:

1. Ernährung

Lange Arbeitszeiten haben einen Einfluss auf die Ernährung. Man isst unregelmäßig, manchmal ungesunde Snacks. Ein Zusammenhang zwischen Überstunden und Übergewicht, der in einigen Studien (etwa hier) nachgewiesen wurde, ist nachvollziehbar.

2. Bluthochdruck

Das wird kaum überraschen: Dass Stress den Blutdruck hochtreibt, haben Forscher aber auch in einigen Studien bestätigt. Allerdings lohnt ein Blick auf die Details: Ein hoher systolischer Blutdruck konnte bei mehr als 60 Wochenstunden etwa bei japanischen Angestellten und bei Verkäufern eines Maschinenproduzenten festgestellt werden. In einer Studie, die in Kalifornien durchgeführt wurde, zeigte sich ebenfalls ein Zusammenhang zwischen längerer Arbeitszeit und Bluthochdruck – insbesondere bei Managern. Bei spanischen Uni-Absolventen, die 60 Stunden und mehr arbeiteten, konnte aber beispielsweise kein Zusammenhang mit Bluthochdruck nachgewiesen werden. 

3. Depression und Angstzustände

Fast alle Studien, die psychische Auswirkungen langer Arbeitszeiten untersuchten, sind sich einig: Zu viel Arbeit macht depressiv. Lediglich bei der Stundenzahl kommen Forscher hier zu unterschiedlichen Ergebnissen. Die reichen von mehr als 35 Stunden pro Woche bis hin zu mehr als 80 oder sogar 100 Wochenstunden. 

4. Schlafqualität

Wer weniger schläft, weil er länger arbeitet, gefährdet seine Gesundheit. 7 bis 8 Stunden sollten es pro Nacht sein, sind sich viele Forscher einig – das senkt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und etwa Diabetes. In Studien wurde zudem festgestellt, dass Überstunden die Qualität des Schlafes beeinträchtigen können, was zu Übermüdung und Erschöpfung führt. Oft gibt es auch einen Zusammenhang mit regelmäßigem Alkoholkonsum vor der Nachtruhe – ein schwacher Trost: in diesen Fällen stieg laut Studie die Schlafqualität im Schnitt. 

5. Geringere Lebenserwartung

Eine aktuelle Studie, deren Sample umfangreiche Daten zu 1.605 CEOs umfasst, kam zu dem Ergebnis, dass jene Vorstände, die in ihrer Karriere unter besonderem Druck oder Krisen litten, früher starben – je nach Belastung um ein bis zwei Jahre.

6. Herz-Kreislauf-Erkrankungen

In verschiedenen Studien in Europa, den USA, Japan, Korea und China fanden Forscher heraus, dass eine Arbeitszeit von mehr als 50 Stunden pro Woche das Risiko steigert, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herzgefäß-Verengungen oder einem Herzinfarkt zu leiden. Eine Langzeitstudie in London verzeichnete bei Büroarbeitern mit Überstunden sogar ein um 60 Prozent höheres Risiko für Herzleiden.

7. Verletzungen

Wer zuviel arbeitet und zu wenig schläft wird unkonzentriert. Die Folge: mehr Arbeitsunfälle. Das Risiko, sich während der Arbeit zu verletzen, steigt laut Forschern bei Überstunden-Jobs sogar um 61 Prozent. 

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Tractive, Hauster Versicherung, Insurance, Pet Cover
(c) Tractive - Michael Hurnaus, CEO von Tractive.

Er hat es bereits im Mai angekündigt und nun erreicht. Beim Pet-Tracking-Scaleup Tractive stehen aktuell 100 Millionen Euro jährlich wiederkehrender Umsatz zu Buche. Gründer Michael Hurnaus sieht mehrere Aspekte, die dem Erfolg zugrundeliegen.

Tractive: “Mitarbeiterwachstum kein Indikator”

“Wir hatten immer schon 40 bis 50 Prozent Wachstum, haben aber dabei immer im Vordergrund gehabt, nicht das Mitarbeiterwachstum als Indikator zu sehen, sondern nachhaltig zu wachsen”, sagt er. “Wir bewegen uns mit dem Haustiermarkt in einem dankbaren Markt, ja. Aber unsere gute Arbeitsleistung kommt nun zurück. Da hat uns die 4-Tage-Woche sehr geholfen. Wir haben nicht die faulen Mitarbeiter bekommen, die nur vier Tage arbeiten wollen, sondern gute Leute, die sich mit der Firma identifizieren.”

Das Paschinger Startup wagte erst vor rund dreieinhalb Jahren den Sprung in die USA, der auch gut vorbereitet war. “Wir haben acht Jahre lang gewartet, diesen Schritt zu gehen”, erklärt Hurnaus. “Wir wussten, wenn wir ‘in Europa gewinnen’, dann wird es leichter für uns, als für einen US-Amerikaner, der nach Europa will. Wir haben hier verschiedenen Länder, mehr Sprachen und unterschiedliche Währungen. Für uns war es die richtige Entscheidung.”

USA überholt Deutschland

Mittlerweile hat der US-Markt den bisherigen Spitzenreiter Deutschland überholt. Schätzungsweise 66 Prozent der US-Haushalte oder etwa 86,9 Millionen Familien besitzen in den Vereinigten Staaten ein Haustier. Dies geht aus der National Pet Owners Survey 2023–2024 der American Pet Products Association (APPA) hervor.

“Unsere Marktpenetration ist wesentlich geringer als in Deutschland”, sagt Hurnaus. “Wir werden im ersten Quartal 2025 auch in Mexiko launchen, in den nächsten beiden Jahren aber keine weitere Erweiterung anstreben. Der Fokus bleibt auf diesen Märkten.”

Tractive bald in Mexiko

Tractive hat in der Zeit seines Bestehens eine Wandlung erfahren. Jedes zweite Jahr hat man bisher ein Produkt für Hund und Katze herausgebracht – vor wenige Wochen den neusten Tracker. Dabei aber “sehr stark eine Transformation durchlaufen”, wie der Founder erklärt. Weg vom einfachen GPS-Tracker hin zum Gesundheitstracker.

“Es ist ein Frühwarnsystem und soll nicht den Tierarzt ersetzen. Wir sagen nur, dass wir etwas bemerkt haben, eine Veränderung im Verhalten oder bei der Bewegung, etc…”, erklärt Hurnaus. “Da steckt viel Potential darin. Denn wir haben erkannt, dass Leute den Bedarf haben, zu wissen, wie es dem eigenen Haustier wirklich geht.”

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