23.01.2018

Tech-Entrepreneur wird US-Botschafter in Wien

Trevor Traina, Founder der E-Commerce-Plattform If Only und vormals der Plattform CompareNet wurde von Donald Trump als US-Botschafter in Wien nominiert.
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Trevor Traina
(c) ifonly.com: Trevor Traina

Bereits ein Jahr lang, seit Donald Trumps Angelobung, ist die Stelle vakant. Nun könnte es bald wieder einen US-Botschafter in Wien geben. Von Trump nominiert wurde nun der aus San Francisco stammende Trevor Traina. Der US-Senat muss die Entscheidung noch absegnen, was als wahrscheinlich gilt. Bereits Trainas Großvater, Wiley T. Buchanan, war in den 1970’er-Jahren US-Botschafter in Wien. Traina hatte im US-Präsidentschaftswahlkampf zunächst Jeb Bush und dann Donald Trump unterstützt.

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Zwei Exits als Tech-Entrepreneur

Der aus einer der einflussreichsten Familien der Tech-Metropole stammende 49-Jährige, ist in der Tech-Szene kein Unbekannter. Traina gründete 1996 das Vergleichsportal CompareNet. 1999 gelang der Exit an Microsoft für 100 Millionen US-Dollar. Danach war er bis 2001 bei Microsoft tätig. Für die Folgejahre scheint im Lebenslauf auf LinkedIn eine Lücke auf. 2004 ging Traina wieder unter die Gründer. Sein neues Unternehmen SchemaLogic, das im Business Intelligence-Bereich angesiedelt war, wurde 2011 für eine unbekannte Summe an das Unternehmen SmartLogic verkauft.

Trevor Traina als CEO bei Plattform ifOnly

Daneben bekleidete Trevor Traina ab 2004 hohe Positionen in den Tech-Unternehmen Verdiem Corporation und StepUp Commerce. 2007 gründete er mit zwei weiteren Entrepreneuren die Plattform DriverSide, die als Info-Website für Auto-Besitzer aufgebaut ist. Dort zog er sich 2011 zurück, das Unternehmen ist laut Crunchbase aber nach wie vor teilweise in seinem Besitz. 2011 gründete er die Plattform ifOnly, bei der er momentan als CEO tätig ist. Ob er diese Positionen im Zuge seiner Übersiedlung nach Wien abgeben wird, ist noch nicht bekannt.

Sotheby’s als Investor

ifOnly hat sich auf die Vermittlung besonderer Erlebnisse in den USA spezialisiert und ist nach eigenen Angaben Marktführer. Momentan werden etwa Yoga in einer Kathedrale oder eine private Hai-Fütterung angeboten. Das Unternehmen hat seit seiner Gründung Investmentkapital zumindest im achtstelligen US-Dollar-Bereich aufgenommen. Runden im Gesamtumfang von 31,4 Mio Dollar sind bekannt. Bei einem Investment durch das Auktionshaus Sotheby’s im Jahr 2016 ist aber, wie auch bei anderen Runden, keine Summe bekanntgegeben worden.

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⇒ www.ifonly.com

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Das war’s. Die Dreier-Koalitionsverhandlungen zwischen ÖVP, SPÖ und Neos sind Geschichte. Vielversprechend waren sie von Beginn an nicht – zu groß sind die Differenzen zwischen den drei Parteien. Doch der Zweckoptimismus gebot darauf zu hoffen, dass die Zweckehe es irgendwie schafft, den Zweck zu erfüllen. Und dieser Zweck ist zugegebenermaßen groß. Österreich, Europa, ja die ganze Welt sind bekanntermaßen mit enormen Herausforderungen konfrontiert. Auf die muss nicht nur reagiert werden. Es braucht proaktive Reformen, um in der Zukunft mitspielen zu können.

Wie es weitergeht, wird sich in Kürze zeigen. Doch ob nun ÖVP und SPÖ es mit hauchdünner Mehrheit zu zweit versuchen, ob die Grünen doch noch an Bord geholt werden, ob die FPÖ wieder ins Spiel kommt oder es gar Neuwahlen gibt – fest steht: Die heimische Politik scheint den Herausforderungen unserer Zeit tatsächlich nicht gewachsen zu sein.

Trotz allem weiter wie bisher

Denn obwohl Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger in ihrer Rede zum Verhandlungs-Aus sehr sparsam mit konkreten Vorwürfen umging, gab sie doch einen tiefen Einblick, woran es krankt. Die alteingesessenen Parteien ÖVP und SPÖ, die Österreich mal gemeinsam, mal abwechselnd, durchgehend seit 1945 regieren, sind auch in der Wirtschaftskrise, der Klimakrise, der geopolitischen Krise und der Budgetkrise nicht dazu in der Lage, von längst überholten Dogmen abzugehen. Während die Welt brennt, bleiben klientelpolitische Artefakte, interne Machtkonstruktionen und uralte ideologische Maximen unangetastet.

Nun kann man gewiss konkrete Themen herausgreifen: eine SPÖ, die sich aus ideologischen Gründen bei notwendigen Maßnahmen für den Standort querstellt, eine ÖVP, die aus klientelpolitischen Gründen eine Entbürokratisierung verhindert. Man könnte hier einiges auflisten. Das Problem geht über diese konkreten Themen hinaus. Es sitzt tiefer. Wie Meinl-Reisinger umfassend in ihrer Rede ausführte, geht der Zeithorizont, in dem die Verhandler:innen von ÖVP und SPÖ denken, genau eine Legislaturperiode weit. Nicht das Wohl des Volkes, der Wirtschaft und des Staates, sondern das Gewinnen der nächsten Wahl ist das primäre Ziel. Dabei sollte es inzwischen als hinlänglich bewiesen gelten, dass weder das eine noch das andere auf diese Weise gelingt.

Wie Nokia, nur dass nichts Besseres nachkommt

Der Vergleich dieser Politik des Weitermachens wie bisher zu den vielzitierten Geschichten von Kodak und Nokia wurde bereits von anderen aufgestellt. Auch diese scheinbar völlig reformunfähige politische Kaste wird abgelöst werden, weil sie die Zeichen der Zeit nicht erkennt – obwohl diese so deutlich dastehen, dass man sich fragt, wie das überhaupt möglich ist. Doch was da stattdessen kommt (und die Wahl ja bereits gewonnen hat) ist nicht das bessere Produkt, so wie einst Digitalkamera und Smartphone bei Kodak und Nokia. Die aktuelle politische Alternative – nicht nur in Österreich – ist keine konstruktive, in die Zukunft gerichtete Kraft, sondern eine destruktive, in die Vergangenheit gerichtete.

Der Standort bräuchte dringend Impulse. Innovation müsste dringend mit aller Kraft gepusht werden. Die Entbürokratisierung müsste dringend vorangetrieben werden. Das alles müsste dringend nicht gegen, sondern im Einklang mit den Klimazielen passieren. Dazu bräuchte es dringend das Eingeständnis, dass sich wirklich etwas ändern muss. Das alles bleibt wohl im Konjunktiv stehen. Stattdessen geht es mit Vollgas weiter in den Abgrund.

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