12.07.2021

Kärntner MedTech-Startup Tremitas muss Insolvenz anmelden

Mit dem Tremipen für Parkinson-Patienten holte sich Tremitas den Staatspreis Patent, wurde "Born Global Champion" und trat bei 2 Minuten 2 Millionen auf. Nun ist ein Sanierungsverfahren nötig.
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Tremipen von Tremitas
(C) Tremitas GmbH - Tremipen soll die Datenerfassung bei Parkinson-Patienten vereinfachen.

Eine Art “Fiebermesser für Parkinson” – so kann man den Tremipen des Klagenfurter Staartups Tremitas von Tibor Zajki-Zechmeister beschreiben. Der Stift misst das Zittern bei Patienten mit der Bewegungsstörung und liefert dazu eine Auswertung.

Die Erfindung fand in den vergangenen Jahren vielerorts Anklang. Zwar wurde bei 2 Minuten 2 Millionen (Ausstrahlung dieses Frühjahr) nichts aus einem Deal, weil der Gründer Angebote, die ihm zu niedrig waren, ablehnte. Aber mit dem Titel “Born Global Champion” der Außenwirtschaft Austria dieses Jahr und dem Staatspreis Patent vergangenen Herbst gelangen Achtungserfolge im Land. 2019 war der Kärntner Investor Roderik Michiels van Kessenich mit einem sechsstelligen Betrag eingestiegen.

Tremitas-Insolvenz: 1,7 Mio. Euro Passiva, Sanierungsverfahren eingeleitet

Nun setzte es für das Unternehmen aber einen Rückschlag. Wie der KSV1870 vermeldet musste Tremitas heute Insolvenz anmelden. Passiva von fast 1,7 Millionen Euro stehen Aktiva 47.000 Euro gegenüber. 24 Gläubiger sind betroffen. Derzeit hat das Startup einen Dienstnehmer. Vorbei ist es allerdings nicht. Das Unternehmen hat ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt – eine Fortführung ist also geplant.

Über sie Ursachen der Insolvenz heißt es von Tremitas gegenüber dem Gläubigerschutzverband: “Nach ersten Anlaufschwierigkeiten konnte das Produkt Tremipen im Jahr 2020 zur Marktreife gebracht werden, jedoch konnte dieses trotz größter Bemühungen am Markt bislang nicht erfolgreich platziert werden. Dadurch waren der Schuldnerin bis jetzt auch keine nennenswerten Umsätze möglich, um die bislang größtenteils fremdfinanzierten – Fixkosten zu decken”. In der Pandemie sei es nur unter schwersten Bedingungen möglich gewesen, überhaupt Marketingaktivitäten zu entfalten, da die üblichen Verkaufsplattformen, insbesondere Messen und persönliche Produktvorstellungen, praktisch nicht möglich gewesen seien.

Dem brutkasten hatte Zajki-Zechmeister kürzlich erzählt, dass sein Unternehmen die Corona-Zwangspause für R&D-Aktivitäten genutzt hatte und neue Märkte angepeilt hatte. “Aufgrund der Tatsache, dass Europa und die USA sehr stark von der Krise betroffen waren, haben wir unsere Fühler verstärkt nach Asien ausgestreckt”, so der Gründer damals.

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Gründerteam Thomas Miksits-Dioso und Malte Wagenbach (c) le melo

Seit der Gründung im Jahr 2010 hat das Wiener Startup “all i need” mit seinen Tee-Erfrischungsgetränken eine beeindruckende Erfolgsgeschichte geschrieben. Gründer Thomas Miksits-Dioso wagt nun einen weiteren Schritt: Im Jahr 2023 brachte er gemeinsam mit Geschäftspartner Malte Wagenbach den Onlineshop „le melo“ auf den deutschsprachigen Markt. Mit seinen Sportgetränken will le melo Sportler:innen sowohl Hydration als auch Geschmack bieten.

Le melo: Sportgetränk mit Fokus auf Funktionalität und Geschmack

Von der ersten Idee bis zum marktreifen Produkt vergingen laut Gründerteam zwölf Monate. Offiziell wurde das Startup 2021 in München gegründet. Ziel war es, ein Sportgetränk zu entwickeln, das ein „perfektes Gleichgewicht zwischen Funktionalität und Geschmack“ bietet. Le melo sei speziell auf die Bedürfnisse von Ausdauersportler:innen zugeschnitten und enthält 1.000 mg Elektrolyte sowie mehr als 13 funktionale Inhaltsstoffe.

Das in Österreich hergestellte Getränk wird als Trinkpulver im Onlineshop angeboten: Ein Stickpack wird einfach in etwa 500 ml Wasser aufgelöst und ist sofort trinkfertig. Mittlerweile gibt es das Produkt in sechs Geschmacksrichtungen, darunter zwei zuckerfreie und zwei koffeinhaltige Varianten. Zu den beliebtesten Sorten zählen Maracuja-Orange, Yuzu, Grapefruit und Berry. Die Gründer sind überzeugt, dass Sportgetränke “nicht nur funktional, sondern auch schmackhaft sein müssen und Spaß machen sollten” – getreu ihrem Unternehmensmotto: „We put the fun in function”.

Elektrolytmix hilft bei Dehydration während dem Sport

Die Rezeptur wurde gemeinsam mit Expert:innen für Mikronährstoffe entwickelt. Anfangs konzentrierte sich das Produkt auf die Zielgruppe der Rennradfahrer:innen, doch mittlerweile richtet es sich an ein breiteres Publikum aus Hobby- und Profisportler:innen im Ausdauerbereich.

Als leidenschaftliche Sportler befassen sich Miksits-Dioso und Wagenbach intensiv mit der Optimierung sportlicher Leistungen. Laut Unternehmen seien „etwa 43 Prozent der Sportler:innen während und nach dem Training dehydriert“. Durch starkes Schwitzen verliert der Körper Elektrolyte, die mit reinem Wasser nicht ausgeglichen werden können. Dies kann zu Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schwindel oder Muskelkater führen. Hier setzt le melo an: Das Getränk “liefert den idealen Elektrolytmix für eine optimale Hydration“, erklären die Gründer.

Zusätzlich zu den gesundheitlichen Vorteilen möchte le melo auch eine nachhaltige Alternative bieten. Die Pulver-Stickpacks verursachen laut Start-up etwa 90 Prozent weniger Müll als herkömmliche Sportgetränke in PET-Flaschen.

Monatsumsatz im hohen fünfstelligen Bereich und NeoTaste als Investor an Bord

Seit einem Jahr sind die Produkte von le melo nun schon verfügbar. Die Zahlen zeigen, dass der Monatsumsatz von le melo laut Unternehmensangaben mittlerweile im hohen fünfstelligen Bereich liegen.

Auch namhafte Investoren gewann le melo dazu, zuletzt das Tiroler Investmentunternehmen und Family Office Graphit NeoTaste. Das Unternehmen sieht „großes Potenzial“ im Getränke-Startup und unterstützt le melo als strategischer Investor mit “wertvollem Know-how” und Netzwerk, wie Stefan Rathgeber, Co-Geschäftsführer der Graphit NeoTaste GmbH, betont. Kurzfristig plant NeoTaste, le melo beim Ausbau des Markenauftritts zu unterstützen und neue Kooperationen aufzubauen.

Zukünftig will le melo in den Handel

Das Startup hat sich zum Ziel gesetzt, seine „Markenbekanntheit unter Ausdauersportler:innen zu steigern und ein breiteres Publikum für richtiges Trinken beim Sport zu begeistern”. Nach dem erfolgreichen Ausbau des Online-Shops plant das Gründerteam, zusätzliche Distributionskanäle zu erschließen. Mittelfristig möchten die Founder auch mit einer Ready-to-Drink-Lösung in den Handel gehen.

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