22.01.2021

Lernen von der AWS Community: Das FinTech-Startup Trality setzt auf Infrastructure as Code

Christopher Helf, CTO vom Wiener Krypto-Startup Trality, hat uns erläutert, was seinem Startup die Teilnahme am AWS Activate von Amazon Web Services (AWS) gebracht hat. Zudem erläutert Helf den Mehrwert von "Infrastructure as Code" und was es mit dem AWS TechBeer auf sich hat.
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Trality
Christopher Helf, CTO & Co-Founder Trality
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Vor mehr als einem Jahr startete das Wiener Startup Trality, das einen Marktplatz für Trading-Bots im Krypto-Bereich entwickelt hat, mithilfe des Startup-Förderprogramms AWS Activate voll durch.

Mit Trality können private Nutzer Bots sowie Algorithmen für das automatisierte Trading entwickeln, diese übernehmen dann auf Basis der entwickelten Algorithmen den Kauf und Verkauf der Kryptos für den Nutzer.

Mit steigender Bekanntheit der Trading-Plattform von Trality kamen CTO Christopher Helf und sein Team mit dem Management ihrer Infrastruktur aber nicht mehr hinterher. Die Community von Amazon Web Services (AWS) gab ihm den wertvollen Tipp: Infrastructure as Code.

Trality Investment und AWS Activate

Aller Anfang ist schwer – mit der Gründung eines Startups durchläuft man mehrere Phasen die abwechselnd von Herausforderungen, Lernprozessen und Erfolgen geprägt sind. Für Trality startete die Reise im Jahr 2019 mit einem Erfolg, das Wiener FinTech Startup konnte sich ein Investment sichern und so auch AWS Activate in Anspruch nehmen.

Das Programm ermöglicht Startups mittels kostenlosen AWS Activate Credits für das umfangreiche Dienste-Portfolio von Amazon Web Services (AWS) ein solides technisches Fundament für ihr Business aufzubauen.

“Für unseren Start war dieses Programm genau das richtige – wir haben die neuesten Services und Tools aus erster Hand kennengelernt und konnten sie direkt für das Wachstum unseres Unternehmens einsetzen”, erzählt CTO Christopher Helf, der auch im letzten TechTalk Video zu Gast war:

Die Steuerung wurde immer schwieriger

Innerhalb des ersten Jahres von AWS Activate entwickelte sich die Tradingplattform von Trality hervorragend und mit dem guten Geschäftsverlauf wuchs nicht nur die Zahl der angebotenen Features, sondern auch das Team von Trality.

“Am Anfang waren wir zu zweit in der IT und betreuten die Infrastruktur manuell. Doch je größer unser Team wurde und je mehr neue Features wir für unsere Kunden angeboten haben, desto schwieriger wurde es, die Infrastruktur manuell zu warten und auszubauen“, erzählt Christopher Helf.

Auf der Suche nach Ratschlägen tauschte er sich beim „AWS TechBeer“ mit anderen CTOs und Technologie-Entscheidern aus. Das Startup Team von AWS lädt eben diesen Personenkreis regelmäßig zum AWS TechBeer ein, um in kleiner Runde technische, kulturelle aber auch Business bezogene Themen zu behandeln und Know-how zu teilen. Das Format erfreut sich großer Beliebtheit, da die Teilnehmer vom Austausch mit Startup-Kollegen profitieren. Christopher Helf bekam dort den nützlichen Tipp, die Infrastruktur von Trality auf “Infratructure as Code – IaC” umzustellen. 

Einfachere Rechtevergabe, schnellere Bereitstellung 

“In einem Startup fängt man bei Null an und lernt erst mit der Zeit – wie auch wir es getan haben“, so der CTO. Dies bedeutet, dass die Infrastruktur bis dahin, manuell in der Nutzeroberfläche gepflegt und erweitert wurde. Dies kann aber zu Problemen bei der Sicherheit, Kostenübersicht und einfachen Erweiterbarkeit führen, da jeder Schritt mehrfach per Hand ausgeführt werden muss. Mit Infratructure as Code lassen sich diese Schritte aber automatisieren und damit Fehler und Risiken minimieren. 

Die Vorteile von Infrastructure as Code für Trality

Noch ist der Umbau der Infrastruktur nicht abgeschlossen, doch die Vorteile von Infrastructure as Code liegen für ihn bereits auf der Hand: Es gibt keine unnötigen Kosten, die Sicherheit ist gewährleistet und Trality kann seine Daten nun automatisiert bereitstellen, wie etwa Echtzeit-Informationen aus der Finanzwelt.

“Für mich ist es jetzt einfacher, die Aufgaben ans Team zu verteilen und Nutzerrechte zu vergeben, ohne dass Abstriche bei der Sicherheit gemacht werden müssen. Gleichzeitig können wir die Wartung des Systems einfacher umsetzen und neue Features schneller auf den Markt bringen. Ich kann Infrastructure as a Code jedem Startup nur empfehlen”, so Christopher Helf.

Für den Aufbau der neuen Infrastruktur vertraut Trality auf AWS Cloud Development Kit welches auf AWS CloudFormation aufbaut. 


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Universität Innsbruck, Spin-offs
(c) Universität Innsbruck

Vergleicht man die österreichische Spin-off-Landschaft mit jener anderer Länder, erweist diese sich als mager – wären da nicht diverse heimische Universitäten, die proaktiv Spin-offs fördern, wie brutkasten berichtete. Die Universität Innsbruck gilt als einer dieser Innovationstreiber.

Spin-offs in Deutschland

Eine Studie aus dem Oktober 2023 zur Entrepreneurship Performance deutscher Hochschulen ermittelte die Anzahl an Gründungen aus Hochschulen von 2014 bis 2022 und weist diese Werte für die 20 am höchsten gerankten Universitäten in Deutschland aus. Zusammen waren diese 20 Universitäten Ursprung von knapp 4.800 Startups. Dabei gibt es eine ausgeprägte Spitzengruppe mit der TU München (810 Startups) ganz vorne, gefolgt mit weitem Abstand von der TU Berlin (466) und dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT, 321).

Hierzulande hat sich die Universität Innsbruck seit der Gründung ihrer Beteiligungsgesellschaft im Jahr 2008 über die Uni-Holding an 39 Spin-offs beteiligt. Durch die neu gegründeten Unternehmen wurden seither mehr als 200 neue Arbeitsplätze geschaffen.

“Der Ansatz der Universität Innsbruck, akademisch getriebene Spin-offs wirksam zu unterstützen, zeigt Früchte”, sagt Rektorin Veronika Sexl. “Durch die Unternehmen wird spezialisiertes Grundlagenwissen zum Wohle der Gesellschaft transformiert und diesen strategischen Ansatz werden wir auch in Zukunft weiter forcieren.” Neben Studienangeboten im Bereich Entrepreneurship und dem gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Tirol betriebenen Gründungs- und Innovationszentrum InnCubator stellt die 2008 gegründete Beteiligungsgesellschaft Uni-Holding ein Kernelement der Strategie dar.

AQT und ParityQC als Aushängeschilder

Aktuell hält die Uni-Holding 23 Beteiligungen an Ausgründungen aus der Universität Innsbruck. Diese Unternehmen sind in den Bereichen Digitalisierung, Finanzen, Gesundheit, Ökologie und Technologie tätig. Neben den renommierten Ausgründungen im Bereich der Quantentechnologien – AQT und Parity QC – beschäftigt sich etwa das junge Spin-off QND – Quantum Network Design mit der Simulation von Quantennetzwerken, um die wesentlichen Grundsteine für eine industrielle Implementierung zu legen.

Beispiele der Innsbrucker Spin-offs

Innfoliolytix wäre ein weiteres Beispiel der Spin-off-Strategie: Das Startup macht Kapitalmarktanleger:innen aktuelle Forschungsergebnisse in Form von quantitativen Anlagestrategien zugänglich. Die Universitätsprofessoren Matthias Bank und Jochen Lawrenz vom Institut für Banken und Finanzen sind an der gemeinsamen Gründung und Entwicklung des Unternehmens mit der BTV AG und der Universität Innsbruck beteiligt; seit 2024 gilt Innfoliolytix als eine FMA-lizenzierte Wertpapierfirma. Im November 2024 wurde der vom Startup beratene und von der 3 Banken-Generali Investment-Gesellschaft verwaltete Fonds “Quant Global Plus” mit dem Österreichischen Dachfonds Award 2024 des GELD-Magazins in den Kategorien “Aktiendachfonds 1 Jahr” und “Aktiendachfonds 3 Jahre” ausgezeichnet.

KinCon biolabs wiederrum baut seine patentierte Plattformtechnologie weiter aus, um Pharmaunternehmen bei der Lösung medizinischer Herausforderungen, insbesondere bei Krebs und Morbus Parkinson, zu unterstützen. Das von Philipp Tschaikner und Eduard Stefan gegründete Unternehmen entwickelt eine zellbasierte Reportertechnologie, die strukturelle Veränderungen von schwer zu analysierenden Zielproteinen sichtbar macht. Wenn ein Wirkstoffkandidat an einen, spezifisch für das Zielprotein entwickelten Reporter bindet, beginnt der genetisch kodierte Reporter in den Zellen zu leuchten. Damit lasse sich die Wirksamkeit von Medikamentenkandidaten systematisch vorhersagen, sodass die Pharmaunternehmen neuartige Therapien schneller in die klinische Anwendung, d.h. zu den Patient:innen, bringen könnten.

Kartenspiel in USA lizenziert

Das von Physiker:innen an der Universität Innsbruck entwickelte Kartenspiel Seeker Chronicles konnte mittlerweile an den renommierten US-amerikanischen Spieleverlag Wise Wizard Games lizenziert werden. Es verbindet Wissenschaftsvermittlung mit Spielelementen. Dessen Erfinder:innen Hendrik Poulsen Nautrup, Lea Trenkwalder und Fulvio Flamini haben das Spin-off-Unternehmen OneStone Studios gegründet und arbeiten aktuell an Erweiterungen, einer digitalen Version des Spiels und mehreren neuen Spielen, alle mit dem Ziel, Wissenschaft der Gesellschaft näherzubringen.

Arbeitsbedingungen, Arbeitsorganisation und daraus resultierende Beanspruchungen mit dem Ziel zu betrachten, Arbeit “menschenzentriert” zu gestalten und hinsichtlich verschiedener Humankriterien in Unternehmen und Organisationen zum Wohle aller Beteiligten zu verbessern – das ist das Vorhaben von Humane Arbeit. Gegründet von Cornelia Strecker, Christian Seubert und Jürgen Glaser bietet das Spin-off arbeitspsychologische Beratung auf dem aktuellsten Stand wissenschaftlicher Forschung.

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